Und hier die Bahntrasse nebst des von mir vermuteten Verlaufes des Anschlussgleises der Luft-Muna.
Gruß redsea
Unbekannte "Becken"
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Moin!
Erstmal ein fettes "DANKE" für die Fotos, Katschützer!
Ich hab gestern mal die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden befragt.
Der Jageler verwiess mich gleich nach Klein-Rheide, da das Waldstück zu dieser Gemeinde gehört.
Der Klein-Rheider Bürgermeister war sehr nett!
Es standen bis Ende des Krieges und eine gewisse Zeit danach dort wirklich Holzbaracken
auf den Fundamenten. Der Fussboden waren Holzbohlen. Auf die Frage nach einem Keller oder ähnlichem
(wegen des starken Fundaments), verneinte er dies und das schien sehr sicher.
Er war als kleiner Junge dort spielen. Er ist (glaub ich) Baujahr `42 und hat (bestimmt aus Versehen ),
dort mal ne Scheibe eingeworfen. Jetzt kann man mal hochrechnen, wielange die Baracken
da auf den "Becken" standen.
Bevor man dort "Spielen" konnte, wurden die Lagerbaracken ständig genutzt. Was dort gelagert wurde,
konnte er jedoch nicht sagen.
Ich: Evtl Munition?
Er: Ne gewisse Zeit lang, hab ich gehört, soll da auch Munition drin gewesen sein. Aber nich lang...
Hmmm!?
Na gut, schaun mer mal...
Gruss aus NF!
Erstmal ein fettes "DANKE" für die Fotos, Katschützer!
Ich hab gestern mal die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden befragt.
Der Jageler verwiess mich gleich nach Klein-Rheide, da das Waldstück zu dieser Gemeinde gehört.
Der Klein-Rheider Bürgermeister war sehr nett!
Es standen bis Ende des Krieges und eine gewisse Zeit danach dort wirklich Holzbaracken
auf den Fundamenten. Der Fussboden waren Holzbohlen. Auf die Frage nach einem Keller oder ähnlichem
(wegen des starken Fundaments), verneinte er dies und das schien sehr sicher.
Er war als kleiner Junge dort spielen. Er ist (glaub ich) Baujahr `42 und hat (bestimmt aus Versehen ),
dort mal ne Scheibe eingeworfen. Jetzt kann man mal hochrechnen, wielange die Baracken
da auf den "Becken" standen.
Bevor man dort "Spielen" konnte, wurden die Lagerbaracken ständig genutzt. Was dort gelagert wurde,
konnte er jedoch nicht sagen.
Ich: Evtl Munition?
Er: Ne gewisse Zeit lang, hab ich gehört, soll da auch Munition drin gewesen sein. Aber nich lang...
Hmmm!?
Na gut, schaun mer mal...
Gruss aus NF!
Munitionslager südlich Flugplatz Jagel
Hallo ,
eure Vermutungen und Skizzen kommen der Realität sehr nahe,Dank an @katschützer für die tollen Fotos und Skizze,an @redsea für die Überlegungen Bahnanschluß und @nordfriese für die Anregungen. professionell!
Eine unveröffentlichte historische Recherche bestätigt eure Ideen:
"Der Fliegerhorst Jagel wurde durch die im Süden gelegene Luftmunitionsanstalt Kropp
mit Munition beliefert....Ein weiteres Munitionslager lag außerhalb ... im Südwesten an der Verbindungsstraße zur Luftmunitionsanstalt Kropp. Das eingezäunte Areal war zu Tarnungszwecken teilweise bewaldet und beinhaltete 28 Gebäude unterschiedlicher Größe. Auf den vorliegenden Luftbildern von 1945 sind am Waldrand 10 große Lagerhäuser (ca. 15 X 20 m) zu erkennen. Daneben waren ca. 13 kleine, quadratische Lagerschuppen" (ca 5x5 m) "auf dem gesamten Gelände verteilt. Die drei im Osten des Munitionslagers befindlichen Gebäude dienten vermutlich als Wache, Büro und Ausgabegebäude."
Verkehrsanbindung:
"Mit dem Ausbau der Infrastruktur wurde seit 1936 die Verkehrsanbindung an das Schienennetz der Reichsbahn sowie die Anbindung des Fliegerhorstgeländes an den Straßenverkehr ausgebaut....Im Süden wurde eine Verbindungsstraße vom Flugplatzgelände zur Luftmunitionsanstalt Kropp parallel der Bahnlinie nach Kropp ausgebaut. ..Zwischen 1938 und 1939 wurde mit der Verlängerung der Start- und Landebahnen die Bahntrasse in Richtung Osten verlegt ...Der südliche Fliegerhorstbereich wurde mittels eines neuen Stichgleises an die Bahnlinie nach Kropp angeschlossen... Auf den Luftbildern aus den Jahren 1944 und 1945 sind im Südteil des Fliegerhorstes die Schienen einer Kleinbahn zu erkennen. Im Bereich der südlichen Betankungsanlage verlaufen diese Schienen parallel der Schienentrasse der Reichsbahn..Am Ende der Startbahn Nr. 2 liegen auf einer devastierten Fläche Rangiergleise der Kleinbahn. Das südliche Gleis führt zu einem weiteren Munitionslager südlich des Fliegerhorstes
Zur Veranschaulichung Auszug Luftbild 1945 und daraus konstruierter Plan
Grüsse
Bettika
eure Vermutungen und Skizzen kommen der Realität sehr nahe,Dank an @katschützer für die tollen Fotos und Skizze,an @redsea für die Überlegungen Bahnanschluß und @nordfriese für die Anregungen. professionell!
Eine unveröffentlichte historische Recherche bestätigt eure Ideen:
"Der Fliegerhorst Jagel wurde durch die im Süden gelegene Luftmunitionsanstalt Kropp
mit Munition beliefert....Ein weiteres Munitionslager lag außerhalb ... im Südwesten an der Verbindungsstraße zur Luftmunitionsanstalt Kropp. Das eingezäunte Areal war zu Tarnungszwecken teilweise bewaldet und beinhaltete 28 Gebäude unterschiedlicher Größe. Auf den vorliegenden Luftbildern von 1945 sind am Waldrand 10 große Lagerhäuser (ca. 15 X 20 m) zu erkennen. Daneben waren ca. 13 kleine, quadratische Lagerschuppen" (ca 5x5 m) "auf dem gesamten Gelände verteilt. Die drei im Osten des Munitionslagers befindlichen Gebäude dienten vermutlich als Wache, Büro und Ausgabegebäude."
Verkehrsanbindung:
"Mit dem Ausbau der Infrastruktur wurde seit 1936 die Verkehrsanbindung an das Schienennetz der Reichsbahn sowie die Anbindung des Fliegerhorstgeländes an den Straßenverkehr ausgebaut....Im Süden wurde eine Verbindungsstraße vom Flugplatzgelände zur Luftmunitionsanstalt Kropp parallel der Bahnlinie nach Kropp ausgebaut. ..Zwischen 1938 und 1939 wurde mit der Verlängerung der Start- und Landebahnen die Bahntrasse in Richtung Osten verlegt ...Der südliche Fliegerhorstbereich wurde mittels eines neuen Stichgleises an die Bahnlinie nach Kropp angeschlossen... Auf den Luftbildern aus den Jahren 1944 und 1945 sind im Südteil des Fliegerhorstes die Schienen einer Kleinbahn zu erkennen. Im Bereich der südlichen Betankungsanlage verlaufen diese Schienen parallel der Schienentrasse der Reichsbahn..Am Ende der Startbahn Nr. 2 liegen auf einer devastierten Fläche Rangiergleise der Kleinbahn. Das südliche Gleis führt zu einem weiteren Munitionslager südlich des Fliegerhorstes
Zur Veranschaulichung Auszug Luftbild 1945 und daraus konstruierter Plan
Grüsse
Bettika
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„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana
- nordfriese
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Moin moin zusammen,
In der vergangenen Woche hat in dem Wäldchen mit den Fundamenten ein Harvester gewütet. Der Wald hat nämlich den Sturm Christian nicht überlebt. Jetzt liegen die meisten Fundamente frei und sind von der Strasse gut zu sehen. In dem Bereich südlich des Wäldchens gibt es übrigens einige Fundamentreste. Eines u.a. an der ehemaligen Bahntrasse nach Kropp, gegenüber dem ehemaligen RAD-Lager Mielberg. Sieht aus wie eine ehemalige Bahnverladerampe.
Gruß,
Stefan
In der vergangenen Woche hat in dem Wäldchen mit den Fundamenten ein Harvester gewütet. Der Wald hat nämlich den Sturm Christian nicht überlebt. Jetzt liegen die meisten Fundamente frei und sind von der Strasse gut zu sehen. In dem Bereich südlich des Wäldchens gibt es übrigens einige Fundamentreste. Eines u.a. an der ehemaligen Bahntrasse nach Kropp, gegenüber dem ehemaligen RAD-Lager Mielberg. Sieht aus wie eine ehemalige Bahnverladerampe.
Gruß,
Stefan
Re: Unbekannte "Becken"
Hallo,
diese Seite http://www.alte-schleihalle.de/der-gehe ... lhof-1944/
gibt Hinweise auf den Inhalt des Munitionsdepot "Mielsberg"
Schleswig airfield wurden u.a. "Arial Torpedoes, Glider Bomb and P.C.1400" gefunden, in Kropp die HS 293.
Meine Frage, wurden auch Angriffe auf Schiffe mit den "Gleitbomben" von Jagel aus geflogen ?
Grüsse
Beate
P.S. könnte das Thema zu 2.WK Luftwaffe, als "Munitionsdepot Schleswig-Land" ?
diese Seite http://www.alte-schleihalle.de/der-gehe ... lhof-1944/
gibt Hinweise auf den Inhalt des Munitionsdepot "Mielsberg"
Die RAF "operation record books" der "Bomb disposal Flight" nach Kriegsende bestätigen die Anwesenheit der o.g. Munition in Jagel und Kropp.Bereits ab 1943 wurde der Flugplatz Jagel mit anderen Fernlenkbomben bevorratet. Hermann D. hatte in Mielberg seine Munitionsniederlage, dort lagerten, nach seinen Angaben, hunderte Kisten mit Bombenstücken. Unter anderem waren dort auch unzählige Fernlenkbomben vom Typ Henschel HS 293 eingelagert, die vor allem zum Einsatz gegen Schiffe vorgesehen waren.
Kurz vor Kriegsende wurden die Kisten von Mielberg in das Munitionsdepot Kropp transportiert. Nach Kriegsende wurde Hermann D. von den Alliierten als kriegsgefangener Feuerwerker zum Entschärfen der Munition verpflichtet. Der Oberfeuerwerker erinnert sich:
Ich habe mit einem Kommando die Munitionsniederlage Mielberg leer gemacht und wurde dann nach Kropp versetzt. Das dortige Depot war noch voll mit Munition, die ich mit anderen Feuerwerkern entschärfte. Sie wurden dann verladen, nach Kiel transportiert und von dort aus durch besondere Kommandos in der Ostsee versenkt. Dazu gehörte auch die V1-Munition.
In Kropp waren etliche große Munitionsbunker voll von diesen V1-Teilen. Bei der Kapitulation haben die Sieger Muster beider Waffen nach England verschickt. Ich war selbst dabei, wie sie verladen wurden.
Schleswig airfield wurden u.a. "Arial Torpedoes, Glider Bomb and P.C.1400" gefunden, in Kropp die HS 293.
Meine Frage, wurden auch Angriffe auf Schiffe mit den "Gleitbomben" von Jagel aus geflogen ?
Grüsse
Beate
P.S. könnte das Thema zu 2.WK Luftwaffe, als "Munitionsdepot Schleswig-Land" ?
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana