Luft-Boden-Schießplatz Sylt
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Hallo.
die Sylter, mit denen ich gesprochen habe und die die einzelnen Schießplätze unterscheiden konnten, haben immer von Nato-Schießplatz bei List bzw. am Ellenbogen gesprochen. (Für viele Inselbewohner ist Schießplatz = "Seekühe".)
Mein Eindruck war, dass dieser Schießplatz eher von Zivilbediensteten betrieben wurde, die der Standortverwaltung angegliedert waren.
Die Ausgaben der Sylter Zeitungen in den Berichten über die Aufgabe des Schießplatzes und die Nachnutzung aus den Jahren 1990 - 1994 könnten eventuell Hinweise auf den Betreiber geben.
Außerdem hat man mir erzählt, dass es einen Prozeß bezüglich der Eigentumsverhältnisse zwischen der früheren und heutigen Grundstückseigner und der Bundesrepublik gab. Gewonnen haben die früheren Eigentümer, da ein aus dänischer Zeit stammender Vertrag heute noch gültig ist. Einer Sylter meinte, solange sie Schafzucht auf dem Gelände betreiben gehört es ihnen und wenn sie damit aufhören, fällt es an die Bundesrepublik. Eine genaue zeitliche Einordnung dieses Prozesses war leider nicht zu erfragen. Auch alleine schon wegen des Zusammenhangs mit der Schafzucht darüber dürfte es bestimmt in der Sylter Presse Berichte gegeben haben. Vielleicht finden sich in diesem Zusammenhang auch Hinweise auf den Betrieb des Schießplatzes.
Vielleicht hat ein Forenmitglied aus NF die Möglichkeit, im Archiv der Sylter Rundschau (Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG) in Flensburg nachzusehen?
Viele Grüße
Günter
die Sylter, mit denen ich gesprochen habe und die die einzelnen Schießplätze unterscheiden konnten, haben immer von Nato-Schießplatz bei List bzw. am Ellenbogen gesprochen. (Für viele Inselbewohner ist Schießplatz = "Seekühe".)
Mein Eindruck war, dass dieser Schießplatz eher von Zivilbediensteten betrieben wurde, die der Standortverwaltung angegliedert waren.
Die Ausgaben der Sylter Zeitungen in den Berichten über die Aufgabe des Schießplatzes und die Nachnutzung aus den Jahren 1990 - 1994 könnten eventuell Hinweise auf den Betreiber geben.
Außerdem hat man mir erzählt, dass es einen Prozeß bezüglich der Eigentumsverhältnisse zwischen der früheren und heutigen Grundstückseigner und der Bundesrepublik gab. Gewonnen haben die früheren Eigentümer, da ein aus dänischer Zeit stammender Vertrag heute noch gültig ist. Einer Sylter meinte, solange sie Schafzucht auf dem Gelände betreiben gehört es ihnen und wenn sie damit aufhören, fällt es an die Bundesrepublik. Eine genaue zeitliche Einordnung dieses Prozesses war leider nicht zu erfragen. Auch alleine schon wegen des Zusammenhangs mit der Schafzucht darüber dürfte es bestimmt in der Sylter Presse Berichte gegeben haben. Vielleicht finden sich in diesem Zusammenhang auch Hinweise auf den Betrieb des Schießplatzes.
Vielleicht hat ein Forenmitglied aus NF die Möglichkeit, im Archiv der Sylter Rundschau (Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG) in Flensburg nachzusehen?
Viele Grüße
Günter
Moin !
Einen Zivilbediensteten halte ich für ausgeschloßen.
Am Einfahrtsbereich zum Ellenbogen stand eine Bude mit einem Fahnenmast.
An diesem Mast wurde ein roter Ball hochgezogen und die Zuwegung mittels eines Tores verschloßen,
dies alles von einem eindeutig in oliv uniformierten Soldaten der Bundeswehr.
Zusätzlich fuhr ein Geländewagen mit Lautsprechern herum und informierte
die ersten Badegäste über den Beginn des Schießbetriebs.
Somit war der Aufenthalt westlich des Ellenbogens verboten und auch nicht ratsam,
an der nördlichen Spitze (Nähe des Leuchtturms) durfte man sich auch während
des Schießbetriebs aufhalten....!
Nach zwei bis drei Stunden war der Spuk dann vorbei und man konnte lustige bunte
Geschoße vom Strand sammeln und seine Sandburg damit stabilisieren.
Gruß aus HH
Einen Zivilbediensteten halte ich für ausgeschloßen.
Am Einfahrtsbereich zum Ellenbogen stand eine Bude mit einem Fahnenmast.
An diesem Mast wurde ein roter Ball hochgezogen und die Zuwegung mittels eines Tores verschloßen,
dies alles von einem eindeutig in oliv uniformierten Soldaten der Bundeswehr.
Zusätzlich fuhr ein Geländewagen mit Lautsprechern herum und informierte
die ersten Badegäste über den Beginn des Schießbetriebs.
Somit war der Aufenthalt westlich des Ellenbogens verboten und auch nicht ratsam,
an der nördlichen Spitze (Nähe des Leuchtturms) durfte man sich auch während
des Schießbetriebs aufhalten....!
Nach zwei bis drei Stunden war der Spuk dann vorbei und man konnte lustige bunte
Geschoße vom Strand sammeln und seine Sandburg damit stabilisieren.
Gruß aus HH
Hamburg von unten : www.unter-hamburg.de
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Besten Dank für die Hinweise! Einen Schießplatzbetrieb durch die StOV kann ich mir allerdings schwer vorstellen, die war allenfalls für die Geländebetreuung zuständig. Ein Schießplatzbetrieb wäre innerhalb der Bundeswehrverwaltung meines Erachtens auch rechtlich gar nicht möglich gewesen. Da der Schießplatz aber nur immer für zwei Monate im Jahr genutzt wurde, kann es durchaus sein, dass er von der StOV verwaltet wurde und für die Dauer des Schießbetriebs einfach die entsprechenden Spezialisten aus verschiedenen Verbänden der Luftwaffe nach Sylt kamen.
Luftwaffen-Schießübungsplatz Ellenbogen
Hallo ,
ich versuche dieses Thema ,wenn auch etwas verspätet, zu erhellen:
Bei dem sog. "Luft-Bodenschießplatz" handelt es sich um den
ehem. Luftwaffen-Schießübungsplatz Ellenbogen/Sylt.
Das Areal am Ellenbogen westlich des Königshafens gehört einer privaten Erbengemeinschaft den so.g. "Listlandeigentümern", die das Grundstück von 1966-1994 der Bundeswehr im Zeitraum vom 1.Oktober bis zum 31.März zu Nutzung überlassen hatten.Es wurden Schießübungen von fliegenden Flugzeugen auf Bodenziele durchgeführt.
Das Jagdbombergeschwader 41, Husum war zum Schluß militärischer Betreiber des Übungsplatzes. Der Flugsicherungsturm und das sog. Steinhaus wurde vor Rückgabe des Geländes an die Eigentümer zurückgebaut.
Von 1949 bis zur Nutzung durch die Bundeswehr wurde das Gelände bereits durch die damaligen Besatzungstruppen als Luftwaffen-Schießübungsplatz genutzt.
Auf der mautpflichtigen Strasse durch das Gelände erinnern noch Schilder mit Warnungen vor Fundmunition an die Geschichte des Geländes.
Grüsse
Bettika
ich versuche dieses Thema ,wenn auch etwas verspätet, zu erhellen:
Bei dem sog. "Luft-Bodenschießplatz" handelt es sich um den
ehem. Luftwaffen-Schießübungsplatz Ellenbogen/Sylt.
Das Areal am Ellenbogen westlich des Königshafens gehört einer privaten Erbengemeinschaft den so.g. "Listlandeigentümern", die das Grundstück von 1966-1994 der Bundeswehr im Zeitraum vom 1.Oktober bis zum 31.März zu Nutzung überlassen hatten.Es wurden Schießübungen von fliegenden Flugzeugen auf Bodenziele durchgeführt.
Das Jagdbombergeschwader 41, Husum war zum Schluß militärischer Betreiber des Übungsplatzes. Der Flugsicherungsturm und das sog. Steinhaus wurde vor Rückgabe des Geländes an die Eigentümer zurückgebaut.
Von 1949 bis zur Nutzung durch die Bundeswehr wurde das Gelände bereits durch die damaligen Besatzungstruppen als Luftwaffen-Schießübungsplatz genutzt.
Auf der mautpflichtigen Strasse durch das Gelände erinnern noch Schilder mit Warnungen vor Fundmunition an die Geschichte des Geländes.
Grüsse
Bettika
Luftwaffenschießübungplatz Ellenbogen
Hallo,
einige Fragen zum Luftwaffenschießübungsplatz bleiben:
Bettika
einige Fragen zum Luftwaffenschießübungsplatz bleiben:
- Wurde er auch schon vor 1945 genutzt?
Wie darf ich mir den Betrieb eines Luftwaffenschießübungplatz auf Bodenziele der BW vorstellen,nur mit Übungsmunition?
Woher stammt die angeschwemmte oder in den Dünen freigelegte Fundmunion, Nutzung in WK II oder durch Besatzungsmächte oder BW ?
Bettika
Moin,
Tante Google hilft da weiter....
Bombenabwürfe mit "scharfen" Bomben oder Raketeneinsatz werden meines Wissens in D nicht durchgeführt. Auch beim Bombodrom in Wittstock/Dosse waren diese laut Betriebskonzept nicht vorgesehen.
Etwas anders sieht es beim Bordwaffeneinsatz aus.In D gibt es neben Nordhorn Range noch Siegenburg.
http://www.relikte.com/nordhorn/
Beide aktiv, somit nicht Thema dieses Forums...
Gruß
Holli
Tante Google hilft da weiter....
Bombenabwürfe mit "scharfen" Bomben oder Raketeneinsatz werden meines Wissens in D nicht durchgeführt. Auch beim Bombodrom in Wittstock/Dosse waren diese laut Betriebskonzept nicht vorgesehen.
Etwas anders sieht es beim Bordwaffeneinsatz aus.In D gibt es neben Nordhorn Range noch Siegenburg.
http://www.relikte.com/nordhorn/
Beide aktiv, somit nicht Thema dieses Forums...
Gruß
Holli
Luftwaffenschießübungplatz Ellenbogen
Hallo,
danke für den Beitrag@hollihh!
Wenn wir die BW ausschließen können,
bleibt bei der Frage nach den Verursachern der Fundmunition nur die
Briten oder Luftwaffe ? Der Text zu Nordhorn schweigt sich dazu auch aus.
Der Ellenbogen wurde bis zur Spitze lt. WIKI durch die Inselbahn für militärische Zwecke erschlossen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sylter_Inselbahn
Grüsse
Bettika
danke für den Beitrag@hollihh!
Wenn wir die BW ausschließen können,
bleibt bei der Frage nach den Verursachern der Fundmunition nur die
Briten oder Luftwaffe ? Der Text zu Nordhorn schweigt sich dazu auch aus.
Der Ellenbogen wurde bis zur Spitze lt. WIKI durch die Inselbahn für militärische Zwecke erschlossen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sylter_Inselbahn
Grüsse
Bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana
Moin,
wieso ist die BW ausgeschlossen ?
Fundmunition heißt ja nicht, das dort Bombenblindgänger rumliegen müssen.
Die Flugzeuge haben/hatten noch eine 20 mm (Phantom, Starfighter, Alpha Jet) bzw. 27 mm (Tornado) Maschinenkanone an Bord, die u.a. HE, AP, APHE Munition verschießen können. Nicht jedes Geschoss muss detonieren, so daß durchaus mal sehr gefährliche Blindgänger dabei sein können.
Gruß
Holli
wieso ist die BW ausgeschlossen ?
Fundmunition heißt ja nicht, das dort Bombenblindgänger rumliegen müssen.
Die Flugzeuge haben/hatten noch eine 20 mm (Phantom, Starfighter, Alpha Jet) bzw. 27 mm (Tornado) Maschinenkanone an Bord, die u.a. HE, AP, APHE Munition verschießen können. Nicht jedes Geschoss muss detonieren, so daß durchaus mal sehr gefährliche Blindgänger dabei sein können.
Gruß
Holli