Bahnstrecke Dortmund (Lünen) - Münster

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
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Waldo

Bahnstrecke Dortmund (Lünen) - Münster

Beitrag von Waldo » 24.07.2004 18:39

Die Bahnstrecke Dortmund - Münster ist ab Lünen Hbf nur noch eingleisig ausgeführt. Die Brücken, Über- und Unterführungen sind jedoch für ein zweites Gleis ausgelegt. Jeder Bahnhof auf der Strecke (Amelsbürnr, Davensberg, Capelle, Werne...) hat ein zweites Gleis, in dem zum Teil Überholvorgänge von Fernschnellzügen stattfinden. Meine Fragen:
- Von wann ist diese Bahnlinie (ab 1909?)?
- Warum wurde sie nur eingleisig angelegt?
- Teilweise liegen die Gleise eindeutig auf einer Seite (z.b. Davensberg, Amelsbüren), so dass die Freefläche für das zweite Gleis an Brücken oder Gelände-Einschnitten eindeutig zu erkennen ist; teilweise jedoch liegen die Gleise in der Mitte eines breiten Bahndamms, so dass links und rechts Platz ist (Bereich Werne)?
- Sollte dort das einfache Gleis bei einem Ausbau auf eine Seite verschoben werden?
- Mehrere Bahnhöfe (Amelsbüren, Davensberg, Ascheberg) an der Strecke weisen eine gemeinsame "Corporate Identity" auf (Ich meine nicht die roten DB-Kästen ;-)
- Hat jemand noch weitere interessante Infos zu der Strecke?

Waldo

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 09.08.2004 12:12

Moin,

Liegen an der Strecke vielleicht besondere (militärische) Einrichtungen?

Ist es eine Nebenstrecke zu der Hauptstrecke, die meines Wissens von Münster Richtung Essen gehen müßte?

Grüße, Eric

sigma
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Beitrag von sigma » 09.08.2004 22:10

Eröffnet wurde die Strecke 1928. Das zweite Gleis ist in den 70ern weggekommen, als man durch Kurvenbegradigungen (Ausfahren der Gleisbögen, vulgo: Kurvenschneiden) fuer zukuenftigen IC Verkehr von DO nach HH hoehere Streckengeschwindigkeiten zulassen wollte.

petzolde
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Münster-Dortmund

Beitrag von petzolde » 11.12.2004 18:33

Die Strecke zwischen Dortmund und Lünen war schon (weit) vor WK I vorhanden, das Stück nach Münster zwar geplant, aber WK I und Wirtschaftskrisen brachten Verzögerungen bis 1928. Aber man hatte weitschauend den Damm zweigleisig angelegt und auch die Brücken zweigleisig gebaut, allerdings gab es kein zweites Gleis. In den letzten 50 Jahren kam das zwar immer wieder durch die Presse, aber nichts in der Richtung ist passiert.

Vor ca. 20 Jahren wurden auf weiten Strecken Gleise und Oberbau erneuert. Dabei wurde das eine Gleis zumindest abschnittsweise in die Mitte gelegt. Bautechnisch einfacher; gleichzeitig aber demonstratives Zeichen für Desinteresse am Ausbau. Dafür muß der Regionalverkehr aufs Ausweichgleis und warten, um die IC passieren zu lassen. Bei Doppelgleisigkeit ließen sich die Nahverkehrszüge wohl etwas (z.B. 10 min) beschleunigen; z.Zt. 56 km in knapp 1 Stunde.

Kurvenschneiden lohnt hier nicht, es gibt mit Ausnahme einer leichten Kurve südlich von Münster und der Kurve in Werne nur eine schnurgerade Strecke. An der Kurve südlich von Münster hat man in den 20er Jahren einen Damm trassiert, um ein Verbindungsgleis zur damals ebenfalls neu gebauten Umgehungsbahn (Richtung Hamburg) zu legen. Dieses Verbindungsgleis ist nie gelegt worden, weil auf der Strecke Dortmund-Münster praktisch kein Güterverkehr stattfand. Geplant war sicherlich mehr Güterverkehr, denn der Bahnkörper in Davensberg ist überproportional breit trassiert worden, vermutlich für Verschiebegleise. Da bei der Umgehungsbahn ein Teil der Gegenrichtung auch nie gebaut wurde, war das Verbindungsgleis auch nie erforderlich.

Die Bahnhofsgebäude haben in der Tat etwas gemeinsames und weichen von den bekannten Bahn-Baustilen früherer Jahre ab. Allerdings wurden in den 20er Jahren m.W. kaum Bahnhofsgebäude gebaut, die Vergleiche erlauben würden.
Gruß EP

Gast

Beitrag von Gast » 15.07.2006 17:01

Ich kann hier nur von der Strecke Dortmund - Lünen - Enschede berichten, die durch meinen Wohnort Selm durchführt. Hier sind die Bahnhöfe teilweise auch zweigleisig ausgelegt, wovon aber nur noch ein Gleis benutzt wird. Vor einiger Zeit (geschätzte 8-9 Jahre) wurden Gleisabschnitte erneuert.

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