Russische Kasernen

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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katschützer
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Beitrag von katschützer » 24.04.2007 11:50

Moin,

auch in Hagenow gab es eine größere russische Garnison. Ich war auf Manöver dort und hatte leider keine Zeit, mir die Liegenschaft genauer anzuschaun. Irgendwie kam mir da ein Hochwasser dazwischen :?
Luftbilder gibts beim Stadtplandienst
Die Gebäude sehen mir aber aus, als ob sie nicht alle von den Russen gebaut worden wären.

MfG
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Deichgraf (†)
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Beitrag von Deichgraf (†) » 24.04.2007 12:17

katschützer hat geschrieben:Die Gebäude sehen mir aber aus, als ob sie nicht alle von den Russen gebaut worden wären.

MfG
Moin,

sind sie auch nicht. Es gibt noch so einige Kasernen in Ostdeutschland, in denen viel Originalbauten vorhanden sind.
Das hier ist ein Bild aus Hagenow.
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Bis dann
Deichgraf

Borin

Beitrag von Borin » 24.04.2007 13:33

Am letzten Sonntag kam, ich meine, auf 3 Sat eine interessante Dokumentation über den TrÜbPl Hillersleben.

Es wurden dort viele Gebäude gezeigt und auch einiges erklärt. Z.B. auch die am anfang des Threads beschriebenen Schlafräume. Es wurde gesagt, dass bis zu 500 Soldaten dort untergebracht waren. Außerdem hatte die Wache nicht nur die Waffen zu bewachen, sondern auch die Soldaten selbst. Es hieß, dass bis zu 4000 russ. Soldaten im Jahr in der DDR auf ungeklärte Weise ihr Leben ließen. Unter anderem auch in diesen Schlafsälen auf Grund der Spannungen zwischen den verschiedenen Völkergruppen in der russ. Armee.

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 24.04.2007 14:09

Deichgraf hat geschrieben:
katschützer hat geschrieben:Die Gebäude sehen mir aber aus, als ob sie nicht alle von den Russen gebaut worden wären.

MfG
Moin,

sind sie auch nicht. Es gibt noch so einige Kasernen in Ostdeutschland, in denen viel Originalbauten vorhanden sind.
Das hier ist ein Bild aus Hagenow.
Moin,

die Kaserne im Nordosten von Hagenow wurde als Friedensfliegerhorst der Luftwaffe errichtet. Heute völlig lost, die Abrissbirne ist bei fast allen Gebäuden im Einsatz gewesen.

Der Platz ist Bestandteil meiner Dokumentation:

Zapf, Jürgen
Flugplätze der Luftwaffe 1934 – 1945 – und was davon übrig blieb Band 5 – Mecklenburg-Vorpommern
VDM Heinz Nickel, Zweibrücken, 1. Auflage 2006; ISBN: 978 – 3 – 86619 – 011 – 5

MfG
Zf :holy:

Gast

Beitrag von Gast » 24.04.2007 15:50

Borin hat geschrieben:Es wurden dort viele Gebäude gezeigt und auch einiges erklärt. Z.B. auch die am anfang des Threads beschriebenen Schlafräume. Es wurde gesagt, dass bis zu 500 Soldaten dort untergebracht waren.
Diese Zahl halte ich für übertrieben, stark übertrieben sogar. Die größten Schlafsäle hatten m.E. 120 Betten. Wenn die Jungs Pech hatten, waren es Doppelstockbetten => also 240 Mann. I.d.R. aber bis maximal 120 Mann. Je nach Bedarf war auch nicht jeder Schlafsaal voll belegt.


Borin hat geschrieben:Außerdem hatte die Wache nicht nur die Waffen zu bewachen, sondern auch die Soldaten selbst.
Klar. In jeder Etage stand ein wachhabender Soldat (Posten), meist auf einem kleinen Stehpodest. In der Nähe gleich das Telefon, die Dienstreglements, Feuerlöscher etc....
(siehe Bild)
Borin hat geschrieben:Es hieß, dass bis zu 4000 russ. Soldaten im Jahr in der DDR auf ungeklärte Weise ihr Leben ließen. Unter anderem auch in diesen Schlafsälen auf Grund der Spannungen zwischen den verschiedenen Völkergruppen in der russ. Armee.
4000? Vielleicht etwas übertrieben. Aber es ist kaum übertrieben, wenn man wohl behauptet, dass denen zu "Spitzenzeiten" ein Regiment pro Jahr weggestorben ist. Übel übel...
Dass es Spannungen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen gab, dürfte bekannt sein. Da hatten Einige nichts zu lachen. Den Offizieren war's mit unter Recht, so brauchten sie sich nicht um die "Ordnung" innerhalb der Mannschaften zu kümmern. Natürlich gab es auch Offiziere, die sich gegen solche Erscheinungen einsetzten. Aber ich vermute, dass man soetwas nie vollständig verhindern konnte und nur die Wenigsten ernsthaft versuchten, "Dedowschtschina" und wie das alles heißt zu unterbinden. Das klappt bei den Russen (und selbstverständig auch in anderen Armeen) bis heute noch nicht!


Mfg
Goony
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Schattten
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Beitrag von Schattten » 02.01.2010 11:52

ich möchte mal diesen Thread etwas nach oben holen.

Da ich in absehbarer Zeit wieder für 1 Woche in der Gegend um Berlin bin würde mich mal Interessieren ob es noch Objekte zu besichtigen gibt die nicht komplett rückgebaut bzw. verschandelt sind.
Evtl. kann mir ja jemand dazu etwas schreiben. Gerne auch per PM.

Gruß und frohes neues Jahr
Jürgen
Gruß Jürgen

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Beitrag von zulufox » 02.01.2010 13:39

Schattten hat geschrieben:ich möchte mal diesen Thread etwas nach oben holen.

Da ich in absehbarer Zeit wieder für 1 Woche in der Gegend um Berlin bin würde mich mal Interessieren ob es noch Objekte zu besichtigen gibt die nicht komplett rückgebaut bzw. verschandelt sind.
Evtl. kann mir ja jemand dazu etwas schreiben. Gerne auch per PM.

Gruß und frohes neues Jahr
Jürgen
Hallo Namensvetter,

kannst ja mal die B 2 Potsdam - Spandau entlang fahren
noch nicht kompett renoviert die Rote Kaserne in Potsdam-Nord
gleich nördlich davon alles abgerissen
Dann in in Krampnitz vorbeischauen. http://www.potsdam-wiki.de/index.php/Kaserne_Krampnitz
1.200 m weiter Richtung Groß-Glienicke gab es noch ein weiteres Lager südlich der B 2.
Ansonsten hat in jetzt 20 Jahren der Abrissbagger schon heftig zugeschlagen.
Im Norden stehen wohl noch Bauten der Luftwaffe und von den Sowjets im Bereich des ehemaligen Fliegerhorstes Schönwalde.

MfG
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"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Beitrag von Büttner » 05.01.2010 19:36

Nicht ganz soweit im Norden an der B1/5 die Kasernen in Dallgow-Döberitz sowie das Olympische Dorf. Also alleine am groben Westrand von Berlin allerhand Zeitvertreib :-)

Bernau, am Südrand der Stadt ist auch noch ganz gut.

Gegen die vielen Graffitis ist man aber machtlos so dicht an Berlin dran.

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Beitrag von Baum » 05.01.2010 22:58

hallo,

nachdem dieses Thema mal wieder an die Oberfläche kommt eine Frage (vielleicht etwas o.t.):
Es wurden hier schon einmal bei der "Grundausstattung einer russ. Kaserne" Tierställe (v.a. wohl Schweine) angeführt. Nach einem alten Plan der ehem. sowj. Radarstation Schöneck/Vogtland gab es auch dort Schweineställe.
War dies Standard?
Fütterung mit Küchenabfällen (so vorhanden)?
Wer "nutzte" die Schweine nach dem Schlachten? Offze, Uffze, Mannschaften?
Woher kamen die Jungtiere?
Wer versorgte die Viecher (Füttern, Misten etc.)?

Baum

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Beitrag von Büttner » 06.01.2010 18:52

Baum hat geschrieben:hallo,

nachdem dieses Thema mal wieder an die Oberfläche kommt eine Frage (vielleicht etwas o.t.):
Es wurden hier schon einmal bei der "Grundausstattung einer russ. Kaserne" Tierställe (v.a. wohl Schweine) angeführt. Nach einem alten Plan der ehem. sowj. Radarstation Schöneck/Vogtland gab es auch dort Schweineställe.
War dies Standard?
Fütterung mit Küchenabfällen (so vorhanden)?
Wer "nutzte" die Schweine nach dem Schlachten? Offze, Uffze, Mannschaften?
Woher kamen die Jungtiere?
Wer versorgte die Viecher (Füttern, Misten etc.)?

Baum
Hallo Baum, wo war denn dort die Radarstation?

Manch Sowjetbürger verbrachte seinen Grundwehrdienst mit exakt einer Aufgabe: Stall ausmisten und Tiere füttern.

Die Tiere wurden für den Eigenbedarf gehalten, also ich will mal schwer hoffen zumindest die inneren Organe den Mannschaften gegeben wurden.

Das war alles Standart.

Wo das Futter oder die Jungtiere herkamen kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.

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