Betr.: Quellen und Literaturanfrage zur Höhlenforschung/NS

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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kapl

Betr.: Quellen und Literaturanfrage zur Höhlenforschung/NS

Beitrag von kapl » 22.11.2005 21:37

Betr.: Quellen und Literaturanfrage zur Höhlenforschung im Dritten Reich

Sehr geehrte Damen und Herren, Hallo User ;)


Das Thema meiner Magisterarbeit lautet: Das Interesse der Nationalsozialisten an der deutschen
Höhlenforschung 1933-1945.

Daher habe ich folgende Fragen und hoffe, Sie können mir weiterhelfen!
- Kennen Sie noch Zeitzeugen, die im Dritten Reich Höhlenforschung betrieben
haben?
- Kennen Sie Personen, die im Besitz von Unterlagen jeglicher Art über
Höhlenforschung im Dritten Reich sind?
- Haben Sie lokale oder überregionale Literatur, die sich mit der
Höhlenforschung im Dritten Reich beschäftigt?
- Haben Sie Quellen, d.h. Vereinsschriften, Protokolle, Zeitschriften usw.,
die aus der NS- Zeit stammen?
- Haben Sie Mitgliederlisten aus der betreffenden Periode?
- Haben Sie Unterlagen darüber, ob die NS-Zeit schon mal in ihrem
Verein/Verband aufgearbeitet wurde?
- Wurden die Höhlen, die Sie betreuen, im Dritten Reich untersucht, um
eventuell dort Rüstungsbetriebe zu verlagern?

Die Arbeiten von Knolle, Schaffler und Engelbrecht sind natürlich bekannt.


Mit freundlichen Grüßen / Glück Tief!
Karsten Plewnia

Wilm

Beitrag von Wilm » 22.11.2005 22:11

Hallo Karsten,

wenn Dir die Arbeiten von Knolle, Schaffler und Engelbrecht bekannt sind, dürfte es schwierig sein, noch weitere wesentliche Primärquellen zu nennen.
Da ich Deine Arbeit schon seit einiger Zeit beobachte und daher auch aufgrund Deiner Kontakte davon ausgehe, dass Dir eine Kopie des NS-Höhlenkatasters vorliegt, verringert sich die Aktenlage der vernünftig sortierten Primärquellen ungemein.

Von Interesse dürfte für Dich der Bestand im Archiv des Landesbergamts Clausthal sein. Hier finden sich zumindest lückenhaft Hinweise auf die Adaption der Stubensandsteinbaue bei Halberstadt ( Makrele 1 & 2 ), sowie zur Vergabe von Decknamen für die Einhornhöhle bei Scharzfeld und die Jettenhöhle. Letztere wurden nicht belegt.
Weitere Hilfen könnte das Junkersarchiv geben, hier sind in loser, total ungeordneter Folge, Bestände zur Integration von Rüstungsproduktions- und Fertigungsanlagen zu finden.

Zum besseren Überblick der Materie, gerade wo es sich um eine Magisterarbeit handelt, solltest Du vielleicht auch über den thematischen Tellerrand etwas hinaus schauen und die Adaption der bestehenden horizontalen Bergwerksanlagen mit in Betracht ziehen. Der Höhlenstab unter Schriel hat meines Wissens nach auch noch solchen vorhandenen, leicht erreichbaren Hohlbauen gesucht und diese vermerkt.

Ich hoffe Dir, zumindest im Gröbsten, neue thematisch relevante Aspekte nennen zu können !

Glückauf / Glück Tief !

Wilm

petzolde
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Beitrag von petzolde » 23.11.2005 00:34

Was sagen die deutschen Höhlenforscherverbände?
Ich erinnere mich an einen Prof. Pfeiffer (oder Pfeffer?), Universität Köln/Geowissenschaften, der dort vor ca. 20 Jahren tätig und gleichzeitig Wortführer in diesem Verband war.
gruß EP

kapl

Beitrag von kapl » 24.11.2005 18:27

@ Wilm:
Leider ist mir die Höhlenliste nur in Auszügen bekannt. Ich wäre an einer kompletten interessiert. Bei mir wird meine Liste immer mehr erweitert.
Ich werde natürlich nur allgemein auf die U-Verlagerungen eingehen.

Meine MA Arbeit ist KEINE Forschungsarbeit!
Daher sammle ich zwar schon Quellen, um dann im zweiten Schritt die Arbeit ausbauen zu können. Es geht mir darum den Forschunggstand darzustellen, von daher wären Schaffler und Co schon "quellen",. Ich werte aber eher die Sekundärliteratur aus und gehe nur punktuell in die Quellen.


Zitat:
Einhornhöhle bei Scharzfeld und die Jettenhöhle.

Jettenhöhle (ör) ist bekannt. Einhornhöhle NICHT!
Kannst du mir dazu Infos zukommen lassen?


Was meine Fragen betrifft, bzw den Tellerrand: Siehe unten ;)


@ petzolde:
Ich habe den kompletten Vorstand sowie ca. 60 Vereine angefragt. Die Auswertung läuft noch.....



Stichpunkte zur Magisterarbeit


Welches Interesse hatten die Nationalsozialisten an der Höhlenforschung?
- Wirtschaftliche bzw. militärische Interessen

o „Höhlen“ als Standorte für Untertage-Verlagerungen (Kriegshöhlenkataster)

o „Höhlen“ als Zivil- und Militärschutzbauten (Luftschutzbunker)

- Ideologische Interessen

o Das SS Ahnenerbe und die Höhlenforschung

o Welteis-Theorie

- Militärische Interessen

o Errichtung einer SS-Karstwehrtruppe

§ Umfang

§ Einsatzgebiet (gegen Partisanen im jugoslawischen Karst)

§ Effizienz bzw. reale Verwendung

- Wissenschaftliche Interessen

o Brand und das Interesse am Welthöhlenkataster

o Höhlenforscher im SS-Ahnenerbe, linientreue Nazis?



Wie sicherten sich die Nationalsozialisten den Einfluss auf die Höhlenforschung?
- KURZER Abriss der Höhlenforschung vor 1933

- Die Gleichschaltung der Höhlenforschung

o Welchen Einfluss hatten die Nazis auf die Höhlenforschung?

o Wie sah dieser in der Praxis aus?

§ Vereinsstruktur

§ Das Verbandsorgan

§ Versammlungen und Hauptjahrestreffen

§ Tagungen

§ Die praktische Höhlenforschung

o Erlasse bzw. Neuordnungen der Höhlenforschung

o Einflussnahme auf die Schauhöhlen usw.

o Der Fall Benno Wolf

- Die Disziplin Geologie

o Prof. Walter Schriel

XXXXXXXXXX

Soweit erstmal.
GA
kapl

petzolde
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Beitrag von petzolde » 24.11.2005 23:07

Ein aus meiner Sicht durchaus wichtiger Punkt: Erkundung abbauwürdiger Rohstoffe. Oder andersherum: Wo Rohstoffe/Erze abgebaut wurden, gab es oft auch Höhlen (geogen schon vorhanden, oder durch die Bergbautätigkeit), zB Siegerland, wo unlängst ein Mehrfamilienhaus in eine Grube zu stürzen drohte.
gruß EP

kapl

Beitrag von kapl » 27.11.2005 18:14

@ petzolde

Hast du da nähere Informationen die mir weiterhelfen können?

@ wilm

Meinst du mit dem Höhelnkataster die Tabelle vom Reichsamt für Bodenforschung Stand 1943???
GA
kapl

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