Mun. Nachschub

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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ResQ69
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Mun. Nachschub

Beitrag von ResQ69 » 12.08.2009 16:02

Ich habe da mal eine frage.
Wie sollte eigendlich im falle eines angriffs der WP-Staaten der Munitionsnachschub funktionieren.
z.b. eine HAWK einheit, da hatte doch jede Batterie höchstens 9 Raketen.
Oder so ein Leo gibt es die dinger mit Anhängern für Granaten?

Das währe ein kurzer Krieg geworden oder?

Baum
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Beitrag von Baum » 12.08.2009 16:18

naja eher wohl nicht.
Bei G3 und Uzi waren ja auch nur max. 5 Magazine am Mann, oder 2 Kästen fürs MG (?). Darum mußte man ja auch immer Muni sparen. *g*

Im WK II wurden meines Wissens aus den Wannen abgeschossener Panzer Munitionstransporter gebaut, die die Granaten nach vorne brachten. Beim Bund wäre es wohl der MAN 5to Faun 10to oder ähnliche Fahrzeuge gewesen.
Ahnlich wie mit dem Sprit eben.

Baum

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Beitrag von MaSt » 12.08.2009 17:27

Theoretisch wären ja auch im V-Fall alle möglichen Zivil LKW eingezogen worden, praktisch hätte es wohl nicht viel Munition gebraucht, wie ich in einem anderen Thread schon schrieb sahen die Militärischen Pläne des Warschauer Paktes nicht gerade zimperliche Maßnahmen vor...

Das Nato Scenario war recht verharmlosend, man hätte die Wahrheit den Europäischen Staaten wohl auch schwer vermitteln können...

Guckst du: http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 30358.html

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Re: Mun. Nachschub

Beitrag von katschützer » 12.08.2009 20:04

ResQ69 hat geschrieben: jede Batterie höchstens 9 Raketen.
Naja, 6 Launcher mit je 3 FK macht 18 plus Nachladesatz auf Loader sind nochmal 18, wadde mal... 36 Flugkörper.
Zur Not muß der Nachschieber halt zur MunNdlg und neue holen.

An HandwaffenMun gabs den 7-Tage-Vorrat griffbereit in der StoMunNdlg. Der wird bei Inmarschsetzung mitgeführt. Für später gibts dann noch den 21-Tage-Vorrat in den MunDp.
Bei größeren Transportaufgaben mischen dann neben den TrspKomponenten der Einheiten und Verbände dann auch noch die (teils nichtaktiven) TrspBtl und NschBtl mit. Auf die Patrone genaue Zahlen weiß ich jetzt allerdings nicht :lol: Die müsst ich erst erfragen.

Bei einem richtigen Überraschungsangriff hätten wir bei unseren halbherzigen Vorbereitungen allerdings sicher in die Röhre geschaut. Da wären uns die Depots in den ersten Minuten schon um die Ohren geflogen, zumindest, wenn der Angreifer außerhalb der Reichweite der Zivilwache geblieben wäre :holy: :mrgreen:

MfG
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Beitrag von turul » 13.08.2009 13:53

Im Heer galt während der Zeit des Kalten Krieges prinzipiell das Abholprinzip, d.h. die "Verbraucher" holten ihren Nachschub-Bedarf bei einem Versorgungspunkt oder einem Depot des übergeordneten Verbandes ab. Abgewichen davon wurde auf der Ebene Territorialkommando. Die Depots des TerrKdo wurden direkt von der Industrie bzw. von Versorgungseinrichtungen aus beliefert (oft per Eisenbahn / Binnenschiff).

Siehe dazu beigefügte Grafik "Nachschubkette Heer". Ergänzt werden muß dazu noch, das es auch auf Korpsebene Depots gab.

Beim Nachschubweg Munition gab es einige Ausnahmen. Wegen des hohen Bedarfs an Munition holten z.B. die Brigade-Artillerie-Btl ihre Munition direkt bei den Korpsversorgungspunkten / Korpsdepots ab, ebenso versorgten sich Pionier-Btl, Fla-Btl und Artillerie-Btle der Division nicht über den Divisionsversorgungspunkt, sondern ebenfalls direkt beim Korps.

Auf Brigade-Ebene konnte Munition auch durch die Nachschubkompanie den Endverbrauchern (Btl, selbständige Kpn) zugeführt werden.

Um eine Vorstellung vom Transportraum-Bedarf zu bekommen, hierzu einige Zahlen:
Ein LKW 5 to konnte bei palettierter Beladung folgende Mengen an Munition transportieren:
- 8000 Schuß 20 mm (für BMK) oder
- 140 Schuß 105 mm (Leo 1) oder
- 96 Schuß 120 mm (Leo 2) oder
- 216 Schuß 120 mm (Mörser).

Zum Vergleich: der Leopard 2 hatte eine Kampfbeladung von 42 Schuß 120 mm Munition.
Um eine Panzerkompanie mit 13 Panzer vollständig mit Munition zu versorgen wären also etwa 6 LKW 5 t erforderlich gewesen (13 KPz x 42 Schuß = 546 Schuß)
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bmum12

Versorgung

Beitrag von bmum12 » 13.08.2009 21:34

Das bedeutet: Die Trapos des Bataillons müssen für alle Kompanien Munition, Treibstoff, Verpflegung, Ersatzteile, etc von der Brigade abholen? Oder gilt dies nur für den Bereich Munition?

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Beitrag von katschützer » 13.08.2009 22:44

@turul

Astrein :thumbup: Da bleibt wohl nichts hinzuzufügen. Muner oder Nscher? :mrgreen:

@bmum

Dafür war die 1. in der Regel ja Stabs- und Versorgungs-Kompanie


MfG
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Beitrag von turul » 14.08.2009 11:18

katschützer hat geschrieben:@turul

Astrein :thumbup: Da bleibt wohl nichts hinzuzufügen. Muner oder Nscher? :mrgreen:
Weder - noch, sondern Feldjäger, aber mit einer Ausbildung als Taktik- und Logistik-Lehrer.

bmum12

Beitrag von bmum12 » 14.08.2009 11:28

Sicherlich ist die 1. für die Versorgung da. Nur in der Praxis rechnet sich das nicht.
Ich habe selber erlebt, daß die wenigen Lkws in einem Panzerbataillon hoffnungslos
überfordert sind. Allein die o.a. Berechnungen zeigen, das eine Versorgung allein
der Kampfpanzer mit Mun und Betriebsstoff nicht ausreicht.

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