Wehrmachtheime

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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EricZ
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Wehrmachtheime

Beitrag von EricZ » 22.06.2005 09:19

Moin,

schon mal jemand über diese Einrichtungen nachgedacht?
Ich weiß ganz ehrlich nicht so recht, für wen diese Wehrmachtheime nun genau da waren.

Für alle Angehörigen der Truppenteile und jeglicher Charge, nur für Mannschaften, oder, oder, oder?

In Duisburg gab es jedenfalls ein Wehrmachtheim, in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof an der Königstr. 103.
Heute ist von diesem Haus ebenso wie von den Nachbargebaäuden - nichts mehr vorhanden, da der ganze Bereich im Rahmen des U-Bahn-Baues verändert wurde.

Interessant finde ich, daß im gleichen Gebäude noch der Wehrmachtstandortältester seinen Sitz hatte (wurde übrigens mal hier viewtopic.php?t=4831&highlight=standort%E4ltester diskutiert).

Wer weiß von Wehrmachtheimen in seiner Stadt?
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oliverw
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Beitrag von oliverw » 22.06.2005 11:19

Moin,

ich denke mal, das es sich dabei um so etwas wie ein Mannschaftsheim handelte. Bei nobis24 gabs mal eine AK mit einer Innenaufnahmen (siehe hier) Demnach gab es in Osnabrück eins.

Gruß
Oliver
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Gast

Beitrag von Gast » 27.07.2005 13:58

Soweit ich weiss, waren das ne Art "Hotels" fuer reisende Militaerangehoerige. Wenn also irgendwer von A nach weitweg B versetzt wurde, konnte er auf der Reise nach vorheriger Anmeldung bei der Standortkommandantur und Erhalt eines Scheines dort uebernachten. In der Regel waren die Dinger deshalb meist auch in Bahnhofnaehe. Ob es Unterscheidungen von Offizieren und Mannschaften gab, weiß ich allerdings nicht.

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Henschel
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Beitrag von Henschel » 28.07.2005 12:13

Wehrmachtsheime waren Hotels, meist sogar mit Unterhaltungsprogramm (!!!). Nebenbei wurden sie von dem Unternehmer auch meist als "normales" Hotel geführt.
Die Ausstattung war meist noch karger als zur damaligen Zeit üblich. Vergleichbar mit Jugendherbergen. Es gab aber in den okupierten Gebieten auch Zimmer bis zur Suité für hohe Offiziere.
Wollte man ein Zimmer im Wehrmachtsheim in Anspruch nehmen erforderte das einer Genehmigung. Diese wurde meist erst ab Unteroffizier aufwärts erteilt. Die Zimmer konnten auch langfristig zur Verfügung gestellt werden.
Auch waren sie Anlaufpunkte für ausgebombte Fronturlauber. Fronturlauber konnten hier gegen Wehrmachts-Essensmarken auch Proviant empfangen.
Wehrmachtsheime befanden sich meist in der Nähe von Bahnhöfen oder neben Kasernen (ähnlich der Mannschaftsheime der BW). Auch in allen überfallenen Ländern wurden Wehrmachtsheime errichtet oder Gebäude (oft auch Varietés, Bordelle oder Kinos) konfiziert.

Dazu Linxs:

http://3voor12lokaal.vpro.nl/magazines/ ... news=49522
Der Cultuurtempel Musis Sacrum in Arnhem, den du als Eureggianer vielleicht kennst, war auch mal Wehrmachtsheim. Hier gab es dann Cabaret, Varieté oder Wunschkonzert für die in Arnhem, Deelen etc. kasernierten Landser.

http://www.netwerk.tv/index.jsp?p=items ... k&a=170715
unter Militairen/Wehrmachtsheim Eindhoven 1942 kannst du dir ein Amateurfilmchen eines Zimmers ansehen

Zu deiner Frage Heimatstadt:
In Detmold war das Wehrmachtsheim gegenüber des Bahnhofes und wurde bis Kriegsende ähnlich beschildert wie auf den Duisburger Foto (Wehrmachtsheim und Hotelname). RAD oder HJ-Kuriere der Wehrmacht wurden aber angewiesen in Kasernen zu übernachten.
Ob es an der damals neuen Groß-Kaserne Augustdorf ein Wehrmachtsheim gab konnte ich noch immer nicht feststellen. Von einem in Frage kommenden Gebäude zeigen die alten Fotos keine Ausweisung als Wehrmachtsheim. Es gab aber manchmal Kinofilme in mindestens einer Kantine in der Kaserne.

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