Brücke von Remagen

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
Kongo Otto

Beitrag von Kongo Otto » 27.01.2004 12:06

Nachdem die US-Streitkräfte am 09.03.1945 die Brücke überquert hatten,haben sie einen Brückenkopf am rechten Rheinufer errichtet der am 10.03.1945 bereits eine Tiefe von 36 meilen (26,47 KM)erreicht hatte.Selbst wenn die Karl Mörser noch zum Einsatz gekommen wären,wo hätten sie den hinschießen sollen,bei nur 11km Reichweite.Meiner Meinung nach,ist der Einsatz der Karl Mörser bei Remagen,eine der vielen Legenden des 2.WK.
Bis jetzt konnte ich auch nur zwei Luftangriffe eindeutig nachweisen
einmal durch die Nachtschlachtgruppe 20 und durch Arado 234 Düsenbomber der III./Kampfgeschwader 76.
In allen US-Amerikanischen Quellen wird der Zusammenbruch der
Brücke auf die bei der versuchten Sprengung und durch den Angriff der
III.KG 76 verursachten Schäden zurückgeführt.Beide Seiten (Deutsche und US Veteranen) versicherten nachdem Kriege desöfteren dass sich die Brücke bei dem Versuch der Sprengung
circa 1 bis2,5 meter aus ihrem Fundament hob und dann wieder in dasselbe zurückfiel.Durch den Angriff der III.K76 wurden mindestens zwei Nahtreffer an einem der Brückenpfeiler verursacht.
Desweiteren ist die Stärke der Deutschen Luftwaffe bei den Angriffen auf die Ludendorff Brücke von 300+ Maschinen als lächerlich zurückzuweisen,da die Gesamtstärke der Luftflotte Reich
mit Mühe und Not gerade mal noch ca.204 Machinen betrug.
Laut Stärkemeldung 12.3.45 waren verfügbar im Bereich:

-Luftflotte Reich :Ist Bestand 204 Maschinen
-IX.Fliegerkorps(J): Ist Bestand 472 Maschinen
-LwKdoWest: Ist Bestand 235 Maschinen
Ob diese Maschinen auch alle noch Fliegen konnten bei der prekären Treibstofflage im März 45 sei dahingestellt.
In diesen Stärkemeldungen sind alle Verfügbaren Maschinen eingerechnet inkl.Bomber,Aufklärer,Wetterflieger und Nachtjagdverbände.Zuberücksichtigen waren auch die Kampfgeschwader die sich bereits in Umrüstung auf Jagmaschinen befanden.

Colonius

Beitrag von Colonius » 29.01.2004 18:09

Hallo erstmal.

Ich melde mich heute zum erstenmal hier,verfolge das Forum aber schon eine Weile mit Interesse nun will ich auchmal meinen Senf dazugeben.
Also wie König Otto schrieb war der Remagener Kessel am 10.03.45 bereits 36Meilen also insgesamt ca.57 km erweitert (1.US meile ist 1,6 Km).
Die Hauptstoßrichtung war zunächst Richtung Reichsautobahn Frankfurt/M -Köln (heutige BAB 3).
Kämpfe im nördlich angrenzenden Siebengebirge und der unteren Siegfront bei Hennef und Siegburg zogen sich bis in die erste Aprilwoche hin.

Bezüglich des Mörsers Karl kann ich nur sagen das ich davon noch nichts gehört habe das dieser in dem Bereich zum Einsatz kam.

Um ein solches Ungetüm nah genug an das Objekt heranzubringen bedarf es einer intakten Bahnstrecke dessen Oberbau auch der Belastung standhällt.

Im Bereich des Remagener Brückenkopf währe eine Heranführung eines solchen Zuges mit Lademaßüberschreitung nahezu ausgeschlossen.

Die links uns rechtsrheinische Zugstrecke war bereits nicht mehr nutzbar.

Die Westerwaldbahn von Linz nach Neustadt/Wied konnte aufgrund der niedrigen Tunnelprofile der eingleisigen Strecke nicht genutzt werden.
Die Köln-Deutz -Giessener Eisenbahnstrecke war im warsten Sinne des Wortes weit ab vom Schuß.
Und die Schmalspurbahn der Bröltalbahn nach Asbach und Rostingen scheidet aus vollziebaren Gründe auch aus.
Deshalb ist das m.E.nach unglaubwürdig das so ein Monster noch zum Einsatz gekommen ist.

Gruß Colonius

michel
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Re: Brücke von Remagen

Beitrag von michel » 29.01.2004 19:06

Michael aus G hat geschrieben:Hi,

nachdem die Brücke den Amerikanern in die Hände gefallen war, wurde sie 3 Wochen lang von der Luftwaffe, Kampfschwimmern, V2 und überschweren Geschützen angegriffen
Hallo Michael,


Auf die Remagen Bruekce wuerde ingesammt 11 V2 abgschossen, alle von V2 Feuerstellung 410-412 (Hellendoorn) in den Niederlanden am 17-03-45.

Es gab keine V1 angriffe auf Remagen.


Gruss,
Michel
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Michael aus G
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Beitrag von Michael aus G » 29.01.2004 19:16

Danke erstmal an alle für die Beteiligung.
Ich denke mal die letzten Aussagen sind schlüssig, die gegen einen Einsatz der Karl-Geräte sprechen. Wahrscheinlicher ist, das die V2 Einschläge von einigen damals Beteiligten (wahr ja immerhin eine Geheimwaffe und eher den wenigsten bekannt, vorallen dem GI vor Ort) als Einschläge schwerster bzw. überschwerer Artillerie (wie ich Anfangs schrieb) gedeutet worden. ich vermute mal, ähnlich verhält es sich mit der Luftwaffenzahlen. 300 Flugzeuge am Feind, das wäre Gallands Traum gewesen. im KTB OKW wird allerdings nur von über 300 Einsätzen im Westen gesprochen. Der kleinere Teil dürfte auf die Brücke angesetzt worden sein.

Allerdings bin ich nun neugierig geworden. Wo sind denn nun die Karl-Geräte verblieben? Werde deswegen einen neuen Beitrag eröffnen.

mfg
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berndbiege

Beitrag von berndbiege » 29.01.2004 19:35

Kurze Notiz zum Kampfschwimmerbild oben - ich meine, der rechte Herr war lange Zeit bei der DLRG Schleswig-Holstein als Ausbilder tätig ... weiss jemand zufällig die Namen (ich weiss den Namen des Ausbilders, will ihn aber nicht ins Forum knallen)? Vielleicht (wenn er denn noch lebt) ein Zeitzeuge, der das alles ganz genau klären kann ...?

michel
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Beitrag von michel » 29.01.2004 19:58

Michael aus G hat geschrieben:Danke erstmal an alle für die Beteiligung.
Ich denke mal die letzten Aussagen sind schlüssig, die gegen einen Einsatz der Karl-Geräte sprechen. Wahrscheinlicher ist, das die V2 Einschläge von einigen damals Beteiligten (wahr ja immerhin eine Geheimwaffe und eher den wenigsten bekannt, vorallen dem GI vor Ort) als Einschläge schwerster bzw. überschwerer Artillerie (wie ich Anfangs schrieb) gedeutet worden. ich vermute mal, ähnlich verhält es sich mit der Luftwaffenzahlen. 300 Flugzeuge am Feind, das wäre Gallands Traum gewesen. im KTB OKW wird allerdings nur von über 300 Einsätzen im Westen gesprochen. Der kleinere Teil dürfte auf die Brücke angesetzt worden sein.

Allerdings bin ich nun neugierig geworden. Wo sind denn nun die Karl-Geräte verblieben? Werde deswegen einen neuen Beitrag eröffnen.
Ein steht in Kubinka (Adam):
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Beitrag von Red Baron » 09.02.2004 15:54

Anbei zwei Fotos aus Remagen. Sie sind 1983 entstanden, also etwas älter. Die Bombe soll als Blindgänger an der Brücke aus dem Rhein geborgen worden sein.

Gruss

Andreas
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Kampfschwimmer

Beitrag von Pettersson » 15.02.2004 21:05

Hallo zusammen,

so ich habe die Infos wiedergefunden.

Die To-Minen enthielten 1,5 to Sprengstoff, waren 5m lang bei einem Durchmesser von 56 cm. Ihr ausgewogener Auftrieb liess sie dicht unter der Wasseroberfläche schwimmen. Je zwei wurden zu einem Paket zusamengefasst und waren durch ein dickes 15 m langes Seil verbunden.
Kurz vor dem Pfeiler sollten die Kampfschwimmer das Paket öffnen und dadurch ermöglichen, dass sich die beiden to-Minen links und rechts neben den Pfeiler legten (verbunden durch die Schnur).
Die Pfeiler der Brücken von Nimwegen waren 11 m lang und 4 m dick, daher brauchte man diese grosse Menge an Sprengstoff un dieses spezielle Verfahren. Ansonsten wären die Beschädigungen zu gering.
Vor der Attacke in Nimwegen liessen sich Kampfschwimmer 35 km durch die Waal treiben um die Brücken auszukundschaften.
Am 29.9.1944 selbst stiegen die Kampfschwimmer 10 km ober der Brücken mit drei Gruppen a vier Mann in das Wasser.

Am Ende gelang es einer Gruppe die Eisenbahnbrücke zu sprengen. Eine Gruppe erreichte das Ziel nicht, die andere konnte die Mine nicht am Pfeiler anbringen und erreichte lediglich leichte Beschädigungen an der Strassenbrücke.
Von 12 Schwimmern erreichten 2 die deutschen Linien, der Rest geriet in Gefangenschaft.

Gruß,
Petterson

der Interessierte

Beitrag von der Interessierte » 23.05.2004 11:14

tag zusammen!

Für interessierte kann ich hier das buch "Hitlers Kriegsmaschinerie"
vom "Gondrom Verlag Bayreuth" empfehlen - hier das Thema
Technologie und Naturwissenschaften. Hier steht sehr viel über V1, V2, Wasserfall etc. drin

Viele Grüsse


Carsten

P.S.

bei der geschichte mit den panzerzügen hat es sich ver. um die brücke von arnheim gehandelt, da ca. 20 km von hier panzerzüge eingesetzt waren (s. "www.hans-unrban.org.") aber zur remagener brücke habe ich noch etwas interessantes:

Die mit 2 Jumbo-Turbinen 004 angetriebene Arado 234 konnte eine bombenlast v. 1500 kg tragen und erreichte eine höchstgeschwindigkeit von 740 kmh, was für die damalige zeit ein "renner" war. einer der spekulärsten einsätze war ein angriff auf die brücke von remagen. welcher der angriffe aber letztendlich zum einstutz führte ist unklar. meist wird davon gesprochen, daß diese zwar beschädigt, aber einfach überlastet war. :holy:

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Beitrag von FW.200 Condor » 29.05.2004 14:31

Moin,

heute Nacht lief auf VOX eine ewig lange Dokumentation, Farbfilmaufnahmen aus WKII. Dabei waren Aufnahmen der Brücke zu sehen, auch Zustand nach dem Einsturz. Flakstellungen, Einschläge von was-auch-immer in der Nähe der Brücke. Auch ein Fliegerangriff war zu sehen. Hab das aber leider zu spät mitbekommen, daher kein Mitschnitt :oops:

Obwohl das alles natürlich amerikanisches Filmmaterial war, ist aufgrund der genannten Daten (auch "Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt : ...")davon auszugehen, daß der Bodengewinn durch die Ami´s enorm schnell war. Fliegerangriffe, Kampfschwimmer und V2-Beschuß haben wohl stattgefunden, Artillerie hingegen... bei der gnadenlosen Alliierten Luftüberlegenheit, scheint das wohl nicht mehr möglich gewesen zu sein.
Gruß,

FW200 >Condor<

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