Flakschießplatz bei Dänisch-Nienhof

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
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longwood
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Flakschießplatz bei Dänisch-Nienhof

Beitrag von longwood » 02.01.2012 21:28

Hallo,

in verschiedenen Beiträgen wurde eine „Übungsflakbatterie“ bzw. „Übungsflakbatterie Brummer“ in der Nähe von Dänisch Nienhof erwähnt.

Die Arbeitsgruppe „Munition im Meer“ des Innenministeriums des Landes Schleswig-Holstein hat soeben eine Dokumentation „Munitionsbelastung in deutschen Meeresgewässern...“ herausgegeben, die u. a. auch Detailinformationen zur „Übungsflakbatterie“ enthält, die ich nachstehend wiedergebe...

„Geografische Lage:

54,50 Grad N – 10,13 Grad E - ungefähr 1.050 ha

Nördlich vor dem Ortsteil Dänisch-Nienhof der Gemeinde Schwedeneck am Ausgang der Eckernförder Bucht gelegenes Gebiet, rund 2 Seemeilen vor der dortigen Steilküste

Militärhistorie

Ostwärts der heutigen Ortschaft Dänisch-Nienhof gab es einen Standort, der zur Ausbildung der Besatzungen der Flak genutzt wurde. Auf den Luftbildern sind verschiedene Geschützlafetten zu sehen und ein Kontrollturm. Übliches Verfahren zur Ausbildung war der scharfe Schuss auf das offene Meer, auch auf Luftziele, die durch Flugzeuge geschleppt wurden. Aufgrund der Dauer der Nutzung der Anlage und der großen Anzahl erforderlicher Mannschaften zur Flugabwehr werden erhebliche Mengen an Munition von diesem Standort aus ins Meer verschossen worden sein. Die genaue Lage der sog. impact area (= Einschlagszone) ist nicht bekannt. Meldungen über Munitionsfunde aus dem verdächtigen Seegebiet liegen jedenfalls nicht vor.

Versenkte Munition

Bei der Munition wird es sich um Blindgänger der dort montierten Flugabwehrgeschütze handeln. Typisch waren Granaten zwischen 2 und 10,5 cm. Da die Munition verschossen wurde, wären die scharfen Granaten entsichert und somit bei Manipulationen sehr gefährlich.

Bergungen

Es liegen derzeit keine Informationen darüber vor.

Örtliche Gefahren

Die Gefahrenzone sollte durch weitere Recherchen und Messungen auf dem Meeresgrund eingegrenzt werden. Nur auf der Basis aktuelle Untersuchungen vor Ort kann die Gefahr bewertet werden.

Vorsorgemaßnahmen

Derzeit keine“

Soweit die Informationen der Arbeitsgruppe.

Zu dieser Problematik erschien in der Tageszeitung „Kieler Nachrichten“ vom 02. Januar 2012 ein (hoch-) interessanter Bericht unter der Überschrift „Verklappte Munition ist eine Zeitbombe – Tausende Tonnen wurden nach den Weltkriegen im Meer entsorgt / Arbeitsgruppe lotet neuen Umgang mit alten Problemen aus“. Der Plan des Berichtes weist die munitionsbelasteten Flächen der Nord- und Ostsee aus – vor Dänisch-Nienhof ist ein gelbes Dreieck (= Munitionsverdachtsfläche) eingedruckt.

Hat jemand noch nähere Informationen zu diesem Flakschießplatz?

Viele Grüße – und nachträglich alles Gute für das Jahr 2012

longwood

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