[geklärt] Unbekannte Hafenanlage

Hier landen die inzwischen gklärten (und somit nicht mehr ungeklärten) historischen Fotos.
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Talpa
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Beitrag von Talpa » 03.02.2011 13:01

Cremer hat geschrieben:Mich stören die beiden eigenartige Maste. Der eine deckt sich mit der Rolle des Kranauslegers. M.E. sind das keine Saugrohre. So was hatte man m.E. nicht zu dieser damaligen Zeit gehabt
Hallo,

nein ich sehe auch keine Saugheber auf dem Bild.
Es gab sie aber schon vor 1900.

Gruß
Talpa

Paulchen
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Beitrag von Paulchen » 03.02.2011 14:37

Markus L hat geschrieben:Die Kohlekübelwagen liefen meines Wissens nach nicht im gesamten Eisenbahnnetz, sondern nur im Umfeld der Bergwerke zur Kokerei, anderen Abnehmern oder halt zum nächsten Binnenhafen.

Also findet hier eine Verladung der Kohle von der Eisenbahn auf das Binnenschiff statt. für den umgekehrten Weg wäre der Kohlekübel auch ungeeignet, hierfür würden stattdessen Zweischalengreifer an den Portalkranen eingesetzt werden, die Eisenbahnwagen wären Hochbordwagen oder ab den 30er-Jahren nach und nach Selbstentladewagen, wie man sie heute kennt.

Das Hafenfoto ist demnach einem Binnenhafen in einer Steinkohleregion zuzuordnen,
also
-Ruhrgebiet
-Saarland
eventuell noch Oberschlesien (wie weit war die Oder schiffbar?)
Da gehe ich nicht ganz mit. Die Kübelwagen wurden auch für anderes Schüttgut verwendet. Zweitens konnten die Kübel genau wie ein Greifer am Kran verwendet werden und damit auch Ladung löschen. Habe einige Male das Löschen von Phosphat und Steinkohle im Rheinhafen Wesseling Godorf beobachtet, wo das genau mit diesen Kübeln am Kran geschah. Hauptsächlich wurde dort aber Braunkohle aus dem Rheinischen Braunkohlerevier auf die Schiffe verladen.

Markus L
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Beitrag von Markus L » 03.02.2011 14:47

Mmh, mir waren diese Kübel nur für Kohle bekannt. Löschen von Schiffen mittels dieser Kübel stelle ich mir aber eher schwierig vor, verglichen mit einem Greifer.

Was die eben angesprochenen Steine betrifft: Sicher, dass Du nicht das Schotterbett des Gleises, was unter den Portalkranen herführt, meinst? Ich sehe sonst keine Steine o.ä.

Markus L
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Beitrag von Markus L » 03.02.2011 15:00

zulufox hat geschrieben:Zur Frage von Markus L:

die Oder war und ist schiffbar bis nach Cosel (Kozle).
In Cosel sah es 1930 jedenfalls nicht viel anders aus, als auf unserem Foto.
Auch hier sieht man die Traversen zur Aufnahme der Kübel an den Portalkranen, allerdings sehen die Krane geringfügig anders aus.

http://www.flickr.com/photos/fernhout/2419204372/

AndPre77
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Unbekannte Hafenanlage

Beitrag von AndPre77 » 03.02.2011 15:05

So, jetzt muss ich mich wiedermal zu Wort melden. Ich habe gerade noch einmal meinen Scanne gequält und kann einen Greifer am Kran ausschließen. Was ich erkenne, ist ein Kübel(?) der an zwei Haken hängt.
Cosel sieht interessant aus...
Nachtrag: ich stell es mal bei http://www.drehscheibe-foren.de/foren/index.php ein. Mal sehen, was dort für Ideen kommen.

AndPre77
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Beitrag von AndPre77 » 03.02.2011 21:53


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Beitrag von chris70 » 04.02.2011 12:52

...nur so eine Idee, da ich nicht glaube, dass man über die weit verbreiteten Krananlagen weiterkommt: Das kleinere Gebäude im linken Bildbereich hat ja eine eher aussergewöhnliche Architektur. Im Kölner Rheinauhafen (wo aber kein Schüttgut umgesetzt wurde) findet man ähnliche Architekturbeispiele, zumeist entstanden in den 1890er Jahren. Im Bereich Köln spricht man dabei von (typisch Kölnschen) spätgotischen Formen, ansonsten finden sich bei Hafenanlagen v.a. im Rheinland repräsentative Bauten im Stile der Neorenaissance und der Neoromantik.
Ich weiss nicht, wie das in anderen Binnenhafenstädten ist, v.a. ausserhalb des Rheinlands: Vielleicht kennt sich da jemand aus...
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Beitrag von jmlp » 04.02.2011 16:14

Imme hat geschrieben:
3. Das Erscheinungsbild des Krefelder Hafens 1953 passt nicht so zu dem des Suchfotos (Krananlagen, Halden).

Wäre nicht schlecht, wenn man Bildmaterial aus den 20er Jahren hätte.
Da hat sich seit dem Ausbau des Hafens um 1900 nichts geändert.

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Beitrag von AndPre77 » 06.02.2011 12:57

Ich habe das Foto hier mal in größerer Auflösung hinterlegt.

hier der Link zu DSO: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5239253 ich hoffe, der funktioniert.

Andreas

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Duisburg-Alsum?

Beitrag von chepe » 07.02.2011 03:16

Hallo,

das Bild sieht sehr nach niederreinischen Kaimauern aus. Die Wasserstände wechseln saisonal um einige Meter, da müssen die Mauern schon hoch sein.

Vorschlag: Alsum am Rheinufer, im Norden Duisburgs (ein lost place, darauf steht nach Zuschüttung des Hafens wegen Hochwasserschäden im Jahre 1926 die Erweiterung der August-Thyssen-Hütte (jetzt auch fast wieder lost). Das Dorf selbst ist ebenfalls inzwischen komplett verschwunden.

Unter http://www.phila3000.de/advanced_search ... 9e&x=0&y=0 sind einige Ansichtskarten mit den Portalkranen zu finden, auch die Kohle-/Erzbrücken sind da, aus der umgekehrten Blickrichtung.

Zum Dorf siehe http://www.alsum.de

Es ist mir trotz Suchaufwandes nicht gelungen, Abbildungen der markanten Gebäude zu finden, was leider den Beweis fehlen läßt. Aber wenn es Alsum ist, sind die Gebäude halt auch sicher seit 80 Jahren weg.

Gruß,
chepe

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