Betriebswohnungen

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sjwhn
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Betriebswohnungen

Beitrag von sjwhn » 13.09.2008 12:37

Hallo zusammen,

vielleicht kann ich hier ja mal ein neues Thema anschneiden:

Es geht um Betriebswohnungen. Damit meine ich nun nicht die Siedlungen, die in großer Zahl Wohnungen für Betriebsangehörige bereitstellen, sondern Wohnungen für Betriebspersonal, die z. B. im Falle einer Störung schnell vor Ort sein sollten.

Durch Fernüberwachung von Anlagen ist das nicht mehr zeitgemäß und so haben auch die Betriebswohnungen ausgedient.

Hier habe ich mal ein Beispiel: 2 Betriebswohnungen bei einem Umspannwerk bei Leingarten (Kreis Heilbronn), die mittelfristig einer Erweiterung zum Opfer fallen sollen.

Grüße

S.
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Krakau
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Re: Betriebswohnungen

Beitrag von Krakau » 13.09.2008 19:17

sjwhn hat geschrieben:Durch Fernüberwachung von Anlagen ist das nicht mehr zeitgemäß und so haben auch die Betriebswohnungen ausgedient.
Moin!

Ja, überwachen lässt sich fast alles aus der Ferne - aber in einigen Fällen ist eben nicht die Überwachung gefragt, sondern Handeln!

Fast alle Firmen, welche in größerem Maßstab mit stärkeren Giften hantieren, haben immer noch Betriebswohnungen. Da hängt dann auch der Ganzkörperkondom immer griffbereit an der Gaderobe.

Soweit ich weiß, haben auch einige Straßenmeistereien Betriebswohnungen - wäre ja blöd, wenn die Schneeräumsalzstreuerfahrer selbst im Schnee/Glatteis steckenbleiben.

Und an vielen Schulen wohnt auch noch der Hausmeister gleich nebenan.

Also so LOST sind Betriebswohnungen wohl noch nicht.

Gruß
Thomas

sjwhn
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Re: Betriebswohnungen

Beitrag von sjwhn » 14.09.2008 20:11

Krakau hat geschrieben:Also so LOST sind Betriebswohnungen wohl noch nicht.
Hallo Thomas, hallo zusammen,

das ist natürlich eine gute Nachricht, denn oft sind das doch ganz schmucke Häuschen! Und - um bei meinem Beispiel am UW Großgartach zu bleiben: wer kommt denn sonst so ohne weiteres an einen freistehenden Bungalow, auch wenn er unter einem Netz von Freileitungen steht?

Beispiele aus der chemischen Industrie kenne ich nun nicht; zwei (namhafte, börsennotierte) Unternehmen, die mir aus eigener Anschauung bekannt sind haben in den mir bekannten Standorten m. W. keine Betriebswohnungen, sondern sind durch Pforte und Wachdienst 24 h besetzt und haben eine Werksfeuerwehr.

Vielleicht gibt es Beispiele bei kleineren Unternehmen? Kennst Du welche - auch evtl. noch nicht lost?

Bis dahin suche ich mal weiter...

Grüße

Stefan

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 15.09.2008 09:52

Betriebswohnungen sind eigentlich recht üblich, aber manche "Betriebswohnung" sieht nicht so aus, auch wenn sie eine ist.
Bestes Beispiel sind hier im Ruhrgebiet die Zechensiedlungen: sowohl die Steigerwohnungen wie auch die Wohnungen/ Häuschen der Grubenwehrmitglieder sind oft sehr nah am Zechentor; die restlichen Wohnungen der Belegschaft sind natürlich auch dahinter, in Sichtweite, aber auch in der Nähe. So wurde auch gleichzeitig die "Bindung" zum Betriebn erhöht, ein durchaus nachvollziehbares Ziel.
Von einer mir sehr gut bekannten Brauerei, leider inzwischen lost, weiss ich auch, dass die drei Braubetriebsleiter jeder eine Wohnung hatte - jeder hatte einen Ausgang zum Garten, und alle ein gemeinsames Gartentor zum Brauereihof.
Genauso wie mein vorletzter Arbeitgeber, ein ÖPNV-Betrieb. Der hatte steuergünstig in den 60er Jahren Mehrfamilienhäuser an den Hang über dem Betriebshof setzen lassen, und natürlich sind vorrangig technische Personale und Fahrer dort einquartiert worden. Und aus dem Garten führt eine Treppe auf den Hof; Grund ganz klar die schnelle Erreichbarkeit in Notfällen bzw. bei unplanmäßigen Ausfällen.
Von der Straßenseite aber ganz normale Mehrfamilienhäuser.

Johan

Beitrag von Johan » 15.09.2008 13:14

Mir sind auch Betriebswohnungen am Fuß von Sendetürmen bekannt - abseits jeder Zivilisation, alleine auf dem Berg. Interessantes Detail: Im Winter dürfen die Bewohner an manchen Tagen nur mit Schutzhelm aus dem Haus wegen der Gefahr von herabstürzenden Eiszapfen vom Turm...

sjwhn
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LZB-Betriebswohnungen

Beitrag von sjwhn » 15.09.2008 17:57

Hallo zusammen,

ich kenne auch 2 LZB-Gebäude (lost: Heidelberg / außer Funktion: Heilbronn), in denen ebenfalls Wohnungen für Mitarbeiter vorgesehen waren/sind.

Wieso LZB-Mitarbeiter im selben Gebäude untergebracht sind, weiß ich nicht. In Heidelberg jedenfalls waren es schöne Wohnungen mit Blick auf den Kurpfalzpark.

Grüße

Stefan

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Mungo
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Beitrag von Mungo » 15.09.2008 21:50

Hier mal zwei Betriebswohnungen für den Zweischichten-, bzw. Redundanzbetrieb

http://img.fotocommunity.com/photos/1561623.jpg

:mrgreen:

Leuchttürme waren zu bemannten Zeiten Betriebswohnungen par excellence. Viele kann man ja besichtigen oder gar mieten für Hochzeiten und andere Veranstaltungen. Wie die Leuchtturmwärter dort gewohnt haben, wirkt oft abenteuerlich, besonders wenn die Wohnung direkt im Turm lag: Metallwände, viele Treppen und (Feng-Shui-mäßig interessant): keine Ecken :holy:

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Beitrag von katschützer » 15.09.2008 22:07

Moin,

mir fallen da spontan die Dienstwohnungen der Hauptamtlichen Gerätewarte bei größeren freiwilligen Feuerwehren ein. Teils ist auch für weiteres -ehrenamtliches- Personal Wohnraum vorhanden.

Ein paar Beispiele:

In Büdelsdorf gibt es 3 Dienstwohnungen über dem Verwaltungstrakt.
In Rendsburg ist ein Wohntrakt mit 6 Wohnungen an die Wache "angeflanscht", ähnlich wie
in Husum. Hier gibt es neben 4 Dienstwohnungen im Altbauteil der Wache noch einen stadteigenen Wohnblock dessen Mietraum bevorzugt an Feuerwehrleute vegeben wird.
Selbst in kleineren Wachen, wie in Kropp ist eine Wohnung vorhanden.

Auch die Kreisfeuerwehrzentralen, zumindest in Rendsburg und Husum, verfügen über Dienstwohnungen im Haus.

Wie die Sache bei den Berufsfeuerwehren aussieht, weiß ich allerdings nicht.


MfG
Bei strenger Pflicht
Getreu und schlicht

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Beitrag von Djensi » 16.09.2008 09:16

Moin,
ich sach nur: Bahnwärterhäuschen! Entweder waren Bahnwärterhäuschen so gestaltet, dass sie als bescheidene Häuslichkeit eingerichtet waren, oder aber die Bahngesellschaft baute in unmittelbarer Nähe Häuser mit Dienstwohnungen. Auf Anhieb fiele mir da an der Strecke HH-HL beim BÜ Nornenweg die Häuser mit (ehem.?) Dienstwohnungen ein. Solche Beispiele gibt es sicherlich noch viele.

Noch weiter in der Geschichte zurück, die Chausseehäuser mit Speerbäumen, dort waren die "Dienstwohnungen"
auch integriert, denn es mussten ja rund um die Uhr Chausseegelder erhoben werden.

Gruß
Djensi

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Beitrag von manni » 16.09.2008 12:09

Moin,

auch die Deutsche Bundespost/Fernmeldedienst hat mit der starken Zunahme des Telefons in Privathaushalten
seit den 1950er bis in die 1970er Jahre sehr viele Vermittlungsstellen bauen müssen. Und sie hat sehr oft eine
Dienstwohnung mit eingebaut oder aber ein separates Wohngebäude (meist im gleichen Stil) danebengestellt.

Die stehen heute natürlich weitgehend heute noch, nur ob sie noch als Dienstwohnungen, BMW oder so genutzt
werden, weiß ich nicht. Mit der Weiterentwicklung der Technik (Digitalisierung) war sicher nicht immer ein
Fernmeldetechniker vor Ort nötig.
Gruß aus HH-Rbo
manni

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