Im Schattenreich der DDR
Im Schattenreich der DDR
Hallo zusammen,
noch ein kurzer Fernsehtipp:
am 03. Oktober 2005, dem Tag der Deutschen Einheit, bringt die ARD (sicher ein Highlight für alle Bunker-Freaks), die Reportage
" Im Schattenreich der DDR " - Die Bunkerwelten der Genossen (ca. 45 min)
>> Einige Kilometer vor Halberstadt befindet sich der Eingang zu einem gewaltigen Bunkerlabyrinth. Im 6,5 km langen Gewölbe lagerte die Nationale Volksarmee (NVA) ca. 110.000 t Munition !
In dem Gewölbe lebten und arbeiteten rund 200 Menschen unter strikter Geheimhaltung <<
Ist bestimmt interessant...
Gruß Wolf
noch ein kurzer Fernsehtipp:
am 03. Oktober 2005, dem Tag der Deutschen Einheit, bringt die ARD (sicher ein Highlight für alle Bunker-Freaks), die Reportage
" Im Schattenreich der DDR " - Die Bunkerwelten der Genossen (ca. 45 min)
>> Einige Kilometer vor Halberstadt befindet sich der Eingang zu einem gewaltigen Bunkerlabyrinth. Im 6,5 km langen Gewölbe lagerte die Nationale Volksarmee (NVA) ca. 110.000 t Munition !
In dem Gewölbe lebten und arbeiteten rund 200 Menschen unter strikter Geheimhaltung <<
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Gruß Wolf
- Gravedigger
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Ups, das hab ich irgendwie in der TV-Vorschau übersehen. Die Reportage beginnt übrigens um 22:35 Uhr, nicht das ihr den Anfang verpasst.
Und das steht auf www.ard.de dazu:
Das Erste | Montag, 03.10.05 | 22:35 Uhr
Im Schattenreich der DDR
MDR (Stern.) | Länge: 45 Minuten
Die Bunkerwelten der Genossen
Film von Michael Erler
Nochmals kontrolliert Paul Bergner seine Ausrüstung, Halogenlampe, „Lebensretter“ Grubenhelm und die Ersatzbatterien. Dann geht es abwärts, im Blaumann, mit einer warmen Weste und Gummistiefeln. Es wird kalt und feucht. Paul Bergner ist kein Höhlenforscher, aber eine Art Unterwelt bewegt ihn doch. Er ist Experte für eine ganz besondere Hinterlassenschaft des Kalten Krieges: für verlassene Bunker. So heißt er in Fachkreisen auch „Bunkerpapst“. Seit Jahren geht Paul Bergner den Spuren dieses einst streng geheimen DDR-Schattenreiches nach. Gedacht war es für den Ernstfall, den Krieg, schlimmstenfalls den atomaren. Sollte der eintreten, wollten sich die Oberen von Regierung, NVA und Staatsicherheit verkriechen und verschanzen, bis der Klassenfeind geschlagen war. So verfügte z.B. der Nationale Verteidigungsrat der DDR mit Erich Honecker an der Spitze bei Prenden und in der näheren Umgebung über ein Bunkersystem, das Anfang der 80er Jahre ein technisches Nonplusultra darstellte. Dieser Führungsbunker hätte ein Vielfaches der Sprengkraft der Hiroshimabombe aushalten können, doch er ist nur ein Teil eines riesigen Netzwerks aus Schutzbauwerken, unterirdischen Funkstationen und atomsicheren Bunkerbauwerken, das sich über das gesamte Gebiet der ehemaligen DDR erstreckt.
Im Jahr 1973 startete die DDR-Führung unter dem Decknamen „Befehl Filigran“ dieses gigantische unterirdische Wohnungsbauprogramm der ganz besonderen Art. 1,24 Milliarden Mark ließ sich die DDR dieses Programm kosten, das Paul Bergner heute als gigantische Idiotie bezeichnet. Eine für die damaligen Verhältnisse ungeheure Summe. Um diesen Kraftakt zu realisieren, musste die schwächliche DDR-Wirtschaft, alle Reserven mobilisieren. Und wofür?
Heute sind Fledermäuse die neuen Herrscher in den Katakomben, die den führenden Genossen einst helfen sollten, einen Nato-Atomschlag wenigstens drei, vier Wochen zu überleben. Und eine Gegenoffensive zu leiten, die nur hätte überleben können, wer auf der Gegenseite in ähnlich aufwändigen Schutzbauten saß. Zweifel hatten viele schon damals. Zweifel, die längst Gewissheit sind. „Was wir getan haben, war für umsonst“, sagt Klaus Graf, Kommandant in Honeckers Bunker bei Harnekop.
In seiner Reportage begleitet der Autor Michael Erler den Bunkerforscher Paul Bergner bei seinen Touren in die bizarren Unterwelten der ehemaligen DDR. Da öffnet der Bunkerpapst dicke Stahltüren zu den Führungsbunkern der Genossen und ehemalige Kommandeure und Offiziere gewähren Einblicke in das alltägliche Schattendasein und strategische Regime des Schattenreiches der DDR.
CU Markus
Und das steht auf www.ard.de dazu:
Das Erste | Montag, 03.10.05 | 22:35 Uhr
Im Schattenreich der DDR
MDR (Stern.) | Länge: 45 Minuten
Die Bunkerwelten der Genossen
Film von Michael Erler
Nochmals kontrolliert Paul Bergner seine Ausrüstung, Halogenlampe, „Lebensretter“ Grubenhelm und die Ersatzbatterien. Dann geht es abwärts, im Blaumann, mit einer warmen Weste und Gummistiefeln. Es wird kalt und feucht. Paul Bergner ist kein Höhlenforscher, aber eine Art Unterwelt bewegt ihn doch. Er ist Experte für eine ganz besondere Hinterlassenschaft des Kalten Krieges: für verlassene Bunker. So heißt er in Fachkreisen auch „Bunkerpapst“. Seit Jahren geht Paul Bergner den Spuren dieses einst streng geheimen DDR-Schattenreiches nach. Gedacht war es für den Ernstfall, den Krieg, schlimmstenfalls den atomaren. Sollte der eintreten, wollten sich die Oberen von Regierung, NVA und Staatsicherheit verkriechen und verschanzen, bis der Klassenfeind geschlagen war. So verfügte z.B. der Nationale Verteidigungsrat der DDR mit Erich Honecker an der Spitze bei Prenden und in der näheren Umgebung über ein Bunkersystem, das Anfang der 80er Jahre ein technisches Nonplusultra darstellte. Dieser Führungsbunker hätte ein Vielfaches der Sprengkraft der Hiroshimabombe aushalten können, doch er ist nur ein Teil eines riesigen Netzwerks aus Schutzbauwerken, unterirdischen Funkstationen und atomsicheren Bunkerbauwerken, das sich über das gesamte Gebiet der ehemaligen DDR erstreckt.
Im Jahr 1973 startete die DDR-Führung unter dem Decknamen „Befehl Filigran“ dieses gigantische unterirdische Wohnungsbauprogramm der ganz besonderen Art. 1,24 Milliarden Mark ließ sich die DDR dieses Programm kosten, das Paul Bergner heute als gigantische Idiotie bezeichnet. Eine für die damaligen Verhältnisse ungeheure Summe. Um diesen Kraftakt zu realisieren, musste die schwächliche DDR-Wirtschaft, alle Reserven mobilisieren. Und wofür?
Heute sind Fledermäuse die neuen Herrscher in den Katakomben, die den führenden Genossen einst helfen sollten, einen Nato-Atomschlag wenigstens drei, vier Wochen zu überleben. Und eine Gegenoffensive zu leiten, die nur hätte überleben können, wer auf der Gegenseite in ähnlich aufwändigen Schutzbauten saß. Zweifel hatten viele schon damals. Zweifel, die längst Gewissheit sind. „Was wir getan haben, war für umsonst“, sagt Klaus Graf, Kommandant in Honeckers Bunker bei Harnekop.
In seiner Reportage begleitet der Autor Michael Erler den Bunkerforscher Paul Bergner bei seinen Touren in die bizarren Unterwelten der ehemaligen DDR. Da öffnet der Bunkerpapst dicke Stahltüren zu den Führungsbunkern der Genossen und ehemalige Kommandeure und Offiziere gewähren Einblicke in das alltägliche Schattendasein und strategische Regime des Schattenreiches der DDR.
CU Markus
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)
Die Schattenreiche der roten Armee
Zur Ergänzung für die Bunkerfreaks
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Hier wird auch für Eingeweihte einiges Neues zu sehen sein !
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Hier wird auch für Eingeweihte einiges Neues zu sehen sein !
Schattenreich der DDR
Lief diese Reportage nicht schon mal vor ein paar Monaten auf Spiegel-TV unter dem Titel "Unterirdische DDR" oder so ähnlich?
Ich bin stall ein Stolzer zu sein!
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Hallo!
Der Beitrag war interessant. Da ich bei den Lokalitäten nicht ganz firm war, habe ich mal kurz recherchiert und dank Obermaat auch eine Karte der Liegenschaften gefunden. Wenn man berücksichtigt, daß die Doku nur einen kleinen Teil des Gesamten behandelt, muß ja fast die ganze DDR "unterkellert" gewesen sein. Ist hier jemand in der Lage, Angaben über die vermuteten Dimensionen und Kosten zu machen? Ich denke ja mal, daß ein nicht geringzuschätzender Betrag der Haushalte dort verbuddelt wurde.
Karte: http://www.mdr.de/doku/2162408.html
Nachfrage: (natürlich nur offene Quellen): Hielt sich das Bauwesen im Vergleich zum Westen im Gleichgewicht (militärisch)?
Gruß
Philipp
Der Beitrag war interessant. Da ich bei den Lokalitäten nicht ganz firm war, habe ich mal kurz recherchiert und dank Obermaat auch eine Karte der Liegenschaften gefunden. Wenn man berücksichtigt, daß die Doku nur einen kleinen Teil des Gesamten behandelt, muß ja fast die ganze DDR "unterkellert" gewesen sein. Ist hier jemand in der Lage, Angaben über die vermuteten Dimensionen und Kosten zu machen? Ich denke ja mal, daß ein nicht geringzuschätzender Betrag der Haushalte dort verbuddelt wurde.
Karte: http://www.mdr.de/doku/2162408.html
Nachfrage: (natürlich nur offene Quellen): Hielt sich das Bauwesen im Vergleich zum Westen im Gleichgewicht (militärisch)?
Gruß
Philipp
Zur Ergänzung: Der im Beitrag gezeigte Stasi-Führungsbunker in Machern bei Leipzig ist für die Öffentlichkeit geöffnet und kann besucht werden.
http://www.runde-ecke-leipzig.de/cms/St ... 253.0.html
Geöffnet ist die Anlage am 29. und 30. Oktober sowie am 26. und 27. November, jeweils von 13 bis 16 Uhr.
http://www.runde-ecke-leipzig.de/cms/St ... 253.0.html
Geöffnet ist die Anlage am 29. und 30. Oktober sowie am 26. und 27. November, jeweils von 13 bis 16 Uhr.
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Dazu gibt es auch einen Artikel im redaktionellen Teil.Johan hat geschrieben:Zur Ergänzung: Der im Beitrag gezeigte Stasi-Führungsbunker in Machern bei Leipzig ist für die Öffentlichkeit geöffnet und kann besucht werden.
CU Markus
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)
- derlub
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Es ist für Bunkerfreaks wirklich ein Paradies.ladykracher hat geschrieben: Wenn man berücksichtigt, daß die Doku nur einen kleinen Teil des Gesamten behandelt, muß ja fast die ganze DDR "unterkellert" gewesen sein.
In dem Bericht gestern wurde es ja gesagt. Das Programm "Filigran" hat bis 1990 zusammen vermutlich ca. 1,24 Mrd. DDR-Mark verschlungen.ladykracher hat geschrieben:Ist hier jemand in der Lage, Angaben über die vermuteten Dimensionen und Kosten zu machen? Ich denke ja mal, daß ein nicht geringzuschätzender Betrag der Haushalte dort verbuddelt wurde.
In Paul Bergners Buch "Befehl Filigran" schreibt er: "Die NVA verfügte 1990 über 68 Bunker mit einem Wertumfang von rund 2,0 Mrd. Mark"
Kosten für das Objekt 5001 ("Honecker Bunker") ca.232 Mio. Mark,
Dimensionen: 66,3 M Länge, 48,9 M Breite, 24 M Tiefe über 3 Etagen. Aufnahmekapazität ca. 450 Personen für 3-4 Wochen.
Kosten für das Objekt 5005 ("Mielke Bunker") ca.100 Mio Mark,
2 Etagen tief, Aufnahmekapazität ca. 160 Personen.
Das ist schwer zu sagen, weil es ja sehr viel schwieriger ist Informationen über Natoanlagen zu bekommen. Nato und BW existieren ja schließlich noch.ladykracher hat geschrieben: Nachfrage: (natürlich nur offene Quellen): Hielt sich das Bauwesen im Vergleich zum Westen im Gleichgewicht (militärisch)?
Mein persönlicher Eindruck ist nur, dass man auf der Ostseite wirklich für alles und jeden einen Bunker errichtete.
Grüsse,
Christoph