Tarnung von Kriegsschiffen
Tarnung von Kriegsschiffen
N'abend. Habe kurz gesucht, aber nichts gefunden, deshalb erlaube ich mir mal diesen Thread, in der Hoffnung, dass es hier auch zu diesem Thema Experten gibt.
Ich habe in der PAGE (typographische Fachzeitschrift) einmal einen Buchtip gesehen, da ging es die Tarnung englischer Kriegsschiffe im WKII - jedenfalls um Vorschläge zur Tarnung solcher...
Wie andere Schiffe getarnt waren ist ja bekannt (grau, weiß, schwarze "Zacken"), aber irgendein Typograph (oder Künstler?) hat eine besonders abstrakte Tarnung empfohlen. Da muss es Schiffe mit Karomuster und sogar gelbe Aufbauten gegeben haben... :crazy:
Wie immer danke im voraus! Verzeihtmir, wenn dieses Thema schon woanders unter anderem Namen diskutiert wurde...
Ich habe in der PAGE (typographische Fachzeitschrift) einmal einen Buchtip gesehen, da ging es die Tarnung englischer Kriegsschiffe im WKII - jedenfalls um Vorschläge zur Tarnung solcher...
Wie andere Schiffe getarnt waren ist ja bekannt (grau, weiß, schwarze "Zacken"), aber irgendein Typograph (oder Künstler?) hat eine besonders abstrakte Tarnung empfohlen. Da muss es Schiffe mit Karomuster und sogar gelbe Aufbauten gegeben haben... :crazy:
Wie immer danke im voraus! Verzeihtmir, wenn dieses Thema schon woanders unter anderem Namen diskutiert wurde...
Tarnanstrich von Schiffen
Hallo,
der Tarnanstrich von Schiffen richtet sich sehr nach seinem Einsatzgebiet. Neben den erwähnten Mustern gibt es eine Vielzahl anderer, die sich nach dem Operationsgebiet des Schiffes oder nach der Küstenlandschaft, in dem sich das Operationsgebiet befindet, richtet.
Das erwähnte Karomuster stammt aus dem 1. Weltkrieg. Es gehört zu den sogenannten razzle-dazzle-Mustern (siehe Fotos) des Amerikaners Norman Wilkinson. Bei diesem Muster sollten klare Linienführungen und Konturen aufgebrochen und verwischt werden. Diese Musterführung kann als Ursprung der modernen Camouflage angesehen werden.
Eine Url mit interessanten Lit-Hinweisen
http://mitpress2.mit.edu/e-journals/Leo ... gebib.html
.
der Tarnanstrich von Schiffen richtet sich sehr nach seinem Einsatzgebiet. Neben den erwähnten Mustern gibt es eine Vielzahl anderer, die sich nach dem Operationsgebiet des Schiffes oder nach der Küstenlandschaft, in dem sich das Operationsgebiet befindet, richtet.
Das erwähnte Karomuster stammt aus dem 1. Weltkrieg. Es gehört zu den sogenannten razzle-dazzle-Mustern (siehe Fotos) des Amerikaners Norman Wilkinson. Bei diesem Muster sollten klare Linienführungen und Konturen aufgebrochen und verwischt werden. Diese Musterführung kann als Ursprung der modernen Camouflage angesehen werden.
Eine Url mit interessanten Lit-Hinweisen
http://mitpress2.mit.edu/e-journals/Leo ... gebib.html
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-zAc-
Mit leerem Kopf nickt es sich leichter. (Žarko Petan)
Mit leerem Kopf nickt es sich leichter. (Žarko Petan)
ZUm Thema Tarnanstriche hier zwei sehr gute Seiten,sind nicht nur für den 1.WK interresant.
http://www.navsource.org
http://www.hazegray.org
BB-16 USS New Jersey in WK1 Tarnanstrich
USS Birmingham in Brest 1918
http://www.navsource.org
http://www.hazegray.org
BB-16 USS New Jersey in WK1 Tarnanstrich
USS Birmingham in Brest 1918
Hiho,
nur eine Anmerkung: Eine Tarnung sind diese Muster nicht, denn dazu stechen sie zu sehr aus dem grauen Einerlei der weiten Meere heraus. Ihr Sinn liegt eher darin, den Schützen auf Feindesseite zu verwirren. Man hat tatsächlich festgestellt, dass solche Muster die Trefferwahrscheinlichkeit verringern, weil das menschliche Auge (bzw. der gesamte optische Sinn) einfach überfordert wird.
Das passiert, wie schon oben erwähnt, durch Aufbrechen der klaren Konturen ... was teilweise den Beobachter so sehr austrickst, dass er nicht mehr genau beurteilen kann, wo vorne und hinten ist und in welche Richtung die Bewegung des Schiffes genau geht und wie schnell sie ist ...
Es gab eine ähnliche Lackierung auf Landfahrzeugen bei der Berlin Brigade der britischen Armee, siehe auch unter http://www.emlra.org/techtalk/berlin_brigade.htm - da war es aber, wie der Text auch gut erklärt, tatsächlich Tarnung und Verwirrung - interessant finde ich die Sache mit der extra getarnten/lackierten Antenne!
In einer alten "Battle" sah ich vor etwa 25 Jahren auch einen Bedford irgendwo in Afrika, der landesüblich getarnt war - dunkelgrüne Grundlackierung mit feuerroten Tupfen ...
nur eine Anmerkung: Eine Tarnung sind diese Muster nicht, denn dazu stechen sie zu sehr aus dem grauen Einerlei der weiten Meere heraus. Ihr Sinn liegt eher darin, den Schützen auf Feindesseite zu verwirren. Man hat tatsächlich festgestellt, dass solche Muster die Trefferwahrscheinlichkeit verringern, weil das menschliche Auge (bzw. der gesamte optische Sinn) einfach überfordert wird.
Das passiert, wie schon oben erwähnt, durch Aufbrechen der klaren Konturen ... was teilweise den Beobachter so sehr austrickst, dass er nicht mehr genau beurteilen kann, wo vorne und hinten ist und in welche Richtung die Bewegung des Schiffes genau geht und wie schnell sie ist ...
Es gab eine ähnliche Lackierung auf Landfahrzeugen bei der Berlin Brigade der britischen Armee, siehe auch unter http://www.emlra.org/techtalk/berlin_brigade.htm - da war es aber, wie der Text auch gut erklärt, tatsächlich Tarnung und Verwirrung - interessant finde ich die Sache mit der extra getarnten/lackierten Antenne!
In einer alten "Battle" sah ich vor etwa 25 Jahren auch einen Bedford irgendwo in Afrika, der landesüblich getarnt war - dunkelgrüne Grundlackierung mit feuerroten Tupfen ...
wie sehr sich das Auge doch täuschen läßt
Hallo Bernd,
ich stimme Dir insofern zu, wenn es denn auf See nur ein graues Einerlei gäbe.
Tag- und Nachtcharakteristiken mit eigenen Sicht-, Licht- Schatten-, Wolken- Sonnen- und Mondwirkungen sind auf den einzelnen Meeren sehr vielfältig (Atlantik, Pazifik, Mittelmeer usw.) ausgeprägt. Jedoch ist ein Tarnanstrich in heutiger Zeit eher als nachrangig zu werten. Die elektronische Ortung und ggf. Klassifizierung eines anderen Ojektes findet ja bereits in dreistelliger Meilenentfernung statt.
Ergänzend zum "dazzle-Effekt" nachfolgend eine schlichte Grafik
ich stimme Dir insofern zu, wenn es denn auf See nur ein graues Einerlei gäbe.
Tag- und Nachtcharakteristiken mit eigenen Sicht-, Licht- Schatten-, Wolken- Sonnen- und Mondwirkungen sind auf den einzelnen Meeren sehr vielfältig (Atlantik, Pazifik, Mittelmeer usw.) ausgeprägt. Jedoch ist ein Tarnanstrich in heutiger Zeit eher als nachrangig zu werten. Die elektronische Ortung und ggf. Klassifizierung eines anderen Ojektes findet ja bereits in dreistelliger Meilenentfernung statt.
Ergänzend zum "dazzle-Effekt" nachfolgend eine schlichte Grafik
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-zAc-
Mit leerem Kopf nickt es sich leichter. (Žarko Petan)
Mit leerem Kopf nickt es sich leichter. (Žarko Petan)
Hi zAc,
kein Widerspruch ... ich meinte eher dass ein den Horizont überquerender (Leif, sagt man das so?) Kreuzer, Zerstörer oder Fischkutter fast immer gesichtet wird und das die "Abgaswolken" der meisten Kriegsschiffe "damals" ohnehin Tarnung hinfällig machte - deswegen ja auch eher Täuschung und Verwirrung. Und heute ist das ohnehin kein Thema mehr ...
@ dwarslöper - also mit dem zweiten könnte man in einigen Gegenden Hamburgs durchaus im unsichtbaren Bereich bleiben ...
kein Widerspruch ... ich meinte eher dass ein den Horizont überquerender (Leif, sagt man das so?) Kreuzer, Zerstörer oder Fischkutter fast immer gesichtet wird und das die "Abgaswolken" der meisten Kriegsschiffe "damals" ohnehin Tarnung hinfällig machte - deswegen ja auch eher Täuschung und Verwirrung. Und heute ist das ohnehin kein Thema mehr ...
@ dwarslöper - also mit dem zweiten könnte man in einigen Gegenden Hamburgs durchaus im unsichtbaren Bereich bleiben ...
- Deichgraf (†)
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- Registriert: 27.05.2002 06:55
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@ SejerlännerSejerlänner hat geschrieben:Ich hab gelesenn (aber fragt mich nicht wo), dass die Schiffe damals schon Nebelmittel zur Tarnung eingesetzt haben. Zum Beispiel roten Phosphor verbrannt haben, was einen dichten weißen Nebel ergibt.
Einnebeln ist keine ganz neue Erfindung. Das war zur Zeit des WW2 auf Schiffen auf beiden Seiten Stand der Technik. Auf deutscher Seite wurde auch versucht, ganze Städte zum Schutz vor alliierten Bombenangriffen einzunebeln.
@ Bernd
Die LRDG spritze ihre Kfz während des Wüstenkrieges rosa. Angeblich war das damals auf diesem Kriegsschauplatz die beste Tarnung.
Bis dann
Deichgraf
Deichgraf