Peildörfer

Elektronische Aufklärung ab 1945 (ELOKA / SIGINT / COMINT / ELINT / EW)
Rick (†)

Beitrag von Rick (†) » 02.07.2005 10:55

Hallo Eric,
aus den Unterlagen geht nicht hervor, dass die Anlagen tatsächlich errichtet wurden. Möglicherweise nur diejenigen, die Manfred angesprochen hat. Außerdem dürfte von den Einrichtungen, insbesondere falls sie ab- und woanders wieder aufgebaut wurden, nicht viel zu sehen sein. Bei der Jahreszahl 1967 mit Fragezeichen handelt es sich um handschriftliche Bemerkungen, also für den Referenten ungeklärte Fragen.
Gruß
Rick

P.S. Und zur Sicherheit hier noch die Quelle: BA-MA, BW 1 / 16959, RiFu - Allgemein, 1963-70.

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cebulon66
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Beitrag von cebulon66 » 02.07.2005 15:55

Hallo Rick
Wusstest Du übrigens, dass der FmSkt G aus Haushaltsgründen entfiel, weil nämlich die gut 90 Dienstposten für den Aufbau des RiFuN Lw gebraucht wurden? Oder gab es da noch andere Gründe?
Der Fernmeldesektor G, der dem Fernmelderegiment 72 in Feuchtwangen zugeordnet worden wäre, war auf dem Untersberg bei Bad Reichenhall geplant, von da hätte man bis Ungarn lauschen können....wegen bautechnischer Schwierigkeiten ist aber darauf verzichtet worden, man hätte eine Seilbahn installieren müssen...von Juni-Juli 1960 fand eine Probeerfassung statt (Unternehmen "Gamsbock") .

Zu Köln Wahn: der Vorläufer des ehemaligen Fernmeldebereich 70 innTrier (heute Fernmeldebereich 92) hatte seine Wurzel in dem in 1956 in Köln-Wahn aufgestellten Vorkommandos "Zentralauswertung für Funk- und Radarbeobachtung" ab 1961 "Zentrale für Funkanalyse (ZFA)". Möglw. stand da auch ein Peiler in Köln-Wahn zur Verfügung. 1969 verlegt die ZFA nach Trier und wurde am 01.04.1970 umgegliedert in Fernmeldebereich 70.

Manfred

Rick (†)

Beitrag von Rick (†) » 02.07.2005 16:07

Danke Manfred,

mit den bautechnischen Schwierigkeiten, das hatte ich auch noch in der Erinnerung (wahrscheinlich von Deiner Homepage). Und es gibt in Freiburg auch mindestens eine Akte zu G / Untersberg, da muss ich mal hineinschauen (falls sie schon freigegeben ist, also nicht weiter als bis 1974 läuft). Aber in der RiFu-Akte hieß es mit Datum vom 25.09.63: "Vollständige Zurückstellung der Aufstellung des FmSkt G bis 31.12.65. Personal (94 Uffz / 2 Mannschaften) soll für RV-Netz Lw (FmRgt 11 und 12 statt 72) verwendet werden." Und da war anzunehmen, dass wohl auch nicht mehr viel passierte, da die Haushaltslage immer schwieriger wurde.

Gruß
Rick

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 03.07.2005 19:21

Zum Untersberg bei Bad Reichehall:
Aus verschiedenen Unterlagen ist mir bekannt, dass auf dem Untersberg neben einer Abhörstation auch eine Radarstation zur Luftraumüberwachung geplant war. Ist ebenfalls aus den Gründen wie von Manfred angesprochen gestrichen worden.

Zu Peildörfern:
Diese Bezeichnung kenne ich nicht, habe sie auch bei meinen Gesprächen nicht gehört und in einschlägiger Literatur nicht gelesen.
Mir ist nur bekannt, dass am Anfang der Bundeswehr ca. 20 Peilstationen über das Gebiet der BRD verteilt waren. Erich-Schmidt-Eenboom schreibt hierzu: Von 1962 bis 1965 entstanden für die Fernmeldebataillone 51, 110, 220, 320 vom ostfriesischen Riepe bis an den Chiemsee in Bayern 20 Peilstationen.
Unter anderem ist hier Bergisch-Gladbach und Köln-Ostheim aufgeführt. Aus den 70/80er Jahren habe ich noch folgende aufgegebene Peilstationen: Pelzerhaken (nicht zu verwechseln mit dem Eloka-Turm - hier geht es um Peilstationen), Tarmstedt, Goddelsheim, Mainz, Ahrweiler, Mertingen, Eriskirch/Langenargen.
Die noch aktiven Peilstationen sind hier nicht genannt.

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cebulon66
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Beitrag von cebulon66 » 05.07.2005 15:34

Zur Erinnerung:
das Thema Peiler wurde hier schon mal "bearbeitet":
viewtopic.php?t=2776&highlight=winzer

Manfred

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