Das Bietigheimer Eisenbahnviadukt aus ungewohnter Perspektiv

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
Devon

Beitrag von Devon » 28.08.2004 20:38

Hey Harald, das ist ja direkt mal ein interessantes und sogar On-Topic Posting. Respekt! :thumbup:

@all Jetzt wäre es noch interessant zu sehen, wie diese Behelfsbrücke aussah, bzw. wie der Zustand der eigentlichen Brücke zu der Zeit war...

Harald

Beitrag von Harald » 04.09.2004 18:10

Leider wurde in diesem Jahr kein Riesenrad (oder ein anderes langsam fahrendes Panoramafahrgeschäft) auf dem Bietigheimer Pferdemarkt aufgebaut, so daß keine neuen Bilder von Zügen auf den Viadukt aus ungewohnter Perspektive möglich sind!

misterx

Beitrag von misterx » 06.09.2004 09:26

Hi,
@Harald: ...aber man kann Actionbilder vom Freefall-Tower aus machen :lol: Das wäre ja auch mal was. Wenn schon das Riesenrad nicht steht.

Gruß
MisterX

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Behelfsbrücke nach dem Krieg

Beitrag von oliverw » 06.09.2004 12:58

Moin,

gegen Kriegsende sind über 70m des Viaduktes gesprengt worden. Nach dem Krieg war dann eine Behelfsbrücke aufgebaut und bei dem Wiederaufbau auch ein Bogen zur Stabilitätssteigerung der Brücke mit Beton ausgefüllt worden.

Bild von der Behelfskonstruktion: HIER

Weitere Fotos von dem Viadukt: HIER
Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.
Isaac Newton (1642-1717).

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Beitrag von oliverw » 06.09.2004 13:05

Und noch ein interessanter Abriss über die gesamte Geschichte des Viaduktes (incl. eines weiteren Fotos der Behelfsbrücke) hier
Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.
Isaac Newton (1642-1717).

Gast

Noch mehr zur Behelfsbrücke über die Enz

Beitrag von Gast » 25.09.2004 09:34

Zur Brücke über das Enztal in Bietigheim fand ich im Jahrbuch des Eisenbahnwesens von 1950 einige Informationen. Ich zitiere wörtlich:
„ ...Es handelt sich dabei um verschiedene Systeme von stählernen Fachwerkbrücken, bei denen bestimmte Gruppen von Einzelteilen, wie Hauptträgergurte, Streben, Pfosten, Quer- und Längsträger, unter sich gleich und daher austauschbar sind. Die einzelnen Teile können nach Baukastenart wie bei normalen Fachwerkträgern auf festen Gerüsten und im Freibau zusammengebaut werden, wobei die Einzelteile zur Zeitersparnis mit gedrehten Bolzen zusammengeschraubt werden; sie können aber auch vernietet und die Brücken dann als Dauerbehelfsbrücken bezeichnet werden. Neben dem schon im ersten Weltkrieg verwendeten und seither verbesserten österreichischen Roth-Waagner- (RW) Gerät, mit dem Brücken bis zu rund 65 m Stützweite gebaut werden können, und neben einigen anderen Systemen, wie z.B. dem R-Gerät, wurde in besonders großem Umfang des von der Reichsbahn zusammen mit einer Stahlbauanstalt entwickelte SKR-(Schaper-Krupp-Reichsbahn) Gerät verwendet....“
Und etwas weiter im Text: „... Seit Kriegsende wurden rund 10 000 t RW-Gerät und 26 00 t SKR-Gerät eingebaut und allein mit derartigen Geräten konnten in kürzester Zeit hochwasser- und eissichere Dauerbehelfsbrücken mit großen Öffnungen für die Schiffahrt erstellt werden.“
Zur Behelfsbrücke über die Enz heißt es im Jahrbuch:
„... Im November 1946 wure eine eingleisige Behelfsbrücke aus RW-Gerät über das Enztal bei Bietigheim in der Strecke Stuttgart – Bretten in Betrieb genommen. Die zweistöckigen über je drei Öffnungen von je 55 m Weite durchlaufenden RW-Überbauten sind auf rund 25 m hohen Fachwerkstützen gelagert, die ebenfalls aus RW-Gerät bestehen und deren quer zur Brücke verbreiterten Füße in Betonfundamente eingespannt sind....“
So viel aus dem Jahrbuch von 1950, das den Stand von Ende 1949 dokumentiert.
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