Interessantes im Westen Niedersachsens ?

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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Fieldmouse
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Interessantes im Westen Niedersachsens ?

Beitrag von Fieldmouse » 04.06.2008 21:20

Hi zusammen,

habe gestern im Regionalprogramm NDR FS NDS etwas über ehemalige Depots im äußersten Zipfel
Niedersachsens bei Itterbeck gesehen, es sind Munitionsaußenlager Itterbeck und Gerätehauptdepot Itterbeck
gem. http://www.dstgb.de/homepage/kommunalre ... 1_9909.pdf , S.20, lost seit 2001 und 2006.
Es wurde über ein Projekt Ferienhaus im Bunker berichtet. 2 Bunker wären schon umgebaut. Mehr noch nicht.
Si.auch: http://209.85.135.104/search?q=cache:Ay ... cd=8&gl=de
Weiß einer der Fachleute :thumbup: mehr darüber ?

Außerdem habe ich dabei noch etwas Merkwürdiges gefunden, zwar schon in den Niederlanden, aber direkt an
der Grenze. Die beiden Kreisflächen haben einen Durchmesser von jeweils mehr als 700m.
Heißt `Mandergrafveld' und scheint ein Naturschutzgebiet zu sein, leider gibts nur holländische
Seiten drüber, bin der Sprache nicht gewachsen. War das mal etwas Militärisches, Antennenstandort, oder Übungsplatz oder nur Naturschutzforschung ?
Lage ca.7 km SSO von Itterbeck, konnte kmz irgendwie nicht speichern, ist aber leicht zu finden.
Gruß Fieldmouse.
.
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redsea
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Beitrag von redsea » 04.06.2008 23:19

Hallo Fieldmouse,
Fieldmouse hat geschrieben:Es wurde über ein Projekt Ferienhaus im Bunker berichtet. ... Weiß einer der Fachleute :thumbup: mehr darüber ?
Von dem Projekt in Itterbeck höre ich durch Dich das erste Mal. Aber warum auch nicht, in Twisteden war man mit einem solchen Projekt ja schon sehr erfolgreich. Vielleicht sieht die Anlage und die MLHs in Itterbeck schon bald so aus. ;) Mehr Infos zu den MLH-Ferienhäusern in Twisteden finden sich hier.
Fieldmouse hat geschrieben: Außerdem habe ich dabei noch etwas Merkwürdiges gefunden, zwar schon in den Niederlanden, aber direkt an der Grenze. Die beiden Kreisflächen ...
Also spontan würde ich auf kreisförmige Bewässerungsfelder tippen und wenn ich aus Seiten wie dieser hier richtig heraus lese, hat man dort mal versucht neue Pflanzensorten anzubauen, was die Theorie der Bewässerungsfelder stützen würde. Ist allerdings nur eine Vermutung von mir. Kleine Korrektur: die Kreise haben einen Durchmesser von 343 und 384 m. Luftbild in FlashEarth (52°27'29.28"N6°49'40.35"O)

Gruß redsea
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Shadow
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Beitrag von Shadow » 05.06.2008 02:38

Mal die Spezies mit Sprachkenntnissen aus dem Nachbarland voraus:

Dit grafveld bestaat voornamelijk uit een heideterrein met enkele grafheuvels, waaronder een tumulus (grafheuvel) uit de jonge Steentijd (4400-1700 v. Chr.) en een urnengrafveld uit de IJzertijd (700 v. Chr. Tot aan het begin van onze jaartelling). Het Mandergrafveld is in 1968 door de Oudheidkamer Twente in erfpacht overgedragen aan de stichting. We treffen hier fraaie groeiplaatsen van de rode bosbes aan.
http://www.natuurkaart.nl/kvn.landschap ... 00746.html

Passt Grabhügel und Urnengrabfeld besser zu dem Objekt ?!

Gruss, Shadow.

SirNo
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Beitrag von SirNo » 05.06.2008 12:01

Mein Niederländisch ist zwar schon etwas eingerostet, aber im Sinnzusammenhang solte es gehen:

Dieses Gräberfeld besteht hauptsächlich aus einer Heidelandschaft mit einzelnen Grabhügel, unter denen sich einer aus der Jungsteinzeit (4400 - 1700 v. Chr.) und ein Gräberfeld mit Urnen aus der Eisenzeit (700 v. Chr. bis 0) befinden. Das Mandergrafveld ist 1968 durch die Oudheidkamer Twente in erbpacht an die Stiftung verpachtet worden.

Im letzten Satz fehlt mir ein Wort zum Übersetzen, was man da genau findet, es geht aber um Heidelbeeren.

Hoffe, das bringt euch weiter.

Sebastian

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Jan Hartmann
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Beitrag von Jan Hartmann » 05.06.2008 19:48

SirNo hat geschrieben: Im letzten Satz fehlt mir ein Wort zum Übersetzen, was man da genau findet, es geht aber um Heidelbeeren.
Schöne (oder reife) Stellen mit Heidelbeeren findet man dort.. ;-)
Zuletzt geändert von Jan Hartmann am 05.06.2008 20:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Jan Hartmann » 05.06.2008 20:03

redsea hat geschrieben: Also spontan würde ich auf kreisförmige Bewässerungsfelder tippen und wenn ich aus Seiten wie dieser hier richtig heraus lese, hat man dort mal versucht neue Pflanzensorten anzubauen, was die Theorie der Bewässerungsfelder stützen würde....
Also, dem Text nach lebte dort mal ein Bauer der seine Felder auf eine seltsame Art und Weise bestellte: er pflügte von der Mitte aus im Kreis nach aussen. Daraus sollen diese Kreise entstanden sein.1991 wurde die Fläche gekauft und zusammen mit einem Künstler gestaltet. Dabei wurde der kleinere Kreis abgesenkt und der größere erhöht. Somit verschwinden die Kreise jetzt nicht mehr. Jetzt wachsen dort seltene Pflanzen und Heide. Das ganze ist ein vielbesuchter Ausflugspunkt in der Natur.

Ganz grob übersetzt...

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Re: Interessantes im Westen Niedersachsens ?

Beitrag von Jan Hartmann » 05.06.2008 20:19

Anbei ein Bericht aus den Grafschafter Nachrrichten vom 18.8.2007:

"Schritt in Richtung Freizeitpark
Kreis leitet Raumordnungsverfahren ein Umweltveträglichkeitsprüfung
Der Landkreis Grafschaft Bentheim hat das Raumordnungsverfahren für das geplante Vorhaben "Ferien- und Freizeitpark Itterbeck" eingeleitet. Das ist ein weitere Schritt zur Realisierung der Plände des niederländischen Investors Henrikus van der Most.

gn Nordhorn/Itterbeck. Auf dem Gelände des ehemaligen Munitions- und Materialdepots der Bundeswehr in Itterbeck in der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze sollen unter anderem eine Ferienwohnanlage, zwei Hotels, ein Neun-Loch-Golfplatz, ein überdachtes Freizeitzentrum mit Sport- und Spielanlagen, Gastronomieeinrichtungen sowie ein Badegewässer entstehen. Darüber hinaus ist geplant, die auf dem Gelände bereits vorhandenen Gebäude unter anderem zu Indoor-Camping- und Veranstaltungshallen umzubauen.

Aufgrund der zu erwartenden großräumigen Auswirkungen und der überörtlichen Bedeutung dieses Vorhabens führt der Landkreis Grafschaft Bentheim in seiner Funktion als untere Landesplanungsbehörde gemäß der gesetzlichen Bestimmungen ein Raumordnungsverfahren mit integrierter Umweltverträglichkeitsprüfung durch. Dieses Verfahren hat den Zweck festzustellen, ob das geplante Vorhaben mit den Zielsetzungen der Raumordnung übereinstimmt und wie es mit anderen Interessen und Nutzungsansprüchen in Einklang gebracht werden kann.

"Mit der Einleitung des Raumordnungsverfahrens geht nun endlich das von den Kommunen und dem Landkreis gewünschte Vorhaben Ferien- und Freizeitpark Itterbeck in die konkrete Phase", sagte Landrat Friedrich Kethorn gestern. Mit der Verwirklichung des Parkes könne nicht nur das ehemalige Bundeswehrareal einer wirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden, sondern es werde sich zudem zu einem "touristischen Highlight" für die Niedergrafschaft entwickeln. "Der Tourismus ist inzwischen ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig in der Grafschaft Bentheim geworden und wir wollen ihn Schritt für Schritt an verschiedenen Orten erweitern," so Kethorn.

Das Verfahren selbst solle sicherstellen, dass Eingriffe in Natur und Landschaft durch entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen abgemildert, die Umwelt entsprechend geschont werde.

Die Verfahrensunterlagen werden in den Rathäusern der Samtgemeinden Uelsen, Neuenhaus und Emlichheim ab der letzten Augustwoche zur Einsicht für die Öffentlichkeit ausgelegt. Der genaue Zeitraum und Ort der Auslegung wird noch bekannt gemacht.

Jeder Bürger kann sich bis spätestens zwei Wochen nach Beendigung der Auslegung in den Ratshäusern mündlich oder schriftlich zu dem geplanten Vorhaben äußern. Die Äußerungen werden durch die Samtgemeinden an den Landkreis Grafschaft Bentheim weitergeleitet und finden im weiteren Verfahren Berücksichtigung.


Ich bin gespannt. Der Umbau von ehemaligen Liegenschaften der BW in Freizeitanlage findet hier (und anderswo) gerade vielfach statt. Die Investionen sind allerding gewaltig und gerade Itterbeck liegt verkehrtechnisch eher ungünstig und im Niemansland. Ob sich genügend Menschen finden lassen die Lust haben in so einer abgelegenen "Spaßkaserne" ihre Ferien zu verbringen?

Gruß
Jan

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Re: Interessantes im Westen Niedersachsens ?

Beitrag von Fieldmouse » 05.06.2008 21:23

Hi zusammen,

Danke für die schnellen, gehaltvollen Antworten und Übersetzungen !

Mandergrafveld : Ich fasse zusammen: frühes Gräberfeld mit Geschichte und kein Berieselungsacker :-) !

Itterbeck : Vielleicht wäre das was für die Holländer, so wie in Fürstenau, wo die Pommernkaserne
gerade an holländische Investoren zur Errichtung eines Ferienparks+usw verkauft wurde.

@ redsea: Danke, hatte Maßstab li unten bei GE durch die mittig plazierte Zahl mißgedeutet, besser ist es,
mit der Messfunktion den Wert zu erfassen ! Normalerweiser steht dieser Wert auch dort,
wo er sich ergibt, am Ende des Maßstabs, siehe jede normale Topo-Karte.
Wieder was dazu gelernt !

Gruß Fieldmouse.

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Beitrag von redsea » 05.06.2008 23:31

Jan Hartmann hat geschrieben:
redsea hat geschrieben: .....
Also, dem Text nach ......
Danke Jan, hatte gehofft, dass Du Dich bei diesem Thema zu Wort meldest. :-)

Na da lag ich mit den Pflanzen ja schon richtig, aber wohl auch nur mit diesem einen Wörtchen und mit dem Rest völlig daneben. :cry:

Grüße redsea

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Beitrag von EricZ » 06.06.2008 06:48

Moin,
We treffen hier fraaie groeiplaatsen van de rode bosbes aan.
groeiplaats= im Deutschen vielleicht am besten mit Lebensraum zu übersetzen, eigentlich heißt es so etwas wie Entwicklungs- oder Wachstumsfläche

rode bosbes = Preiselbeeren


Ansonsten sind auf der anderen Seite der Grenze bei Coevorden zwei ehemalige NATO-Liegenschaften, heute möglicherweise noch durch die niederländische Armee betrieben, zu finden. http://www.globalsecurity.org/military/ ... vorden.htm

Ganz interessant wird es, wenn man mal den Verlauf der Schienenstrecke Richtung Deutschland weiter und weiter verfolgt, dann wieder in die Niederlande kommt, und zumindest auf der Strecke bis Utrecht an verhältnismäßig vielen militärischen Liegenschaften vorbeikommt. :holy:

Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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