DeLattre-Kaserne

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
Björn
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DeLattre-Kaserne

Beitrag von Björn » 23.07.2008 14:07

Ein neuer Lostplace kündigt sich an:

so wie es derzeit aussieht, werden die französischen Truppen wohl aus Saarburg abziehen. Die Auflösung der DeLattre-Kaserne ist für spätestens 2010 vorgesehen. Derzeit ist hier noch das 16. Jägerbataillon mit rund 1.100 Soldaten stationiert. Dazu kommen noch rund 700 Familienangehörige.

Betrachtet man die französischen Einheiten der D/F-Brigade einmal separat, so handelt es sich bei Saarburg um den letzten Truppenstandort in Deutschland.

Warum verzichteten die Franzosen nach 1990 eigentlich auf den Abzug aus Saarburg? Logische militärische Gründe gab es ja nicht mehr. Oder wollten sie unbedingt noch einen kleinen Rest "Besatzungsmacht" wahrnehmen?

Grautvornix

Beitrag von Grautvornix » 23.07.2008 15:42

die kasernen in trier zum pfahlweiher sind ja jetzt auch geräumt worden...

ttt
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Französische Kaserne in Trier

Beitrag von ttt » 31.07.2008 10:50

"die kasernen in trier zum pfahlweiher sind ja jetzt auch geräumt worden..."
Meiner Information nach ist diese Kaserne "Quartier Castelnau" schon 1999 geräumt worden :-)

Björn
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Beitrag von Björn » 31.07.2008 13:07

Ich hatte eigentlich auch so in Erinnerung, daß die Trierer Kaserne schon seit rund 10 Jahren geschlossen ist?!

Das bisher in Saarburg stationierte Jägerbataillon soll in die Nähe von Straßburg verlegt werden (lt. Infos aus dem www). Kennt jemand den genauen Zielstandort?

Frankreich erwägt zudem einen (Teil-) Abzug seiner Truppen der D/F-Brigade. Bisher sind diese in Müllheim, Donaueschingen und Immendingen stationiert. In Villingen-Schwenningen gibt es zudem noch immer eine kleine Garnison sowie eine größere Wohnsiedlung.

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CSquadron
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Beitrag von CSquadron » 05.08.2008 20:22

Das Hildesheimer PzBtl 14 pflegte mit einem französischen Panzerbataillon aus Saarburg bis 1992 eine Patenschaft.
1992 wurden beide Verbände aufgelöst. Weiß jemand, ob das besagte PzBtl auch in der DeLattre Kaserne stationiert war, oder gab es in Saarburg noch weitere französische Kasernen?
MfG
CSquadron


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Björn
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Beitrag von Björn » 06.08.2008 13:02

Hallo CSquadron,

in Saarburg gab es meines Wissens nur die eine Kaserne.

Zum Standort gehörten aber auch die allgemein typischen Einrichtungen wie Standortübungsplatz, -schießanlage und -munitionsniederlage. Daneben gab es einige Wohnhäuser und -blocks für französische Armeeangehörige und deren Familien.

Weitere Einrichtungen, die man zum Standort rechnen könnte, sind mir nicht bekannt.

Björn
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Beitrag von Björn » 02.03.2009 12:41

Wie kürzlich bekanntgegeben wurde (also offene Informationen), gibt es auch innerhalb der D/F-Brigade einige Veränderungen.

Die Franzosen ziehen das 3. Husarenregiment (= Panzeraufklärer) bis 2012 aus Immendingen ab. Der Standort wird dadurch aber keineswegs "lost", weil die deutschen Einheiten in Immendingen bleiben. Außerdem wollen die Franzosen prüfen, ob sie eventuell eine andere Einheit in Immendingen stationieren können.

Die französischen Einheiten in Müllheim und in Donaueschingen bleiben unverändert bestehen.

Die Bundeswehr stellt jedoch ein KOMPLETT NEUES Aufklärungs- und Infanteriebataillon für die D/F-Brigade auf und stationiert erstmals seit dem Ende des 2.WK wieder dauerhaft deutsche Kampftruppen in Frankreich. Standort dieses neuen deutschen Bataillons wird Illkirch-Grafenstaden, direkt südlich von Straßburg. Das Bataillon wird etwa 600 Soldaten umfassen und aus vier Kompanien bestehen (=Stabs- und Versorgungkompanie, eine Aufklärungskompanie, zwei Kampfkompanien).

Ich bin ja mal gespannt, ob dieses Bataillon tatsächlich neu wird, oder ob man dafür nicht doch bestehende deutsche Bataillone ausdünnt oder gar auflöst....

Gast

Beitrag von Gast » 06.03.2009 17:26

Habe von 06/1994 bis Ende 03/95 in Saarburg gedient.
Erstaunlich, dass die immernoch in dem völlig maroden Laden stationiert sind, das war damals schon jenseits von Gut und Böse.

Kann mich nur an eine große Kaserne erinnern, die Schießanlagen (ein großer Schießstand und ein weiterer, ziemlich kleiner für Nahkampfübungen) waren ganz klassisch irgendwo im Wald angelegt. Unterhalb der Kaserne gibt´s die typischen Wohnblocks für französische Armeeangehörige nebst Supermarkt. Ein ganzes Stück weiter in Richtung Stadtgebiet gibt/gab es noch das Maison de France.

Bis ca. 1990 war in Saarburg das 6ème Regiment du Dragon stationiert (vorher wohl noch ein anderes), dann das 16ème Groupe de Chasseurs. Es gab aber noch irgendein Panzer-Transport-Regiment (516ème RT oder so) innerhalb der Kaserne, ganz genau weiß ich es nicht mehr, da müsste ich jetzt auch recherchieren, wir hatten einfach kaum Berührungspunkte mit denen, das war ne Welt für sich, die wurden auch bedeutend mehr Getriezt als die "normalen" Jäger-Rekruten, die Jungs hatten nichts zu lachen...

Björn
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Beitrag von Björn » 19.11.2009 11:52

Noch eine kleine Info:

Das französische 16. Jägerbataillon sollte ja ursprünglich von Saarburg nach Illkirch-Grafenstaden (Straßburg) verlegt werden. Das wird jetzt aber nichts mehr, weil in der dortigen Leclerc-Kaserne die Bundeswehr mit ihrem neu aufzustellenden Bataillon einziehen wird. Daher werden die französischen Jäger nun von Saarburg in die Kaserne am TrÜbPl Bitsch verlegt.

Mercator

Saarburger Franzosen

Beitrag von Mercator » 17.06.2010 21:16

Hallo, habe das Thema gerade gelesen. Vor ein paar Wochen sind die Franzosen aus Saarburg abgezogen. Mal wieder eine Konversion mehr im Land.

Übrigens interessiere ich mich für Militär- und Verkehrsgeschichte in der Region Trier/Eifel, insbesondere wären zu nennen die Castelnau-Kaserne in Trier-Feyen, die definitiv seit 1999 brachliegt, vor allem alle eisenbahnrelevanten Aspekte in Bezug zum Militär im 20. Jahrhundert, z. B. Tanklager (Irrel, Wolsfeld, Philippsheim ...), Kasernen oder sonstige militärische Einrichtungen mit Gleisanschluss (z. B. ehem. US-AB Bitburg, Pi-Park in Trier-Euren), Eisenbahngeschütze, Westwallbauten u.v.m.

Schönen Abend :8):

Mercator aus Trier

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