Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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HW (†)
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Re: Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Beitrag von HW (†) » 29.07.2019 14:36

Hallo,
nach meinen Unterlagen ist Dickenschied = Hecken.
Von deutschen Matadorstellungen ist mir nur soviel bekannt, dass die Flugkörpergruppe 11 in Kaufbeuren auf dem Fliegerhorst Matador bekommen hat, ob und wo dann ggf. Abschuss-Stellungen waren ist mir nicht bekannt.

Grüße
HW

HW (†)
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Re: Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Beitrag von HW (†) » 29.07.2019 19:24

Zu Mace noch:
In den verbunkerten Stellungen Rittersdorf und Idenheim waren ab 1963 jeweils 8 Marschflugkörper, in den anderen Stellungen jeweils 12 Marschflugkörper. Ausgenommen hiervon sollen die Stellungen Hecken und Hasselbach gewesen sein, hier sollen nach verschiedenen Aussagen jeweils nur 8 Marschflugkörper gewesen sein.

Zur Benennung der Örtlichkeiten noch etwas:
Bei der Bundeswehr wurden in der Regel die Liegenschaften nach der Gemeinde/Stadt benannt, auf dessen Gebiet die Liegenschft sich befindet.
Bei den US-Streitkräften zeichnet es sich oft so ab, dass der nächste Ort oder die nächste Stadt genannt wird, oder auch der Ort genannt wird, wo die Liegenschaft einmal geplant war. Beispiel ist hier die US-Radaranlage in der Schneifel, nördlich von Prüm in der Eifel, diese wurde unter Schönfeld genannt obwohl eigentlich auf Gemeindegebiet von Olzheim. Schönfeld ist viel weiter weg und hat nie Militär gesehen (Auskunft des "Dorfältesten").Auch die Vermutung, dass evtl. die Gemeindegrenzen anders verliefen, wurde negativ beschieden.

Die Matador-Stellung Hochspeyer war mit ihren Liegenschaften, so wie sich das darstellt, auf Gemeindegebiet Fischbach.
Ebenso die Matador-Stellung Enkenbach, auch auf Gemeindegebiet Fischbach.
Die Matador-Stellung Mehlingen war nach den Gemeindegrenzen auch in Mehlingen.
Für diese 3 Matador-Stellungen habe ich aber keine gesicherten Informationen über die einzelnen Liegenschaften der Stellungen. Jede Stellung hatte ja 2 Startbereiche, die auseinander lagen, dazu weitere Bereiche/Liegenschaften.
Die Mace Site I Mehlingen war auf Gemeindegebiet Mehlingen.
Die Mace Site II Enkenbach war auf Gemeindegebiet Fischbach.
Die Mace Site III Grünstadt war auch in Grünstadt auf dem Grünstadter Berg. Matador soll hier nicht gewesen sein, sondern bevor Mace kam eine NIKE-Raketenstellung.

HW (†)
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Re: Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Beitrag von HW (†) » 29.07.2019 19:51

Die Matador-Stellung "Tellig-Moritzheim" liegt mit den Liegenschaften eindeutig auf dem Gemeindegebiet Schauren. Die Bundeswehr hat danach im Stellungsbereich einen MobStp errichtet (JgBtl 743 GerEinh, MrsKp 740 GerEinh) und dieser wurde bei der Bundeswehr unter Schauren geführt.
Vermutlich wurde diese Matador-Stellung Tellig-Moritzheim so genannt, weil die Liegenschaften zwischen den Orten Tellig und Moritzheim lagen.
Übrigens, nur wenige Km davon entfernt in Grenderich wurde in den 80er Jahren eine US-Patriot Stellung errichtet. Das hat mich etwas verwundert, da hier vorher überhaupt keine militärische Liegenschaft war.
Die Matado-Stellung Hecken war, wie meine Informationen sind, mit ihren Liegenschaften im Waldgebiet von Hecken. Diese Stellung wurde auch als Dickenschied oder Kirchberg bezeichnet (dazu mehr unter Mace Site V).
Die Info zur Matador-Stellung Wüschheim kommt demnächst unter Mace Site IV.

Grüße
HW

HW (†)
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Re: Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Beitrag von HW (†) » 30.07.2019 11:58

Jetzt zur Matador-Stellung Wüschheim. Dazu aber vorweg eine Erläuterung: Das Waldgebiet heißt "Wüschheimer Faas". Der größte Teil des Wüschheimer Faas ist Gemeindegebiet von Reckertshausen, der andere Teil des Wüschheimer Faas ist Gemeindegebiet von Wüschheim.
Es stellt sich bis jetzt so dar, dass Matador hier 6 Liegenschaften hatte, Site 1 bis 6.
Site 1 an der Straße nach Hundheim
Site 2 die Liegenschaft, wo später das kleine Bundeswehr-Depot war,
Site 3 mittig im Wald Wüschheimer Faas, hier wurde später ein großes US-Munitionsdepot errichtet und danach eine Fahrtechnikanlage,
Site 4 südlich im Wüschheimer Faas, hier war später die Mace-Stellung,
Site 5 am Waldrand Richtung Kappel,
Site 6 an der Stelle, wo der Fm-Turm von Metro Tango war (der Fm-Turm steht heute noch für zivile Zwecke) an der B 327.
Seite 3,4 und 5 waren im Gemeindegebiet Reckertshausen, Site 1, 2 und 6 im Gemeindegebiet Wüschheim (siehe hierzu auch die Karten im Thread "Wüschheimer Faas").

Die Site IV von Mace war im Süden des Wüschheimer Faas auf Gemeindegebiet Reckertshausen.

Die Site V von Mace in Hecken war auch am Waldrand von Hecken und auch Gemeindegebiet Hecken. Manchmal wurde die Stellung auch Dickenschied oder Kirchberg genannt, ist aber von den gemeindegrenzen nicht zutreffend. Auf der B 421 ungefähr bei Dickenschied geht die Straße zu den Stellungen ab, vermutlich wurde deshalb auch die Stellung von den US-Streitkräften Dickenschied genannt. Als vor Jahren im Internet die Stellung Kirchberg genannt wurde, habe ich mit der Stadt und Verbandsgemeinde Kirchberg telefoniert. Eine Stellung gab es hier nicht nur in Hecken und im Wüschheimer Faas.

viewtopic.php?f=42&t=2782&hilit=W%C3%BC ... s&start=30

HW (†)
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Re: Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Beitrag von HW (†) » 30.07.2019 12:29

Die Site VI von Mace war auf dem Standortübungsplatz Kastellaun in Hasselbach. Die Stellung war genau dort, wo später die verbunkerten Abstellflächen von der GLCM waren und eigentlich noch sind, nur nicht mehr mit Marschflugkörpern.
Matador gab es hier nicht, dafür aber NIKE-Raketen.
Die Site VI von Mace wurde oft auch mit Wüschheim und Hundheim bezeichnet, ist aber falsch und Wüschheim ist schon etwas weiter entfernt.

Die Site VII von Mace in Rittersdorf ist auch auf Gemeindegebiet Rittersdorf.

Die Site VIII von Mace in Idenheim ist auch auf Gemeindegebiet Idenheim.

Wo aber die einzelnen Liegenschaften von Matador in Rittersdorf und Idenheim waren kann ich nicht genau nennen, dazu habe ich noch keine Informationen. Eine Liegenschaft in Eßlingen zwischen Idenheim und Bitburg wurde jetzt "gefunden".

Auf Atomwaffen A-Z ist bei einigen Infos zu Mace zu finden: Mobile Einsatzstellungen befanden sich in Mehlingen, Enkenbach, Grünstadt, Wüschheim, Kirchberg und Hecken. Es gab nur Hecken, Kirchberg stimmt nicht. Dafür fehlt aber Hasselbach. Ansonsten ist Atomwaffen A-Z auch recht informativ, nur manchmal mit kleinen Fehlern.

https://www.atomwaffena-z.info/glossar/ ... im-ii.html

Zur Zeit befasse ich mich mit den NIKE-Stellungen in Rheinland-Pfalz. Die meisten Unstimmigkeiten gibt es aber in der Folgebelegung, einige Aussagen sind nur NIKE, andere Aussagen sind NIKE, dann HAWK, dann PATRIOT. Was ist richtig?
Dazu aber demnächst mehr.

Grüße
HW

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Re: Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Beitrag von HW (†) » 01.08.2019 17:16

Hallo,
ich habe noch auf eine Information zu Matador in Steinburg in der Eifel gewartet, aber die Info war so, dass ich sagen kann, ich hätte gar nicht warten brauchen. Nun, ist ja auch schon fast 60 Jahre her.
In dem Link folgenden Link wird eine Liegenschaft gezeigt, die westlich von Steinborn war und von den Gemeindegrenzen zur Gemeinde Kyllburgweiler gehört. Ein Informant aus Prüm sagte mir, dass wäre aber eine technische Basis gewesen, die Abschuss-Stellungen wären woanders gewesen. Ich habe aber, wie schon gepostet, keine genauen Informationen.
Auf Atomwaffen A-Z werden die Stellungen im Wald östlich von Steinburg angegeben. Das wäre im Gemeindegebiet von Oberkail und Seinsfeld.

http://www.mace-b.com/38TMW/Bitburg/Steinborn/

https://www.atomwaffena-z.info/glossar/ ... eifel.html

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Re: Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Beitrag von BenKla » 30.09.2019 19:31

In den Beiträgen von zulufox vom 5.5.09 (ja, ist schon was her) sind Betonflächen außerhalb der Umzäunung genannt und zu sehen.
Diese haben jedoch tatsächlich nichts mit der Site Grünstadt zu tun, waren gar schon vorher da bzw. sind älter.
Der örtl. Luftfahrtverein (der jetzt ja auch noch den Modellflugplatz ums Eck rum hat) hatte lange schon vorm Krieg dort oben seinen Flugplatz - wenn man das schon so nennen kann. Bauwerke gab es dazu ebenfalls, so standen dort im "nordöstlichen" Eck ein kleiner Hangar und auch eine Art Rampe, Schanze, gab es in dem Gebiet Richtung Eistal rüber.
Man beachte das Gründungsjahr und z. B. die Entwicklung nach dem Krieg:

https://www.luftfahrtverein-gruenstadt.de/verein/

... Es freue sich ein jeder, der einen wahrlich alten Opa haben durfte.... Ein ehemaliger Flieger übrigens.

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Re: Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Beitrag von Busfahrer » 26.08.2021 19:49

Hallo Zusammen,

nachdem der Thread hier ja scheinbar kein Verfallsdatum hat, grabe ich ihn mal wieder aus :-)
Nachdem ich auf dem ehemaligen Flugplatz Sembach auf ein leerstehendes Gebäude noch aus Airbase-Zeiten gestoßen bin, habe ich mal etwas recherchiert und bin auf diesen Thread aufmerksam geworden.
Mittlerweile war ich mal auf dem Gelände in Enkenbach und bei Fischbach.
Alles ziemlich zugewachsen mittlerweile und sehr verwüstet.
Ich habe auch ein paar Bilder im Gepäck, könnt ihr mir was dazu sagen? Worum handelt es sich?

Viele Grüße aus der Nordpfalz

Busfahrer
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Re: Matador- bzw. Mace-Abschuss-Stellungen in der Bundesrepublik

Beitrag von Eisenschwein » 04.01.2022 14:28

Bild 1 sagt mir nichts
Bild 2 kann eine Garage mit Kabelgraben sein. Die dort untergestellten Fahrzeuge/Anhänger/ Geräte hängen an Versorgungsleitungen, welche durch den Graben verlegt sind. Die Gräben sind abgedeckt und haben an den entsprechenden Stellen Durchführungen. In dem Graben läuft auch eine Erdungsschiene.
Bild 3 ist ein Fundament für einen Tank. Bei den US- Streitkräften hab ich das öfter so gesehen. Der Tank liegt oberirdisch und hat eine Betonwanne als Auffangmöglichkeit. Bei den mir bekannten Anlagen war das Heizöl. Kraftstoff lagerte in Erdtanks.
Grüße, auch aus der Nordpfalz
Andy

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