Deckname "Felix", Längstwellen-Funkstelle

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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Jack Russell

Deckname "Felix", Längstwellen-Funkstelle

Beitrag von Jack Russell » 12.02.2007 11:34

Moin zusammen,
über diesen Artikel bin ich in der Dithmarscher Landeszeitung gestolpert. Weiß jemand noch etwas dazu?

Gruß!

JR

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 13.02.2007 18:20

Moin,

Bislang ist mir zu dieser Einrichtung leider nichts wirklich bekannt. :cry:

Allerdings wird hier recht karg ein mobiler Längstwellensender "Felix" erwähnt: http://www.kalbemburg.de/gol/gol1/gol1.htm

Unter diesem Link http://www.flarakgruppe31.de/modules.ph ... opic&p=791 finden sich noch einige Informationen über die Nutzung einer Stellung Krempel nach dem WW2.
Schon recht interessant!

Viele Grüße, Eric
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Leif
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Beitrag von Leif » 13.02.2007 18:45

Hallo,
mein lieber Eric, die stellung der FlaRak war in Krempel bei Bremerhaven. Hier geht es um Krempel bei Tönning. ;)

Ich schau mal mach, ob ich etwas zu dem Standort in S-H finde.

Viele grüße,
Leif

Jack Russell

Beitrag von Jack Russell » 13.02.2007 19:34

Genau, Krempel bei Tönnig ist gemeint. Gefunden habe ich dazu eben noch einen Artikel. Beschrieben wird dort die Nutzung nach 1945.

JR

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Beitrag von EricZ » 14.02.2007 09:48

Oh jeh,

Asche über mein Haupt... :oops:
Danke für die Richtigstellung zur FlaRak-Stellung!

Nach dem Fund meines anderen Links, der zu meiner Überraschung ja einen mobilen Sender erwähnt, frage ich mich, ob es tatsächlich ein mobiler Sender war, oder ob es sich - nach dem von JR hier geposteten Link - nicht doch eher um eine feste Einrichtung gehandelt hat.

Grüße, Eric
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Jack Russell

Beitrag von Jack Russell » 14.02.2007 15:53

In den nächsten Wochen werde ich mal eine Exkursion zu dieser ehemaligen Einrichtung unternehmen. Ich bin dort in der Nähe aufgewachsen, da ist mir wohl wirklich etwas entgangen. GoogleEarth ist in diesem Bereich von Schleswig-Holstein leider unscharf, aber inetwa kann ich mir vorstellen wo ich suchen muss. Liefere dann mal ein paar Bilder nach.

JR

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Beitrag von EricZ » 20.02.2007 12:02

Moin JR,

kennst Du diesen sehr informativen Artikel?
http://www.xs4all.nl/~aobauer/Goliath.pdf

Ob die von Dir beschriebene Funkstelle ähnliche Ausmaße hatte, kann ich natürlich nicht beurteilen. Vielleicht ergeben sich ja weitere Informationen im Rahmen Deiner weiteren Spurensuche. :)

Viele Grüße, Eric
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Jack Russell

Beitrag von Jack Russell » 02.03.2007 22:30

Heute war nun der Tag unserer Exkursion zum "Felix". Die Ergebnisse meiner "Luftbildauswertung" deckten sich mit einem Bild von Leif. Insofern war es keine Suche, sondern eher ein zielgerichteter Besuch. Dank an Leif nochmals!
Im Groben decken sich unsere Eindrücke mit dem ersten, von mir verlinktem, Zeitungsartikel. Der Komplex ist mittlerweile deutlich von Verfall und leider auch Vandalismus gekennzeichnet. Auf dem Gelände erkennt man aber immer noch die Fundamente der vier Tragemasten der Antennenanlage, quadratisch angeordnet und
im Abstand von vielleicht 200 Metern. Dazu jeweils drei mächtige, meterlange Betonblöcke zum Abspannen der Sendemasten. Das dürften die wenigen Spuren des Längstwellensenders "Felix" sein.
Deutlich mehr zu sehen sind Reste der kreisförmigen Peilanlage der Bundeswehr. Ein großer Kreis aus Betonfundamenten mit Isolatoren, vielleicht 30 Meter im Durchmesser, Darin ein zweiter Kreis mit ungefähr 10 Metern Durchmesser und im Zentrum ein Schacht in den Bunker. Der Bunker ist im vorderen Bereich 4 - 5 Meter breit und vielleicht 25 Meter lang. In diesem Bereich sind der Heizölbunker, Geräte,- Sanitär,- Klima,- Aufenthalts- & andere Nebenräume. Herstellerschilder weisen im Heizölbunker auf Baujahr 1964 hin.Der hintere Bereich ist ein Rondell mit 8 - 10 Metern Durchmesser. Dort fanden wir in der Mitte mehrere kleine schallisolierte Verschläge, in denen wohl die Geräte zum Abhören des Funkverkehrs installiert waren und die verschiedenen Truppengattungen lauschten. Überall sind Rohre, Kabel, Klimaschächte, massive Bunkertüren und elektrische Installationen zu sehen. Dazu moderiges Mobiliar, morsches Holz und Zündelspuren. An der Decke hängt das Kondenswasser. In der gesamten Bunkeranlage steht das Wasser mittlerweile gute 30 cm hoch. Man muss mächtig auf Stolperfallen achten, will man kein Moorbad nehmen.
Das kreisförmige Bunkerrondel dürfte sich in der Anordnung mit der oberirdischen Peilanlage decken. Sicherlich um die Kabelwege ins Innere kurz zu halten. Umgeben ist die Peilanlage, wohl dem besseren Empfang wegen, mit einem Holzzaun. Das einzige oberirdische Gebäude, knapp 200 Meter von der Straße, ist sicherlich für das Wachpersonal gewesen. Jetzt nur noch ein fast zerstörter Bretterverschlag mit einem kleinen Sanitärbereich.

Beste Grüße!

JR
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Jack Russell

Beitrag von Jack Russell » 02.03.2007 22:32

...und weiter geht es!
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