Brückenreste
Brückenreste
Welcher der wirklichen Eisenbahnkenner kann mir mehr zu den folgenden Brückenfragmenten an der Straße Alt Friedrichsfelde in Berlin sagen?
Die beiden ersten Fotos zeigen Auflage am westlichen Bildrand, Bild drei ein Stück Brücke östlich davon.
Volker
Die beiden ersten Fotos zeigen Auflage am westlichen Bildrand, Bild drei ein Stück Brücke östlich davon.
Volker
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Hallo
das sind Fragmente vom geplanten Güterring um Berlin, auf den Widerlagern lagen zum Teil noch nie Brücken drauf. Das Ganze muß so aus den dreißiger Jahren stammen. Genaueres in ein paar Tagen, habe etwas wenig Zeit zur Zeit.
Grüße aus BÄRlin
Ollie
das sind Fragmente vom geplanten Güterring um Berlin, auf den Widerlagern lagen zum Teil noch nie Brücken drauf. Das Ganze muß so aus den dreißiger Jahren stammen. Genaueres in ein paar Tagen, habe etwas wenig Zeit zur Zeit.
Grüße aus BÄRlin
Ollie
"Traditionspflege bedeutet nicht, in der Asche herumzustochern, sondern die Flamme weiterzugeben
(Ricarda Huch)
(Ricarda Huch)
Brückenwiderlager
Hallo,
hier nun etwas genauere Infos zu den oben gezeigten Resten:
Es handelt sich um Widerlager für den geplanten Güteraussenring um die Reichshauptstadt, gebaut wurden sie noch während des Krieges Anfang der vierziger Jahre (nicht wie oben gesagt, in den Dreißigern).
Über die geplanten, aber wegen des Krieges dann nicht mehr ausgeführten Brücken wären zum einen die Streckengleise des GAR und zum anderen die Gleise der Einfahrgruppe Nord des geplanten und in einigen Bauabschnitten bereits begonnenen Rangierbahnhofes Berlin - Wuhlheide geführt worden.
Dieser Bahnhof wurde dann in den fünfziger Jahren in etwas anderer Ausführung zu Ende gebaut, die Brückenfragmente fanden dabei keine Verwendung mehr.
Die Absätze im Beton waren zur Befestigung von Verblendungen aus edlerem Material (NS - Architektur) gedacht.
Manche Quellen behaupten, dass die Widerlager gleichzeitig als Panzersperren vorgesehen waren, manche Quellen bestreiten das. Eine derartige Verwendungsmöglichkeit erscheint mir an dieser Stelle allerdings als nutzlos, denn Umfahrungsmöglichkeiten sind in der näheren Umgebung reichlich vorhanden. Wie die örtliche Topographie zur Zeit des Baus aussah, entzieht sich meiner Kenntnis.
Für weiterführende Informationen ein Literaturtipp:
Bernd Kuhlmann, "Eisenbahn - Größenwahn in Berlin" Verlag GVE 1996 (ISBN 3-89218-035-0)
Soweit fürs Erste und Grüße aus BÄRlin
Ollie
hier nun etwas genauere Infos zu den oben gezeigten Resten:
Es handelt sich um Widerlager für den geplanten Güteraussenring um die Reichshauptstadt, gebaut wurden sie noch während des Krieges Anfang der vierziger Jahre (nicht wie oben gesagt, in den Dreißigern).
Über die geplanten, aber wegen des Krieges dann nicht mehr ausgeführten Brücken wären zum einen die Streckengleise des GAR und zum anderen die Gleise der Einfahrgruppe Nord des geplanten und in einigen Bauabschnitten bereits begonnenen Rangierbahnhofes Berlin - Wuhlheide geführt worden.
Dieser Bahnhof wurde dann in den fünfziger Jahren in etwas anderer Ausführung zu Ende gebaut, die Brückenfragmente fanden dabei keine Verwendung mehr.
Die Absätze im Beton waren zur Befestigung von Verblendungen aus edlerem Material (NS - Architektur) gedacht.
Manche Quellen behaupten, dass die Widerlager gleichzeitig als Panzersperren vorgesehen waren, manche Quellen bestreiten das. Eine derartige Verwendungsmöglichkeit erscheint mir an dieser Stelle allerdings als nutzlos, denn Umfahrungsmöglichkeiten sind in der näheren Umgebung reichlich vorhanden. Wie die örtliche Topographie zur Zeit des Baus aussah, entzieht sich meiner Kenntnis.
Für weiterführende Informationen ein Literaturtipp:
Bernd Kuhlmann, "Eisenbahn - Größenwahn in Berlin" Verlag GVE 1996 (ISBN 3-89218-035-0)
Soweit fürs Erste und Grüße aus BÄRlin
Ollie
"Traditionspflege bedeutet nicht, in der Asche herumzustochern, sondern die Flamme weiterzugeben
(Ricarda Huch)
(Ricarda Huch)
Ollie,
vielen Dank für die ziemlich umfassende Beantwortung meiner Frage. Erstaunlich wie lange manche Dinge, obwohl sie eigentlich nicht gebraucht werden stehenbleiben. Der Teil an der Tankstelle macht sogar eine gepfelgten Eindruck, man wartet regelrecht darauf das die Bauarbeiten morgen weitergehen.
Zur örtlichen Topografie zu damaligen Zeiten. Nach meiner Kenntnis gab es auf der Nordseite nur spärliche Bebauung in Richtung Osten (Lichtenberg). Auf der Südseite war gar nichts. Dort ist in etwa das Gelände des heutigen Tierparks. Und in westlicher Richtung begann die Welt erst wieder in Biesdorf. Diese Situation stellte sich noch bis in die 70er Jahre dar.
Volker
vielen Dank für die ziemlich umfassende Beantwortung meiner Frage. Erstaunlich wie lange manche Dinge, obwohl sie eigentlich nicht gebraucht werden stehenbleiben. Der Teil an der Tankstelle macht sogar eine gepfelgten Eindruck, man wartet regelrecht darauf das die Bauarbeiten morgen weitergehen.
Zur örtlichen Topografie zu damaligen Zeiten. Nach meiner Kenntnis gab es auf der Nordseite nur spärliche Bebauung in Richtung Osten (Lichtenberg). Auf der Südseite war gar nichts. Dort ist in etwa das Gelände des heutigen Tierparks. Und in westlicher Richtung begann die Welt erst wieder in Biesdorf. Diese Situation stellte sich noch bis in die 70er Jahre dar.
Volker
Hallo,
mit Topographie meinte ich eigentlich mehr die Geländeform, also Hügel, Bäche etc., also ob es Hindernisse für Kettenfahrzeuge gab, die den Sinn der Brückenteile als Panzersperre erkennen ließen, denn wenn man drumrumfahren kann, ist eine Sperre im allgemeinen nutzlos . Dass die Bebauung früher eher dünn war, weiß ich noch, rate mal, wer zu den Kindern gehörte, die oft und gern an den Brückenresten (verbotenerweise) gespielt haben.
Grüße aus BÄRlin
Ollie
mit Topographie meinte ich eigentlich mehr die Geländeform, also Hügel, Bäche etc., also ob es Hindernisse für Kettenfahrzeuge gab, die den Sinn der Brückenteile als Panzersperre erkennen ließen, denn wenn man drumrumfahren kann, ist eine Sperre im allgemeinen nutzlos . Dass die Bebauung früher eher dünn war, weiß ich noch, rate mal, wer zu den Kindern gehörte, die oft und gern an den Brückenresten (verbotenerweise) gespielt haben.
Grüße aus BÄRlin
Ollie
"Traditionspflege bedeutet nicht, in der Asche herumzustochern, sondern die Flamme weiterzugeben
(Ricarda Huch)
(Ricarda Huch)
Die schönsten Spielplätze sind den Kindern immer verboten Wenn Du dort gespielt hast dann kennst Du das Gelände ja ziemlich genau. Es dürfte dort kaum ernsthafte Hindernisse für Panzer gegeben haben. Hügel und größere Wasserläufe gab es sicher kaum. Der Hügel auf welchem sich jetzt der Gebirgsteil des Tierparks erhebt ist meines Wissens aus Trümmern erst nach dem Krieg entstanden. Interessant wäre, inwieweit damals schon Bahndämme in beiden Richtungen existierten oder ob die Brücke in freier Natur stand.
Volker
Volker
Neue Brücke ?
Hallo
Skinny65 schrieb:
Der bessere Zustand der Brückenfragmente rührt von einer Sanierung her, die ausgeführt wurde, als man überlegte, zur Entlastung des Ostkreuzes eine S-Bahn - Verbindung vom Karower Kreuz übers Biesdorfer Kreuz in Richtung Süden zu bauen. Man hat aber zuerst die U-Bahn nach Hönow, übrigens zum Teil auf der alten VnK-Trasse, gebaut, um Marzahn zu erschließen.
Von der geplanten S-Bahn - Strecke wurde nur das Stück zwischen Wartenberg und Springpfuhl gebaut. Am Wartenberger Ende der Strecke kann man noch heute die Trasse nach Norden bis zur Sellheimbrücke erkennen, es liegen sogar schon ein paar hundert Meter Baugleis mit Weiche (seit 1989 im Dornröschenschlaf).
Warum die Brückenlager schon in einer so frühen Phase saniert wurden, weiß ich nicht, vielleicht waren gerade Kapazitäten frei, wer weiß?
Grüße aus BÄRlin
Ollie
Skinny65 schrieb:
Es war mal geplant, den Rangierbahnhof Wuhlheide größer zu bauen, als tatsächlich ausgeführt, z.B. sollte er im Zweirichtungsbetrieb arbeiten, also ein Ablaufberg für jedes Ende. Dann wäre der Bahnhof breiter und dieses Brückenlager genutzt worden, es wurde mit den anderen Brückenlagern ungefähr zeitgleich errichtet....bin ich fast der Meinung das dieser Teil im zuge des Baues vom Biesdorfer Kreuz erst in den siebziger gebaut wurde...
Der bessere Zustand der Brückenfragmente rührt von einer Sanierung her, die ausgeführt wurde, als man überlegte, zur Entlastung des Ostkreuzes eine S-Bahn - Verbindung vom Karower Kreuz übers Biesdorfer Kreuz in Richtung Süden zu bauen. Man hat aber zuerst die U-Bahn nach Hönow, übrigens zum Teil auf der alten VnK-Trasse, gebaut, um Marzahn zu erschließen.
Von der geplanten S-Bahn - Strecke wurde nur das Stück zwischen Wartenberg und Springpfuhl gebaut. Am Wartenberger Ende der Strecke kann man noch heute die Trasse nach Norden bis zur Sellheimbrücke erkennen, es liegen sogar schon ein paar hundert Meter Baugleis mit Weiche (seit 1989 im Dornröschenschlaf).
Warum die Brückenlager schon in einer so frühen Phase saniert wurden, weiß ich nicht, vielleicht waren gerade Kapazitäten frei, wer weiß?
Grüße aus BÄRlin
Ollie
"Traditionspflege bedeutet nicht, in der Asche herumzustochern, sondern die Flamme weiterzugeben
(Ricarda Huch)
(Ricarda Huch)