Runde gelbe Verkehrsschilder/mili. Tragfähigkeitszeichen - MLC (Military Load Class) nach STANAG 2010 / 2021

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 19.08.2013 16:05

Moin!

Nur mal nebenbei: "Ich hab gehört..." und "...angeblich..." ist keine Quelle, sondern Hörensagen.

Bei den Bayern wurde noch im April 2013 darauf hingewiesen, dass die entsprechenden Richtlinien weiterhin in Kraft sind:

[...] Für die Nachrechnung von Straßenbrücken gilt die Richtlinie zur Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand (Nachrechnungsrichtlinie). Zur Berücksichtigung von Militärlasten gemäß Nr. 6 der „Hinweise zur Anwendung des Eurocode 0 im Brückenbau“ wird für Brücken in der Baulast des Bundes auf das Nato-Standardisierungsübereinkommen, STANAG 2021, 6. Ausgabe vom 7. September 2006, und auf das Allgemeine Rundschreiben Straßenbau Nr. 11/1981 „Grundsätze für die Berücksichtigung der militärischen Lastenklassen nach STANAG 2021 auf Straßenbrücken (MLC-Grundsätze)“ vom 25. Juni 1981 (Az.: StB 27/25/82.93.12/27008 V 81), eingeführt mit Schreiben der Obersten Baubehörde vom 28. Oktober 1982 (Az.: IID10-4062-0.3) verwiesen. Für die übrigen Brücken in staatlicher Verwaltung ist eine gesonderte Regelung in Vorbereitung. [...]

Ganzer Text siehe hier

Beifang am Rande: Einstufung und Bemessung von Brücken nach STANAG 2021

Mike

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Shadow
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Beitrag von Shadow » 19.08.2013 20:09

Für mein Verständnis: Beide Regelwerke, STANAG 2021 und 2010 sind unzweifelhaft aktuell noch gültig.

Für den von Mike zitierten Fall aus Bayern wird eine Errichtung/Dimensionierung/Einstufung der Brücken nach 2021 gefordert. Dieses Vorgehen hat auch niemand in Abrede gestellt. Die 2021 fordert unter Punkt 2.3 "Die Brücken sind nach den 1961 vom BMVg eingeführten Richtlinien nach STANAG 2010 zu beschildern...". Also werden auf diesem Wege weiter Schilder aufgestellt.

Meine Quelle aus BW sagt sinngemäss: Die STANAG 2010 ist zwar gültig, der Bedarfsträger hat aber einen Verzicht auf diese Beschilderung erklärt, also lassen wir das in Zukunft.

Sieht für mich immer noch danach aus, dass man in BW etwas schneller war, während man in anderen Bundesländern diese Ansage noch nicht mitbekommen hat und nach altbekanntem Regelwerk verfährt.

Thorsten.

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 19.08.2013 20:34

Moin!

An verschiedenen Stellen (einige Amtsblätter, Pressemitteilungen u. Wikipedia) gibt es Hinweise auf einen Erlass des BMVg von 2010, welcher den Erlass über die Beschilderung von Straßenbrücken mit militärischen Tragfähigkeitskennzeichen zumindest für Bundesstraßen und BAB aufhebt.

Hat jemand da eine Quelle für den konkreten Wortlaut?

Mike

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 25.11.2013 11:27

Moin,
inzwischen sind heute (Westf. Anzeiger) bzw. letzte Woche diverse Blätter mit einem recht ausführlichen dpa-Bericht über die MLC-Schilder erschienen.

Näheres als Bispiel hier:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/new ... 02739.html

Beginn 1960. :)

.. und wer ein Schild braucht, hat ggf. einen Ansprechpartner benannt bekommen. ;)
"Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben!

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redsea
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Beitrag von redsea » 25.11.2013 13:04

Hallo Christian,

interessanter Artikel, vor allem die Aussage:

(... ) Die Beschilderung müsse nur erhalten bleiben, wenn "die militärische Lastenklasse MLC 50-50/100 unterschritten wird, um eventuelle Schäden durch militärische Fahrzeuge zu vermeiden (...)

Hier wäre interessant zu wissen, ob die Quelle dieser Information ebenfalls das genannte nordrhein-westfälische Verkehrsministerium bzw. das MBWSV NRW (Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen) ist, da es ja gar kein nordrhein-westfälisches Verkehrsministerium gibt.

Der Rest des Artikels ist dann mitunter etwas wirr, wie z.B.:

(...) Nach dem Ende des Kalten Krieges sind viele "Panzerschilder" aus dem Straßenbild der alten Bundesländer verschwunden, während in den neuen erst gar keine aufgestellt wurden. (...) Im Westen sind die Schilder in den Kommunen dagegen noch an unzähligen Brücken zu finden. (...)

oder schlichtweg falsch:

(...) Auf den kreisförmigen gelben Schildern sind in schwarzer Farbe jeweils zwei durch einen Strich getrennte Zahlen angegeben, zusätzlich befindet sich oft am oberen Rand wahlweise das Piktogramm eines Panzers oder eines Lastwagens. (...)

da es bekanntlich auch nicht geteilte Schilder mit nur einer MLC-Angabe gibt.

Viele Grüße

Kai

Deichgraf63
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Beitrag von Deichgraf63 » 26.11.2013 09:32

Noch ein Artikel aus Lübeck dazu: http://www.ln-online.de/Nachrichten/Nor ... rassenrand Die MLC Beschriftung unten an den Brücken bleibt aber wohl erhalten.

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klaushh (†)
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Stecksperren

Beitrag von klaushh (†) » 26.11.2013 13:09

Moin, moin!

Der verlinkte Artikel über die MLC-Schilder taucht z.Zt. fast identisch in vielen Zeitungen auf.

Für interessanter finde ich den kurzen Beitrag am Fuße des Artikels über die Stecksperren. Erwähnt werden "über 20 Sperren" in Lübeck und die 136 Schächte für die Burgtorstecksperre.

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

Deichgraf63
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Beitrag von Deichgraf63 » 26.11.2013 17:08

Hallo, Lübeck hat bei Google Maps eine prima Auflösung und man kann beispielsweise die Schächte Burgtorstecksperre gut sehen. Auch bei anderen Brücken wird man von oben noch fündig, immer drei Doppelreihen. Gehen die Träger und Schächte eigentlich alle langsam zum Schrotthändler oder gibt es so etwas schon in einem Museum?

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bettika
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Beitrag von bettika » 26.11.2013 17:28

Hallo,
das Thema Stecksperren in Lübeck ist hier
ruckbau-vorbereiteter-sperren-in-lubeck-t16151-20.html
Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Marcus1969
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Negativbeschilderung der MLC-Klassen

Beitrag von Marcus1969 » 07.12.2013 22:44

redsea hat geschrieben:Hallo Christian,

interessanter Artikel, vor allem die Aussage:

(... ) Die Beschilderung müsse nur erhalten bleiben, wenn "die militärische Lastenklasse MLC 50-50/100 unterschritten wird, um eventuelle Schäden durch militärische Fahrzeuge zu vermeiden (...)

Hier wäre interessant zu wissen, ob die Quelle dieser Information ebenfalls das genannte nordrhein-westfälische Verkehrsministerium bzw. das MBWSV NRW (Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen) ist, da es ja gar kein nordrhein-westfälisches Verkehrsministerium gibt.

Der Rest des Artikels ist dann mitunter etwas wirr, wie z.B.:

(...) Nach dem Ende des Kalten Krieges sind viele "Panzerschilder" aus dem Straßenbild der alten Bundesländer verschwunden, während in den neuen erst gar keine aufgestellt wurden. (...) Im Westen sind die Schilder in den Kommunen dagegen noch an unzähligen Brücken zu finden. (...)

oder schlichtweg falsch:

(...) Auf den kreisförmigen gelben Schildern sind in schwarzer Farbe jeweils zwei durch einen Strich getrennte Zahlen angegeben, zusätzlich befindet sich oft am oberen Rand wahlweise das Piktogramm eines Panzers oder eines Lastwagens. (...)

da es bekanntlich auch nicht geteilte Schilder mit nur einer MLC-Angabe gibt.

Viele Grüße

Kai
Hallo,

wie ich schon ein paar Seiten vorher geschrieben habe, ist zwischenzeitlich die sogenannte Negativbeschilderung eingeführt worden.
Das bedeutet, dass nur die Brücken beschildert werden, welche die MLC von 50/150 unterschreiten.
Ich arbeite auf einer Straßenmeisterei. Vor einigen Jahren (ich weiß den Zeitpunkt nicht mehr aus dem Kopf) wurde diese Vorgehensweise vom BMVBW (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen) erlassen. Diese Regelung kam dann über die obersten und mittleren Länderverwaltungen an die Straßenmeistereien.
Danach sind alle Schilder mit Angabe über 50/150 abgebaut worden.
Die Schilder unter 50/150 stehen noch und werden auch noch bei Bedarf ersetzt.
Diese Schilder sind auch in lackierter Ausführung aufzustellen, da sie sich nicht an den zivilen Verkehr wenden.

Gruss

Marcus

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