Komplexlager 22 Rothenstein

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
Büttner
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Beitrag von Büttner » 10.12.2009 21:44

redsea hat geschrieben:Hallo zusammen,

das Exposée zum Objekt findet sich übrigens als Pos. 99 im aktuellen Auktionskatalog der Deutsche Grundstücksauktionen AG.

Viele Grüße

redsea


Anmerkung: Thema mit bereits bestehenden Themen zusammengeführt - redsea
In der Tat, diesen Dienstag war Besichtung für die Interessenten, nächste Woche müsste denn die Aktion laufen.

Interessantes Bauwerk, insbesondere diese tollen Zugbrückentore im Innern. Zustand der Anlage vom feinsten. Aber diese ganzen Gänge sind schon recht verwirrend.

Hat man da eigentlich nur Kleinwaffenmunition oder auch die Waffen selbst gelagert?

Büttner
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Beitrag von Büttner » 11.12.2009 07:34

Bunker Rothenstein kommt unter den Hammer

aus: Hier ab vier
Sendung vom: 09.12.09 | 16:00 Uhr

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3482756

bitti
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Beitrag von bitti » 12.12.2009 20:10

Das gute Stück wurde heute innerhalb kürzester Zeit versteigert:

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Das Sicherheitsdepot Rothenstein in Thüringen hat einen neuen Besitzer. Das Bunkergelände in der Nähe von Jena wurde am Samstag bei einer Auktion in Berlin für das Mindestgebot von 1, 48 Millionen Euro versteigert. «Nach sechs Minuten war alles vorbei», sagte Thomas Engel von der Deutschen Grundstücksauktionen AG auf ddp-Anfrage. Dass nur einer von zuletzt fünf Interessenten ein Gebot für das ehemalige Waffen- und Munitionslager abgegeben hatte, bezeichnete der Auktionator als «vollkommen unverständlich».

Wer das Gelände gekauft hat und welchen Verwendungszweck es zukünftig haben wird, konnte Engel nicht verraten. Aus seiner Sicht gebe es jedoch viele Möglichkeiten, sagte er. So sei ein neues Hochsicherheitslager für sensible Stoffe ebenso denkbar wie ein Rechenzentrum oder ein Kühlhaus.

Seit den 1970er Jahren hatte die Nationale Volksarmee der DDR in den fünf Kilometer langen Stollen unter dem Trompeterfelsen Waffen gelagert. Nach der Wende diente es bis 2003 dann der Bundeswehr als Munitionslager. 2004 erwarb schließlich die Firma Terraspace das Gelände, die es nun versteigern ließ.

© ddp

http://www.berlinonline.de/aktuelles/be ... 321220.php
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Beitrag von Gravedigger » 13.12.2009 13:07

Die Meldung hat es heute sogar in die "Bild am Sonntag" geschafft.
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)

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Heutige Nutzung von KL22/"ALBIT"

Beitrag von durchreisender » 17.06.2015 00:51

Hallo!

Spannendes Forum habt Ihr hier - bin zufällig darauf gestossen, als ich nach Informationen zum Komplexlager 22/"Albit" bei Rothenstein gesucht habe.

Anlass meiner Suche war ein Artikel, auf den fefe vor zwei Tagen hinwies. Vielleicht interessiert er auch diejenigen von Euch, die wissen möchten, was dort heute geschieht, weshalb ich mir erlaubt habe, diesen alten Thread wiederzubeleben:

Daily Mail-Artikel (Englisch). Fotos gibt es dort auch einige.

Ich bin mir nicht sicher, wie seriös die Seite ist. Ich übersetze mal (ungefähr und auf die Schnelle) den Titel und den ersten Absatz:
'Die ultimative Zuflucht für den Weltuntergangstag': Kalifornischer Unternehmer baut 1-Milliarden-Dollar Bunker für Millionäre in einem deutschen Dorf für den Fall einer Apokalypse - dort können Überlebende ein Jahr lang leben ohne den Komplex zu verlassen
  • Der Schutzbunker Europe One von Vivos in Rothenstein, Deutschland, wurde am Freitag vom Vivos-Gründer Robert Vicino eröffnet
  • Er besteht aus einem geplanten Überlebenskomplex, der mit einer Milliardärs-Yacht oder -Villa vergleichbar ist - nur viel größer
  • Er rühmt sich Schwimmbädern, Theatern, Turnhallen, Restaurants, maßgeschneiderten
    • Apartments, einem Außenbereich und einem Hubschrauber-Service
    Aber er soll angeblich auch Atombeschuss, chemischen Stoffen, Erdbeben, Tsunamis und weiteren Katastrophen widerstehen können
  • Obwohl die Kosten pro Apartment unklar bleiben, wird der Wert des Grundstücks mit $ 1.1 Milliarden veranschlagt (sein ursprünglicher Wert lag bei $225 Milliarden)
  • Der unterirdische Bunker 'schlüsselfertigem Zustand'; Gäste werden nach ihren 'Fähigkeiten' angenommen.
Einen ersten großen Bunkerkomplex, der angeblich katastrophensicher sein soll, hat die Firma Vivos bereits in Indiana (aus-)gebaut. Ansonsten scheint sie sich auf individuelle Schutzbunker-Lösungen zu spezialisieren. Auf der Website der Firma werden die Kosten für die Unterbringung im Schutzbunker Indiana mit 35.000 $ für Erwachsene und 25.000 $ für Kinder angegeben - es seien nur noch wenige Plätze frei, heißt es dort, und: "Medizinische, militärische, sicherheitstechnische und mechanische Experten erhalten beträchtliche Ermäßigungen".

Im Kommentarbereich zweifeln einige die Tauglichkeit des Komplexes für diese Art von Nutzung an, wobei natürlich offen bleibt, wie kompetent die betreffenden Kommentatoren selbst sind.

Der Firmengründer soll laut Artikel in der Daily Mail durch eine mächtige 'Botschaft' in den 1980ern 'inspiriert' worden sein, mit der ihm mitgeteilt wurde, dass er Überlebensbunker für Tausende errichten solle. Woher die Botschaft gekommen sei, wisse er nicht.

Nunja. Ich gebe offen zu, dass ich nichtmal entfernt als Experte für Katastrophenbunker durchgehen würde und lasse das erstmal so stehen...

P.S.: Eben habe ich noch entdeckt, dass das bekannte Wirtschaftsmagazin Forbes ebenfalls über die Eröffnung berichtet hat: Milliardärs-Bunker - Eine exklusive Inneneinsicht in die größte geplante Weltuntergangs-Zuflucht der Welt (Englisch). Hm. Forbes gilt jedenfalls als 'seriös', wobei unser Zeitgeist mit dieser Einschätzung ja auch eher willkürlich zu verfahren scheint. Ganz so 'exklusiv' ist die Story jedenfalls offenbar nicht gewesen. ;-)

P.P.S.: Laut dem letzten Update bei fefe ist die Geschichte eher eine Ente, allerdings weiß man auch da wieder nicht, wer genau eingeschrieben hat und ob die betreffende Person tatsächlich über Kontakte zum Eigentümer verfügt. Wie dem auch sei: Demnach hat Forbes zuerst berichtet, und dann haben andere bloss abgeschrieben (der Daily Mail-Artikel weist allerdings mehr Photos auf als das vermeindliche Original - wer bei der Berichterstattung nun zuerst da war, ist mir allerdings auch ziemlich egal; interessieren würde mich hingegen, ob die Berichte über die gegenwärtige Nutzung stimmen und ob ein Katastrophenbunker in diesem Areal überhaupt sinnvoll untergebracht wäre)

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Shadow
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Beitrag von Shadow » 17.06.2015 07:51

Hallo Durchreisender,
die kritische Würdigung, zu der auch ich tendiere, gab es bei uns gestern auch schon hier.

Eine weiter gehende Einschätzung als "unterhaltsam" möchte ich da im Moment nicht zu abgeben :mrgreen:

Thorsten.

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