Sprengschächte?

Vorbereitete Sperren, Sperranlagen und zugehörige Infrastruktur
Gast

Beitrag von Gast » 23.11.2006 17:03

Leif hat geschrieben:schau mal an den Strassenrand. Wenn vom "Schacht" in Richtung Rand gesehen eine Hydrantendeckel (o.ä.) oder noch häufiger anzutreffen, eine "Froschklappe" liegt, dann ist es ein Sprengschacht. Die Froschklappe kann man beruhigt aufklappen, dort befinden sich zwei Rohre, in denen eine Wäscheleine verläuft. Hieran zieht man die Zündleitung rein.
Wie sieht so eine "Froschklappe" aus?

Eventuell ein Foto für mich zur Hand?

master
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Beitrag von master » 23.11.2006 19:16

bobmeister hat geschrieben:
Wie sieht so eine "Froschklappe" aus?

Eventuell ein Foto für mich zur Hand?
Klapp klapp klapp

http://www.clever-products.de/garbage/1 ... 454019.jpg

Wiki sagt wozu die Teile gut sind:
http://de.wikipedia.org/wiki/Froschklappe



Thomas

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Der Flieger
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Beitrag von Der Flieger » 23.11.2006 19:55

bobmeister hat geschrieben:Wie sieht so eine "Froschklappe" aus?

Eventuell ein Foto für mich zur Hand?
Durch Zufall bin ich auf einen ganz interessanten Artikel gestoßen! ;)
Dort findet man auch ein Foto der "Froschklappen": https://www.geschichtsspuren.de/cms/ver ... ister.html

Grüße, Thomas

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pigasus
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Beitrag von pigasus » 10.02.2008 21:36

Heute im Siebengebirge auf dem Rheinhöhenverbindungsweg nahe dem "Nasseplatz" habe ich diesen Sprengschachtdeckel gefunden.Als Einzelschacht auf einem Wanderweg vermutlich kein Sprengschacht, wenn auch an einer eigentlich geeigneten Schmalstelle am Hang.

Christoph
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Es gibt 10 Arten Menschen: solche, die binär denken, und solche, die das nicht tun.

Biedermann (†)

Beitrag von Biedermann (†) » 10.02.2008 22:24

pigasus hat geschrieben:Heute im Siebengebirge auf dem Rheinhöhenverbindungsweg nahe dem "Nasseplatz" habe ich diesen Sprengschachtdeckel gefunden.Als Einzelschacht auf einem Wanderweg vermutlich kein Sprengschacht, wenn auch an einer eigentlich geeigneten Schmalstelle am Hang.

Christoph
Vielleicht nur eine sekundäre Sprengstelle, die eine Umgehung einer gesperrten Hauptverbindung verhindern sollte? Je nach Geländebeschaffenheit kann ja auch ein Schacht durchaus genügen.

Grüße
Ingo

Nobby

Sprengschächte

Beitrag von Nobby » 13.02.2008 18:15

Moin,Moin.

Habe zu euren Antworten noch eine Ergänzung.

Manchmal reicht es auch aus, einen Hang ins Rutschen zu bringen. Vorteil dabei ist es, das dass Hindernis sich nach Ende eines Konfliktes mit einem zeitlich begrenzten Aufwand wieder räumen läßt. Nach Einsatz von schwerem Räumgerät (Bagger,Radlader,etc) reicht eine Kehrmaschine und die Straße ist wieder befahrbar.

Alternativ dazu bringt der Hangabstich alles ins Rutschen was sich unterhalb der Sprengstelle befindet. Dieses ist aber abhängig von der Bodenbeschaffenheit. (Felsen, Lehm,Ton o.ä.) Danach ist ein Neubau notwendig.

Zwei Straßensprengschächte a 500 Kg dagegen lassen so große Krater entstehen, das sie nur unter Einsatz von zwei Pionierpanzer DACHS zum Planieren sowie drei Panzerschnellbrücken BIBER zum Überwinden sowie einem Zeitansatz von mehr als vier Stunden entgültig überwunden werden konnte.
Die Schnellbrücken wurden überlappend verlegt, d.h. jede Brücke lag ca. zwei Meter auf der anderen Brücke. Dadurch entstand eine Gesamtspanne von 60m.

Zum entgültigen Verfüllen der Trichter, wurden pro Trichter rd. 70 LKw-Ladungen Sand erforderlich.

Als "Führer Sprengsicherungskommando" habe ich 1986 im Rahmen einer Weiterbildung so eine Sperre vorbereitet, ausgelöst und auch wieder überwunden.

In einem Gefecht wären an dieser Sperre sehr,sehr viel Blut geflossen.

Gruß

Nobby

Biedermann (†)

Re: Sprengschächte

Beitrag von Biedermann (†) » 13.02.2008 19:09

Nobby hat geschrieben:Die Schnellbrücken wurden überlappend verlegt, d.h. jede Brücke lag ca. zwei Meter auf der anderen Brücke. Dadurch entstand eine Gesamtspanne von 60m.
Gruß

Nobby
Wie man das denn verstehen?
Die Brücken können ja nur überlappend verlegt werden wenn da ein Auflager existiert. Liegen die auf dem Grat zwischen den beiden Sprengtrichtern? Oder gibt es ein Verbindungsteil mit dem die Schnellbrücken "freischwebend" miteinander verbunden werden können (wobei dann ja auch ein BIBER erstmal auf die andere Seite gelangen müßte...).

Grüße
Ingo

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redsea
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Beitrag von redsea » 13.02.2008 20:01

@Biedermann

Ich denke mal, dass Nobby hier das Überwindenen von Trichtersperren jeweils von Trichter zu Trichter mit Festbrückengerät meint, wobei sich aber auch da die einzelnen Elemente nicht zwangsläufig überlappen müssen, es sei denn, die Trichter lägen zu nahe beieinander, so dass nicht genügend Auflagefläche für zwei Brückenelemente hintereinander vorhanden ist.

Wobei ich das mit dem Verfüllen zugegebenermaßen auch nicht so recht verstehe. Entweder ich Verfülle die Trichter und kann sie dann überwinden, oder ich überwinde sie durch Überbrücken. Aber erst verfüllen und dann überbrücken? :?


@Nobby

Das mit dem Hangabstich verstehe ich wiederum nicht so ganz. Zum einen wird eine Hangabstichsperre ja nicht durch Sprengung, sondern durch Räumung errichtet und zum anderen legt man den Aushub immer freundwärts ab. Das bedeutet, wenn die Angriffsrichtung des Feindes bergauf liegt, wird der Aushub oberhalb des Hangabstichs abgelegt. Unterhalb des Hangabstiches kommt daher nichts zum Rutschen. :?

Gruß redsea
Zuletzt geändert von redsea am 13.02.2008 20:07, insgesamt 1-mal geändert.

hollihh
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Beitrag von hollihh » 13.02.2008 20:06

pigasus hat geschrieben:Heute im Siebengebirge auf dem Rheinhöhenverbindungsweg nahe dem "Nasseplatz" habe ich diesen Sprengschachtdeckel gefunden.
....sooo weit im Hinterland macht ein einzelner Sprengschacht eigentlich keinen Sinn. das Siebwengebirge ist nicht unbedingt geeignetes Gelände für motorisierte, gepanzerte Kräfte, allerdings habe ich ein paar meter weiter mit dem Rhein ein viel besseres, natürliches Hindernis.....

Gruß

Holli

@Nobby: Wo ist das denn geübt worden ??

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redsea
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Beitrag von redsea » 13.02.2008 20:15

hollihh hat geschrieben:....sooo weit im Hinterland macht ein einzelner Sprengschacht eigentlich keinen Sinn.

Wer weiß, vielleicht haben die Belgier oder die Franzosen ihn ja angelegt, für die isses ja kein Hinterland. :lol:

Aber zur Suche des Rätsels Lösung wäre es sehr hilfreich, wenn uns pigasus verraten könnte, wo genau sich denn dieser einzelne Sprengschacht befindet, denn die Geographie gäbe hier sicher ein wenig mehr Aufschluss für weitere Mutmaßungen.

Gruß redsea

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