Raketensilos im Plöner See?
Raketensilos im Plöner See?
Moin moin!
Wohl aufgrund der Tiefe und Größe des Plöner Sees in Schleswig Holstein gibt es einige Gerüchte einer geheimen Raketenanlage und Bunkeranlagen unter Wasser aus dem WK II.
Weiß jemand mehr darüber?
Grüße aus Hamburch,
Rehlein
Wohl aufgrund der Tiefe und Größe des Plöner Sees in Schleswig Holstein gibt es einige Gerüchte einer geheimen Raketenanlage und Bunkeranlagen unter Wasser aus dem WK II.
Weiß jemand mehr darüber?
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Rehlein
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Gerüchte Plöner See
Hallo nochmal,
ich habe im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg etwas darüber gelesen, dass im Jahr 1943 oder 1944 neu aufgestellte "Kleinkampfverbände" der Marine auf dem Plöner See und in der Neustädter Bucht für ihre Einsätze trainierten, bevor sie in die Nähe ihrer Einsatzgebiete verlegt wurden (Rotterdam, Seine-Mündung, Kanal, Mittelmeer). Dieser Verband wurde K-Verband, das "Kommando der Kleinkampfmittel der Kriegsmarine"genannt. Er wurde in Heiligenhafen gegründet (Ende 43 Anfang 44) und zu ihm gehörten Kampfschwimmer, bemannte Torpedos, kleine U-Boote.
Es handelte sich dabei um folgende Waffen (kurz zusammengefasst):
Linse: Sprengboot, 5,50 lang, 95PS, 36 Knoten
Neger: Art Doppeltorpedo, im oberen sass ein Besatzungsmitglied und steuerte den unteren Torpede in die Nähe des Zieles, bevor es ihn abfeuerte
Biber: Kleinst-U-boot mit zwei Torpedos, 9,04 Meter, 6,3 Tonnen, 32 PS, 1 Mann Besatzung
Seehund: 14 Tonnen U-Boot, 2 Torpedos, 6 Knoten unter Wasser
Ob alle diese Waffen auf dem Plöner See getestet worden sind weiss ich nicht. Ich habe bisher auch keine Hinweise auf Örtlichkeiten am Plöner See gefunden, bzw. auf welchem Teil des Sees geübt wurde. Die Nähe zu Heiligenhafen macht es aber durchaus möglich. Wahrscheinlich waren es eher die bemannten Torpedos, die dort getestet wurden.
Dies nur in aller Kürze,
Torsten
P.S. Die Abbildung zeigt eine Spange die den Kampfschwimmern nach ihrem 7 erfolgreichen Einsatz überreicht werden sollte (wurde aber nie verliehen)
ich habe im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg etwas darüber gelesen, dass im Jahr 1943 oder 1944 neu aufgestellte "Kleinkampfverbände" der Marine auf dem Plöner See und in der Neustädter Bucht für ihre Einsätze trainierten, bevor sie in die Nähe ihrer Einsatzgebiete verlegt wurden (Rotterdam, Seine-Mündung, Kanal, Mittelmeer). Dieser Verband wurde K-Verband, das "Kommando der Kleinkampfmittel der Kriegsmarine"genannt. Er wurde in Heiligenhafen gegründet (Ende 43 Anfang 44) und zu ihm gehörten Kampfschwimmer, bemannte Torpedos, kleine U-Boote.
Es handelte sich dabei um folgende Waffen (kurz zusammengefasst):
Linse: Sprengboot, 5,50 lang, 95PS, 36 Knoten
Neger: Art Doppeltorpedo, im oberen sass ein Besatzungsmitglied und steuerte den unteren Torpede in die Nähe des Zieles, bevor es ihn abfeuerte
Biber: Kleinst-U-boot mit zwei Torpedos, 9,04 Meter, 6,3 Tonnen, 32 PS, 1 Mann Besatzung
Seehund: 14 Tonnen U-Boot, 2 Torpedos, 6 Knoten unter Wasser
Ob alle diese Waffen auf dem Plöner See getestet worden sind weiss ich nicht. Ich habe bisher auch keine Hinweise auf Örtlichkeiten am Plöner See gefunden, bzw. auf welchem Teil des Sees geübt wurde. Die Nähe zu Heiligenhafen macht es aber durchaus möglich. Wahrscheinlich waren es eher die bemannten Torpedos, die dort getestet wurden.
Dies nur in aller Kürze,
Torsten
P.S. Die Abbildung zeigt eine Spange die den Kampfschwimmern nach ihrem 7 erfolgreichen Einsatz überreicht werden sollte (wurde aber nie verliehen)
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- MikeG
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Moin!
"Molch" hast Du noch vergessen ... Vielleicht sogar noch etwas mehr, aber das überblicke ich aus dem Kopf gerade nicht. Daß die Kleinst-Uboote in Plön getestet wurden, kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Molch (bemannter Torpedo, so prinzipiell) wäre vielleicht noch möglich, der Rest dürfte zu groß sein.
Die Ausbildungsverbände dazu waren noch an anderen Stellen.
Mike
"Molch" hast Du noch vergessen ... Vielleicht sogar noch etwas mehr, aber das überblicke ich aus dem Kopf gerade nicht. Daß die Kleinst-Uboote in Plön getestet wurden, kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Molch (bemannter Torpedo, so prinzipiell) wäre vielleicht noch möglich, der Rest dürfte zu groß sein.
Die Ausbildungsverbände dazu waren noch an anderen Stellen.
Mike
Also eine "gheime" Bunkeranlage und eine "Raketenanlage" gibt und gab es in Plön definitiv nicht!
Was Ihr meint, ist die Torpedoversuchsanstalt; davon gibt es noch Überreste IM See.
Die A4-Versuchstelle (bitte nicht verwechseln mit einer Erprobungsstelle) wurde noch Anfang 1945 bei einem kleinen Ort in der Nähe von Plön eingerichtet.
Was Ihr meint, ist die Torpedoversuchsanstalt; davon gibt es noch Überreste IM See.
Die A4-Versuchstelle (bitte nicht verwechseln mit einer Erprobungsstelle) wurde noch Anfang 1945 bei einem kleinen Ort in der Nähe von Plön eingerichtet.
"Die einen kennen mich, die anderen können mich!"
- Konrad Adenauer (1876-1967), erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 1949-1963 -
Gorleben is more than a nuclear waste disposal site, it's a lifestyle!
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Moin!MikeG hat geschrieben:Moin!
Daß die Kleinst-Uboote in Plön getestet wurden, kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Molch (bemannter Torpedo, so prinzipiell) wäre vielleicht noch möglich, der Rest dürfte zu groß sein.
Mike
Das glaube ich nicht. Ich hatte mal eine Tiefenkarte des Sees in den Fingern, da ging es streckenweise bis 80 m runter. Also weit mehr, als die Ostsee an vielen Stellen hat.
Im gesamten Plöner See herrscht Tauchverbot, es gibt nur eine Ecke mit einer Ausnahme für einen örtlichen Tauchverein. Man munkelt, daß in bestimmten Ecken Hydrofone installiert sind, um Tauchaktivitäten feststellen und verfolgen zu können.
Jedenfals eine spannende Geschichte
Schönes Wochenende,
Rehlein
- MikeG
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Moin !
80m sind zwar eine erkleckliche Tiefe, so weit 'runter kamen die Kleinst-Uboote aber sowieso nicht. Ich meine "zu groß" eher in Bezug auf Transport. Es gab und gibt so viel Küste, daß es mir unwahrscheinlich erscheint, daß so etwas dann am Plöner See gemacht worden sein soll. Ausgeschlossen ist es aber sicherlich nicht.
Mike
80m sind zwar eine erkleckliche Tiefe, so weit 'runter kamen die Kleinst-Uboote aber sowieso nicht. Ich meine "zu groß" eher in Bezug auf Transport. Es gab und gibt so viel Küste, daß es mir unwahrscheinlich erscheint, daß so etwas dann am Plöner See gemacht worden sein soll. Ausgeschlossen ist es aber sicherlich nicht.
Mike
Mike, ich hab' Dir doch mal die Kopie über das ehemalige Marine-Sperrwaffen-Arsenal Trappenkamp geschickt. In diesem Artikel ist auch eine Passage, dass gegen ende des Krieges die Kleinkampfverbände nach Trappenkamp verlegt wurden, und dass man dort ein großes Becken zur Erbrobung gebaut hat, bzw. nicht mehr fertiggestellt hat.
Ich glaube, dass das die Anlage ist, wonach Rehlein sucht, eine Kommandostelle der Kleinkampfverbände befand sich gegegn Kriegsende tatsächlich in Plön.
Ich glaube, dass das die Anlage ist, wonach Rehlein sucht, eine Kommandostelle der Kleinkampfverbände befand sich gegegn Kriegsende tatsächlich in Plön.
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Kleinst-U-Boote
Guten Abend zusammen,
die Tiefe dürfte kein Problem seien, da die Kleinst-U-Boote nicht tiefer als ca. 40 m tauchen konnten. Eher der Aufwand. Andererseits war die das "Hauptquartier" der Kleinkampfgruppen in Heiligenhafen, also in der Nähe.
Zusätzlich wurde der Plöner See von den Allieerten vermutlich nicht so stark überwacht wie die Ostsee.
Es gab trotzdem mindestens einen Bombenangriff auf Plön, ich erinnere mich an einen Augenzeugenbericht, der unter anderem beschreibt, wie die zerborsteten Eisschollen nach dem Bombenangriff auf dem See aussahen (der Angriff erfolgte im Winter).
Schönes Wochenende noch,
Torsten
die Tiefe dürfte kein Problem seien, da die Kleinst-U-Boote nicht tiefer als ca. 40 m tauchen konnten. Eher der Aufwand. Andererseits war die das "Hauptquartier" der Kleinkampfgruppen in Heiligenhafen, also in der Nähe.
Zusätzlich wurde der Plöner See von den Allieerten vermutlich nicht so stark überwacht wie die Ostsee.
Es gab trotzdem mindestens einen Bombenangriff auf Plön, ich erinnere mich an einen Augenzeugenbericht, der unter anderem beschreibt, wie die zerborsteten Eisschollen nach dem Bombenangriff auf dem See aussahen (der Angriff erfolgte im Winter).
Schönes Wochenende noch,
Torsten
- Eisenbahnfreund
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Moin,
die Walterwerke hatten am Plöner See ein Versuchsgelände, vom dem aus sie u.a. Kleinst-U-Boote getestet haben.
Im Mai 45 wurde in der Nähe des Testgeländes ein "Schwertwal" versenkt.
Bes.: 2
l: 11,20m
d: 1,26m
Antrieb: Walter-Turbine mit 800 PS
Das Projekt ist über ein Versuchsstadium nicht hinausgekommen.
die Walterwerke hatten am Plöner See ein Versuchsgelände, vom dem aus sie u.a. Kleinst-U-Boote getestet haben.
Im Mai 45 wurde in der Nähe des Testgeländes ein "Schwertwal" versenkt.
Bes.: 2
l: 11,20m
d: 1,26m
Antrieb: Walter-Turbine mit 800 PS
Das Projekt ist über ein Versuchsstadium nicht hinausgekommen.
MfG
der Eisenbahnfreund
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