Wie versprochen an dieser Stelle ein kurzer Bericht über die Schwebefähre in Rendsburg, damit logischerweise auch über die Rendsburger Hochbrücke und den Nord-Ostsee-Kanal (int.: Kiel-Canal).Paradriver hat geschrieben:Ja klar. Ich interessiere mich für die Rendsburger Version.
Ausgangslage
Nach der Reichsgründung erlebte Deutschland einen wirtschaftlichen wie auch militärischen Aufschwung. Ein Problem war allerdings, die deutsche Flotte zügig von Nord- in Ostsee zu verlegen. Der schon existierende "Eidercanal" von 1784 war nicht für die, immer Größer werdenden, Einheiten der Flotte ausgelegt, man mußte also jedes Mal die gesamte jütländische Halbinsel umschiffen, was ein schnelles Eingreifen der Verbände unmöglich machte.
Der Kanal
O.a. Problem mag der Hauptauschlagpunkt gewesen sein, um am 16.03.1886 per Gesetz den Bau des (bis 1948 sog.) "Kaiser-Wilhelm-Kanals" zu verfügen, zu welchem Wilhelm I. am 03.06.1887 den Grundstein legte.
Vom 19. - 22.06.1895 fand die Eröffnung des Kanals, mit großen Feierlichkeiten, durch Wilhelm II. statt. Aus aller Welt waren Gäste angereist.
Der Eisenbahnverkehr bei Rendsburg wurde zunächst über zwei Drehbrücken geleitet. Diese wurden nur bei Durchfahrt eines Zuges geschlossen, doch durch den steigenden Bahnverkehr und die einzuhaltenden zeitlichen Sicherheitsabstände (10min vor Durchfahrt waren die Brücken zu schließen) ergaben sich ständige Behinderungen der Schiffahrt - eine also wenig zweckmäßige Lösung der Verkehrsführung.
Eine höhere, ständig passierbare Brücke musste her!