Sprengschächte (Schachtdeckel in Brücke)
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Sprengschächte (Schachtdeckel in Brücke)
Thema Sprengschacht:
Das krasseste Erlebnis/erkenntnis hierzu hatte ich vor 2 Jahren beim Besichtigen des sog. Point-Alpha bei Fulda, ehem. Zonengrenze. Point-Alpha war Beobachtungspunkt der Amis 5m neben der Mauer, stationiert war hier ein Zug der Armoured Cavallerie (Panzer-Aufklärer) der Amis. Wegen einer Tal-Senke, der sog. Fulda-gap befürchtete man während des Kalten Krieges ein Vorstoßen der Russen durch diese Talsenke. Deshalb waren alle Straßen in der Umgebung verstärkt mit Sprengschächten versehen.
Lt. dem Museum Point-Alpha waren die Sprengschächte auch zur Aufnahme von Atom-Minen geeignet und auch vorgesehen. Man hätte also bewußt Teile der Zivil-bevölkerung geopfert um den Gegner zumindest einige Zeit aufzuhalten.
Die Aussage mit den A-Minen deckt sich mit der Aussage (wurde mir gegenüber im anderen Zusammenhang gemacht) eines ehem. Bundeswehrsoldaten der in den Achtzigern Dienst tat und zwar in Koblenz, damals lag dort noch das 3. Korps, mittlerweile seit Jahren aufgelöst. Derjenige war Angehöriger eines Spezial-Pionier-Trupps, dessen Aufgabe das Bohren von Sprengschächten war. Angeblich war jedem Korps (damals drei) ein solcher Trupp/Zug zugeteilt. Während Übungen arbeitete man, bzw. hatte man Kontakt zu den Amerikanern, von A-Minen war auch die Rede.
Das krasseste Erlebnis/erkenntnis hierzu hatte ich vor 2 Jahren beim Besichtigen des sog. Point-Alpha bei Fulda, ehem. Zonengrenze. Point-Alpha war Beobachtungspunkt der Amis 5m neben der Mauer, stationiert war hier ein Zug der Armoured Cavallerie (Panzer-Aufklärer) der Amis. Wegen einer Tal-Senke, der sog. Fulda-gap befürchtete man während des Kalten Krieges ein Vorstoßen der Russen durch diese Talsenke. Deshalb waren alle Straßen in der Umgebung verstärkt mit Sprengschächten versehen.
Lt. dem Museum Point-Alpha waren die Sprengschächte auch zur Aufnahme von Atom-Minen geeignet und auch vorgesehen. Man hätte also bewußt Teile der Zivil-bevölkerung geopfert um den Gegner zumindest einige Zeit aufzuhalten.
Die Aussage mit den A-Minen deckt sich mit der Aussage (wurde mir gegenüber im anderen Zusammenhang gemacht) eines ehem. Bundeswehrsoldaten der in den Achtzigern Dienst tat und zwar in Koblenz, damals lag dort noch das 3. Korps, mittlerweile seit Jahren aufgelöst. Derjenige war Angehöriger eines Spezial-Pionier-Trupps, dessen Aufgabe das Bohren von Sprengschächten war. Angeblich war jedem Korps (damals drei) ein solcher Trupp/Zug zugeteilt. Während Übungen arbeitete man, bzw. hatte man Kontakt zu den Amerikanern, von A-Minen war auch die Rede.
- MikeG
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Die Dinger heissen weder "Atommine" noch irgendwie ähnlich. Das ist einer der Ausdrücke, wie er von Journalisten gerne benutzt wird.
Die korrekte Bezeichnung lautet "Atomic Demolition Munition" - kurz "ADM". Es gab SADM (S für Small) und MADM (Medium), über Large habe ich noch nie etwas gehört.
Auf das Thema wird im Artikel über die Sperren allerdings auch eingegangen. ...
Mike
Die korrekte Bezeichnung lautet "Atomic Demolition Munition" - kurz "ADM". Es gab SADM (S für Small) und MADM (Medium), über Large habe ich noch nie etwas gehört.
Auf das Thema wird im Artikel über die Sperren allerdings auch eingegangen. ...
Mike
Schachtdeckel/Sprengschächte
Hallo,
Hab da mal Fragen zu denn Sprengschächten. Gibt es/gab es diese nur auf Brücken, oder auch auf Normalen Straßen? (Landes/Kreisstraßen?) Hab da mal in meinem Landkreis solche Schachtdeckel gessehehn. Hab mich immer gefragt "Warum sind hier Schachtdeckel? Wo doch hier kein Kanal lang geht?" Da hat mir mal einer Erzählt, das das solche Sprenschächte sind, die werend des Bau der Strasse gleich mit eingelassen wurden. Aus dem Grund, das diese Strassen eben nicht zum Vormarsch der NVA b.z.w. der Russischen Armee, genutzt werden können. Ist das Richtig? Oder gab es/gibt es diese wirklich nur auf Brücken?
Hab da mal Fragen zu denn Sprengschächten. Gibt es/gab es diese nur auf Brücken, oder auch auf Normalen Straßen? (Landes/Kreisstraßen?) Hab da mal in meinem Landkreis solche Schachtdeckel gessehehn. Hab mich immer gefragt "Warum sind hier Schachtdeckel? Wo doch hier kein Kanal lang geht?" Da hat mir mal einer Erzählt, das das solche Sprenschächte sind, die werend des Bau der Strasse gleich mit eingelassen wurden. Aus dem Grund, das diese Strassen eben nicht zum Vormarsch der NVA b.z.w. der Russischen Armee, genutzt werden können. Ist das Richtig? Oder gab es/gibt es diese wirklich nur auf Brücken?
Moin,
zum Thema "Atom-minen" hier ein interessanter Artikel aus dem Guardian (UK):
http://www.guardian.co.uk/uk_news/story ... 85,00.html
Nach diesem Bericht sollten bis zu 10 dieser Landminen auf deutschem Gebiet vergraben werden, um einen Vorstoß der WP-Staaten zu stoppen.
Das Entwicklungsprogramm wurde 1954 gestartet aber schon 1958 beendet ... wegen "zu groß, zu schwer und unkalkulierbarem Fallout-Risiko"
Christian
zum Thema "Atom-minen" hier ein interessanter Artikel aus dem Guardian (UK):
http://www.guardian.co.uk/uk_news/story ... 85,00.html
Nach diesem Bericht sollten bis zu 10 dieser Landminen auf deutschem Gebiet vergraben werden, um einen Vorstoß der WP-Staaten zu stoppen.
Das Entwicklungsprogramm wurde 1954 gestartet aber schon 1958 beendet ... wegen "zu groß, zu schwer und unkalkulierbarem Fallout-Risiko"
Christian
Mußte gerde feststellen, daß die Story schon seit 2002 bekannt ist. Naja , auch in UK ist wohl "Sommertheater" in den Zeitungen.
http://www.awe.co.uk/main_site/scientif ... eacock.pdf
Christian
http://www.awe.co.uk/main_site/scientif ... eacock.pdf
Christian
Sprengschächte
Nicht nur in Straßen waren solche Sprengvorrichtungen zu finden,auch in Kasernen wie z.b der ehem. Ayers Kaserne der US-Army in Kirchgöns/Hessen.Ein ehemaliger Soldat der jetzt im Ruhestand ist und dort anfang der 70iger Jahren als Soldat diente sagt mir das jedes Gebäude im Keller Vorrichtungen hatte wo Sprengladungen eingesetzt werden können und auch die umliegenden Zufahrtstrassen solche hatten um bei Aufgabe der Kaserne durch evtl. bevorstehenden Einmarsch der Russen alles gesprengt werden kann. Dieses Szenario wurde damals sogar mehrmals Trainiert.
Schächte in ganz normalen Straßen
Hallo zusammen,
dass diese Sprengschächte auch auf ganz normalen Straßen angelegt wurden, kann ich nur bestätigen. Ich habe viele dieser Schächte im ehemaligen innerdeutschen Grenzraum gesehen; z. B. im Coburger Land. Und tatsächlich waren diese Schächte an Stellen angelegt, wo eine Umfahrung sehr erschwerlich gewesen wäre. Selbst Nebenstraßen die der Umfahrung einer unterbrochenen Zufahrtsstraße hätten dienlich sein können, wurden mit solchen Vorrichtungen versehen. Was ich mir jedoch noch immer nicht erklären kann, ist die große Nähe dieser Anlagen zum ehemaligen Grenzbereich. Zum Teil habe ich diese Sprengschächte verstärkt innerhalb des ersten Kilometers hinter der Grenzlinie ausmachen können. Dadurch hätte quasi keine Reaktionszeit bestanden, die Sperren zu aktivieren um dem einrückenden Gegner zu behindern. Diese Anlagen hätten bereits vor dem Verteidigungsfall mit Personal belegt werden müssen, um einsatzbereit gemacht werden zu können. Weiß jemand, ob es dafür insgeheim Verantwortliche innerhalb der Zivilbevölkerung gab, die diese Aufgabe hätten übernehmen sollen oder viel diese Verantwortung ausschließlich den Militärs zu?
CU
Ronald
dass diese Sprengschächte auch auf ganz normalen Straßen angelegt wurden, kann ich nur bestätigen. Ich habe viele dieser Schächte im ehemaligen innerdeutschen Grenzraum gesehen; z. B. im Coburger Land. Und tatsächlich waren diese Schächte an Stellen angelegt, wo eine Umfahrung sehr erschwerlich gewesen wäre. Selbst Nebenstraßen die der Umfahrung einer unterbrochenen Zufahrtsstraße hätten dienlich sein können, wurden mit solchen Vorrichtungen versehen. Was ich mir jedoch noch immer nicht erklären kann, ist die große Nähe dieser Anlagen zum ehemaligen Grenzbereich. Zum Teil habe ich diese Sprengschächte verstärkt innerhalb des ersten Kilometers hinter der Grenzlinie ausmachen können. Dadurch hätte quasi keine Reaktionszeit bestanden, die Sperren zu aktivieren um dem einrückenden Gegner zu behindern. Diese Anlagen hätten bereits vor dem Verteidigungsfall mit Personal belegt werden müssen, um einsatzbereit gemacht werden zu können. Weiß jemand, ob es dafür insgeheim Verantwortliche innerhalb der Zivilbevölkerung gab, die diese Aufgabe hätten übernehmen sollen oder viel diese Verantwortung ausschließlich den Militärs zu?
CU
Ronald
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Antwort auf Beitrag von ron4u:
Grenznahe Sprenschächte; Ein Krieg kommt nicht von Heute auf Morgen. Denken wir nur mal an die vielen Wochen die der Amerikaner für seinen Irak-Krieg an Vorbereitungszeit benötigt hat. Die Geheimdienste und Eloka-Einheiten der Bundeswehr, inbegriffen auch das damalige Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr, sowie ihre Verbündeten, hätten eine Vorbereitung der ehem.Warschauer-Pakt-Staaten für einen Einmarsch in die BRD schon frühzeitig mitbekommen. Es wäre genügend Zeit gewesen, diese Sprengschächte vorzubereiten und ggf. auch schon zur Sprengung zu bringen. Die Sprengschächte hat man überall gefunden bzw. findet man sie noch, auch im Voralpenland, quasi Grenze zu Österreich und zur Schweiz.
Man wollte eben verhindern, dass der Gegner die Grenze überschreitet.
In diesem Zusammenhang fällr mir ein, dass die Bundeswehr mit Anlagen (ortsfest und mobil) und mit Personal nur bis zu einer bestimmten Km-Zahl sich der Grenze zur DDR und zur Tschechoslowakei in Friedenzeiten nähern durfe. Ich meine es war 5, 6 oder 10 Km (Vielleicht weiß jemand es genau). Unter anderem aus diesem Grund wurde auch die Grenze dort vom Bundesgrenzschutz gesichert und bestreift. Außgenommen waren auch die Alliierten-Truppen.
Grenznahe Sprenschächte; Ein Krieg kommt nicht von Heute auf Morgen. Denken wir nur mal an die vielen Wochen die der Amerikaner für seinen Irak-Krieg an Vorbereitungszeit benötigt hat. Die Geheimdienste und Eloka-Einheiten der Bundeswehr, inbegriffen auch das damalige Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr, sowie ihre Verbündeten, hätten eine Vorbereitung der ehem.Warschauer-Pakt-Staaten für einen Einmarsch in die BRD schon frühzeitig mitbekommen. Es wäre genügend Zeit gewesen, diese Sprengschächte vorzubereiten und ggf. auch schon zur Sprengung zu bringen. Die Sprengschächte hat man überall gefunden bzw. findet man sie noch, auch im Voralpenland, quasi Grenze zu Österreich und zur Schweiz.
Man wollte eben verhindern, dass der Gegner die Grenze überschreitet.
In diesem Zusammenhang fällr mir ein, dass die Bundeswehr mit Anlagen (ortsfest und mobil) und mit Personal nur bis zu einer bestimmten Km-Zahl sich der Grenze zur DDR und zur Tschechoslowakei in Friedenzeiten nähern durfe. Ich meine es war 5, 6 oder 10 Km (Vielleicht weiß jemand es genau). Unter anderem aus diesem Grund wurde auch die Grenze dort vom Bundesgrenzschutz gesichert und bestreift. Außgenommen waren auch die Alliierten-Truppen.