Hallo Torsten, hallo Lars,Pettersson hat geschrieben:Hallo Lars,
danke für deine Antwort. ...
Ich habe eine ganze Menge Fotos, die ich allerdings erstmal scannen muss. Darunter auch schöne historische Fotos. Gerade die Karoline sah im inneren faszinierend aus.
Das Verwaltungsgebäude steht unter Denkmalschutz und wird bestimmt nicht angefasst.
Gruss nach Hamburg,
Torsten
dass das Verwaltungsgebäude nicht angefasst wird, ist leider ein Irrtum.
Momentan sieht es ganz so aus, als würde die Hälfte des südlichen
Seitenrisalits (= vorstehender Seitenflügel) im Zuge der Erweiterung der
Hamburg-Messe und der damit verbundenen Verlagerung des östlichen
Abschnitts der Lagerstraße nach Süden abgebrochen werden.
Das Denkmalschutzamt hat leider bereits die "Unbedenklichkeit" dieser
Maßnahme erklärt und der Verkleidung des aufgeschnittenen Gebäudes
mit einer Glaswand, die die Struktur und die Geschosse erkennen läßt,
zugestimmt.
(Denkmalschutz ist leider in Hamburg ein sehr "stumpfes Schwert" und
wird immer wieder ausser Kraft gesetzt, wenn er dem Stadtumbau im
Wege steht. Das zeigt auch der drohende Abbruch des historischen
Kontorhauses der "Europa"-Versicherung an der Alster, das der sog.
"Europa-Passage" weichen soll. - Absurd genug daran ist, dass das
namengebende Bauwerk durch den Neubau vollständig zerstört werden
soll!)
Der Abbruch der "Karoline" - immerhin des (historisch betrachtet) zweiten
großen Kraftwerks der Hamburgischen Eletricitätswerke (HEW), das
u.a. jahrzehntelang den Strom für die "Elektrische" (Straßenbahn)
geliefert hat - wird durch die Messe-Erweiterung auch im rückwärtigen
Bereich noch weiter voranschreiten. Die historische Schaltanlagen-Halle
steht zwar noch (hinter dem Verwaltungsgebäude), soll aber ebenfalls
abgebrochen werden und teilt dann das Schicksal der Maschinenhalle.
Diese war äußerlich zwar nicht besonders eindrucksvoll, aber die
historischen Maschinen waren teilweise noch bis zum Abbruch erhalten.
Mir ist leider nichts über eine Dokumentation oder teilweise Erhaltung
der Maschinen (z.B. im Museum der Elektrizität "Electrum") bekannt.
Eine Staatsexamenarbeit im Fach Geographie an der Uni Hamburg, die
sich mit den alten Elektrizitätswerken der HEW befasst, ist - meines
Wissens - zwar fertiggestellt, aber nicht veröffentlicht.
Frühe Darstellungen zur Architektur der "Karoline" und eine Innenauf-
nahme finden sich in "Hamburg und seine Bauten" (Ausgabe 1914).
Pläne und Modelle der Messe-Erweiterungsbauten sind noch bis zum
24. Februar 2003 (jeweils Mo.-Fr., 12-18 Uhr; Sa./So, 12-16 Uhr) in der
Schaltanlagenhalle der "Karoline" an der Karolinenstr. 45 in HH
öffentlich ausgestellt.
Laufende Infos zum Thema Messe-Erweiterung bekommt man auch unter
http://www.karo4tel.de/ und
http://www.messe-hamburg-dialog.de/
Ingolf Goritz, Karolinenviertel, Hamburg-St.Pauli
Mail: Ingolf.Goritz@karoviertel.info