Firma Wankel? Schutzgebäude Sandberg
Firma Wankel? Schutzgebäude Sandberg
Moin
Beim Rundgang durch einen kleinen Teil des Lübecker Hafens kam ich über die Neue Hafenstraße zur Ecke Sandberg. Da sieht man in Richtung Hafen auf einen Backsteinschornstein mit einer Verdickung auf halber Höhe, alte Fabrikgebäude und hinter einem Mehrfamilienhaus stehen zwei ~ 3 Meter hohe Türme. Ein Anwohner sprach von ,,Bunker für die Firma Wankel''. Ist da was dranne?
Es roch rundrum wie frischgebacken, denn in der Nähe backt Brüggen seine Kornflakes.
Fragezeichnende Grüße
malte
Beim Rundgang durch einen kleinen Teil des Lübecker Hafens kam ich über die Neue Hafenstraße zur Ecke Sandberg. Da sieht man in Richtung Hafen auf einen Backsteinschornstein mit einer Verdickung auf halber Höhe, alte Fabrikgebäude und hinter einem Mehrfamilienhaus stehen zwei ~ 3 Meter hohe Türme. Ein Anwohner sprach von ,,Bunker für die Firma Wankel''. Ist da was dranne?
Es roch rundrum wie frischgebacken, denn in der Nähe backt Brüggen seine Kornflakes.
Fragezeichnende Grüße
malte
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Moin Malte!
Das große Gebäude, daß du da sehr schön im Bild festgehalten hast, ist das alte Heizkraftwerk der alten Koch´schen Werft, welche allerdings schon Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts ihre Tore für immer schloß. Danach wurde das Kraftwerk von einem Dornier-Zulieferer, nach dem Krieg von mehreren Verpackungsmittelherstellern genutzt. Das die Firma Wankel hier ansässig gewesen sein soll, entzieht sich (nicht nur) meiner Kenntnis. Wenn du übrigens mehr zu diesem Kraftwerk nachlesen möchtest, kann ich dir übrigens das Buch "Vergessene Technik" von S. Bardua empfehlen, das zu diesem Thema ein ganzes Kapitel enthält.
Lacky
Das große Gebäude, daß du da sehr schön im Bild festgehalten hast, ist das alte Heizkraftwerk der alten Koch´schen Werft, welche allerdings schon Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts ihre Tore für immer schloß. Danach wurde das Kraftwerk von einem Dornier-Zulieferer, nach dem Krieg von mehreren Verpackungsmittelherstellern genutzt. Das die Firma Wankel hier ansässig gewesen sein soll, entzieht sich (nicht nur) meiner Kenntnis. Wenn du übrigens mehr zu diesem Kraftwerk nachlesen möchtest, kann ich dir übrigens das Buch "Vergessene Technik" von S. Bardua empfehlen, das zu diesem Thema ein ganzes Kapitel enthält.
Lacky
Mut ist oft ein Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht - Sir Peter Ustinov
LS-Stollen Luisenstr./Hafenstr.
Die beiden Türme beinhalten Lüftungsschächte für eine unter dem Grundstück befindliche LS-Stollenanlage. Die verschlossenen Eingänge (zubetoniert) befinden sich direkt an der Hafenbahn. Der Schacht in dem etwas maroden Turm ist nach einigen Metern in die Tiefe unten verstopft o. ä. (jedenfalls liegt da Müll u. ä. drin). Die Stollenanlage erstreckt sich von den Türmen in die nördliche Richtung hin. In Höhe der Türme ist das Gangsystem breiter und verschmälert sich nach Norden hin. Das Bauwerk wurde u.U. für den Werk-LS von Dornier errichtet.
Moin Lacky
Welche Firma wird dort als Dornierzulieferer tätig gewesen sein?
Hanseatische Grüße
malte
Welche Firma wird dort als Dornierzulieferer tätig gewesen sein?
Vielen Dank für den Buchtipp. Das wird sich wahrscheinlich nicht auf Lübeck beschränken? Was sind Dir sonst für Bücher zu Lübeck mit forumzentrierter Thematik bekannt?Lacky hat geschrieben:Wenn du übrigens mehr zu diesem Kraftwerk nachlesen möchtest, kann ich dir übrigens das Buch "Vergessene Technik" von S. Bardua empfehlen, das zu diesem Thema ein ganzes Kapitel enthält.
Hanseatische Grüße
malte
Moin Malte!
Laut dem oben genannten Buch war das die Leichtkonstruktion Lübeck GmbH (und nicht, wie oben geschrieben Dornier selbst).
Das Buch ist eigentlich uneingeschränkt zu empfehlen, handelt es doch von technischen Denkmälern in Ostholstein, Lübeck und Hztm Lauenburg. Speziell über Lübeck gibt es ziemlich viel Literatur, die sich mit Industrie, Verkehr und Beton beschäftigt - einige sind aber schon antiquarisch und nur sehr schlecht zu bekommen. Beim nächsten LP-Treffen (ich hoffe doch, daß dieses Jahr noch irgendwann eines stattfinden wird ) bringe ich dir mal eine Auswahl davon mit.
Lacky
Laut dem oben genannten Buch war das die Leichtkonstruktion Lübeck GmbH (und nicht, wie oben geschrieben Dornier selbst).
Das Buch ist eigentlich uneingeschränkt zu empfehlen, handelt es doch von technischen Denkmälern in Ostholstein, Lübeck und Hztm Lauenburg. Speziell über Lübeck gibt es ziemlich viel Literatur, die sich mit Industrie, Verkehr und Beton beschäftigt - einige sind aber schon antiquarisch und nur sehr schlecht zu bekommen. Beim nächsten LP-Treffen (ich hoffe doch, daß dieses Jahr noch irgendwann eines stattfinden wird ) bringe ich dir mal eine Auswahl davon mit.
Lacky
Mut ist oft ein Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht - Sir Peter Ustinov
LS-Stollen Luisenstr./Hafenstr.
Zur Ausdehnung der Stollenanlage: Dieses ergibt sich aus einer Grundrisszeichnung des Bauwerks. Interessant ist auch eine Schnittzeichnung, die einen Stollenquerschnitt in Spitzbogenform darstellt (quasi im Baustil der Neugotik). Das wäre schon ungewöhnlich (insb. auch im Vergleich mit Stollen z.B. in Kiel o. FL), weil der Firstbereich der Stollen sonst gerade o. nur leicht gebogen ist.
Der eventuelle Zweck für den Werk-LS von Dornier ergibt sich aus Schriftwechsel bzgl. der Verantwortlichkeit für den Stollen in puncto Sicherheit aus der Nachkriegszeit.
Einen ZUgang durch den Eingang zu schaffen, scheidet im Grunde aus, da die Eingänge zubetoniert sind und direkt an der Hafenbahn liegen. Die LHG würde das wohl nicht erlauben. Ansonsten befindet sich der Stollen unter der Oberfläche eines Grundstücks mit Wohnblöcken, das einer Wohnungseigentümergemeinschaft gehört und von einem Immobilienunternehmen in Segeberg verwaltet wird.
Wenn der "bröckelige" Turm keinen verstopften Lüftungsschacht hätte, könnte man durch diesen hineingelangen, da diese Schächte bis zur Stollensohle führen. Der andere Turm hat leider ein Dach.
Interessante begehbare LS-Stollen hingegen gibt es in Kiel u. FL
Der eventuelle Zweck für den Werk-LS von Dornier ergibt sich aus Schriftwechsel bzgl. der Verantwortlichkeit für den Stollen in puncto Sicherheit aus der Nachkriegszeit.
Einen ZUgang durch den Eingang zu schaffen, scheidet im Grunde aus, da die Eingänge zubetoniert sind und direkt an der Hafenbahn liegen. Die LHG würde das wohl nicht erlauben. Ansonsten befindet sich der Stollen unter der Oberfläche eines Grundstücks mit Wohnblöcken, das einer Wohnungseigentümergemeinschaft gehört und von einem Immobilienunternehmen in Segeberg verwaltet wird.
Wenn der "bröckelige" Turm keinen verstopften Lüftungsschacht hätte, könnte man durch diesen hineingelangen, da diese Schächte bis zur Stollensohle führen. Der andere Turm hat leider ein Dach.
Interessante begehbare LS-Stollen hingegen gibt es in Kiel u. FL