Bald Lost? "Geisterbrücke" in Hamburg Bergedorf

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
Antworten
Benutzeravatar
Maddin
Forenuser
Beiträge: 225
Registriert: 31.05.2005 11:14
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Maddin » 02.06.2006 10:13

Moin,
RW1 hat geschrieben:...

es ist richtig, bevor am Bf. Bergedorf Fernbahnsteige und Stellwerk an der Stelle standen, war es viele Jahre P+R-Fläche.
Davor war dort der Bahnsteig der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE).
Die Brücke selbst sowie die Straße (mitunter auch als "Südring" bezeichnet) existiert jedoch erst seit den achtziger Jahren. Vorher müßte das meines Wissens nach Bahndamm gewesen sein.
Die P+R Fläche endete vor der Brücke über die Alte Holstenstraße ! Auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke Stand ein Haus, welches später abgerissen wurde um die Brücke über die Alte Holstenstraße zu erweitern. Also in Richtung Aumühle! In die Andere Richtung (Hamburg) gab es einen Bahndamm der Südlich vom heute vorhandnen in einem großen Bogen abzweigte (nach Kindheitserinnerungen damals schon ohne Gleise ca. 1974 - 1975). Vermutlich ehemaliger Anschluss an die BGE. Sicher ist aber, die Brücke und die Straße existierten dort vorher nicht.

Gruß Maddin

Gast

Beitrag von Gast » 02.06.2006 10:38

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Sander Damm erst Ende der 80er komplett durchgezogen und an den Curslacker Neuer Deich angebunden. Das Stück zwischen Kurt-A-Körber-Chaussee (damals noch Kampchaussee) und Weidenbaumsweg existierte nicht und war noch ein unberührtes Stück Alt Begedorf.

Die Brücken (Bahn+Fußgänger) waren allerdings schon vor fertigstellung der neuen Straße gebaut - allerdings nicht sehr lange; denke mal auch so Mitte der 80er. Während des Fernbahnausbau Anfang der 90er gab es auch an der Bahnbrücke Sander Damm wieder arbeiten.

Weiß jemand, ob die erwähnten Gleise der BGE noch über den Bahnhof hinaus Richtung Berlin verliefen? Ich erinnere mich, dass vor dem Ausbau der Strecke in den 90ern bereits ein altes Fundament einer Brücke über die Alte Holstenstraße zu sehen war - parallel zu den bestehenden Gleisen und ziemlich genau dort, wo das erwähnte Haus abgerisssen wurde (war glaube ich ein Friseur, ganz früher - lt. Erzählungen - mal ein Kino).

Grüße
Kai

Benutzeravatar
Maddin
Forenuser
Beiträge: 225
Registriert: 31.05.2005 11:14
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Maddin » 02.06.2006 11:03

Also ein Kino gab es auf der andren Seite des Bahndammes. Das „Film Eck“! Andere wüste ich nicht ! Auch hier habe ich nichts finden können. http://www.gymnasium-lohbruegge.de/filmmuseum/
Es könnte tatsächlich ein Friseur gewesen sein. Meine mich schwach daran zu erinnern. Wobei das Haus dort wohl auch nicht so lange stand, denn man sieht auf der Fassade des Nachbarhauses so etwas wie Reklame.

Maddin

Benutzeravatar
FishBowl
Forenuser
Beiträge: 523
Registriert: 22.02.2005 17:27
Ort/Region: Gemeinde Gransee, Brandenburg

Beitrag von FishBowl » 02.06.2006 23:12

RW1 hat geschrieben:...
Die Brücke selbst sowie die Straße (mitunter auch als "Südring" bezeichnet) existiert jedoch erst seit den achtziger Jahren. Vorher müßte das meines Wissens nach Bahndamm gewesen sein.
Richtig.
Die Brücke über die B5 wurde inzwischen auch erneuert.
Maddin hat geschrieben:...
In die Andere Richtung (Hamburg) gab es einen Bahndamm der Südlich vom heute vorhandnen in einem großen Bogen abzweigte (nach Kindheitserinnerungen damals schon ohne Gleise ca. 1974 - 1975). Vermutlich ehemaliger Anschluss an die BGE.
Deswegen gibt's dort die Strasse "Im Gleisdreieck"...
Das muss die direkte Verbindung vom alten Bahnhof Bergedorf (Süd) der BGE zum in den 30ern gebauten Fern- und Regionalbahnhof gewesen sein.

A propos Kinos, ich erinnere mich auch noch an das Holsten-Kino, etwas nördlich auf der anderen Strassenseite, und besonders an Fahrrad Sahlmann dort im Eingangsbereich.
In der Werkstatt habe ich schon als Kind viel Zeit verbracht und eine Menge gelernt, während meine Brüder irgendwelche Kinderfilme sahen ;)

Grüsse an alle Bergedorfer und Lohbrügger

Jürgen / FishBowl

Benutzeravatar
RW1
Forenuser
Beiträge: 27
Registriert: 13.08.2004 22:34
Ort/Region: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von RW1 » 03.06.2006 00:25

Hallo,

es ist richtig, im Bereich des Gleisdreiecks hat es eine recht enge Verbindungskurve vom Nord- zum Südbahnhof gegeben. Der Bahndamm ist aber inzwischen verschwunden.
KaiHH: Weiß jemand, ob die erwähnten Gleise der BGE noch über den Bahnhof hinaus Richtung Berlin verliefen? Ich erinnere mich, dass vor dem Ausbau der Strecke in den 90ern bereits ein altes Fundament einer Brücke über die Alte Holstenstraße zu sehen war - parallel zu den bestehenden Gleisen und ziemlich genau dort, wo das erwähnte Haus abgerisssen wurde (war glaube ich ein Friseur, ganz früher - lt. Erzählungen - mal ein Kino).
Das Gleis der BGE führte meines Erachtens nicht über die Alte Holstenstraße sondern endete davor. Ich muß mal gucken, ob ich noch alte Unterlagen darüber finde.

Beste Grüße

Rolf (der das Filmeck auch noch kennt und im Holsten-Kino noch "Krieg der Sterne" gesehen hat, bevor das Kino abbrannte) ;)

Gast

Beitrag von Gast » 03.06.2006 13:14

An Fahrrad Sahlmann erinnere ich mich mindestens so gut wie an Spielzeug Burgdorf in der Alten Holstenstraße. Da konnte man selbst im Hochsommer noch Feuerwerk kaufen - sogar wir als Kinder... Aber das gehört nicht hierher.

Wo war denn genau die Verbindung von der Südschleife auf das Gleis Richtung Bergedorf Süd? Dort wo heute die Kreuzung mit dem Bahnübergang ist? Der Teil danach mit der Brücke über den Schleusenkanal ist ja sicher ein Stück alte Strecke...

Gruß
Kai

Benutzeravatar
RW1
Forenuser
Beiträge: 27
Registriert: 13.08.2004 22:34
Ort/Region: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von RW1 » 03.06.2006 13:48

Hallo,

der Bahndamm muß in etwa im Bereich des ehemaligen Falk-Geländes gelegen haben.

Beste Grüße

Rolf

Benutzeravatar
FishBowl
Forenuser
Beiträge: 523
Registriert: 22.02.2005 17:27
Ort/Region: Gemeinde Gransee, Brandenburg

Beitrag von FishBowl » 05.06.2006 21:50

Ihr habt beide recht, die Kurve ist tatsächlich vor langer Zeit entfernt worden. Vor Errichtung der Falk-Gebäude.
Die Anbindung an die Strecke Hamburg - Berlin existiert nur noch in Richtung stadteinwärts.
Die weitere Strecke ist gut erhalten und gelegentlich für Güterverkehr in Betrieb, zumindest im weiteren Bereich Bergedorf.

Übrigens wird die BGE-Strecke nicht nur noch für Castor-Transporte aus Krümmel benutzt, wie ich schon von diversen Anliegern gehört habe, sondern zumindest auch für Museumsfahrten.
Sonntag rein zufällig gesehen kurz vor Börnsen...

Und damit keine Zweifel wegen der Rechte aufkommen, das Bild habe ich selbst auf öffentlichem Grund angefertigt ;)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Maddin
Forenuser
Beiträge: 225
Registriert: 31.05.2005 11:14
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Maddin » 06.06.2006 10:49

Die Gleise am Bergedorferbahnhof waren mal ebenerdig, vielleicht gingen die Gleise ja mal weiter bevor sie höher gelegt wurden.

(Klasse ! Holstenkino, Sahlmann kann ich mich auch noch gut dran erinnern. Die waren später umgezogen auf die Lohbrügger Seite des Bergedorferbahnhofs. In dem Haus mit den Arkaden. Und Burgdorf… klar! Da gab es Pipmanscher und Pipmanschermatten das ganze Jahr über. Der Laden erstreckte sich mal über, ich meine 3 kleine Läden. Meine Oma hat da öfters mal ausgeholfen. Auch hat sie in Heimarbeit für die Fam. Burgdorf Spielsachen hergestellt. War aber vor meiner Zeit. An den alten Burgdorf kann ich mich noch gut erinnern.
Auf alle Fälle haben wir uns als Kinder an den Schaukästen in der Tordurchfahrt immer gerne die Nase platt gedrückt.)

Gruß Maddin

Benutzeravatar
RW1
Forenuser
Beiträge: 27
Registriert: 13.08.2004 22:34
Ort/Region: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von RW1 » 06.06.2006 20:30

Hallo,

die Gleise der Bergedorfer Bahnhofs wurden zwischen 1929 und 1937 hochgelegt. Auch davor erreichten die Gleise die Alte Holstenstraße nicht. Die Gleise der BGE endeten südwestlich vom Gebäude des alten Staatsbahnhofs.
Der BGE-Bahnsteig hatte im ebenerdigen Zustand drei Gleise. Das mittlere Gleis war ein Umfahrgleis zum Umsetzen der Dampfloks. Mangels Platz am Ende der Gleise sorgte eine Schiebebühne dafür, daß die Loks zum Umfahrgleis verschoben werden konnten.
An den drei Gleisen lagen zwei Bahnsteige außen. Der eine nahm die Züge nach Geesthacht, der andere die nach Zollenspieker auf. So steht's zumindest auf einem alten Lageplan. ;)

Beste Grüße

Rolf

Antworten