Kalischacht & MunA Hülsen/Aller
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Kalischacht & MunA Hülsen/Aller
Moin!
Pkbremen fragte hier nach Hülsen. Kurzgefasst:
Kalischacht Wilhelmine, 1911/1912 bis 630m abgeteuft, drei Sohlen (450m, 550m, 600m), 2km Grubenanschlussbahn zum Bhf Hülsen. Kalischacht Carlsglück, 250m entfernt, 1911/1912 bis 630m abgeteuft, durchschlägig zu Schacht Wilhelmine auf der 550m- und der 600m-Sohle. Förderbetrieb auf Wilhelmine 1924 eingestellt, Verschluss mit Betonpfropfen auf 159,7m Teufe.
1938 Entfernung des Pfropfens nach Übertragung der Anlage an die Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven. Auf etwa 31.600qm Fläche in etwa 150 Kammern Marinemunitionsanstalt Hülsen. Möglicherweise auch Untertageverlagerung der Fa. Borgward.
1945 Demilitarisierung, Entfernung der Schachtanlagen und Räumung der Grubenbaue, Sprengung des Eisenbeton-Fördergerüstes auf Carlsglück durch die Briten.
Seit 1973 Nutzung als Rohölspeicher.
Von den Betriebsgebäuden sind einige erhalten. Im westlichen Bereich ist ein Industriegebiet entstanden. Auf einem der Grundstücke steht noch eine Splitterschutzzelle.
Mike
Pkbremen fragte hier nach Hülsen. Kurzgefasst:
Kalischacht Wilhelmine, 1911/1912 bis 630m abgeteuft, drei Sohlen (450m, 550m, 600m), 2km Grubenanschlussbahn zum Bhf Hülsen. Kalischacht Carlsglück, 250m entfernt, 1911/1912 bis 630m abgeteuft, durchschlägig zu Schacht Wilhelmine auf der 550m- und der 600m-Sohle. Förderbetrieb auf Wilhelmine 1924 eingestellt, Verschluss mit Betonpfropfen auf 159,7m Teufe.
1938 Entfernung des Pfropfens nach Übertragung der Anlage an die Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven. Auf etwa 31.600qm Fläche in etwa 150 Kammern Marinemunitionsanstalt Hülsen. Möglicherweise auch Untertageverlagerung der Fa. Borgward.
1945 Demilitarisierung, Entfernung der Schachtanlagen und Räumung der Grubenbaue, Sprengung des Eisenbeton-Fördergerüstes auf Carlsglück durch die Briten.
Seit 1973 Nutzung als Rohölspeicher.
Von den Betriebsgebäuden sind einige erhalten. Im westlichen Bereich ist ein Industriegebiet entstanden. Auf einem der Grundstücke steht noch eine Splitterschutzzelle.
Mike
Mun-Depot in Hülsen (Verden-Rethem)
Tach zusammen,
bin gestern in Hülsen gewesen (südlich Verden, nördlich Rethem, an der Aller gelegen).
Dort gab es ein Mun-Dpot der Marine (Quelle: Hinweisschild am Aller-Geschichtspfad).
- Bis 1924 Kali-Abbau
- 1938 wurden 150 Kammern für die Aufnahme der Munition in die Stollen getrieben
Was ist zu sehen? (bei kurzer Vorbeifahrt)
- Ein-Mann-Bunker
- div. Bauten anscheinend aus der Zeit des III. Reichs
- Kali-Abraum-Halde
- Gewerbegebiet (Wintershall)
Hintergrund:
- Zwei Stollen mit Tiefen von 500 und 600 Meter
- Waren unterirdisch verbunden (unter dem Fluss Aller)
Viele Grüße
pk
bin gestern in Hülsen gewesen (südlich Verden, nördlich Rethem, an der Aller gelegen).
Dort gab es ein Mun-Dpot der Marine (Quelle: Hinweisschild am Aller-Geschichtspfad).
- Bis 1924 Kali-Abbau
- 1938 wurden 150 Kammern für die Aufnahme der Munition in die Stollen getrieben
Was ist zu sehen? (bei kurzer Vorbeifahrt)
- Ein-Mann-Bunker
- div. Bauten anscheinend aus der Zeit des III. Reichs
- Kali-Abraum-Halde
- Gewerbegebiet (Wintershall)
Hintergrund:
- Zwei Stollen mit Tiefen von 500 und 600 Meter
- Waren unterirdisch verbunden (unter dem Fluss Aller)
Viele Grüße
pk
Hülsen : Abschußstelle V1 ?
Hallo ,
im KTB der Seekriegsleitung finden sich folgende Einträge:
Gab es nach diesem Zeitpunkt noch einen Ausweichstandort?
Grüsse
Beate
im KTB der Seekriegsleitung finden sich folgende Einträge:
Gibt es anderweitige Hinweise und sichtbare Spuren auf den geplanten und ggf angefangenen Bau der Abschußstelle bei Hülsen ?23.2.1945
Mar.Rüst/TWA hat den dringenden Antrag gestellt, den Neubau von Abschußstellen für V1 bei Hülsen einstellen zu lassen. Die Baustelle ist dicht am einzigen großen unterirdischen Torpedolager der Kriegsmarine eingerichtet, so daß die dortige Gegend fortgesetzt von der fdl. Luftwaffe bombardiert wird.
Entsprechender Antrag muß an das OKW gehen.
25.2.1945
Bezüglich des Torpedolagers bei Hülsen geht heute die Antwort des zuständigen Befehlshabers für den Einsatz der V-Waffen ein, nach der dem Antrag auf Verlegung der V-Waffen sofort stattgegebn wird
Gab es nach diesem Zeitpunkt noch einen Ausweichstandort?
Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana
- MikeG
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Moin!
In etwa 7km Entfernung lag die Pulverfabrik EIBIA mit ihrem Betriebsteil Dörverden/Barme. Hier halte ich so eine Abschusseinrichtung aber für vollkommen unwahrscheinlich.
Etwa 12km südöstlich in einem großen Waldstück südlich von Eilte (hier existierte auch Bahnanschluss direkt am Waldrand) gibt es eine erstaunlich gut ausgebaute, vom Alter her passende Betonstraßen-Infrastruktur. In der sicherlich bekannten Liste des NLÖ "Rüstungsaltlasten in Niedersachsen - Aussortiert nach Vorrecherche" findet sich auch ein "nicht realisiertes Ausweichquartier für V-Waffen".
Ich vermute, dass es in dem von Beate zitierten Text um ebendiese Liegenschaft geht.
Mike
In etwa 7km Entfernung lag die Pulverfabrik EIBIA mit ihrem Betriebsteil Dörverden/Barme. Hier halte ich so eine Abschusseinrichtung aber für vollkommen unwahrscheinlich.
Etwa 12km südöstlich in einem großen Waldstück südlich von Eilte (hier existierte auch Bahnanschluss direkt am Waldrand) gibt es eine erstaunlich gut ausgebaute, vom Alter her passende Betonstraßen-Infrastruktur. In der sicherlich bekannten Liste des NLÖ "Rüstungsaltlasten in Niedersachsen - Aussortiert nach Vorrecherche" findet sich auch ein "nicht realisiertes Ausweichquartier für V-Waffen".
Ich vermute, dass es in dem von Beate zitierten Text um ebendiese Liegenschaft geht.
Mike
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Betonstrassen Infrastruktur bei Eilte
Gibt es weitere Infos oder Karten zu diesem Thema Vielen Dank im Vorraus S Schönemann
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Re: Hülsen : Abschußstelle V1 ?
Zu der schon «etwas zurückliegenden» Erwähnung der V1-FSt:
gibt es in diesem KTB weitere Hinweise zum Einsatz der V1 in diesem Raum? Mir kommt das nämlich etwas spanisch vor. Wo wäre ein allfälliges Ziel gelegen? Einsatzradius bekanntlich unter 300 km. Weder Amsterdam und erst recht nicht Antwerpen wäre erreichbar gewesen.
Dieser Standort ergibt für mich absolut keinen Sinn, nicht einmal für diesen Zeitpunkt. Ich lese hier auch zum erstenmal darüber. Wäre schön, wenn jemand da Licht reinbringen könnte. Ist das dir vorliegende KTB Primärquelle oder Abschrift?
Hallo Beate,bettika hat geschrieben:Hallo ,
im KTB der Seekriegsleitung finden sich folgende Einträge:[…]23.2.1945
Mar.Rüst/TWA hat den dringenden Antrag gestellt, den Neubau von Abschußstellen für V1 bei Hülsen einstellen zu lassen. Die Baustelle ist dicht am einzigen großen unterirdischen Torpedolager der Kriegsmarine eingerichtet, so daß die dortige Gegend fortgesetzt von der fdl. Luftwaffe bombardiert wird.
Entsprechender Antrag muß an das OKW gehen.
25.2.1945
Bezüglich des Torpedolagers bei Hülsen geht heute die Antwort des zuständigen Befehlshabers für den Einsatz der V-Waffen ein, nach der dem Antrag auf Verlegung der V-Waffen sofort stattgegebn wird
gibt es in diesem KTB weitere Hinweise zum Einsatz der V1 in diesem Raum? Mir kommt das nämlich etwas spanisch vor. Wo wäre ein allfälliges Ziel gelegen? Einsatzradius bekanntlich unter 300 km. Weder Amsterdam und erst recht nicht Antwerpen wäre erreichbar gewesen.
Dieser Standort ergibt für mich absolut keinen Sinn, nicht einmal für diesen Zeitpunkt. Ich lese hier auch zum erstenmal darüber. Wäre schön, wenn jemand da Licht reinbringen könnte. Ist das dir vorliegende KTB Primärquelle oder Abschrift?
Gruss, christianCH
Hallo Christian,
die Quelle ist
Kriegstagebuch der Seekriegsleitung, Teil A 1939-1945 (in Buchform 68 Bände )
im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Verbindung mit dem Bundesarchiv-Militärarchiv und der Marine-Offizier-Vereinigung ; herausgegeben von Werner Rahn und Gerhard Schreiber unter Mitwirkung von Hansjoseph Maierhöfer.
Herford : E.S. Mittler, 1988
verwendet •Bd. 66. Februar 1945
https://searchworks.stanford.edu/view/670645
Mehr habe ich nicht gefunden, V 1 war aber auch nicht mein Interesse beim auswerten
Die Kriegsmarine war ja nur wg. des Torpedolagers randlich betroffen .
Im KTB des OKW könnte mehr stehen, ich weiß aber nicht, wie umfangreich das erhalten ist.
Grüße
Beate
die Quelle ist
Kriegstagebuch der Seekriegsleitung, Teil A 1939-1945 (in Buchform 68 Bände )
im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Verbindung mit dem Bundesarchiv-Militärarchiv und der Marine-Offizier-Vereinigung ; herausgegeben von Werner Rahn und Gerhard Schreiber unter Mitwirkung von Hansjoseph Maierhöfer.
Herford : E.S. Mittler, 1988
verwendet •Bd. 66. Februar 1945
https://searchworks.stanford.edu/view/670645
Mehr habe ich nicht gefunden, V 1 war aber auch nicht mein Interesse beim auswerten
Die Kriegsmarine war ja nur wg. des Torpedolagers randlich betroffen .
Im KTB des OKW könnte mehr stehen, ich weiß aber nicht, wie umfangreich das erhalten ist.
Grüße
Beate
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Hallo Beate,bettika hat geschrieben: Im KTB des OKW könnte mehr stehen, ich weiß aber nicht, wie umfangreich das erhalten ist.
weder in der NARA-T321-R001 (Originalkopie des KTB OKW) noch im Band 8, herausgegeben von Percy E. Schramm steht hierzu etwas.
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."