Info über "Luftmunitionsanstalt 4/VI Stapelburg" g

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
Gast

Info über "Luftmunitionsanstalt 4/VI Stapelburg" g

Beitrag von Gast » 08.04.2006 16:15

Hallo hat hier jemand infos über die Muna Schimmerwald bei Bad Harzburg hab schon mal im Nez geschaut aber nicht genaues gefunden.

Gruß Andre´

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 08.04.2006 20:17

Moin!

Was suchst Du denn und was hast Du schon? Bist Du schon im Gemeindearchiv gewesen?

Die korrekte Bezeichnung lautete übrigens "Luftmunitionsanstalt 4/VI Stapelburg" - "Muna Schimmerwald" ist eher die landläufige Bezeichnung.

Mike

Otto
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Beitrag von Otto » 09.04.2006 23:19

MikeG hat geschrieben:... "Muna Schimmerwald" ist eher die landläufige Bezeichnung.

Mike
nAbend,

richtig; zumindest nannte sich so der speziell eingerichtete Haltepunkt direkt an/in der Muna. Bei dem Wetter momentan und noch ohne "Grünzeug" kann man sehr gut die rückgebaute Bahnlinie zwischen Strapelburg über Eckertal (quer durch den Wald) bis Bad Harzburg ablaufen. Der zweite Haltepunkt im Schimmerwald (westl. Seite ab Brücke Schimmerwald) diente ausschließlich zu Holzverladung.
@Bölverk:
Gemeindearchiv Stapelburg: Negativ; evtl. mal in Eckertal oder Bad Harzburg versuchen.

Gruß
Gerd

Frido

Beitrag von Frido » 10.04.2006 13:07

Hab gestern abend mal schnell `n Blick in die Chronik der Stadt Bad Harzburg geworfen.
Ausser das sie bei Annäherung der Sowjets gesprengt wurde und die Sprengung so heftig war das in Bad Harzburg (6km Entfernung) Fensterscheiben zu Bruch gingen steht da nicht viel drin.

Hab vor langer Zeit mal im Netz mal einen Zeitzeugenbericht aus einer Stapelburger Zeitung gefunden, leider hab ich den Link nicht mehr.

Wenn dann Gemeindearchiv Bad Harzburg versuchen,aber die Chronik stammt von der Stadt. Glaub nicht das da noch mehr Info`s zu holen sind.
Oder in Stapelburg und Umgebung nach Zeitzeugen suchen.

Bin als Kind fast jede Woche da durchgewandert aber da wurden nie Fotos gemacht - leider :-(

Gruß von einem Ex-Harzburger

Gast

Beitrag von Gast » 11.04.2006 01:00

Hallo danke erstmal für eure Antworten.Gefunden habe ich im Netz nur ungenaue angaben,ebend die angesprochenen Zeitungsartikel usw.
Wollte eigentlich mal wissen ob es Fotos gibt nach der Sprengung was gelagert wurde und wie weit die Räumung des Areals ist.
Lustig ist auch das mein Haus und die Häuser in meiner Nachtbarschaft aus resten der Muna gebaut wurden.Was mir aufgefallen ist das bei uns und den Nachbarn etliches an alten Flakkisten rumsteht werden wohl damals mitgegangen sein. ;)

Gruß Bölverk

Gast

Beitrag von Gast » 11.04.2006 01:11

Achso fast vergessen in der nähe befindet sich noch ein ehemaliger Feldflugplatz bei Wasserleben.Hat wer infos zu den Platz oder hat jemand verweise wo ich etwas über den Platz herausfinden kann.
Zum Beispiel welche belegung,Flugzeugtypen wie lange genutzt und zuständigkeitsbereich.
Habe ja schon mal bei Google Earth geschaut aber ich weis nicht wie man die Daten abspeichert sonnst hätte ich sie hier eingestellt . :?:
Nochmal Grüße Andre´

Gast

Beitrag von Gast » 11.04.2006 23:04

Flugplatz
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Beitrag von bettika » 15.06.2012 13:07

Hallo,
am 16.Juni 2012 wird das Gelände ("munitionsfrei")und die Siedlung
"Wohnhausensemble in landschaftlich reizvoller Lage im Wald, das Areal wurde als getarnte Wohnsiedlung im Jahr 1936 errichtet und diente als Kommandantur für benachbarte Munitionsdepots. Der gesamte Komplex steht unter Denkmalschutz"
der Luftmunitionsanstalt 4/VI Stapelburg versteigert
http://www.karhausen.de/auktion.html (ab S.50)
http://www.goslarsche.de/Home/harz/bad- ... 72317.html

In 2011 hatte die Kampfmittelräumung auf dem Muna-Gelände für Aufsehen gesorgt.
http://www.ndr.de/regional/niedersachse ... ld237.html
http://www.ndr.de/regional/niedersachse ... er101.html

Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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Beitrag von bettika » 01.07.2012 19:06

Hallo,
die Siedlung der Munitionsanstalt und 16 ha Waldfläche wurde für zusammen 395.000€ an eine Projektentwicklungsgesellschaft aus Nordrhein-Westfalen verkauft. Verkäufer war eine britische Investorengruppe. http://www.goslarsche.de/Home/harz/artk ... 76287.html
Das Bild des Pförtnerhauses wurde mir freundlicherweise aus Eckertal zugesandt.
2006 war das Gelände von der BImA schon mal versteigert worden.
http://www.goslarsche.de/Home/harz/artk ... 62650.html

Die mit verkaufte Waldfläche stellt nur einen Teil des Geländes des MUNA dar.
Wenn man den reißerischen Beitrag . „Bombastischer Harz" http://www.quadratgoslar.de/xarchiv/qua ... 011-08.pdf und weitere Zeitungsbeiträge http://www.goslarsche.de/Home/harz/bad- ... 01605.html
extrahiert , stellt sich die Situation der Luftmunitionsanstalt in etwa so da:

Errichtet 1936 unter dem Deckmantel einer Schokoladenfabrik vornehmlich zur Versorgung des Fliegerhorst Goslar, zu Kriegsende wurde auch andere Munition eingelagert,
30.000 t Munition gesprengt am 10.4.1945 durch deutsche Truppen
Grösse 320ha, Kampfmittelräumung seit 32 Jahren, Kosten bisher 18 Mio €, die Räumung der letzten 40 ha läuft, dafür wurden 14 ha Baumbestand gerodet , der Boden gesiebt und wieder eingebaut zur späteren Wiederaufforstung

Edit Ergänzung: naheliegend ist auch der Lft.Reich GefStd "Herold 4" in den Gebäuden der MUNA
viewtopic.php?t=4755&highlight=stapelburg

Grüsse
bettika
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Godau
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Re: Info über "Luftmunitionsanstalt 4/VI Stapelburg" g

Beitrag von Godau » 13.08.2020 12:23

Zufällig bin ich beim Surfen über Stapelburg auf die Seite gekommen.
Dass die Sprengung vor dem Eintreffen der Russen stattgefunden habe ist erfunden.
Ich war damals im Alter von 8 Jahren. In der Nacht , in der die Sprengung erfolgte, war ich im Keller des Kommandanten (Oberstleutnant Austen) in der „Siedlung“ in Stapelburg. Ich erinnere mich noch, dass ein Lokführer (Nickel[?]), der einen Zug mit Munition irgendwohin in Sicherheit gebracht hatte, sehr aufgeregt darüber berichtete.
Beim Verlassen des Kellers gingen wir über herabgefallene Dachziegeln.
Am nächsten Tag vormittags kamen die Amerikaner. Wir mussten bald die ganze Siedlung verlassen und in die Jugendherberge übersiedeln.
Nach den Amerikanern kamen vorübergehend die Engländer und dann erst nach einer Weile kam eine Gruppe von russischen Offizieren, die die „Grenze“ inspizierten.
Noch lange Zeit wurde in der Muna gesprengt. Wir wurden über die Grenze durch Sirene gewarnt. Manchmal wurden große Bruchstücke der Munition über 2 bis 3 Kilometer geschleudert.

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