Funkmeßbeobachtungsstelle KOMET - IV./LNR 351 ?

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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15./Ln.Versuchs-Regiment

Beitrag von Spurensucher » 16.06.2013 00:50

EricZ hat geschrieben:Moin,

Folgendes gerade mal zum Ln-Versuchs-Regiment Köthen herausgesucht:
Organisation 1.2.42:

Stab/Ln.Versuchs-Regiment
Gefechts-Kompanie/Ln.Versuchs-Regiment
Stab I./Ln.Versuchs-Regiment
1./Ln.Versuchs-Regiment
2./Ln.Versuchs-Regiment
3./Ln.Versuchs-Regiment
Stab II./Ln.Versuchs-Regiment
5./Ln.Versuchs-Regiment
6./Ln.Versuchs-Regiment
7./Ln.Versuchs-Regiment
Stab III./Ln.Versuchs-Regiment
10./Ln.Versuchs-Regiment
11./Ln.Versuchs-Regiment
12./Ln.Versuchs-Regiment
Stab IV./Ln.Versuchs-Regiment
14./Ln.Versuchs-Regiment
15./Ln.Versuchs-Regiment
16./Ln.Versuchs-Regiment
Quelle: www.ww2.dk

So war die bereits zuvor erwähnte Köthener Einheit von Anfang 1942 (ohne weitere grundlegende Veränderungen) bis Herbst 1944 organisiert. Aus dieser Struktur heraus müßte, sollte Cajus Bekker in “Augen durch Nacht und Nebel” diese Abkommandierung richtig dargestellt haben, demnach eine Einheit nach Duisburg abkommandiert worden sein. Ob diese wiederum dauerhaft das Personal für KOMET gestellt hat ist mir weder klar noch bekannt.

Gibt es vielleicht eine Art Regimentsgeschichte zu dem Ln.-Vers.-Rgt. Köthen?

Grüße, Eric
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Beitrag von Spurensucher » 16.06.2013 15:21

Hallo Zusammen!
Durch alte Unterlagen die ich von meinem Vater (verst. 1982) wiederentdeckt habe, bin ich auf diese interessante Seite gestoßen. Nun möchte ich mich auf Spurensuche begeben, um vielleicht einige Bilder, Geschichten oder Informationen hinter seinen knappen Daten zu entdecken und so Geschichte ein kleines Stück lebendiger werden zu lassen (auch für meine Kinder). Möglicherweise sind auch einige "Puzzelteile" dabei, die für andere von Interesse sind...
Bisher wusste ich nur, dass meine Vater Bordfunker war und etwas von einer "Mosquito"-Nachtjagd in Duisburg. Erst jetzt ist mir durch Recherchen im Internet der Umfang bewußt geworden, der sich hinter diesen beiden Begriffen verbirgt. Sehr spannend finde ich auch das es möglicherweise noch Zeitzeugen gibt: viewtopic.php?t=7878&postdays=0&postorder=asc&start=50 und abg-anti-bumerang-gerat-t5523.html!

Ich habe auch noch einige Unterlagen zur Untersuchung von englischen und amerikanischen Bord-Kennungsgeräten (u.a.Rotterdam) ebenso wie Schulungsunterlagen zu den Freya- und Würzburg-Anlagen, die ich nach und nach gerne hier zur Verfügung stelle.

Ich freue mich auf den Austausch und die Spurensuche!

Viele Grüße aus dem Osnabrücker Land!
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Schulungsunterlagen

Beitrag von Spurensucher » 16.06.2013 21:55

Hallo!
Hier ein Scan aus Schulungsunterlagen zur Nachtjagd.
Ist so etwas interessant oder sind das "allgemein bekannte" Informationen...?!?

Über eine kurze Info wäre ich dankbar...

Viele Grüße!
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SES (†)
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Beitrag von SES (†) » 16.06.2013 22:12

Hi,
It might be worth your while to go through the info in this site.
www.gyges.dk
Specifically to your question please see:
http://www.gyges.dk/Operational%20brevity%20code.htm
But please keep these notes from your father coming, I find them most interesting.
mfg
SES
Zuletzt geändert von SES (†) am 16.06.2013 22:37, insgesamt 1-mal geändert.

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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 16.06.2013 22:33

Moin, moin!

@Spurensucher
Vorweg: ich bin kein Kenner von Luftnachrichten, Nachtjagd u.ä.
Dennoch finde ich das gezeigte Papier interessant, zumal es sich offensichtlich um ein Original handelt.
Das Papier ist jedoch keine "Verschlüsselung", sondern es handelt sich um eine Verschleierung.
Sinn war, dem unberechtigten Empfänger (vor allem dem Feind) nicht sofort die Bedeutung des Inhalts "auf die Nase zu binden". Die Wahrheit wurde eben nur verschleiert. Der echte Inhalt "schimmert" jedoch noch durch und wer weiß, dass es sich bei dem Spruch um Nachtjagd und eine bestimmte Gegend handelt, wird sehr schnell einzelne Begriffe "entschleiern" können.
Derartige Verschleierungstafeln wurden sicherlich nur für eine begrenzte Zeit (ein Unternehmen?) und einen begrenzten Raum verwendet.
An eine "Verschlüsselungstafel" (gab es überhaupt eine solche?) sind ganz bestimmt erheblich höhere Anforderungen gestellt worden.

Obwohl ich den "Wert" des gezeigten Dokuments nicht für sehr hoch einschätze, dürfte es für den an Luftnachrichten, Nachtjagd u.ä. interessierten Leser zur Abrundung der Kenntnisse dienen. Also, bitte weiter so, Du leistest mit dem Zeigen hier unschätzbare Dienste!

Gruß
klaushh


PS: auf meinem Monitor sind die eingescannten Texte extrem kontrastarm und nur sehr schwer bis überhaupt nich lesbar. Ist evtl eine bessere Einstellung am Scanner möglich?

PPS: zwischenzeitlich hat SES einige Ausführungen zur Angelegenheit gemacht. Danach handelt es sich bei dem Papier um eine Decknamenliste, die in Deinem Fall vermutlich zu Schulungszwecken um örtlich naheliegende Ortsnamen und deren Decknamen erweitert wurde.
Ich vermute, dass auch die von SES aufgeführte lange Liste der Decknamen nicht lange dem Feind den wahren Sachverhalt vorenthielt.
Einen Nutzen in einer solchen Liste sehe ich darin, dass man über Funk Sachverhalte im Telegrammstil und trotzdem eindeutig übermitteln kann -so man die jeweiligen Schlüsselworte im Kopf hat.
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

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Beitrag von Spurensucher » 18.06.2013 21:02

Thank you und vielen Dank für eure Rückmeldungen!
@ses: My english is very bad - sorry, but I´ll tried it... and I will add some more Information -> "EGON-Leitverfahren"
@klaushh: Danke für das "Mutmachen"! Die Unterlagen sind allerdings wirklich so "dünn" - wenn ich die eingescannten Unterlagen ausdrucke, entsprechen sie fast dem Original...

Unten stehend habe ich eine Beschreibung oder Vorgehensweise des "EGON-Verfahrens" angefügt, bei dem scheinbar solche, vorher eingestellte, Signaltafel ihren Sinn hatte.

Ich habe hier noch einmal die Daten meines Vaters aufgeführt:

1938:
1. Kompanie Luft-Nachrichtenabteilung, Münster-Gremmendorf (Luftkreiskommando IV)

1938:
2. Kompanie Luftflotten-Nachrichtenschule, Berlin-Kladow:
- Ausbildung zum Bordfunker

1939:
4. Staffel Kampfgeschwader 27 (später 54), Gütersloh/Westf.:
- Bordfunker
- Peilflugleiter Flughafen Warschau-Okecie

1940-1945:
Flieger-Versuchskompanie der Luftnachrichten-Versuchsabteilung der Luftwaffe, Köthen/Anhalt
- Funkversuchsaufträge in Südfrankreich
- Ausbildung bei „Telefunken“ und „GEMA“ an Geräte „Würzburg A“ und „Freya“

15. Luftnachrichten-Versuchskompanie des Luftnachrichten-Versuchsregiment, Köthen (Feldpostnummer: L23527)
- Ausbilder und Ausbildungsleiter in Köthen für diese Geräte
- Aufbau Nachtjagd
- Jagdleitoffizier
- Versuchsmessung an V2-Raketen, Rügenwalde/Ostsee
- Flugmeldedienst in Süditalien und Nordafrika mit aufgebaut und Überführung von Geräten dorthin
- Weiterer Aufbau des Flugmeldedienstes, Aufstellung „Igelstellungen“, Ausbau der Tag- und Nachtjagd
- Versuchsflüge im EGON-Leitverfahren
- Erfliegen und Auswerten der erbeuteten Bordfunkmeßgeräte der Engländer und Amerikaner: Erprobungs- und Versuchsflüge englischer Bordfunkmeßgeräte: ASV-Anlagen (TR3039/40, TR3069/70, R3083, Rotterdam-Anlagen (TR3159 bis 3190), Rosendaal-Anlagen (TR3135 bis 36)
- Einsatz im Mittelmeer mit ASV-Anlagen
- Kommandierung zum Hauptgefechtsstand der Luftflotte-Reich, Berlin-Olympia-Stadion zwecks Auswertung amerikanischer Kennungsgeräte
- Einsatz in Duisburg „Sonderkommando Komet“: Erkennung und Auswertung der ferngeführten „Mosquito 16“ nach dem englischen Fernführungsverfahren „Musical-Instrument“ (deutsche Bezeichnung „Bumerang“)
- Einsatz in Holland zur Vermessung von V-Waffen
- Englische Gefangenschaft in Ostfriesland – Entlassung am 28.8.1945 in Thunum/Ostfriesland

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand etwas zu den Einheiten, Einsätzen oder Orten sagen könnte!!! Gibt es eine Regiment- / Kompanie-Geschichte?!? Gibt es noch Zeitzeugen?!!!?
Vielleicht ist der oben genannte Werdegang ja auch in Zusammenhang für jemanden anderen interessant!
Besonders freuen würde ich mich über Informationen von oder über "Uri" ( viewtopic.php?t=5523&postdays=0&postorder=asc&start=10 ) - denn er war ja vielleicht auch in Ostfriesland in englischer Gefangenschaft wie mein Vater (351)?!

Ich bin gespannt und scanne weiter...
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Beitrag von SES (†) » 19.06.2013 22:48

Hi,
As a spin off to this ongoing discussion I have been made aware of a couple of errors here:
http://www.gyges.dk/Funkaufklaerungsdienst.htm
specifically to this chart:
http://www.gyges.dk/FunkAufk%20org%20de ... er%204.pdf
which I hasten to correct.
mfg
SES

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EGON 2 and Nacchtfee commandogerat.

Beitrag von Renev709 » 23.03.2014 00:07

Hi all,
On reading the interesting piece from Spurensucher , a very line of text remark can be found in the included .pdf about Egon and Egon 2. That EGON stuff is not the easiest way to understand.
In the last alinea called EGON 2 there is written about the combination of the commandogerat Nachtfee together with a Wassermann.
Has anybody any idea when that pdf could have been written. 1945 ?

The Nachtfee was a new development and as far as I know there is only one left in Mr Arthur Bauers radarmuseum in Holland.They are still guessing what it could do.
bye
Rene

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 23.03.2014 12:53

Moin Spurensucher,

im vergangenen Jahr hast Du bereits geschrieben:
- Einsatz in Duisburg „Sonderkommando Komet“: Erkennung und Auswertung der ferngeführten „Mosquito 16“ nach dem englischen Fernführungsverfahren „Musical-Instrument“ (deutsche Bezeichnung „Bumerang“)
Liegen Dir noch irgendwelche weiteren Informationen zu der Zeit Deines Vaters beim Sonderkommando Komet vor?

Kennts Du bereits das Buch "Wir Stegskopfer"?

Viele Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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Frage an Spurensucher

Beitrag von Renev709 » 23.03.2014 23:10

Hello Spurensucher,
It is a very interesting pdf about that EGON verfahren.
Do you know the origin and date of that paper. It could be start 1945 ?
thx
Rene

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