HJ-Heime

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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erlenmeier
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HJ-Heim in Hamburg

Beitrag von erlenmeier » 21.08.2016 10:40

Im Hamburger Volkspark befand sich dieses Gebäude.
Welcher Hamburger/Umgebung kann weitere Infos liefern?
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Nur wer die Vergangenheit kennt, kann auch Gegenwart und Zukunft bewältigen.

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HJ-Heim / Stadionheim in Delmenhorst

Beitrag von erlenmeier » 24.08.2016 13:20

Im Beitrag am 12.07.2016 schrieb ich fehlerbehaftet:
Für die Sportler wurde als Ergänzung dazu ein Sportlerheim errichtet. Im EG Umkleide, Waschräume und Gruppenräume, im Dachgeschoss Hausmeisterwohnung und Schlafräume für Gast-Sportler aus anderen Orten.

Nach 1933 funktionierte die NSDAP dieses Stadionheim in ein HJ-Heim um. Im Hause fanden nun regelmäßig die wöchentlichen Gruppentreffen der "Jung-Nazis" statt, auf dem Rasen dahinter die Exzerzierübungen und Aufmärsche zu besonderen Anlässen und Feiern.


Recherchen im Stadtarchiv Delmenhorst ergaben heute, dass zwar 1931 das Stadion, sprich der Rasenplatz, fertiggestellt wurden, das HJ-Heim dagegen erst im Jahre 1937. Ein Sportlerheim gab es demnach vor dieser Zeit nicht an diesem Ort.
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Ehemaliges HJ-Heim Dötlingen

Beitrag von erlenmeier » 08.09.2016 16:49

1936 wurde in Dötlingen ein neues Pfarrhaus gebaut. Im selben Jahr wurde der dazugehörige Spieker (Ernte-Speicher), das sog. Püttenhaus, abgebaut und am Heideweg, seinem heutigen Standort, wieder aufgebaut.
Nach Fertigstellung bekam dort die HJ ein eigenes Gebäude.
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HJ-Heime

Beitrag von erlenmeier » 10.12.2016 17:51

Noch mal zu der Frage nach dem Sinn der HJ-Heime.

Ab 1933, so sagt man heute, war Deutschland ein totalitären Staat. D.h. alles musste sich der Weltanschauuung und den damit verbundenen Zielen der NSDAP-Machthaber unterordnen.

Hitlers bekannter Ausspruch nach seinen Vorstellungen von der deutschen Jugend:"Der deutsche Junge. Er soll hart sein wie Kruppstahl, zäh wie Leder und flink wie ein Windhund."

Nicht die humanistischen Bildungsziele der Zeit vor 1933, sondern vormilitärische Ausbildung waren nun wichtig.

Um das zu erreichen, waren sämtliche konkurrierenden Jugendverbände 1933 verboten worden. Zum Teil wurden sie auch vereinnahmt.
Es gab nur noch die HJ für die Jungen und den BdM für die Mädchen. Für die Studenten war der NSStB vorgeschrieben.

Aber wie konnte das mal so auf die Schnelle realisiert werden?

1.) Es gab einen Reichsjugendführer, Baldur von Schirach, der für die Organisation und Aktivitäten der HJ zuständig war. Von Berlin wurde das Vorhaben so straff gelenkt.

2.) In den Schulen und Sportvereinen, so weit diese Vereine nicht auch in die HJ integriert waren, wurden schon kurz nach der Machtergreifung unliebsame Lehrer entlassen. Statt dessen stellte man Nachwuchs ein, der sich unabdingbar mit den NS-Zielen identifizierte und diese auch im Unterricht propagierte.
Schüler der HJ wurden bevorzugt behandelt, Nicht-Mitglieder zum Besuch der HJ-Nachmittage gedrängt und am nächsten Tag wegen Nicht-Erscheinens zur Rede gestellt.

3.) Gruppenzwang in Bezug auf Kleidung kennen wir doch heute noch. Manch einer will angezogen sein wie seine Mitschüler.
Die HJ-Uniform musste von der Eltern gekauft werden. Viele Familien hatten das Geld nicht übrig, dann wurde selbst geschneidert.
Aber sehr häufig wollten die Eltern nicht, dass der Junge in die NS-Gruppe zu den Treffen geht. Vor 1933 waren schliesslich die meisten Angehörigen der Arbeiterschaft gegen die Nazis eingestellt.
Das gab dann Streit in der Familie. Dass Druck seitens der Lehrer und HJ-Führer auf die Eltern ausgeübt wurde, kann mann sich denken.

In einer Rede hatte Hitler sinngemäß verkündet.
"....dann entreissen wir sie den Familien, sie durchlaufen die HJ, den Arbeitsdienst und die Wehrmacht....und sie werden nie wieder frei sein."

Warum sollten sie das nicht?

1.) Schon nach 1933 waren die Kriegsvorbereitungen begonnen worden. Zuerst verdeckt, ab 1936 offensichtlich. Kasernen, Soldaten, Waffen bestimmten die nächsten Jahre.
Die Jugend sollte schon von Anfang an darauf vorbereitet werden. An den HJ-Nachmittagen oder Abenden wurden Geländespiele mit militärischer Disziplin und Buchlesungen aus Kriegsliteratur durchgeführt. Ihnen wurde die "Minderwertigkeit anderer Rassen" und ihre eigene Überlegenheit gegenüber anderen Völkern eingebläut.
Kriegsdienst, Heldenhaftigkeit und Eroberung fremder Territorien, Versklavung anderer Völker und die Vernichtung der Menschen jüdischen Glaubens, das waren die Ziele der Jugend-Bildung.

2.) Für die Arbeitslager, Konzentrationslager, Fremdarbeiterlager und Gefangenenlager wurden Männer und Frauen benötigt, die skrupellos ihr Handwerk ausführten. Hart, brutal, ohne Mitleid sollte der Nachwuchs seine "Pflicht" erledigen. Das klappt natürlich mit Vor-Erziehung effektiver.

3.) Die einheitliche Erziehung in der Hitler-Jugend sollte auch den Nachwuchs hervorbringen, der nach dem Ende des Krieges die unterjochten Staaten verwalten sollte.
Diese Jungen wurden in sog. Ordensburgen aufgenommen, wenn sie mind. 16 Jahre alt waren, eine Empfehlung der Schule und des HJ-Führers und die Genehmigung der Eltern vorlegen konnten.

Ausblick
Abschliessend wäre noch zu den Nachwirkungen dieser fragwürdigen Erziehung festzustellen
- dass alle nach 1920 Geborenen zumindest durch 1-2 der vorher genannten Institutionen verformt
wurden,
- um 1926 Geborene meist sämtliche Stufen der NS-Formung erlebten,
- dass sich durch die braune Indoktrination geprägt von Gehorsam, Untertänigkeit, Härte und
Intoleranz mit der folgenden Generation, also den Kindern der HJ-Jugend, in einer liberaleren
und demokratischeren Gesellschaft ständige, unversöhnliche Konflikte ergaben

Wird fortgesetzt.
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Re: HJ- Hude nutzte SA-Heim

Beitrag von erlenmeier » 07.07.2017 16:17

erlenmeier hat geschrieben:In Hude konnte die HJ-Ortsgruppe das SA-Heim im benachbarten Langenberg benutzen. Ausserdem wurde der Sportverein TV-Hude verpflichtet, seine Sportstätten der HJ und der BDM-Mädel-Gruppe für die "Leibesertüchtigung" zur Verfügung zu stellen.
_________________
Lostplace wurde wiederentdeckt. Versteckt an der Langenberger Str. liegt das Gebäude, das architektonisch kaum verändert wurde.
Der Neubau wurde in den 30er-Jahren mit Gemeindemitteln und erheblichen Arbeitsleistungen der Bewohner erstellt.

Damit wird meine vor einiger Zeit angestellte Vermutung ungültig, in der ich den Standort des heutigen Langenberger Schützenhauses damit in Verbindung brachte.
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HJ-Heim Rheinbach

Beitrag von Snusker » 09.07.2017 14:38

Hallo,

in einem Artikel vom 16.06.2017 im GAZ Bonn "Die Rheinbacher Burg als Keimzelle der Stadt" wird ein Hitlerjugendheim erwäht, welches noch erhalten ist.

Dieses HJ-Heim wird auch bei Wikipedia erwähnt (Zitat: In der Zeit des Nationalsozialismus wurde auf dem südlichen Teil der Burganlage – an den Torturm angelehnt – ein Heim der Hitlerjugend errichtet)

Hier ein Foto /Postkarte mit Beschriftung aus älterer Zeit

https://oldthing.de/5308-RHEINBACH-Hexe ... 0020487961

Heute wird dieses Gebäude als offene Ganztagsschule genutzt.

Gruß Snusker
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Re: HJ-Heim Rheinbach

Beitrag von tobias » 11.07.2017 16:35

Snusker hat geschrieben:Hallo,

in einem Artikel vom 16.06.2017 im GAZ Bonn "Die Rheinbacher Burg als Keimzelle der Stadt" wird ein Hitlerjugendheim erwäht, welches noch erhalten ist.

Dieses HJ-Heim wird auch bei Wikipedia erwähnt (Zitat: In der Zeit des Nationalsozialismus wurde auf dem südlichen Teil der Burganlage – an den Torturm angelehnt – ein Heim der Hitlerjugend errichtet)

Hier ein Foto /Postkarte mit Beschriftung aus älterer Zeit

https://oldthing.de/5308-RHEINBACH-Hexe ... 0020487961

Heute wird dieses Gebäude als offene Ganztagsschule genutzt.

Gruß Snusker

Sehe ich da unter dem eine Fenster ein Schwert oder ist das nur Einbildung?

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Re: HJ-Heim Rheinbach

Beitrag von zulufox » 11.07.2017 18:12

tobias hat geschrieben:Sehe ich da unter dem eine Fenster ein Schwert oder ist das nur Einbildung?
Das, was da in dem Bild 05 zu sehen ist, das ist ein Dachdeckerhammer. Einfach mal Frau Gugugg befragen. Daneben noch zwei Dachschiefertafeln.

MfG
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"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Beitrag von tobias » 14.08.2017 23:51

Deichgraf hat geschrieben:Moin,
zu dem Thema kann ich auf die Schnelle das HJ-Heim Stralsund beisteuern. Heute ein Kindergarten.
was stetht denn über demEingang?....was altes?

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Beitrag von Deichgraf (†) » 15.08.2017 06:14

Kindergarten Brunnenaue.
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Bis dann
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