Wirklich Brandbomben?

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 09.01.2006 20:45

Moin!

Richtig - Stabbrandbomben mit rotem Ring haben eine Zerlegerladung und Du solltest das Teil unbedingt der Polizei melden und vom KBD abtransportieren lassen! Die Dinger machen sehr, sehr hässliche Verletzungen und werden mit der Zeit nur gefährlicher statt harmloser. Denk dran: Irgendwann könnten es Deine Kinder oder Enkel finden ... Oder der Sommer ist heiss genug, die Zufälle gegen Dich und Du mähst mal wieder den Rasen.

Nebenbei: Wenn Du das Ding auf Deinem Grundstück hast, es weisst und nicht meldest, verstösst Du möglicherweise gegen das Kriegswaffen-Kontrollgesetz.

Mike[/i][/b]

hollihh
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Beitrag von hollihh » 09.01.2006 21:27

hallo,

ich kann Mike nur recht geben - die Dinger können auch nach über 60 Jahren noch mächtig Aua machen... klingt lustig, ist es aber nicht, wenn z.B. Kinder sowas finden. Momentan ist die Entsorgung wohl in den meisten Ländern kostenlos, das soll sich aber wohl auch bald ändern...


Gruß
Holli

Gast

roter Ring

Beitrag von Gast » 09.01.2006 21:45

Hi,
das Ding ist bereits längs aufgeplatzt, wie auf dem nächsten Foto zu sehen ist.
Ist der Phosphor also schon draußen bzw. ist die Bombe ausgebrannt?
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

hollihh
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Beitrag von hollihh » 09.01.2006 22:11

Nein, ausgebrannt ist das Teil noch nicht, Stabbrandbomben enthalten auch keinen Phosphor, wie man irrtümlich häufig liest, sondern Thermit (Eisenoxid/Alupilver Mischung, nutzt man heute noch um z.B. Schienen stumpf zu verschweißen) mit einem Elektronmantel (...brennt auch sehr gut). das Tückische ist, das der Zerleger je nach Typ oben oder unten sitzen kann und ausreicht, um den brenndenden Inhalt weit zu vertreuen. Hintergrund der Zerlegerladung war wohl auch, daß man bei den ersten noch relativ viel Zeit hatte, sie aufzusammeln und z.B. in Sand oder Wassereimer zu stecken, wenn sie anfingen zu zischen. Durch den Zerleger wurden diese Teile unberechenbar...

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Leif
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Beitrag von Leif » 09.01.2006 22:23

Hallo.
Das Teil gehört dem KMRD gemeldet. Ich kann Dir nicht sagen, wieviele Leute in entsprechenden Behörden mitlesen oder ob überhaupt. Spätestens nachdem Du hier veröffentlicht hast, daß eine Brandbombe, von der Du dazu noch ausgehst, daß sie eine Zerlegerladung hat, in Deinem Garten liegt, kannst Du Dich auf Unkenntnis wohl in Zukunft nicht mehr berufen... Die Dinger sind immer noch gefährlich und müssen fachgerecht beseitigt werden.

Aus eigener Erfahrung kann ih sagen, daß die Herren des KMRD sich der Sache ohne Probleme annehmen. Normalerweise sollte man sich aber an die Polizei wenden.

Viele Grüße,
Leif

PS: KMRD Hessen
06151-1265-01 / 02
Regierungspräsidium Darmstadt
Luisenplatz 2
64278 Darmstadt

Gast

Beitrag von Gast » 10.01.2006 04:13

Ok, Ok, ich frage mal bei meinen Eltern nach ob das Ding überhaupt noch da ist. Im letzten Jahr sagte meine Mutter noch das Sie die Polizei deswegen anrufen wollte. Das ist der letzte Stand.
Wenn das Räumkommando anrückt, werde ich ein paar Bilder machen und hier posten.
Das wird aber erst im Frühjahr passieren, wenn ich wieder zu Besuch bin.
Das Ding wird also noch 3 Monate warten müssen.
Seit ich ca. 10 Jahre alt war hat mir mein Vater immer von einer Bombe erzählt die auf unserem Grundstück liegt, da war ich immer total aufgeregt. Sie wurde bei Auschachtungsarbeiten beim Hausbau gefunden. Die Arbeiter haben das Teil dann irgendwo vergraben, weil das nix besonderes war zu dieser Zeit. Mein Vater hat sie dann ein paar Jahre später beim Gartenanlegen wiedergefunden und woanders vergraben.
Vor zwei Jahren habe ich mir bei Ebay deswegen einen billigen Matalldetektor gekauft (braucht jemend noch einen?).
Gefunden habe ich einen Metalldeckel von einem Senfglas, Isolierfolie mit Metallschicht, diverse Kronkorken von Bierflaschen und endlich auch das Ding. Es war mir schnell klar das es das sein musste, denn das Signal war sehr stark und man konnte erkennen, das es ein ca. 40cm langes Teil war, das da unter der Erde liegt. Ein wenig überrascht war ich schon, das es nur 10 cm unter der Erde lag. Ganz nebenbei finden diese billigen Geräte wirklich nur Dinge die unmittelbar unter der Oberfläche liegen. Die Stabbrandbombe hätte ich nie gefunden, wenn sie einen halben Meter unter der Erde gewesen wäre.

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