Bunker im Fliegerhorst Sandhofen

Fliegerhorste, Feldflugplätze, Einsatzhäfen und E-Stellen der Luftwaffe und andere, zugehörige Infrastruktur
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DIRKIO

Bunker im Fliegerhorst Sandhofen

Beitrag von DIRKIO » 23.11.2005 12:17

Hallo Experten. Ihr seit mir empfohlen worden fuer meine Bunker Nachforschungen. Ich bin der Historiker dieses Fliegerhorstes und auch heute noch Fluglotse ( Coleman BKS) dort. Nach 4 Jahren Recherche habe ich ein Buch mit 260 Seiten geschrieben und veroeffentlicht.
Doch immer noch habe ich Fragen zu Bunkeranlagen auf dem Gelaend. Wie immer gibt es hier die wildesten Geruechte, welche ich fast alle ausraeumen konnte. Bis auf folgendes: Als am 14 Aug 1944 die Amerikaner den Fliegerhorst bombardierten mussten KZ Haeftlinge die Anlage wieder aufbauen. Ein ehemaliger, leider heute verstorben, berichtete, dass sie bei der Ankunft erst helfen mussten einen neuen Fuehrungsbunker mit Strom Wasser telefon mit einer Firma aus Koeln fertig zu bauen. Er haette ca 1m dicke Mauern gehabt und waehre 2m unter der Erde gewesen. sie selbst haetten ihn zugeschuettet mit Sand, Geroell und mit Bueschen bepflanzt. Ich besitze alle Luftaufnahmen dieses Fliuegerhorstes doch bis heute habe ich ihn nicht finden koennen. Auch suchen mit Sonden haben nichts gebracht. Der Zeitzeuge konnte sich an die Lage nicht meher erinnern. Darum mneine Frage: wie sah eion solcher Bunker aus- gibt es Standartplaene? Wo wuerde man einen solchen bauen? Wo koennte ich Unterlagen finden?
Neben der alten Rampe schaut ein ( heute mit Erde bedeckter) Bunker ca 80 cm aus der Erde. Dieser ist ca 40m entfernt von der Flugleitung. Er hatte einen, ich denke entweder einstieg von oben oder ein Ausguck. Ein altes Bild werde ich die naechten Tage einstellen.
Ueber Anregungen und Hilfen wuerde ich mich freuen.
Gruesse
Dirk Schulz
www.fliegerhorst-sandhofen-coleman.de

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 23.11.2005 12:46

Hi!

Wirkliche Standardbauten gab es in dieser Nutzungsart nicht - allerdinbgs ähneln sich die Bauten meist sehr. Auch eine feste Lage im Verhältnis zu anderen Gebäuden gibt es nicht - das wurde praktisch immer nach lokalen Gegebenheiten entschieden.

Hast Du es mal mit einer Recherche im Bundesaarchiv/Militärarchiv Freiburg versucht? Wenn Du weisst, zu welchem KZ die Häftlinge gehörten, könntest Du es auch mal im Archiv der Gedenkstätte probieren. Evtl. lohnt auch eine Anfrage bei der Landeszentrale für politische Bildung - oftmals verfügen die über ein gut sortiertes Archiv.

Bist Du sicher, daß der erdüberdeckte Bau, den Du beschreibst, nicht genau der ist, den Du suchst?

Mike

DIRKIO

Hallo Mike

Beitrag von DIRKIO » 23.11.2005 12:56

Danke fuer deine Antwort. Die Stellen habe ich schon alle vor 2 jahren ausprobiert. Leider ist von hier sogut wie nix mehr vorhanden die Luftwaffe hatte genug Zeit fast alles zu vernichten. Ich habe ja vor mal eine Oeffnung in diesen Bunker zu machen(aechz), doch da der KZler sagte, dass der Bunker 2 m unter dem Boden lag , glaube ich, dass es der falsche ist.
Gibt es eigentlich eine Stelle fuer Laser ( Ueberflug )Archeologie?
Gruss
Dirk

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Beitrag von MikeG » 23.11.2005 13:02

Hi!

Mit Laser wirst Du nichts werden - eher schon mit Bodenradar, Förstersonde oder VLF-/LW-Gerät.

Zum Thema "2m unter dem Boden": Das ist natürlich eine Interpretationsfrage: Was ist 2m unter dem Boden? Oberkante Decke? Unterkante Decke? Oberkante/Unterkante Fussboden? Das ergibt letztlich vollkommen unterschiedliche Situationen.

Letzter Anlaufpunkt in Sachen Archivrecherche wäre dann sicherlich noch das National Archive in Washington ...

Mike

DIRKIO

Beitrag von DIRKIO » 23.11.2005 13:08

Genau das habe ich auch gerade am laufen.
Danke
Dirk

Ralf
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Beitrag von Ralf » 23.11.2005 19:56

Hi,

mich wundert, das es keine Bilder aus der Bauzeit gibt??dies auch nur am Rande)

Du schreibst, Ihr seid mit Sonden übers Gelände..mit welchen Sonden?
Wie Mike schon schrieb, sind nur einige Geräte sinnvoll.
Gruß Ralf

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SES (†)
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Beitrag von SES (†) » 23.11.2005 20:43

Hi Dirk,
Bunkers, barracks and technical facilities on Flg.Hrst. were standardized, we have just not - yet - found the school solution. Especially one version of the Befehls Bunker can be found -with variations - in Norway, Denmark and the Netherlands. Bunkers on airfields in Germany are poorly documented.
This may give an impression of some types of bunkers, which were found on airfields in Denmark. Some of these types are also found on airfields in other countries.
http://www.gyges.dk/fliegerhorst_grove.htm
On your WEB site I could not find a wartime map of your airfield, do you have one?
bregds
SES

bfh

Beitrag von bfh » 24.11.2005 14:42

Hallo Dirk!

herzlich wilkommen im Forum!

Mit den Angaben von Zeitzeugen muß man immer etwas vorsichtig umgehen. 2m unterhalb der Erde sind aus Sicht vom Grund der Baugrube etwas anderes als aus einer Perspektive neben der Baugrube.

Ende 1944 mußte alles schnell gehen: 2m tiefe Baugrube ausgehoben, Bunker betoniert, Baugrube zugeschüttet, eventuell alles mit einen Erdhügel überdeckt, abschließend darauf und daneben Bäume geplanzt. D.h. der Bunker müßte den (damaligen) Erdboden um etwa 1m überragt haben.


60 Jahre später sieht alles anders aus. Die Bäume von damals können heute 15m hoch oder aber schon im sehr strengen Winter 45/46 verheizt worden sein.

Außerdem muß dieser Bunker nicht unbedingt direkt am Flugplatz gewesen sein.

Ich kenne einen Fall, da wurde der Gefechtsstand ca. 3km vom Flugplatz entfernt eingerichtet: In einem bunkerartigen Bierkeller aus dem 19. Jahrhundert. Ein paar Meter neben dem Bierkeller stand bis vor einigen Jahren noch ein zusätzlicher, ganz primitiver Betonbunker: Ein kleiner Raum, Zugang mit Splitterschutzwällen. Boden ca. 2m unter Erdoberfläche und Oberkante etwa 50cm überirdisch. Seitlich Erde angehäuft. Aus einiger Entferung sah er wie ein normaler Erdhügel aus. Erst wenn man auf den Hügel rauf ist, hat man den Bunker erkannt. Habe damals leider keine Bilder gemacht. und beim nächsten Besuch war das "Ding" weg. Den Bierkeller gibt es immer noch, dort wird seit Kriegsende wieder Bier gelagert. Zutritt verboten.


Viele Grüße
Günter

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