Point Alpha und "Fulda Gap"

Bauliche Infrastruktur der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und des Eisernen Vorhangs
wadentritt

Point Alpha und "Fulda Gap"

Beitrag von wadentritt » 28.02.2003 12:04

Habe mir letztes Jahr den zum Museum umgebauten ehem.US Point Alpha angesehen und war sehr beeindruckt,ich würde gerne wissen was ist eigentlich aus den anderen US- Observation Points an der ehem. Grenze geworden wie Point- Y(Phillipsthal)oder Point -R(Bosserode)?

Anbei habe ich noch was gefunden über Sprengschächte im damaligen
"Fulda Gap" der Senke wo ein Einmarsch der Sowjets vermutet wurde!!

Hier der link.

http://www.printzip.de/index.php?datenb ... ge.php?113

Gast

Bestückt?

Beitrag von Gast » 28.02.2003 13:42

In dem Artikel steht, dass die Schächte bestückt waren. Stimmt das? War das bei anderen Schächten auch so?
Kann ich mir kaum vorstellen. Da hätte ja jemand hingehen können und einfach etwas klauen.

Benutzeravatar
Deichgraf (†)
Forenuser
Beiträge: 1071
Registriert: 27.05.2002 06:55
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Deichgraf (†) » 28.02.2003 13:49

Ich vermute mal, Ihr kennt diesen Beitrag nicht:
https://www.geschichtsspuren.de/index.html?/sperren/
Bis dann
Deichgraf

Gast

Beitrag von Gast » 28.02.2003 16:40

natürlich kenne ich diesen Beitrag, aber dort steht, dass die Sperren im Bedarfsfall geladen wurden.
In dem Artikel von wadentritt steht allerdings (oder habe ich das falsch verstanden), dass die Sprengschächte geladen waren.
Zitat: "Wenn sich jetzt jemand fragt, warum bei den Sabotageakten glücklicherweise keine Mine explodiert ist, obwohl die Sprengkammern eigentlich immer geladen waren, so ist hier anzufügen, dass zwar die Sprengladung, jedoch nicht der Zünder installiert war."

berndbiege

Beitrag von berndbiege » 28.02.2003 17:25

Der Artikel in PrinTzip ist ja nun auch schon von 1999 und nicht unbedingt von einem Fachmann geschrieben worden, da ist mehr "feature" als "Sachbericht" drin.

So die "Sabotageakte mit Blitzzement" ... haetten die eine Explosion einer "Atommine" ausloesen koennen, mit oder ohne "Zuender"? Ich bezweifle das ...

Gast

Beitrag von Gast » 28.02.2003 19:34

glaub ich auch nicht, aber allein die Behauptung, die Sperren seien die ganze Zeit geladen gewesen find ich ein bisschen verwirrend

Benutzeravatar
Michael aus G
Forenuser
Beiträge: 466
Registriert: 01.03.2003 21:44
Ort/Region: OTH

Beitrag von Michael aus G » 02.03.2003 15:52

es gab auch noch andere sperren. sagt die Atomare Opferzone was?
Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zu fliegen!

Gast

Beitrag von Gast » 02.03.2003 16:26

wenn du mich meinst
nein

Benutzeravatar
Michael aus G
Forenuser
Beiträge: 466
Registriert: 01.03.2003 21:44
Ort/Region: OTH

Beitrag von Michael aus G » 02.03.2003 16:53

Atomare Opferzone ist ein ganz einfache dafür aber nachhaltige sperre grösserer landstriche mittels taktische atomsprengköpfe bis 20kt.
bevorzugt angewendet in möglichen einfallrouten des feindes, wie fulda cap oder hofer corridor, die nicht möglichen eigenen operationen dienen sollen und somit gesperrt werden sollen. meist flache täler durch relativ schlechtpassierbaren wald- und bergtopographie (zumindest für grössere truppen und panzermassen) die durch einen taktisch sprenkopf gesperrt werden 1. zerstörung der infrastuktur 2. atomare verseuchung. bei westwind würde der fallout ca.50-100km in die feindl. bereitstellungsräume ziehen, diese verseuchen und die feindlichen truppen zu zeitraubender dekontaminierung oder rückzug zwingen. auf alle fälle wären grössere operationen für einige zeit erschwert wenn nicht gar unterbunden. durch das umliegende unwegsame gelände sollten nur kleinere feindliche verbände passieren können, die durch eigene riegeltruppen oder luftwaffe bekämpft werden können. einsatz der sprengköpfe bevorzugt durch pioniertruppen oder atillerie. einsatz durch luftwaffe nur bei grossflächigem rückzug (eher ein scenario für die norddt. tiefebene).
zum vergleich: hiroshima ca.14kt sprengkraft allerdings bei luftdetonation ca.10km effektiver zerstörungsgrad.
da es sich bei den sperrsprengungen um bodendetonation handeln sollte sinkt dieser auf ca.5km. für ein tal ausreichend. dafür grösserer fallout.
die orte in westdt. waren zumindest in der amerikanischen zone teilweise namentlich bekannt. die zivilbevölkerung war darüber natürlich nicht sonderlich erbaut.
Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zu fliegen!

OlliB

Sprengschächte

Beitrag von OlliB » 28.04.2003 13:37

Hallo, zusammen,
bin ja wie in einem anderen Beitrag geschrieben kürzlich auf dieses Forum gestossen und deshalb erst jetzt auf diesen Thread aufmerksam geworden. Die Strassensprengschächte kenne ich aus eigener Anschauung: Im Rahmen meiner Uffz-Ausbildung ( Teil 1 ) wurden wir damals auch im Umgang mit Sprengstoffen ausgebildet. Unter anderem gehörte dazu eine Exkursion an einen solchen Sprengschacht. Wir haben dann unter Aufsicht unseres Ausbilders und des zuständigen Wallmeisters das Befüllen des Schachtes mit Übungsladungen durchgeführt ( eine Schweinearbeit - gut schwer die Dinger ), die dann, wie beschrieben, an langen Stangen in die Schächte hinabgelassen wurden ( und anschliessend auch wieder hochgeholt werden mussten). Auch das Verkabeln über den erwähnten Schacht für die Zündleitung gehörte dazu. Die Schächte, an denen wir geübt haben, waren vorher und nachher leer. Die scharfen Ladungen für "unsere" Sperre waren in ca. 20 km Entfernung untergebracht.
Übrigens war ich kein Angehöriger einer Pioniereinheit, sondern Panzergrenadier - das Anlegen und Unterhalten von Sperren gehört durchaus auch zum Repertoire der Kampftruppen.
Olli

Antworten

Zurück zu „Kalter Krieg - innerdeutsche Grenze / Eiserner Vorhang“