Bunker und Festungsanlagen auf Mallorca

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
Benutzeravatar
ghn5ul
Forenuser
Beiträge: 204
Registriert: 05.09.2003 09:32
Ort/Region: Erlangen
Kontaktdaten:

Bunker und Festungsanlagen auf Mallorca

Beitrag von ghn5ul » 17.09.2005 23:02

Tja, ich kanns halt nicht lassen ...
Immer auf der Suche nach Fortifikationen, egal wo ich bin, selbst auf Deutschlands südlichstem Bundesland Mallorca :mrgreen:
Na ja, nachdem das Ganze als Erholungsurlaub mit der besseren Hälfte geplant war, mußte eine systematische Suche leider unterbleiben, aber einen netten Zufallsfund hab ich trotzdem gemacht - siehe Anlage.
Der häßliche Betonwürfel mit 2 Scharten befindet sich am Strand des Naturschutzgebietes Es Trenc unweit von Colonia Sant Jordi, und es scheint davon noch mehr zu geben, zumindest hab ich ein Stück weiter am Strand noch einen erspähen können.
Von der Bauweise erinnert er mich an die Bunker, die man auch auf Fuerteventura entlang der Küste finden kann; die sind angeblich von der Fremdenlegion nach dem 2. Weltkrieg gebaut worden.
Über einen zentralen Zugang erreicht man 2 spiegelbildliche Räume mit jeweils einer langgestreckten Scharte, dieses Prinzip ist auf beiden Inseln ähnlich.
Hat jemand zufällig nähere Informationen über die Bunker von Es Trenc?
Und in dem Zusammenhang natürlich auch die Frage, ob es auf Mallorca auch noch andere neuzeitliche Bunker- bzw. Festungsanlagen gibt ...

Viele Grüße

Bernd
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

bfh

Beitrag von bfh » 19.09.2005 01:03

Hi!

Auf Teneriffa gibt es ebenfalls an der ganzen Küste entlang Bunkeranlagen. Im Zuge der Erschließung für den Tourismus sind jedoch viele Bunker entfernt worden.

Muß mal suchen, irgendwo habe ich noch ein Foto.


Viele Grüße
Günter

Forscher1

Bunker auf Teneriffa

Beitrag von Forscher1 » 19.09.2005 07:32

Holá, Buenos Tardes,

da ich ja die meißte Zeit des Jahres auf der Insel Teneriffa lebe, kann ich das mit dem Bunkern bestätigen. Allerdings sind die meisten Bunker an der Südküste in den letzten Jahren entfernt worden. Zugunsten des Tourismus. Aber ein kleiner Rest ist noch auf der Südseite der Insel zu finden. Zum Besipiel der alte Hafen von Los Abrigos war zu Francos Zeiten als Militärhafen gebaut und bereits bei seiner Fertigstellung überholt, rückgebaut und als Fischereihafen genutzt worden. An der gesamten Südküste von Los Gigantes über Playa de las Americas bis Amarilla Golf finden sich noch Reste von der Verteidigungsanlagen. Am Strand von El Medano, in El Medoano sowie im Hafenbereich sind noch Bunker zu finden, die bisher dem Abbruch widerstanden haben. Der Bunker am Strand von El Medano wird teilweise von Aussteigern als Wohnstätte genutzt.
Am Teresitas-Strand bei Santa Cruz de Tenerife gibt es noch mehrere Bunkeranlagen, z.T. jedoch im erbärmlichen Zustand, z.T. eingestürzt.
Dazu habe ich auch noch in dem aktuellen Wochenspiegel-Kanaren folgenden Artikel gefunden:


Die fünf Gesteinsanhäufungen in der Nähe des Las Teresitas-Strand sollten einst als Bunkeranlagen dienen.
Galerie © DA
Die fünf Gesteinsanhäufungen in der Nähe des Las Teresitas-Strand sollten einst als Bunkeranlagen dienen.
08.09.2005 - Teneriffa - La Orotava hat es mit einer solchen Debatte sogar geschafft, spanienweit in Medien zu erscheinen, als der Abriss eines unbenutzten, stark beschädigten und wenig ansehnlichen Gebäudes wider Erwarten bei der Bevölkerung für heftige Proteste sorgte, die aus den oben genannten Gründen sich nicht von einer ihrer wenigen Hinterlassenschaften trennen wollte.
Einige sozialistische Lokalpolitiker von San Andrés haben nun das dringende Bedürfnis, fünf Gesteinsanhäufungen, die in grauer Vergangenheit als Bunkeranlagen dienen sollten, für schützenswert erklären zu lassen. Ob es nun fünf oder weniger sind ist noch nicht ganz raus, da nicht eindeutig zu unterscheiden ist, ob es sich bei einem der Gesteinsreste um ein verfallenes Haus handelt oder um einen Bunker aus dem 2. Weltkrieg.
Bei diesen Bunkern jedoch, die ihrem Aussehen nach in einer militärischen Auseinandersetzung aus dem 20. Jahrhundert eher die Funktion einer kuriosen Abstellkammer ausfüllen könnten, als die einer Schutzanlage, handelt es sich ohne jeden Zweifel um „einzigartige“ Bauten, wie der sozialistische Lokalpolitiker Conrado Acosta erklärt. Und das ist mit Sicherheit auch gut so.
Ungleich bescheidener als die berühmte französische Maginot-Linie ausgelegt, aber genauso nutzlos im Ernstfall, hätten sich mit großer Wahrscheinlichkeit diese Bunker „zum Schutz Teneriffas“ erwiesen, falls es irgend jemandem eingefallen wäre, die Kanaren zu überfallen oder zu besetzen. Jahrzehnte später sollte dies sowohl Deutschen als auch Engländern mit Erfolg und unter Nichtbeachtung der mittlerweile fast nicht mehr zu entdeckenden Bunker mit Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Flair gelingen.
Seit Jahrzehnten dienen die Bunker nun den Kindern als Spielplatz. Sollte es sich aber um Kulturgüter schützenswerter Natur handeln, dürfte es damit wohl aber bald vorbei sein. Somit hätten diese Überreste militärischer Architektur ihren letzen und einzigen Nutzen verloren.

Ich fliege am Samstag wieder nach Hause zurück, werde dann mal Fotos von einigen Anlagen machen und einstellen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Red Baron
Forenuser
Beiträge: 584
Registriert: 28.10.2003 07:44
Ort/Region: Schortens
Kontaktdaten:

Beitrag von Red Baron » 16.03.2006 15:05

Hallo Bernd,

zum Thema Mallorca die Karte des Oberkommandos der Marine vom September 1941 mit den damals bekannten Batterien.

Gruss

Andreas
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Red Baron
Forenuser
Beiträge: 584
Registriert: 28.10.2003 07:44
Ort/Region: Schortens
Kontaktdaten:

Küstenverteidigung auf den Balearen

Beitrag von Red Baron » 04.07.2006 07:43

Die Marine Dienstvorschrift 902/1 vom Dezember 1942 beschäftigt sich mit den Landungs- und Abwehrmöglichkeiten auf den Balearen. Auf den Karten sind sämtliche Batteriestellungen eingezeichnet und die Infrastruktur der Insel beschrieben.
Dies hat nach dem 2. WK auch die Briten stark interessiert. In dem vorliegenden Band existiert ein Stempel der Admiralität, der das Werk vereinnahmt. Später wurde es jedoch von den Briten wieder an Deutschland zurückgegeben.

Gruss

Andreas
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Red Baron
Forenuser
Beiträge: 584
Registriert: 28.10.2003 07:44
Ort/Region: Schortens
Kontaktdaten:

Beitrag von Red Baron » 04.07.2006 09:31

Mittels Google kann man heute noch die Relikte der ehemaligen Stellungen auf den Balearen ausfindig machen. Allerdings nur dann, wenn sie heute nicht durch Bettenburgen oder Ferienhäuser überbaut worden sind.
Als Beispiel dient hier die Befestigung beim Kap Enderrocat auf der Insel Mallorca.

Gruss

Andreas
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
janne
Forenuser
Beiträge: 775
Registriert: 16.10.2007 01:04
Ort/Region: Oldenburg

Küstenverteidigung Mallorca

Beitrag von janne » 17.09.2009 16:04

Moin,
in meinem grade beendetem Urlaub auf Mallorca bin ich endlich dazu gekommen, mir die ehemalige Küstenverteidigungslinie an der Küste einmal näher anzusehen. Gebaut würde diese Anlage unter Francos Regime ab den dreißiger Jahren aus Angst, republikanische Truppen könnten die insel einnehmen. Einige Gebäude weisen als Baudatum noch die Jahreszahl 1950 auf. Besetzt waren diese Anlagen wahrscheilich bis in die 70er zu Francos Regierungende. Alle Anlagen sind wie an den Bildern zu erkennen ist definitiv lost. Dem Anschein nach wurden die Kasernen in windeseile Verlassen und nur das nötigste mitgenommen. Die gesammten Anlagen sind relativ frei zugänglch und nicht versiegelt. Aus diesem Grund werde ich auch keine genaueren Ortsangaben einsellen und die Anlagen nur mit Nummern versehen. Dadurch, dass viele Schächte und Katakomben offen sind, ist die Gefahr groß, in tiefe Schächte zu fallen oder sich in den Gängen zu verlaufen. Einige Schächte enden in Beobachtungsbunker in der Steilküste. Dort geht es dann direkt 50 Meter ins Meer. Desweiteren ist die Guardia Civil zur Zeit aus bekannten Gründen nicht sehr erfreut Personen in Verstecken anzutreffen. Nur soviel: Es handelt sich um zwei Standorte von denen einer wiederrum in drei Bereiche aufgeteil ist, die über mehrere Quadratkilometer unterirdisch mit Stollen vernetzt ist.
Hier nun einige Fotos von Standort 1:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
janne
Forenuser
Beiträge: 775
Registriert: 16.10.2007 01:04
Ort/Region: Oldenburg

Beitrag von janne » 17.09.2009 16:05

und der Rest von Standort 1:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
janne
Forenuser
Beiträge: 775
Registriert: 16.10.2007 01:04
Ort/Region: Oldenburg

Beitrag von janne » 17.09.2009 16:11

Hier die ersten Bilder von Standort 2.
Dieser ist wie gesagt in vier örtlich weiter entfernte Bereich geteilt.
Ich beginne mal mit Abschnitt eins:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
janne
Forenuser
Beiträge: 775
Registriert: 16.10.2007 01:04
Ort/Region: Oldenburg

Beitrag von janne » 17.09.2009 16:14

Abschnitt zwo:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Antworten

Zurück zu „Zweiter Weltkrieg - Befestigungslinien / -anlagen“