Hallo,
Ich habe beim Umherschauen im ehemaligen Bahnhof/ Ausbesserungswerk der Lübeck-Büchener Eisenbahn in der Berliner Straße (hinter Minimal) auf dem Parkplatz des Autohauses Hansa einen merkwürdigen Turm gesehen (leider ohne DigiCam unterwegs).
Auf des ersten Blick könnte es eine Art Winkelturm sein, allerdings ist die Spitze mit einer Art "Pilzkappe mit Dachziegeln" versehen.
Kann jemand zu diesem Bauwerk Aussagen treffen ?
Wann Warum dort gebaut ? Werkschutz oder Zivilschutz ?
Gab es dort eine kriegswichtige Firma ??
Danke für Infos
Steinxx
Lübeck: Bunker/Winkelturm Berliner Straße ??
Moin erstmal!
Den Zusammenhang Winkelturm und Eisenbahnausbesserungswerk hast du goldrichtig erkannt. Er diente den dort tätigen Eisenbahnern als Werkschutz. Eine kleine Besonderheit hat der turm auch aufzuweisen: An einer Seite fehlen unten ca. 30cm Beton. Dieser mußte gleich nach der Fertigstellung wieder entfernt werden, da der Winkelturm zu nahe an ein Gleis gebaut wurde und die darin stehenden Wagen nicht mehr abgefahren werden konnten - diese Stelle kann man auch heute noch sehr gut sehen. Der Turm selber ist leider nicht mehr begehbar, die Eingänge wurden schon vor längerer Zeit mit Gittern verschweißt.
Lacky
Den Zusammenhang Winkelturm und Eisenbahnausbesserungswerk hast du goldrichtig erkannt. Er diente den dort tätigen Eisenbahnern als Werkschutz. Eine kleine Besonderheit hat der turm auch aufzuweisen: An einer Seite fehlen unten ca. 30cm Beton. Dieser mußte gleich nach der Fertigstellung wieder entfernt werden, da der Winkelturm zu nahe an ein Gleis gebaut wurde und die darin stehenden Wagen nicht mehr abgefahren werden konnten - diese Stelle kann man auch heute noch sehr gut sehen. Der Turm selber ist leider nicht mehr begehbar, die Eingänge wurden schon vor längerer Zeit mit Gittern verschweißt.
Lacky
Mut ist oft ein Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht - Sir Peter Ustinov
Hi, Lacky
Erstmal Danke für die schnelle Info !!
Wie lange wurden die Gebäude von der Eisenbahn denn genutzt ?
Der vordere Teil (jetzige Theater-Probebühne) sieht ja noch recht gepflegt aus. Die hinteren Hallen hingegen scheinen ja recht verwüstet.
Sind die hinteren Hallen nach Ende der Eisenbahnnutzung durch andere Firmen genutzt worden ??
War das vordere Gebäude ein "regulärer" Bahnhof für die Verbindung in Richtung Büchen ??
Gruß
Steinxx
Erstmal Danke für die schnelle Info !!
Wie lange wurden die Gebäude von der Eisenbahn denn genutzt ?
Der vordere Teil (jetzige Theater-Probebühne) sieht ja noch recht gepflegt aus. Die hinteren Hallen hingegen scheinen ja recht verwüstet.
Sind die hinteren Hallen nach Ende der Eisenbahnnutzung durch andere Firmen genutzt worden ??
War das vordere Gebäude ein "regulärer" Bahnhof für die Verbindung in Richtung Büchen ??
Gruß
Steinxx
Moin Steinxx!
Das Eisenbahnausbesserungswerk war bis 1958 in Betrieb, danach sind alle Gebäude durch andere Firmen weitergenutzt bzw. nach und nach abgerissen worden. Das Requisiten- und Kulissenlager des lübecker Stadttheaters ist praktisch der einzige Gebäudekomplex, der noch einigermaßen, zumindest äußerlich, im Originalzustand erhalten geblieben ist (mal abgesehen vom Winkelturm) Andere Hallen dienten lange Zeit der Firma Dräger als Lagerhallen. Die Anlagen erstreckten sich ursprünglich vom Kreisverkehr Berliner Platz bis zum Anschluß an die Strecke Lübeck - Bad Kleinen. Das Werksgelände läßt sch noch gut ausmachen, da dort, wo früher die Gleise gelegen haben noch nichts weiter gebaut worden ist und das Grundstück als grüner Streifen zwischen Wohnblocks und Gewerbehallen gut zu überblicken ist. Lediglich entlang der Berliner Straße wurden einige neue Gebäude errichtet (unter anderem zwei Autohäuser, von denen eines vor einigen Jahren auch schon wieder abgerissen wurde)
Der ursprüngliche Bahnhof der Lübeck - Büchener Eisenbahn (LBE) war direkt am Holstentor, das Bahnbetriebswerk mit den Lokbehandlungsanlagen sowie der Rangierbahnhof befanden sich da, wo jetzt die neue B207 von der Kronsforder Allee Richtung Süden verlaüft. Bis zum Bau der neuen Straße lag das Gelände ein gutes Jahrhundert brach und man konnte noch so einige alte Relikte der Eisenbahnzeit entdecken.
Der ursprüngliche Gleisanschluß zum Ausbesserungswerk wurde noch bis in die 80er Jahre als Ausweichanschlußstelle (Awanst) für die dort ansässigen Firmen betrieben, inzwischen ist auch er restlos entfernt worden. Beim Supermarkt Ecke Kronsforder Allee / Berliner Straße (übrigens auch eine ursprüngliche AW-Halle, allerdings schon mehrfach umgebaut und kaum noch als solches erkennbar) und im Gewerbegebiet Hinter den Kirschkaten kann man aber auch heute noch Gleisreste finden.
Lacky
Das Eisenbahnausbesserungswerk war bis 1958 in Betrieb, danach sind alle Gebäude durch andere Firmen weitergenutzt bzw. nach und nach abgerissen worden. Das Requisiten- und Kulissenlager des lübecker Stadttheaters ist praktisch der einzige Gebäudekomplex, der noch einigermaßen, zumindest äußerlich, im Originalzustand erhalten geblieben ist (mal abgesehen vom Winkelturm) Andere Hallen dienten lange Zeit der Firma Dräger als Lagerhallen. Die Anlagen erstreckten sich ursprünglich vom Kreisverkehr Berliner Platz bis zum Anschluß an die Strecke Lübeck - Bad Kleinen. Das Werksgelände läßt sch noch gut ausmachen, da dort, wo früher die Gleise gelegen haben noch nichts weiter gebaut worden ist und das Grundstück als grüner Streifen zwischen Wohnblocks und Gewerbehallen gut zu überblicken ist. Lediglich entlang der Berliner Straße wurden einige neue Gebäude errichtet (unter anderem zwei Autohäuser, von denen eines vor einigen Jahren auch schon wieder abgerissen wurde)
Der ursprüngliche Bahnhof der Lübeck - Büchener Eisenbahn (LBE) war direkt am Holstentor, das Bahnbetriebswerk mit den Lokbehandlungsanlagen sowie der Rangierbahnhof befanden sich da, wo jetzt die neue B207 von der Kronsforder Allee Richtung Süden verlaüft. Bis zum Bau der neuen Straße lag das Gelände ein gutes Jahrhundert brach und man konnte noch so einige alte Relikte der Eisenbahnzeit entdecken.
Der ursprüngliche Gleisanschluß zum Ausbesserungswerk wurde noch bis in die 80er Jahre als Ausweichanschlußstelle (Awanst) für die dort ansässigen Firmen betrieben, inzwischen ist auch er restlos entfernt worden. Beim Supermarkt Ecke Kronsforder Allee / Berliner Straße (übrigens auch eine ursprüngliche AW-Halle, allerdings schon mehrfach umgebaut und kaum noch als solches erkennbar) und im Gewerbegebiet Hinter den Kirschkaten kann man aber auch heute noch Gleisreste finden.
Lacky
Mut ist oft ein Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht - Sir Peter Ustinov
Winkel-Turm und Eisenbahnausbesserungswerk
Hallo,
das Gelände zwischen Geniner Straße und Berliner Str. hat in den letzten Jahren durch Bebauung einen rasanten Wandel zur Auto-Meile erfahren, der Winkel Turm hat ihn äußerlich unverändert überstanden. Die umgebenden Hallen konnt ich dank dieeses Beitrags als Eisenbahnausbesserungswerk wiedererkennen. Viele Gebäude wurden seitdem (im Vergleich zum Bild GE 2006 ) abgerissen .Die verbliebenen Hallen werden von den Städtischen Bühnen als Lager benutzt.
Grüsse
bettika
das Gelände zwischen Geniner Straße und Berliner Str. hat in den letzten Jahren durch Bebauung einen rasanten Wandel zur Auto-Meile erfahren, der Winkel Turm hat ihn äußerlich unverändert überstanden. Die umgebenden Hallen konnt ich dank dieeses Beitrags als Eisenbahnausbesserungswerk wiedererkennen. Viele Gebäude wurden seitdem (im Vergleich zum Bild GE 2006 ) abgerissen .Die verbliebenen Hallen werden von den Städtischen Bühnen als Lager benutzt.
Grüsse
bettika
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„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana