Friedhöfe im Ruhestand

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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Djensi
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Beitrag von Djensi » 13.10.2006 16:00

Moin,
nun habe ich mich neulich auf die Suche nach der Grabplatte gemacht. Prompt habe ich sie gefunden. Siehe Fotos anbei. Die Platte ist ca. 2m lang und 1m breit. Sie liegt unter tiefhängenden Ästen, was das fotografieren schwierig gestaltete. Leider ist auf dem Foto nicht viel zu erkennen, wo ich mir beim Dreck aus den Buchstaben pulen soviel Mühe gegeben habe. Vielleicht kann ja einer der Fotosoftware-Spezis mehr sichtbar machen, mit meinem Programm war nicht viel anzustellen.

Die Inschrift lautet: "Ruhestätte von Ernst Christian König - geb. 4. März 1842 zu Trittau gest. 16. Nov. 1894 zu Wandsbek"

Grüße aus HH
Djensi
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Gast

Friedhöfe im Ruhestand

Beitrag von Gast » 19.04.2007 14:31

Über den Tod wird nicht gern gesprochen. Er gehört aber ebenso wie die Geburt zum Leben dazu. Alle finden wir uns an dann auf Bestattungsstätten, den Friedhöfen wieder. Orte an welchen wir unserer Vorfahren gedenken können.
Ich habe mich dazu einmal auf den Lichtenberger Friedhöfen umgesehen. Dem Anliegen von lostplaces auf solchen, welche nicht mehr als Friedhof genutzt werden. Einer dieser wird von der Mehrzahl der Menschen, welche diesen Ort betreten gar nicht mehr als Friedhof erkannt.

Den ältesten Lichtenberger Friedhof, war der unmittelbar an der Dorfkirche am heutigen Loeperplatz (der Name Loeper wird und noch mehrmals begegenen) gelegene Kirchhof. Diesen habe ich bildmäßig noch nicht erfasst. Er existierte seit der Ortsgründung im 13. Jahrhundert und wurde im 19. Jahrhundert geschlossen.

1288 wurde der Lichtenberger Gemeindefriedhof angelegt. Er befand sich am südlichen Dorfende (ich würde sagen außerhalb des Ortes) östlich der Dorfstaße. Wer Berlin-Lichtenberg ein wenig kennt, etwa 100 südlich des Rathauses, unmittelbar gegenüber dem Ringcenter und der Einfahrt zum Containerbahnhof. Er hatte eine Fläche von ca. 10.000 Quadratmetern und ist heute Parkanlage mit Kinderspielplatz. "Haupteingänge" gibt es von der Möllendorf- und von der Rathausstraße.
Als Friedhof erkennt man ihn an dem noch einem stehendem Grabmal (Dorothee Luise Wilhelmine Loeper, gest. 1842) und den Gedenktafeln an der Stelle an welcher 1919 Teilnehmer an den Märzkämpfen erschossen wurden.
Geschlossen wurde Gemeindfriedhof danach als der Alte Gemeindfriedhof bezeichnet wurde im Jahr 1923.

Volker



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Gast

Beitrag von Gast » 19.04.2007 14:50

vom letzten Kamerastandort mußt ich mich nur um 180 Grad drehen um den nächsten Friedhofseingang zu sehen. Er gehört zum 1904 angelegtem städtischem Friedhof zwischen Rudolf-Reusch-Straße und Ruschestraße. Auf 15.000 Quadratmetern fanden seit 1921 vor allem Urnenbestattungen statt.
Der Friedhof wird seit Jahren Stück für Stück als Park und Gartendenkmal gestaltet. Noch ist er zum Teil außerhalb des Hauptweges ziemlich verwildert.
Geschlossen wurde der Friedhof 1971.

Volker
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Gast

Beitrag von Gast » 19.04.2007 15:05

im Jahr 1886 legten die Lichtenberger einen Friedhof nördlich der Gotlindestraße an. Er hat einen Fläche von mehr als 30.000 Quadratmeter und ist der interessanteste der drei Ruhestätten. Die Grabstätten lesen sich wie eine Lichtenberger Ortschronik. Loeper, Koener, Kielblock, Oskar Ziethen - der Schöpfer der Stadt Lichtenberg.
Die Anlage soll als Erholungsort mit Friedhofscharakter erhalten bleiben. Wobei da noch sehr viel zu tun ist. Die Kapelle und viele Grabstätten sind zu großem Teil in einem jämmerlichen Zustand.

Volker
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Zuletzt geändert von Gast am 19.04.2007 17:39, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitrag von Gast » 19.04.2007 15:20

genau im Zentrum des Friedhofes Gotlindestraße, welcher ebenso wie der in der Rudolf-Reusch-Straße 1971 stillgelegt wurde, befindet sich das Mausoleum der Familie Loeper. Der Anlage ist die Bedeutung der Familie anzusehen, sie gehörte zu den großen Grundbesitzern. Martin Friedrich Loeper war zwischen 1844 und 1861 Ortsschulze von Lichtenberg.

Der Friedhof steht als Gartendenkmal und Gesamtanlage auf der Berliner Denkmalliste.

Volker
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Beitrag von petzolde » 19.04.2007 17:42

Gab es eigentlich Friedhöfe, die im Grenzgebiet lagen?
Wenn ja: Wie ging die DDR damit um? Zugang mit Passierschein? Vollständige Sperrung? Entwidmung?
gruß EP

Gast

Beitrag von Gast » 19.04.2007 17:56

gab es. Der Schriftsteller Heinz Knobloch berichtet in seinem Buch "Berliner Grabsteine" darüber. In Berlin mit Besuchserlaubnis. Abteilung Inneres, Kirchenfragen wer dort Verwandte liegen hatte. Knobloch mußte über die Meldestelle der VP des entsprechenden Stadtbezirks gehen und außerdem eine Fotogenehmigung über das MfNV einholen.

Volker
Zuletzt geändert von Gast am 19.04.2007 18:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Freidhöfe

Beitrag von Helmholtz » 19.04.2007 18:04

Da kann ich nur wärmstens den Invalindenfriedhof in Berlin empfehlen!

Ein kleiner Fußmarsch vom neuen Hauptbahnhof entfernt, immer am Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal entlanglaufen... aber bitte am östlichen Ufer.

Teile der Hinterlandmauer und ein Wachturm stehen dort auch noch herum.

:mrgreen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Invalidenfriedhof
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Invalidenfriedhof

Beitrag von kuhlmac » 19.04.2007 18:42

petzolde hat geschrieben:Gab es eigentlich Friedhöfe, die im Grenzgebiet lagen?
Wenn ja: Wie ging die DDR damit um? Zugang mit Passierschein? Vollständige Sperrung? Entwidmung?
gruß EP
Du meinst sicherlich den Invalidenfriedhof...

Klick mich


Edit: mist, im Hintergrund gelaufen... zu spät abgeschickt...

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Beitrag von Helmholtz » 19.04.2007 18:51

Macht doch nix, ist auch eine interessante Seite! :thumbup:
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