Gladio Stay Behind

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
Finn
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Gladio Stay Behind

Beitrag von Finn » 09.04.2005 22:06

ich weiß, hier geht es meistens um anlagen und gebäude des kalten krieges etc.
dennoch: will ich das thema Gladio hier mal anschneiden. im internet steht viel interessantes darüber, leider aber auch viel müll.
was haltet ihr von diesem relikt des kalten krieges?
wo wurden die leute dafür ausgebildet?
wer hat sie ausgebildet?
wo befanden sich die "waffendepots?
wie waren die strukturen?

will einfach mal ein neues thema anheizen :holy:

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Leif
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Beitrag von Leif » 09.04.2005 22:35

Moin Finn.
Schau mal viewtopic.php?t=4892 und viewtopic.php?t=4376
an. Dort sind einige Bücher genannt, die ein Bild zu Gladio geben.

Viele Grüße,
Leif

Finn
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Beitrag von Finn » 09.04.2005 23:00

danke für die info!
dennoch würden mich die meinungen der besucher dieses forums interessieren!

Gast

Beitrag von Gast » 09.04.2005 23:35

Ich finde das Thema "Stay behind" im zeitgeschichtlichen Zusammenhang sehr interessant. Vor allem das Buch von Norbert Juretzko " Bedingt dienstbereit" über seine Zeit bei Stay Behind ist recht aufschlussreich. Die Tatsache dass die Bundesanwaltschaft gegen den Autor wegen des Verdachts auf Verrat von Dienstgeheimnissen ermittelt , spricht für mich dafür dass es wohl nicht ganz aus der Luft gegriffen ist, was der Autor schreibt. Lt. Juretzko war der HVA bereits ab Mitte der 70er Jahre die Struktur von Stay Behind in Westdeutschland sogar bis auf die unterste Mitarbeiterebene bekannt, d.h. im V-Falle wäre wohl sofort der Versuch unternommen worden diese Untergrundkämpfer unschädlich zu machen. Davon abgesehen stellte sich bei der Auflösung von Stay Behind 1990 heraus, dass viele Verbindungsführer das Material, welches eigentlich bei den Quellen in Depots verwart werden sollte, die ganzen Jahre bei sich zuhause gelagert hatten. Damit nichts verschlampt wird. Wenn man Juretzko glauben will, hätte Stay Behind, zumindest in der BRD, niemals funktioniert. Ach ja, äußerst interessant schildert er die Anwerbeversuche des BND bei möglichen Quellen. Vor allem die Funktechnische Umrüstung der Quellenwohnhäuser muß recht aufwändig gewesen sein.

Gast

Beitrag von Gast » 11.04.2005 18:08

Scheint ja ein interessanter Zufall zu sein aber im neuen "Spiegel" ist ein Artikel über Gladio drin. Er ist sozusagen die Zusammenfassung von dem Buch, das in dem anderen Thread schon genannt wurde.

Gruß Nero

Gast

Beitrag von Gast » 17.04.2005 16:29

Zur Info:
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HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 18.04.2005 14:58

Der Link, den Sven uns hier mitgeteilt hat, ist sehr interessant. Untermauert er doch die These, dass im Fall eines Vorstoßes von Truppen der WPS auf dem Gebiet der BRD damit gerechnet wurde, diese Truppen erst am Rhein stoppen zu können. Denn warum würden sonst die "Überrollagenten" westlich von Hannover, westlich von Würzburg, westlich von Ulm und im Odenwald "zu Hause" sein. Der Einsatzradius war ja nur ca. 40 Km.
Interessant wäre auch zu prüfen, ob in der Nähe der in dem Link aufgeführten Orte Depots oder Mob-Stützpunkte (Bundeswehr) vorhanden waren. Der BND soll sich ja für seine Mob-Stützpunkte/Depots der Bundeswehr-Liegenschaften bedient haben.

Matze
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Beitrag von Matze » 18.04.2005 16:04

Ich habe vor Jahren ein Buch über Gladio gelesen, weiß aber dessen Namen nicht mehr. Darin stand, daß viele von der Polizei Westdeutschlands in den 70er und 80er Jahren entdeckten Waffenlagern, die der Roten Armee Fraktion zugerechnet wurden (oder im Falle Belgiens den Kämpfenden Kommunistischen Zellen), eigentlich Material für die "stay behind"-Agenten enthalten haben sollen - nur wußte das die Polizei nicht. Frage: Hat da jemand mal etwas drüber gehört bzw. ist es richtig, daß es Gladio auch in anderen europäischen Ländern gegeben hat?

Gruß
M.

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Beitrag von Leif » 18.04.2005 16:32

Hallo.
Ohne groß zu suchen: In dem in einem anderen Thread von vladdes genannten Link zu "Parallel istory Projekt" http://www.isn.ethz.ch/php/collections/coll_gladio.htm
findet man dies:

" It was revealed, however, that stay-behind armies covered all of Western Europe and operated under different code names, such as Gladio in Italy, Absalon in Denmark, P26 in Switzerland, ROC in Norway, I&O in the Netherlands, and SDRA8 in Belgium. The so-called Allied Clandestine Committee (ACC) and the Clandestine Planning Committee (CPC), linked to NATO's Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE), coordinated the stay-behind networks on an international level." (Secret Warfare: Gladio by Daniele Ganser)
http://www.isn.ethz.ch/php/documents/co ... gladio.htm

Viele Grüße,
Leif

Matze
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Beitrag von Matze » 18.04.2005 16:46

Ähem :oops: ..ja, das hätte ich dann auch wohl selber finden können. Naja, trotzdem ein Danke schön.

M.

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