NATO ACE-High Richtfunkstationen

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
Finn
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NATO ACE-High Richtfunkstationen

Beitrag von Finn » 23.03.2005 22:23

Das damalige Richtfunknetz der Nato.
Sendeten damals bereits auf GSM-Frequenz, nur unwesentlich größer.
Schnelle Kommunikation Norwegen - Türkei :)

Interessante Seite dazu:
http://www.subbrit.org.uk/rsg/features/ ... index.html

Auf dem Feldberg befand sich auch so eine Station.
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Gast

Beitrag von Gast » 24.03.2005 22:08

hi!

das sieht mir aber stark nach einer scatter anlage aus ....

Hexengrund
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Beitrag von Hexengrund » 27.03.2005 00:10

ACE-HIGH war ein Troposcatter System, auch bekannt als "Überhorizont Richtfunk". Also ist "Richtfunk" gar nicht falsch.

Vor vielen Jahren konnte ich mir die Stationen "Lammersdorf" und "Emden" mal von Innen beschauen: Alles noch reine Röhrentechnik.

Die Anlagen wurden von Luftwaffenpersonal betrieben. Angeblich dienten Sie als "Ernstfallklingel" und sollten nur die gesamte NATO von anfliegenden Nuklearwaffen in Kenntnis setzen. Man rechnete mit einer Überlebenszeit von 30 Minuten...

Für normale Kommunikation wurden diese Anlagen nicht genutzt, Sie hatten recht wenige Übertragungskanäle.

Obwohl so in den Nato-Karten bezeichnet, lagen die Einrichtungen jeweils woanders: "Emden" war in Wirklichkeit im Moor bei Tannenhausen, "Lammersdorf" eher unweit Monschau auf einem Berg, den auch die Amerikaner bevölkerten.

Die nördliche Partner-Station von "Emden" lag in Dänemark, ich habe leider den Namen vergessen (aber der war wohl auch verfälscht).

Ich gehe allerdings davon aus, daß ACE-HIGH sich seinen "Spiegel" in der Troposphäre höchst selbst "gebraten" hat, per Microwelle.
Je Richtung gab es zwei Riesenparabolantennen.

Ich meine, daß die Speisesysteme und Erreger unterschiedlich waren und denke, daß jeweils ein Spiegel zum Grillen der Troposphäre benutzt wurde, um dort eine Ionisierte Wolke hinzustellen, die dann als Reflektor für 800/900 MHz genutzt werden konnte. (Ich würde es jedenfalls so versuchen)


Leider findet man zu dieser hochinteressanten Technik absolut gar nichts im Netz. Zu den Standorten gibts allerdings ne ganze Menge (google: ACE High troposcatter).

Vielleicht weiß ja Irgendjemand mehr und kann insbesondere was zu meiner "Grill-Theorie" sagen. Übrigens macht man heute Ähliches zu anderen Zwecken: HAARP ist auch so ein "Grill"

Ach so: Tannenhausen konnte man billig erwerben, wollte aber keiner mitsamt dem zu entsorgendem Altmetall haben, zumal Lage im NSG.

Der Bund hat schließlich die Spiegel demontiert, die überirdischen Bauten sollen angeblich abgerissen worden sein, die Bunker (waren aber nicht sehr spannend) verschlossen.

Wenn interessant, fahr ich gelentlich mal hin und berichte.


Hier noch ein Link, etwas merkwürdig, aber die Bilder sind richtig, so hats ausgesehen:


http://swiki.hfbk-hamburg.de:8888/Institut/48

therapist

Beitrag von therapist » 27.03.2005 00:59

Die Station in Tannenhausen steht nicht mehr :thumbdown:


Björn

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Beitrag von EricZ » 27.03.2005 10:20

Moin,

zu HAARP hatten wir schon mal etwas: viewtopic.php?t=4911&highlight=haarp

Ich würde eigentlich gerne etwas mehr zu dieser Grill-Theorie erfahren, kann es sein, daß es für diese Technik einen mir oder uns :?: bislang nicht bekannten Fachbegriff gibt?

Was ist den aus den anderen Stationen geworden?
Werde in Kürze mal auf dem Weg nach Metz durch die Eifel kommen, da könnte ich doch auch mal einen Schlenker über Monschau machen...

Kann jemand etwas genauer sagen, auf welchem Berg bei Monschau. In dubio per PM bitte!!

Frohe Ostern, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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Beitrag von Outpost » 27.03.2005 11:50

Hallo,

hier auch nochmal ein Link leider auf Englisch aber mit Kartenmaterial
http://usarmygermany.com/Units/Signal/U ... lCorps.htm

Frohe Ostern

Gast

Beitrag von Gast » 27.03.2005 13:37

moin zusammen!

diese "grill theorie" ist in etwa wie der "ionosphere heater"
(HAARP).
man nutzt eine hochenergetische hf-strahlung mit einer bestimmten wellenlänge um die eigenschaft der ionosphere zu verändern.
der ionosphere heater geht sogar noch eine stufe weiter.
er kann die ionosphere sogar als "antenne" nutzen.

ich habe versucht das etwas einfach auszudrücken,
das ist auch keine "spekulation", so fantastisch es sich anhört ...

das dies aber mit den scatter systemen auch gemacht wurde, mag ich zu bezweifeln.....
die dafür nötige hf-energie ist einfach zu enorm um einen effekt erreichen zu können.

vielleicht hilft das etwas ...

mike

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Beitrag von EricZ » 27.03.2005 20:02

Hört sich sehr interessant an.

Ich frage mich, was wohl passieren konnten, wenn solch energiegeladene Wellen mal in die falsche Richtung sprich weniger in Richtung Ionosphäre oder Troposphäresonder mehr horizontal abgesandt wurden... :shocked:

Kann es sein, daß die Stellung Lammersdorf bei Monschau unmittelbar an der deutsch-belgischen Grenze lag?

Eric
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Beitrag von EricZ » 27.03.2005 20:04

Habe gerade noch was halbwegs amüsantes zu diesem Thema gefunden... ;)

Schaut mal hier nach: http://people.freenet.de/ACEHighStation ... erlied.htm

Grüße, Eric
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Beitrag von Hexengrund » 27.03.2005 20:48

Zur Lage: Ich weiß nicht mehr genau, wo diese "Lammerdorf"-Station war, aber man fuhr ziemlich weit auf einer gesperrten Straße einen Hügel hoch - und das ging von Monschau aus los und war nicht sonderlich weit weg, einige km vielleicht. Die dortige Einrichtung hatte eine amerikanische Wache.

Zum "Grill": Wie schon gesagt: Das ist ja auch nur eine Vermutung wegen der meiner Erinnerung nach unterschiedlichen Erreger. Villeicht war es ja auch eine Art "Beamshaping", bei Audio geht das ja auch. Es kann aber natürlich auch was anderes gewesen sein, ein zweites System auf einer anderen Frequenz vielleicht. Rein rechnerisch dürfte es aber ohne irgendwelche HF-Tricks mit der Entfernung doch etwas schwierig werden. Tannenhausen-Lammersdorf ist immerhin ca 600 km. Damit ist die Reflektionszone > 300km (wg. Pythagoras) entfernt, ich weiß nicht, mit welcher Elevation gearbeitete wurde, aber ein paar Grad werden es wohl gewesen sein, auch wegen nötigen freien Fresnelzone. In der Reflexionszone kommt dann nur noch sehr wenig Leistung an, und die wird dort dann wohl mehr oder weniger diffus gestreut/reflektiert. Weil die NATO das System bestimmt auch bei Regen/Hagel/Schnee nutzen wollte, wird es wohl auch dafür ausgelegt worden sein. Die erheblichen atmosphärischen Dämpfungen mußten also auch noch überwunden werden. Vielleicht erbarmt sich ja mal jemand, und rechnet das ganze mal durch....

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