Funkmessstellung Eppingen gefunden

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
Pettersson
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Eppingen

Beitrag von Pettersson » 08.02.2005 12:30

Hallo zusammen,

ich habe abe in einem Augenzeugenbericht andere Namen für die Funkmessstellung Eppingen gefunden. Sie lauten Eulenhorst und Krähenhorst. Ob diese jeweils einen Teil der späteren Funkmessstellung/Jägerleitstellung ????? Eppingen beschreiben ist unklar (zur Erinnerung: die beiden Teile lagen ca. 500m auseinander - und ich habe die WRs noch immer nicht gefunden. Habe aber einen weiteren Hinweis erhalten und 70% bisher alleine abgesucht.) Dabei ist einer der Namen garantiert deckungsgleich mit einem Teil der späteren Stellung Eppingen (Eulenhorst=von mir gefundene Stellung am Waldrand).

Interessant wäre es nun zu prüfen, wann der Name Eppingen entstanden ist. Der Name Eulenhorst stammt von 1942, der Name Eppingen taucht auf einer Karte von 1944 auf.

Gab es auch bei anderen Stellungen Vorläufernamen ? Wann wurde dies "vereinheitlicht" ???

Gruß,
Torsten

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Leif
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Beitrag von Leif » 04.12.2005 22:19

Hallo.
Hier sind noch zwei kurze Stellen aus:
Augenzeugenberichte, amtliche Dokumente / Arnold Scheuerbrandt ... Erschienen: Ubstadt-Weiher : Verl. Regionalkultur, 1996
Umfang: 264 S. : zahlr. Ill., Kt. ; 24 cm
Gesamttitel: Kraichgau 1945 / [Hrsg.: Heimatverein Kraichgau e.V.] ; Bd. 2.; Sonderveröffentlichung ; Nr. 13
ISBN: 3-929366-15-0

Seite 45, Bericht von Emma Kuhmann (1995), "Kriegsjahre in Rohrbach am Gießhübel":
Bereits im Frühjahr 1942 wurde von der deutschen Luftwaffe im Gewann Forstwald der "Eulenhorst" eingerichtet, eine Jägerleitstelle, die zunächst von Soldaten der Luftwaffe besetzt war. Für den technischen Dienst wurden diese später zeitweise durch Luftwaffennachrichtenhelferinnen ersetzt. Rohrbach war Garnision geworden. Dazu gehörte auch die gleichartige Einrichtung "Krähenhorst" auf der Gemarkung Eppingen im Gewann Lohrbach."

Seite 114, Bericht von Arnold Scheuerbrandt, "Der Luftkrieg":
"Die Leitstelle für die deutschen nachtjäger aus Kitzingen, Großsachsenheim, Schwäbisch-Hall-Hessental, Neubiberg bei München und Heilfing und auch für die allgemeine Funküberwachung in Südwestdeutschland befand sich ab 1942 in Eppingen. Der kontrollierte Nahbereich umfaßte einen Radius von 60 km, der Großbereich Eppingen bis 250 km, (...)"

Pettersson
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Eppingen

Beitrag von Pettersson » 04.12.2005 23:45

Hallo Leif,

danke für die Angaben - ich habe die Bücher auch vorliegen und bin schon seit längeremam Grübeln ob es tatsächlich 2 Stellungen gab die zu Eppingen zusammengefass wurden.
Nur eines der Gewanne ist heutzutage eindeutig noch in den Karten zu finden, dort befinden sich die von mir gefundenen Fundamente.

Die Würzburg Riese aber sind dort nicht. Ich hatte in den Schatzsuchern mal eine karte in Aussicht gestellt bekommen, muss mal nachhaken.

Ich habe einen Kontakt zu einem Regionalhistoriker bekommen, vielleicht hilft der weiter.

Gruß,
Torsten

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 23.06.2015 13:57

Leif hat geschrieben:Hallo.
Hier sind noch zwei kurze Stellen aus:
Augenzeugenberichte, amtliche Dokumente / Arnold Scheuerbrandt ... Erschienen: Ubstadt-Weiher : Verl. Regionalkultur, 1996
Umfang: 264 S. : zahlr. Ill., Kt. ; 24 cm
Gesamttitel: Kraichgau 1945 / [Hrsg.: Heimatverein Kraichgau e.V.] ; Bd. 2.; Sonderveröffentlichung ; Nr. 13
ISBN: 3-929366-15-0

Seite 45, Bericht von Emma Kuhmann (1995), "Kriegsjahre in Rohrbach am Gießhübel":
Bereits im Frühjahr 1942 wurde von der deutschen Luftwaffe im Gewann Forstwald der "Eulenhorst" eingerichtet, eine Jägerleitstelle, die zunächst von Soldaten der Luftwaffe besetzt war. Für den technischen Dienst wurden diese später zeitweise durch Luftwaffennachrichtenhelferinnen ersetzt. Rohrbach war Garnision geworden. Dazu gehörte auch die gleichartige Einrichtung "Krähenhorst" auf der Gemarkung Eppingen im Gewann Lohrbach."

Seite 114, Bericht von Arnold Scheuerbrandt, "Der Luftkrieg":
"Die Leitstelle für die deutschen nachtjäger aus Kitzingen, Großsachsenheim, Schwäbisch-Hall-Hessental, Neubiberg bei München und Heilfing und auch für die allgemeine Funküberwachung in Südwestdeutschland befand sich ab 1942 in Eppingen. Der kontrollierte Nahbereich umfaßte einen Radius von 60 km, der Großbereich Eppingen bis 250 km, (...)"
Hallo Nerds,

nachdem ja auch dieser alte thread mal wieder zurückgerufen wurde ins Bewußtsein, von mir einige Anmerkungen dazu:
ich habe, http://contentdm.lib.byu.edu/cdm/search ... rder/sheet sei gedankt, mir das Blatt 6819 und dort den Bereich EPPINGEN – ROHRBACH (am Gießhübel) etwas genauer angeschaut, und da kann man doch einiges herauslesen:
Das von Emma Kuhmann genannte "Gewann Forstwald" ist die Flurbezeichnung für das Waldstück (grün umrandet). Dass hier am Waldrand "Heinrich" und "Hans" standen, das passt zu anderen Stellungsorten.
In der Karte ist auch an der Nordseite der heutigen Straße "Zur Waldhohl" ein umzäuntes Lager, vermutlich Barackenlager eingetragen (blau umrandet). Nördlich und südlich des Lagers in den Fluren mit den Bezeichnungn "Eichelt" und "Lohnbach" könnten die Geräte gestanden haben.

Ich werde versuchen, da noch mehr zu erfahren.

MfG
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Beitrag von netnormal83 » 03.01.2018 16:54

Auch wenn das Thema schon etwas älter ist.
Ich war am vergangenen Wochenende auf der Suche, und habe es gefunden.

Bei Interesse, kann ich gerne ein paar Fotos posten.
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Baum
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Beitrag von Baum » 03.01.2018 17:37

Hallo zusammen,

zwischenzeitlich gibt es ein neues 104 Seiten starkes Büchlein über die beiden Stellungen in Eppingen und Umgebung u.a. auch mit ein paar Fotos zum "Lagerleben".

"Eulenhort & Krähenhorst - Eine Spurensuche im Birkenwald (von Jürgen Konold).
Herausgegeben von den Heimatfreunden Eppingen e.V. - Historischer Verein der Stadt Eppingen

erhältlich in den Eppinger Buchhandlungen

ISBN: 978-3-930172-27-6

enthält u.a. ein paar Bilder vom Lagerleben, Angaben zu Flugwachen und Scheinwerferstellungen in der Umgebung, ein paar Bilder der noch vorhandenen Überreste

Gruß Baum

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