Umschalten auf "Gleichwelle" ?

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
vw1701
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Beitrag von vw1701 » 03.08.2004 21:37

stimmt auch.
ich weiss aber von der Senderstelle Jülich -früher DW- jetzt Telekom, dass man dort Möglichkeiten hat, die KW sender auf Gleichwelle zu schalten, und Sdgen in die Welt so zu gestalten, dass man dort auch gehört wird.
Die Sender dort strahlen jetzt Prog's von weltweiten Anbietern aus.

sebi83
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Re: Umschalten auf "Gleichwelle" ?

Beitrag von sebi83 » 21.10.2019 16:59

Hallo,

der letzte Beitrag ist zwar schon etwas her.

Zu dem Thema fällt mir ein dass es beim BOS Funk mit dem 4m Band Geräten (bei entsprechender Schaltung) die Möglichkeit gab in den Frequenzbereich des Rundfunk zu senden.
Das wurde mir vor Jahren auf dem Sprechfunker Lehrgang beigebracht. Solche Geräte waren aber nur bei den Polizei-Behörden zu finden.

Weiß da jemand genaueres drüber.

Viele Grüße Sebi

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Re: Umschalten auf "Gleichwelle" ?

Beitrag von dermike » 21.10.2019 18:58

Ich weiß, das siehst Du falsch. Der 4 m funk BOS lag nahe am UKW Band. Und zwar im unteren Bereich um die 87 MHz.
Man konnte früher als UKW Hörer durch Trimmen an eigenen Radio den Bereich so verändern, dass der BOS Funk (Polizeifunk) empfangen werden konnte.
So haben die Ganoven den Polizeifunk abgehört.
Ein Senden der BOS Funkstellen auf Radiofrequenzen war nie möglich.

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jgraef
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Re: Umschalten auf "Gleichwelle" ?

Beitrag von jgraef » 21.10.2019 19:35

Korrigiert mich bitte, aber ich glaube, dass ein Gleichwellenfunk wie wir ihn heute kennen in den 60er Jahren technisch nicht möglich war.
Ich tendiere eher dahin, dass damit gemeint war, dass alle Sender im V-Fall das gleiche Programm bzw. die gleichen Warnmeldungen ausstrahlen. Hierbei könnte es sich um die Aussendungen des Warndienstes handeln, der ja über eigene UKW-Sendeanlagen verfügte und hier im Forum bereits behandelt wurde.
Man sollte sich das Ganze einmal chronologisch anschauen, ob es dabei eventuell um einen Warndienst geht, der vor der Fertigstellung des eigentlichen Warndienst-Netzes die Versorgung der Bevölkerung mit Informationen und Warnungen sichergestellt hat oder diesen ergänzt hat.

Jörg.

sebi83
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Re: Umschalten auf "Gleichwelle" ?

Beitrag von sebi83 » 21.10.2019 20:31

Doch nach etwas suchen habe ich es hier auch gefunden:

viewtopic.php?f=34&t=20832&p=183880&hil ... nk#p183880

MaSt
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Re: Umschalten auf "Gleichwelle" ?

Beitrag von MaSt » 21.10.2019 20:41

sebi83 hat geschrieben: 21.10.2019 16:59 Hallo,

der letzte Beitrag ist zwar schon etwas her.

Zu dem Thema fällt mir ein dass es beim BOS Funk mit dem 4m Band Geräten (bei entsprechender Schaltung) die Möglichkeit gab in den Frequenzbereich des Rundfunk zu senden.
Das wurde mir vor Jahren auf dem Sprechfunker Lehrgang beigebracht. Solche Geräte waren aber nur bei den Polizei-Behörden zu finden.

Weiß da jemand genaueres drüber.

Viele Grüße Sebi
Im Jahre 1967 wurde mit den "Technische Lieferbedingungen für Vielkanal-FM-Sprechfunkgerät FuG 7b (FuG 9)" der Grundstein für das FuG 7b und das FuG 9 als universelles Vielkanalgerät im 20 kHz-Raster gelegt.

Wenig bekannt ist, das in diesem Zusammenhang es auch angedacht war, mit diesen Geräten im UKW-Rundfunkbereich auf der Frequenz 87,600 MHz Rundfunkdurchsagen für die Bevölkerung durchzuführen. So beinhalteten die o.a. Technischen Lieferbedingungen in der Ausgabe 10/67 auf Seite 3 unter 1.2 Frequenzbereiche ...... : folgenden Passus:
Das Gerät im 4-m-Bereich soll zusätzlich einen Sonderkanal besitzen, der in den Anfang des UKW-Rundfunkbereichs (87,6 MHz) fällt. Dieser Kanal muß gegen unbefugtes Benutzen durch eine Blockierung geschützt werden können. Er ist nur sendemäßig durch einen besonderen steckbaren Quarz darzustellen und nicht aus der allgemeinen Frequenzaufbereitung abzuleiten.
Die FuG 7b waren alle dementsprechend vorgerüstet. Es kam jedoch nur eine geringe Stückzahl mit freigeschaltetem Sonderkanal bei der Bundespolizei ( 56 Telefunken Geräte ) und den Bereitschaftspolizeien der Länder ( insgesamt 9 SEL-Geräte ) zum Einsatz. Ob es neben dieser Bundesbeschaffung weitere Landesbeschaffungen gab ist unwahrscheinlich. Auch sind keine nachträglichen Umrüstungen bekannt.
Quelle: https://www.klaus-paffenholz.de/bos-funk/bos-funk.html

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Re: Umschalten auf "Gleichwelle" ?

Beitrag von 231 » 22.10.2019 21:28

Gleichwelle ist ein älteres Verfahren -


zB.
14. Mai 1933....Postgrundstück Utbremer Straße ...1.319 kHz (Gleichwelle)..1,5 kW...senkrechter Eindrahtstrahler in 90 m hohem Holzturm

11. Mai 1934 1.330 kHz (Gleichwelle) Leher Feld ...

Möglich durch Sendesteuerung mittels Breitband Fernmeldekabel des Deutschen Reiches mittels speziellen Linien. In der SBZ zurückgebaut 1945 -1946 als Reparation.

Ein Verstärkeramt http://recherche.lha.sachsen-anhalt.de/ ... ID=1399832

Gute Literatur - Die Breitband Fernmeldekabel des Deutschen Reiches.

https://books.google.de/books/about/Die ... en_Re.html


Über diese Kabel lief auch die Fernsehversorgung des Reiches. (und die Übertragung der Radarbilder und die "Verbandskennung"...
https://en.wikipedia.org/wiki/Jagdschloss_radar )

(Eine dicke Koaxtube mit Steuerkabeln - 0,7 Kilo der Meter) Es gibt hier einen Thread über den Rückbau und die Ämter.

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Re: Umschalten auf "Gleichwelle" ?

Beitrag von Cremer » 12.11.2019 21:45

Also die alten FuG 7a der BOS konnten in dem unteren UKW Band "einsprechen", insbesondere die FuG 6 und auch die SEM vor Umbau von 50 auf 20 KHZ Raster.

Bereits in den 30ziger Jahren gab es bei Deutschen Rundfunk dass die Sender in gleicher Welle ausstrahlten. Also Gleichwellenfunk.

Die Breitbandkabel hatten damit nur indirekt zu tun als dass teilweise über die Beipackleitungen der Rundfunk lief. Hauptsächlich aber wurde in normalen Fernkabel durch zusätzliche Adern der Rundfunk mit ausgebreitet. Über die Breitbandkabel wurde das Fernsehen bis ca. 1938/39 ausgesendet ehe diese dann von der Luftnachrichtentruppe vereinnamt wurde.
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

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Re: Umschalten auf "Gleichwelle" ?

Beitrag von VitaminB11 » 13.11.2019 18:04

Mungo hat geschrieben: 30.07.2004 20:17 Anders im Digitalen: Mobilfunk funktioniert seit dem D-Netz tatsächlich auf diese Weise, DAB und DVB-T nutzen auch diese Möglichkeit.
Das stimmt so allgemein nicht. "Mobilfunk" gilt nur, soweit es um Broadcast/Multicast geht, und auch da nur in bestimmten Fällen, wie eMBMS, mit Betonung auf dem 'e'. Hier wird das 100% gleiche Signal von allen LTE-Basisstationen eines räumlichen Bereiches zeitgleich (d.h. in derselben Auswahl von 1...24 Zeitschlitzen (à 1 ms) eines jeden Intervalls zu 40 ms) ausgestrahlt.
Der Wikipedia-Eintrag (englisch) zu MBSFN sagt es etwas deutlicher.

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