Propeller - Rotorblätter - Turbinenschaufeln

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der zivilen Luftfahrt
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EricZ
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Propeller - Rotorblätter - Turbinenschaufeln

Beitrag von EricZ » 08.07.2004 08:54

Moin,

hat sich mal jemand die Frage gestellt, wie häufig es z.B. durch Materialfehler, zu Problemen mit den genannten Teilen (während eines Fluges) kommt?

Als Junge habe ich mir am Zaun der Unfallklinik in Duisburg-Buchholz stehend immer wieder gerne den Start des dort stationierten Rettungshubschraubers Christoph 9 angesehen.
Irgendwann kam mir die Frage in den Sinn, ob es nicht gefährlich sein könnte, sich den Start anzusehen, für den Fall, daß beispielsweise der Heckrotor reißen würde...nicht gerade eine angenehme Vorstellung.

Bis heute begleitet mich diese Frage, wenn ich Hubschrauber oder andere "Fluggeräte" starten sehe.

Weiß jemand mehr als ich zu dieser Frage?

Viel Grüße, Eric

PS an die Herren Moderatoren: Beitrag bitte in anderes Unterforum packen, falls Ihr der Auffassung seit, es gehört nicht in Allgemeines
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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Deichgraf (†)
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Beitrag von Deichgraf (†) » 08.07.2004 10:25

Ich kenne keine Statistiken darüber, aber wenn so etwas (zumindest in Europa) passieren würde, stände es mit Sicherheit am nächsten Tag in allen Zeitungen. Daher gehe ich davon aus, daß so etwas wohl nicht vorkommt. Außerdem gehört Fluggerät zur bestgewarteten Technik, jedenfalls wenn sich die Betreiber an die Vorschriften halten.
Also, gucke ruhig weiter zu.
Bis dann
Deichgraf

Ruler

Flugunfall

Beitrag von Ruler » 08.07.2004 10:35

Hi
Ich kann mich daran erinnern ,daß bei der amerikanischen Version der Sikorski ch 53 mal ein Rotorblatt gerissen ist,da es feine Haarrisse im Material gab.Anschliessend standen alle Maschinen (auch die deutschen) am Boden weil erst ein Röntgenteam jeden Hubschrauber röntgen musste um festzustellen ob einer unserer Maschinen das gleiche Schicksal droht.

war ne langweilige Zeit ,gerade wenn man auf einem Flugplatz arbeitet!.

Wenn der Mensch damals nicht Konrad Röntgen, sondern Lars Poppen gehiessen hätte dann würde ich mich auf jeden Arztbesuch freuen ............kommen sie mal mit ich muss sie eben poppen!!


cu der Ruler

Devon

Beitrag von Devon » 08.07.2004 12:25

Also ich hab gerade nur die Zahlen vom letzten Jahr aus den USA zur Hand (General Aviation):

Loss of Engine Power (mechanical) - 40
Rotor Failure/Malfunction - 3
Propeller Failure/Malfunction - 12
Engine Tearaway - 1

Allerdings nicht nach fatal/non-fatal aufgeschlüsselt....

Ruler

Flugunfälle

Beitrag von Ruler » 08.07.2004 13:38

moin moin ,

die Zahlen sind eigentlich ganz human,soll heissen gemessen an den Flugstunden liegt die Ausfallquote warscheinlich im Promille Bereich.

sparky

Beitrag von sparky » 08.07.2004 14:04

Ich arbeite bei Eurocopter in Kanada. Mein Buero ist gleich neben unserem helipad. In 20 Jahren hab ich noch nie ein Rotorblatt "fliegen" sehen.. :) Die statistic aus den USA bezieht sich auch auf "gearbox failures".. Die Rotorblaetter bleiben dran, aber der Antrieb faellt aus.. Im algemeinen werden die Rotorblaetter in regelmaessigen abstaenden gewechselt....Die 'tension-torsion straps' die die Blaetter im Rotorhub festhalten auch...

Gast

Beitrag von Gast » 08.07.2004 16:22

Der einzige "Rotorunfall" von dem ich mal ernsthaft gehoert habe, passierte vor ueber 20 Jahren auf dem MFG-5 in Kiel. Da dieser sich aber beim rangieren auf dem Boden abspielte (touchieren eines geparkten Fluggeraetes mit Splitterflug), war es kein Flugunfall. Verletzt wurde niemand, nur sollen sich einige Soldaten in die Hose gesch.... haben ;)

Dies fuehrte dazu das der ehemalige Kommandeur (der Pilot, der seine Pflichtstunden auf dem Sikorsky ableisten musste um die Lizenz zu behalten) keine hochnotpeinlichen Befragung durchstehen musste :mrgreen:

Thomas Roessing

Beitrag von Thomas Roessing » 08.07.2004 17:15

Moin,
in den Flugunfallberichten im Bulletin von www.bfu-web.de ist mindestens ein oder zwei Mal die Rede davon, daß ein Fan Blade bei einem Flugzeugtriebwerk gebrochen ist und der wegfliegende Teil die Triebwerksverkelidung durchschalgen und weitere Schäden angerichtet hat (z.B. hier bei einer 747: http://www.bfu-web.de/Bulletin/Bulletin0006.PDF).

Wenn sowas beim Start passiert oder wenn gerade einer daneben steht und nichts Böses denkt, ist das natürlich ein bißchen unangenehm.

Viel Gruß
Thomas

vw1701
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Beitrag von vw1701 » 08.07.2004 17:29

apropos Wartung beim Fluggerät

bei mir in der Nähe werden/wurden Turbinenräder hergestell, und bereits bei der Fertigung penibelst mit Röntgen und anderen angemessenen Kontrollen überwacht.
Nur, was ist, wenn der "menschliche Faktor" dazu kommt....

bei den 2-motorigen US Hubschraubern, die man auch scherzhaft wohl als Banane bezeichnet, kam es wohl zu Abstürzen nach denen man in den Getriebe Walnussschalenreste fand.

da kann das Material ein Dutzendmal durchleuchtet worden sein....

Devon

Beitrag von Devon » 08.07.2004 19:07

Zwar kein direkter Rotorbruch, aber "immerhin" ein Bruch eines Paddels bei einem Hiller UH-12E:

http://www.bfu-web.de/berichte/02_3x208dub.pdf

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