Reste von NS-Symbolen als Fassaden- und Bauwerksverzierungen

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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Djensi
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Re: Reste von NS-Symbolen als Fassaden- und Bauwerksverzierungen

Beitrag von Djensi » 19.03.2014 08:51

stegerosch hat geschrieben:Hallo liebe Forums-Freunde,


eine weitere Rune über einem Eingang. Gesehen in Hamburg/ Barmbek.
Moin,

an diesem Bild wird der Wandel deutlich, der in der Baukunst nach 1933 Einzug halten sollte. Weg von den dunkel gebrannten und z. T. gesinnterten Ziegeln, die in den Bauten der 20ger in Hamburg prägend sind und waren; zurück zu den helleren Ziegeln. Im gleichen Zug wurden Gebäude der Nach-WK-1-Architekten (Schumacher, Schneider, Oelsner etc.) mit Details des "Heimatstils" aufgehübscht, d.h. Flachdachbauten erhielten das "typisch-deutsche" Satteldach und wurden zum Teil ihrer "fremdartigen" Baudetails bereinigt.

Grüße
Djensi

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 20.03.2014 09:03

bazooka hat geschrieben:
Oberst Villa hat geschrieben:Man beachte auch die Odal- Rune im rechten Fenstergitter.
Die wurde u.A. vom Rasse- und Siedlungshauptamt de SS als Symbol benutzt.
Steht das Haus in irgendeinem Zusammenhang dazu ?
Hab ich noch nicht rausbekommen, ich hatte auf HJ-Heim getippt... Heute dient das Gebäude jedenfalls der Kreisvolkshochschule Helmstedt.
Sorry für späte Meldung:
HJ-Heim hört sich plausibel an. Die Odalrune war als Symbol für "Blut und Boden" im Nationalsozialismus nicht nur von dem Rasse- und Siedlungshauptamt, sondern auch von der Hitler-Jugend sowie der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division "Prinz Eugen" verwendet worden.
Stichwort "Othala" bei Wikipedia hilft.
I.ü. verbotenes Symbol, aber ggf. hat der Denkmalschutz ja es dabei belassen.
"Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben!

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Re: reliefs

Beitrag von DerInteressierte » 11.04.2014 07:15

redsea hat geschrieben:
wolfi hat geschrieben:(...) die u.a. an die Olympiade 1936 erinnern. (...)
Hallo,

nur zur Richtigstellung: die korrekte Bezeichnung lautet "Olympische Spiele". Der Begriff "Olympiade" bezeichnet den Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen. ;)

Grüsse

Kai
Ich komme zwar sehr spät, bin aber erst seit kürzlich Mitglied hier. Völlig richtig Deine Bemerkung zu der "Olympiade". Hat mich schon immer erstaunt, dass selbst AH in seiner Eröffnungsrede zu den Spielen von "Olympiade" sprach.

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Beitrag von Fraschra » 17.04.2014 23:54

redsea hat geschrieben:Hallo zusammen,

an der Zufahrt zur ehemaligen Gneisenau Kaserne, später Elisabeth Barracks und heute Grillepark in Minden Dankersen, prangt an einer Gebäudeecke auf einem Sockel, ein auf einer Kugel sitzender Adler. An der Stirnseite des Gebäudes sind ausgebesserte Beschußbeschädigungen zu erkennen und dem Adler fehlt der linke Flügel; womöglich ebenfalls ein Beschußschaden.

An der Front des Sockels befand sich die erhabene Inschrift "FREIHEIT EHRE VATERLAND" und an den Seiten des Sockels jeweils ein erhabenes Hakenkreuz. Die Hakenkreuze sowie auch das Wort "VATERLAND" wurden vom Sockel entfernt. Ein Foto des Ursprungszustands findet sich hier.

Viele Grüße

Kai
Die Mauerbeschädigungen kommen sicherlich von "Abschießen" des Flügels, sieht so aus

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bettika
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ehem Verwaltungsgebäude Seefischmarkt

Beitrag von bettika » 19.04.2014 23:22

Hallo,
auf dem Gelände der ehem. Kriegsmarinewerft/Marinearsenal befindet sich ein Gebäude ,
an deren westlicher Giebelseite sich zwei Figuren "Werftarbeiter und Matrose" von Erich Schmidt-Kabul befinden .
Seine naturalistischen Werke wurden den Nationalsozialisten wiederholt ausgezeichnet und auch auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen in München gezeigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete er den Künstlerbund Schleswig-Holstein http://witz-und-verstand.blog.de/2012/0 ... -14589709/
Das Gebäude wurde später nach dem Krieg als Verwaltungegebäude des Seefischmarktes genutzt.

Die Frage stellt sich welche Nutzung das Gebäude vorher hatte. In diesem Bereich auf dem Gelände der ehm. Werft Stocks und Kolbe an der Schwentinemündung befand sich
bis 1943 das Torpedoarsenal KielDie Entstehungszeit des Torpeoarsenals ist mir nicht bekannt.

Werftarbeiter und Matrose sprechen eher für Kriegsmarinewerft.Im Jahr 1937 erfolgte auf Befehl des Oberkommandos der Kriegsmarine die Zusammenlegung des Marinearsenals mit der nördlich gelegenen Howaldtswerke zur Kriegsmarinewerft Kiel.
Das Gebäude entstand 1939/1940. Über und neben der Eingangstür befinden sich maritime Symbole wie Anker und Sägefisch.

Grüsse
Beate
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„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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Rest am Gemeinschaftshaus BS-Lehndorf

Beitrag von bazooka » 23.06.2014 19:42

Über dem Eingang zum Turm des ehem. Gemeinschaftshauses in Braunschweig-Lehndorf findet man noch dieses Relief mit deutlichen Meißelspuren. Zu erkennen ist allerdings immer noch, dass sich hier eine Sig-Rune befand, Symbol des Jungvolks. Hintergrund: Im Turmgebäude befanden sich zur NS-Zeit Räumlichkeiten für HJ, BDM und Co.
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Reste von NS-Symbolen als Fassaden- und Bauwerksverzierungen

Beitrag von stegerosch » 08.07.2014 12:16

Hallo liebe Forums-Freunde,

diese Siedlung in Hamburg/ Ohlsdorf hat mich "schwer" beeindruckt, auch wenn es nur eine Jahreszahl ist (themabezogen), hoffe ich das diese kleine Bilderserie hier seinen Platz behalten kann.

Mit lieben Grüßen,
stegerosch
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hollihh
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Beitrag von hollihh » 11.07.2014 23:06

Hallo,

ist das die Frank'sche Siedlung am Kornweg ?

Gruß

Holgi

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Shadow
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Beitrag von Shadow » 11.07.2014 23:19

Danke an Holli für die Auflösung.
Die Kennzeichen der Autos unkenntlich zu machen halte ich für sinnvoll. Die Strassenschilder aber in diese Anonymisierung mit einzubeziehen finde ich dann doch übertrieben.

Shadow.
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Beitrag von Käptn Blaubär » 11.07.2014 23:52

Nee, das ist nicht die Frank´sche Siedlung. Das ist die Siedlung an der Glindwiese in Bramfeld. Ist wirklich sehr interessant, auch weil sie noch relativ unverbaut ist. Und das Vorbild kann man natürlich auch gut erkennen (s.o. ;) )
Viele Grüße
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)

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