Bunker von Landesregierungen!
Ausweichsitz des Berliner Senats?
Hallo zusammen,
vor über einem halben Jahr hatte ich hier schon einmal in diesem Thread gefragt, ob jemand weiß, wo sich dieser Ausweichsitz befand, oder noch befindet? Egon Bahr äußerte sich vergangenen Jahres in einmem Spiegelinterview. zu der Kubakrise: Zitat.: "Wir waren drauf gefasst, in den Atombunker auszuweichen. Der Eingang der U-Bahnstation Fehrbelliner Platz ist noch als Bunker erkennbar. Zum Glück mußten wir ihn nie beziehen." Damit ist der damalige regierende Bürgermeister Berlin Willy Brandt mit seinem Stab gemeint. Jetzt habe ich rausgefunden, daß dieser Bunker schon weit vor Ende des kalten Krieges aufgegeben wurde.
Weiß da jemand mehr?
vor über einem halben Jahr hatte ich hier schon einmal in diesem Thread gefragt, ob jemand weiß, wo sich dieser Ausweichsitz befand, oder noch befindet? Egon Bahr äußerte sich vergangenen Jahres in einmem Spiegelinterview. zu der Kubakrise: Zitat.: "Wir waren drauf gefasst, in den Atombunker auszuweichen. Der Eingang der U-Bahnstation Fehrbelliner Platz ist noch als Bunker erkennbar. Zum Glück mußten wir ihn nie beziehen." Damit ist der damalige regierende Bürgermeister Berlin Willy Brandt mit seinem Stab gemeint. Jetzt habe ich rausgefunden, daß dieser Bunker schon weit vor Ende des kalten Krieges aufgegeben wurde.
Weiß da jemand mehr?
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Ausweichsitz Niedersachsen
Hallo.
Gibt es eigentl. neue Erkenntnisse bezügl. des Ausweichsitzes der Landesregierung Niedersachsens. Irgendwo in Lingen muss der Ausweichsitz ja gewesen sein. Die recht großzügigen Bunkerpläne für die JVA Lingen-Damaschke sind ja anscheinend nie realisiert worden. Hat man sich nun auf einen geschützten Ausweichsitz verzichtet und sich dort mit den vorhandenen Gebäuden begnügt oder doch noch einen anderen Standort gefunden?
Grüße,
Christoph
Gibt es eigentl. neue Erkenntnisse bezügl. des Ausweichsitzes der Landesregierung Niedersachsens. Irgendwo in Lingen muss der Ausweichsitz ja gewesen sein. Die recht großzügigen Bunkerpläne für die JVA Lingen-Damaschke sind ja anscheinend nie realisiert worden. Hat man sich nun auf einen geschützten Ausweichsitz verzichtet und sich dort mit den vorhandenen Gebäuden begnügt oder doch noch einen anderen Standort gefunden?
Grüße,
Christoph
Moin,hollihh hat geschrieben:
Lingen ?? Viel weiter weg von Hannover geht ja kaum...
ich denke aber, das man das zunächst mit Bedacht gewählt hat. Hannover ist ja "recht nahe" an der Zonengrenze gewesen, und Lingen sozusagen "am weitensten weg von der Grenze" - und damit von ggf. einmarschierenden Truppen.
Stellt sich natürlich die Frage, wie man da am schnellsten hinkommt; aber das war vielleicht sehr zweitrangig.
Gruß
Hallo zusammen,kuhlmac hat geschrieben:
Moin,
ich denke aber, das man das zunächst mit Bedacht gewählt hat. Hannover ist ja "recht nahe" an der Zonengrenze gewesen, und Lingen sozusagen "am weitensten weg von der Grenze" - und damit von ggf. einmarschierenden Truppen.
Stellt sich natürlich die Frage, wie man da am schnellsten hinkommt; aber das war vielleicht sehr zweitrangig.
Gruß
Fast jeder Ausweichsitz hatte auch in der Nähe eine Fläche, die für eine Hubschrauberlandung vorgesehen war. Tatsächlich waren die die Anreisen aber vorwiegend mittels Reisebus vorgesehen, denn man kalkulierte eine gewisse Vorlaufzeit ein. Der dritte Weltkrieg wäre nicht von heute auf morgen gekommen.

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Ausweichsitz Niedersachsen
Hallo.
Ich fasse der Übersichtlichkeit halber mal die bisherigen Hinweise auf Lingen als Ausweichsitz für die Landesregierung Niedersachsen zusammen:
1) Michael Preute schreibt 1989 in seinem Buch "Der Bunker - Eine Reise in die Bonner Unterwelt" auf S. 75:
"Nach Abhaken der Bunker vom Typ Aurich, stoßen wir auf dem Weg nach Süden in Lingen an der Ems auf eine
weitere Stahlbetonvariante, den sogenannten Landesvaterbunker. Der Normalverbraucher wird den Eingang zu
dieser Konservendose in Lingen vergeblich suchen, da er sich auf dem Gelände der Scharnhorst-Kaserne befindet,
also nicht allgemein zugänglich ist. Wenn die Landesregierung in Hannover meint, nun sei es an der Zeit zu verschwinden, wird sie in Lingen wiederzufinden sein, dann allerdings für Bürger-Petitionen wenig zugänglich."
Ok, Preutes Buch war für seine Zeit wirklich gut, aber seine Hinweise auch nicht frei von Fehlern.
2) Im Ausweichsitz NRWs in Urft gibt es eindeutig Hinweise auf Fernmeldeverbindungen nach Lingen mit der Bezeichnung "Niedersachsen"... (siehe Bild im Anhang)
3) Jörg Diester schreibt hier
"Schließlich entscheiden sich die Niedersachsen für den Umzug im Krisenfall Richtung Westen ins 220 Kilometer entfernte Lingen und planen eine ungewöhnliche Immobilien-Allianz. Man wählt als Ausweichsitz die örtliche Justizvollzugsanstalt. An einem Waldrand gelegen, wäre man in den offenen Vollzug im Stadtteil Damaschke umgezogen. "
4) Der User "Talpa" berichtet hier von einem Zeitungsartikel mit folgendem Inhalt:
"Also als ich hier im Forum den Tread zu den Landesvaterbunkern gelesen habe ist mir Sofort wieder ein Zeitungsbericht aus der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) ins Hirn gesprungen (ca1995-1997)
Gedächtniswiedergabe:
In Niedersachsen hat es nie einen Ausweichsitz gegeben der extra als solcher Gebaut wurde.
Bei den Planungen zum Bau suchte man um Kosten zu sparen nach einer Örtlichkeit die onehinn schon ständig bewacht wurde.
Als hierfür geeignetsten Ort sah man die JVA Lingen an. Man mietete bei der Post 30 Fernmeldeleitungen an, um immer den nötigen Kontakt zur Aussenwelt zu behalten.
Der Bau des eigentlichen Bunkers wurde aus Kostengründen immer wieder verschoben, bis man nach der Einheit Deutschlands keine Notwendigkeit mehr gesehen hatte,
Die Pläne wurden at akta gelegt.
Die Fernsprechleitungen wurden Leider eine Zeit lang vergessen und immer artig bezahlt, solange bis auch diese gekündigt wurden.
Gegen einen Landesvaterbunker in einer Kaserne spricht auch, das eine Verknüpfung einer militärischen Anlage und einem Objekt das unter dem Schutz der Genfer Konvention steht nicht zulässig ist. Hier würde der Schutzstatus wegfallen."
5) Ich habe Archivalien eingesehen, die recht aufwendige Baupläne für unterirdische Bunkeranlagen unter der JVA in Lingen-Damaschke zeigen. Die Akten sind mit dem Hinweis "Planung verworfen" oder so ähnlich versehen.
Ein vergleich mit Luftbildern zeigt meiner Meinung nach, dass diese Planungen tatsächlich nicht realisiert wurden.
Also entweder wäre die Landesregierung in der JVA Damaschke oberirdisch und ungeschützt untergekommen oder an einem anderen Ort in Lingen...
Grübel, grübel....
Grüße,
Christoph
Ich fasse der Übersichtlichkeit halber mal die bisherigen Hinweise auf Lingen als Ausweichsitz für die Landesregierung Niedersachsen zusammen:
1) Michael Preute schreibt 1989 in seinem Buch "Der Bunker - Eine Reise in die Bonner Unterwelt" auf S. 75:
"Nach Abhaken der Bunker vom Typ Aurich, stoßen wir auf dem Weg nach Süden in Lingen an der Ems auf eine
weitere Stahlbetonvariante, den sogenannten Landesvaterbunker. Der Normalverbraucher wird den Eingang zu
dieser Konservendose in Lingen vergeblich suchen, da er sich auf dem Gelände der Scharnhorst-Kaserne befindet,
also nicht allgemein zugänglich ist. Wenn die Landesregierung in Hannover meint, nun sei es an der Zeit zu verschwinden, wird sie in Lingen wiederzufinden sein, dann allerdings für Bürger-Petitionen wenig zugänglich."
Ok, Preutes Buch war für seine Zeit wirklich gut, aber seine Hinweise auch nicht frei von Fehlern.
2) Im Ausweichsitz NRWs in Urft gibt es eindeutig Hinweise auf Fernmeldeverbindungen nach Lingen mit der Bezeichnung "Niedersachsen"... (siehe Bild im Anhang)
3) Jörg Diester schreibt hier
"Schließlich entscheiden sich die Niedersachsen für den Umzug im Krisenfall Richtung Westen ins 220 Kilometer entfernte Lingen und planen eine ungewöhnliche Immobilien-Allianz. Man wählt als Ausweichsitz die örtliche Justizvollzugsanstalt. An einem Waldrand gelegen, wäre man in den offenen Vollzug im Stadtteil Damaschke umgezogen. "
4) Der User "Talpa" berichtet hier von einem Zeitungsartikel mit folgendem Inhalt:
"Also als ich hier im Forum den Tread zu den Landesvaterbunkern gelesen habe ist mir Sofort wieder ein Zeitungsbericht aus der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) ins Hirn gesprungen (ca1995-1997)
Gedächtniswiedergabe:
In Niedersachsen hat es nie einen Ausweichsitz gegeben der extra als solcher Gebaut wurde.
Bei den Planungen zum Bau suchte man um Kosten zu sparen nach einer Örtlichkeit die onehinn schon ständig bewacht wurde.
Als hierfür geeignetsten Ort sah man die JVA Lingen an. Man mietete bei der Post 30 Fernmeldeleitungen an, um immer den nötigen Kontakt zur Aussenwelt zu behalten.
Der Bau des eigentlichen Bunkers wurde aus Kostengründen immer wieder verschoben, bis man nach der Einheit Deutschlands keine Notwendigkeit mehr gesehen hatte,
Die Pläne wurden at akta gelegt.
Die Fernsprechleitungen wurden Leider eine Zeit lang vergessen und immer artig bezahlt, solange bis auch diese gekündigt wurden.
Gegen einen Landesvaterbunker in einer Kaserne spricht auch, das eine Verknüpfung einer militärischen Anlage und einem Objekt das unter dem Schutz der Genfer Konvention steht nicht zulässig ist. Hier würde der Schutzstatus wegfallen."
5) Ich habe Archivalien eingesehen, die recht aufwendige Baupläne für unterirdische Bunkeranlagen unter der JVA in Lingen-Damaschke zeigen. Die Akten sind mit dem Hinweis "Planung verworfen" oder so ähnlich versehen.
Ein vergleich mit Luftbildern zeigt meiner Meinung nach, dass diese Planungen tatsächlich nicht realisiert wurden.
Also entweder wäre die Landesregierung in der JVA Damaschke oberirdisch und ungeschützt untergekommen oder an einem anderen Ort in Lingen...
Grübel, grübel....
Grüße,
Christoph
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