Bunker in Leverkusen

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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klaushh (†)
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Leverkusen

Beitrag von klaushh (†) » 09.03.2004 08:50

Moin, moin Thorsten u.a.!

Willkommen im Kreise der "Bunkerbekloppten" und danke für die interessanten Fotos aus einer bisher hier nicht vertretenen Ecke Deutschlands.
Interessant besonders zwei Bilder:
1. Schulstr. mit der aufgemalten Nummer "15/RHW/10"
Hierbei handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine von der Besatzungsmacht vergebenen Objektnummer. Hierzu gab es auch schon einige Abhandlungen im Forum (wenn ich nur so schnell wüßte, wann und wo).
2. Carl-Diusber-Str. mit dem auffälligem Turm, an dem deutlich Sehschlitze zu sehen sind. Der Turm düfte von Beobachtern genutzt worden sein, die Lagemeldungen über Schadensstellen abgeben sollten.

Gruß
klaushh

Bunkerwaller

Beitrag von Bunkerwaller » 11.03.2004 16:28

Tolle Bilder und dann noch direkt bei mir umme Egge,Danke :thumbup:

Megasenf

Beitrag von Megasenf » 16.03.2004 01:18

Hi,
ich führ einfach mal die kleine Bildergallerie fort.

Hier ist der Bunker an der Kalkstraße. Leider wurde er schon von Vandalen heimgesucht.
Nach dem Krieg diente er als Wohnhaus und eine Pralinenfabrik fand dort Unterkunft. Nebenan befindet sich die Arbeitersiedlung Heidehöhe.
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Megasenf

Beitrag von Megasenf » 16.03.2004 01:30

Hier sind zwei Bilder weitere Bilder des Bunkers auf der Carl-Duisberg Straße.
Im Bunker befindet sich ein Mittelaltershop.

Das war es ersteinmal,Wenn ich weitere Bilder habe,werd ich sie mal hochladen,wenn Interesse besteht.

mfg

Thorsten
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Grabenlaus

Bunker Am Pförtner 1.

Beitrag von Grabenlaus » 16.03.2004 17:38

Hallo Torsten,

Im Keller des Luftschutzbunkers am Pförtner 1 ist noch die komplette Filteranlage mit Jahreszahl 1944 installiert.
Auch ein Feldbett von der Luftwaffe stand noch drin.

Gruß,
Marcus

schirrmeister
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Beitrag von schirrmeister » 13.07.2004 21:10

[quote="Megasenf"]

-Tiefbunker unter der gerichtsstr.
>> hää?? :crazy:
-Im Kreuzbruch
>> Hochbunker im Hinterhof der Siedlung Kreuzbruch/ Vereinsstraße)
-Hauptschule Görrestr
>> jepp :!:
-Hitdorfer Straße in Rheindorf
>> Keine Ahnung
-Heidehöhe
>> Zum Wohnhaus umgebaut
-Bahnhofstr
>> Bahnhofstraße unter der Post (ABC- Bunker ex Bundespost)
>> Bahnhofstraße neben dem Fahrradgeschäft
-Irgentwo in Steinbüchel
>> Unter der Schule nähe ex BP-Tankstelle- das ist der Stabsbunker der Stadt Leverkusen...
-Bestimmt noch eine handvoll unentdeckte Anlagen
>> Hitdorf nähe Schloss Laach (in irgendeiner Senke, sogar offen!)

für näheres schaue ich mal in meiner "schlauen Liste" nach- endlich mal was über LEV hier im Forum :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

schirrmeister

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Beitrag von schirrmeister » 18.07.2004 17:15

ahlzeit noch´ens!
Nochmal die ausführliche Fassung der mir bekannten Bunker:


- Opladen, Hochbunker Karlstraße (Im Krieg auch die "3. Opladener
Kirche", durch die Form des Bunkers wollte man die Bomber in dem
Glauben lassen, es handele sich um eine Kirche. Nach dem Krieg
Fahrradwerkstatt, Mädchentreff und "Künstlerbunker")

- Opladen, Tiefbunker Himmelsleiter (Ein Eingang unten an der Wupper,
wird seit einiger Zeit für Fledermäuse genutzt. Man hat(te) arge
Probleme mit dem Wasser der Wupper, welches schon im Krieg in den
Bunker eindrung. Schon zweimal wurde der in letzter Zeit von der
Feuerwehr leergepumpt; ein weiterer Eingang soll sich in der Nähe
der Theo-Heuss-Realschule befinden; andere Quellen behaupten, in der
Nähe des Strassenverkehrsamtes- ich nehme an irgendwo neben der
Wupper, da wo es den Wald hochgeht)

- Opladen, Hochbunker Vereinsstr./ Kreuzbruch (Nach dem Krieg wurde
der Bunker bewohnt, lief unter Vereinsstr. 13a- später wurde er mit
Gittern gesichert, nachdem Kinder spielten und wegen der Unfallgefahr
etc.- befindet sich im Hinterhof)

- Opladen, Tiefbunker Bahnhofstr./ Gerichtsstraße (15/RHW/13,
Eingänge zu beiden Straßen hin. Auf dem Bunker befindet sich ein Parkplatz)

- Opladen, ABC-Tiefbunker Bahnhofstraße (Der Bunker wurde in den 70er
Jahren unter dem ehem. Postamt für die Beamten erstellt und wäre im
V-Fall auch nur für diese gewesen. Ob der mittlerweile anderwertig
verwendet wird, keine Ahnung. Aber man kommt als nicht-Postler nicht
mal ansatzweise in den Keller...)

- Opladen, Hochbunker AW Opladen (Gelände der Bahn AG- am großen Park-
platz- wenn du Werkstättenstraße reinfährst, fährst du eine Einfahrt
vor dem Pförtner links rein, auf der Ecke, wo das alte Gebäude der
Bahnfeuerwehr ist, du kommst dann auf einen großen Parkplatz- Bunker
nicht zu übersehen.)

- Opladen, ABC- Tiefbunker Rathaus (Unter dem ehemaligen Rathaus an der
Goethestr. soll sich ein Tiefbunker für die Angestellten der Stadt
befinden/ befunden haben. Auf jeden Fall gab es im Keller des Gebäudes
eine Sprechstelle des LS- Warndienstes.)

- Opladen, Hochhaus Max Holthausen Platz (Vom Bauverein zum Wohnhaus
umgebaut)

- Opladen, Tiefbunker Schule An St. Remigius (Einer unterm Altbau der
Marienschule, einer unterm Neubau der Marienschule- beide als Abstell-
räume genutzt- die dicken Türen noch vorhanden.)

- Wiesdorf, Hochbunker Niederfeldstraße (1942 gebaut, 780 Plätze,
1965 renoviert, nach dem Krieg THW- Unterkunft, dann THW- Lager,

- Wiesdorf, Tiefbunker Kaiserplatz Nord (1943 gebaut, 780 Plätze,
es besteht keine Verbindung zum Bunker Kaiserplatz- Süd!! Auf dem Bunker ist ein Basket-
ballfeld angelegt. Der Bunker selber kann nicht genutzt werden, da
auch hier ständig Grundwasser eindringt)

- Wiesdorf, Tiefbunker Kaiserplatz Süd (1943 gebaut, 780 Plätze,
es besteht keine Verbindung zum Bunker Kaiserplatz- Nord!! Auf dem
Bunker ist ein Spielplatz verbaut. Auch in diesen Bunker dringt Wasser ein)

- Wiesdorf, Hochbunker Moskauer Str. (15/RHW/10, im und nach dem Krieg
bewohnt, zeitweise Essensausgabe für Obdachlose)

- Wiesdorf, Hochbunker Dönhoffstr. (367 Plätze, in den 70er Jahren war hier
technisches Gerät des Zivil-/ Katastrophenschutzes untergebracht,
jetzt Übergangswohnheim und Essensausgabe für Obdachlose)

- Wiesdorf, Hochbunker Schießbergstr. (15/RHW/7, 733 Plätze, in einem
Teil des Bunkers ist Messtechnik für Röntgenstrahlung mehrerer radiologischer
Betriebe untergebracht, zeitweise 60 Cobalt- Strahlentherapie)

- Wiesdorf, Hochbunker Carl Duisberg Str. (1760 Plätze, 1965 renoviert,
in den 70er Jahren war hier technisches Gerät des Zivil-/ Katastrophenschutzes
untergebracht)

- Wiesdorf, Hochbunker Hindenburgstr. (1942 gebaut, 1250 Plätze,
1965 renoviert,hier war nach dem Krieg einst die AWO untergebracht)

- Wiesdorf, Hochbunker Birkengartenstr. (nach dem Krieg Möbelhändler und
bewohnt- ansonsten keine nähere Infos)

- Wiesdorf, Rheinbrücke GESPRENGT (Bis zum Bau der Autobahnbrücke be-
fand sich am Ufer ein riesiger Bunkerkomplex, der Bayer- Mitarbeitern
Schutz bieten sollte. Das besondere: Er war fähig, das komplette
Bayerwerk innerhalb von Minuten einzunebeln, und somit für Bomber
unsichbar zu machen.

- Küppersteg, Tiefbunker Görresstr. (145 Plätze)/ Ich weiß nicht ob dies der
gleiche Bunker ist wie "Neuenhofschule"- weil für eine komplette Schule
(Jetzt wäre das ja Schule Görresstraße) wären das ein bisschen wenig
Plätze...

- Manfort, Hochbunker Heidehöhe (In den 70er Jahren befand sich hier eine
Möbelhandlung, meinem Kenntnisstand nach wurde der Bunker ebenfalls
zum Wohnhaus umgebaut)

- Steinbüchel, Tiefbunker Schule Kurt Schumacher Ring (Im kalten Krieg
mögen sich manche Leute gefragt haben, was das für ein Antennenbaum
auf dem Dach der Schule ist- doch jeder der ein wenig Ahnung vom Funken
hat, erkennt, dass das keine CB-Antenne ist. Es handelt sich um eine
Richtantenne zur Feuerwache Stixchesstr. und eine Rundstrahlantenne-
aber zum Thema: Bis vor einigen Jahren wusste niemand, dass unter der
Schule der Stabsbunker der Stadt Leverkusen ist. Die dicke und hohe
Antenne ist von der Straße deutlich sichtbar- bestimmt 8 Meter Mast... ;-))

- Hitdorf, Tiefbunker Schloss Laach (Soll da in einer Senke in der
Nähe der Straße sein, angeblich sogar noch offen ?!)

So- das wars fürs erste- ich hoffe, ich habe geholfen. Vielleicht hab ich den
ein oder anderen Bunker vergessen (Tiefbunker gibts unter Garantie viel mehr!).

Zu den Bunkerbeschriftungen ("15/RHW/XX"): Die erste Zahl steht wohl für den Gau
oder so (Nicht für die Stadt, Leverkusen UND Opladen hatten damals die "15"- und
das waren noch zwei eigene Städte *seufz*, das RHW nehme ich an steht für "Rhein-Wupper"-
auf jeden Fall ist es eine Ortsbeschreibung- in Bonn hab ich einen Bunker mit XX/BNL/XX
gesehen und man sagte mir, es handele sich hier um "Bonn-Land", die letzte zahl ist ne
Durchnummerierung.

Wenn du mehr weißt, neue Erkenntnisse oder Fragen hast- stells aufs Board

Bis dann´ens
Schirrmeister

Sebastian

Beitrag von Sebastian » 29.01.2010 07:59

schirrmeister hat geschrieben: - Manfort, Hochbunker Heidehöhe (In den 70er Jahren befand sich hier eine
Möbelhandlung, meinem Kenntnisstand nach wurde der Bunker ebenfalls
zum Wohnhaus umgebaut)

- Hitdorf, Tiefbunker Schloss Laach (Soll da in einer Senke in der
Nähe der Straße sein, angeblich sogar noch offen ?!)
Hallo zusammen,

als Neuer aus Leverkusen kann ich hier einige Updates liefern (auch wenn der Thread schon alt ist - die Bunker sind älter :8): )

- Der Bunker Heidehöhe wurde vor einiger Zeit abgebrochen und existiert nicht mehr.
- Der "Bunker" in der Senke in Hitdorf ist mir vor einigen Jahren erstmals aufgefallen, allerdings bin ich der Überzeugung, dass es sich nicht um einen Bunker, sondern um Teile einer Kiesverladeanlage handelt.

Ich werde mal wieder die Kamera ins Auto packen und dann ggf. Bilder nachreichen.

Viele Grüße!

gfaust
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Beitrag von gfaust » 20.04.2010 22:40

Da ich ebenfalls aus Leverkusen komme, kann ich auch noch etwas "beisteuern":

Der Bunker auf dem Gelände des ehemaligen Bahnausbesserungswerkes GoogleMaps

Ein weiterer kleiner Bunker, direkt am Rangierfeld ist zuletzt im Zuge der Arbeiten für die "Neue Bahnstadt" abgerissen worden, evt. findet man aber noch gegenüber der ehemaligen Feuerwache des Ausbesserungswerks einen Ein-Personen-Unterstand für das Bedienungspersonal von Weichen.

Ein weiterer Luftschutzraum bzw. eine Ansammlung davon befindet sich unter dem Werner-Heisenberg-Gymnasium. Wie es dort heute aussieht, kann ich nicht sagen, zu meiner Schulzeit sah es jedenfalls funktionstüchtig aus.

Noch ein Bunker aus dem 2. Weltkrieg wurde vor Jahren in Quettingen bei Kanalarbeiten freigelegt und nach dem fachgerechten Verschliessen wieder zugeschüttet. Er befindet sich unter der Grünfläche Quettinger Str. Ecke Kolberger Str. (evt. kann man zwischen den Büschen noch die Eingänge erkennen.) Darüber gab es auch Meldungen in der Lokalpresse.

gfaust
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Heutige Nutzung von Bunkern aus dem 2. Weltkrieg

Beitrag von gfaust » 17.11.2010 14:33

Heute gibt es auf rp-online.de einen Bericht über die Nutzung eines Hochbunkers in Wiesdorf an der Schießbergstrasse:

http://www.rp-online.de/bergischesland/ ... 31421.html

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