Bilder, Berichte über Zeitzeugen-Befragungen durch Otto Puffahrt und eine Ortsbesichtigung
der Trümmer von M-Block 01 haben uns (mich und "meinen"Ing.) davon überzeugt,
daß es sich beim HP-Tiessau um einen Wasserbehälter handelt.
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Druck und Dichtigkeitsprüfung von Tanks werden im allgemeinen mit Wasser durchgeführt,
dafür wird der Tank so weit wie möglich gefüllt
und dann mittels Kolbenpumpe auf einen vorgeschriebenen Nennüberdruck gebracht.
Dieser Überdruck muß über einen bestimmten Zeitraum gehalten werden,
was über einen Druckschreiber überwacht/dokumentiert wird.
Es kann als Sicher angenommen werden, daß man anschließend das Wasser bis nach dem Betonieren
in den Tanks gelassen hat, denn durch die enorme Länge des zylindrischen Teiles,
ohne jegliche Kammerschotten oder sonstige Aussteifungen, kann man ihn mit einer
Einweg-Wasserflasche vergleichen.
Gefüllt und unter Druck kann man sich daraufstellen, leer kann man sie mit 2 Finger zerdrücken.
Innenansicht: WiFo-Unterhausen =
http://bilder.augsburger-allgemeine.de/ ... 20Wifo.jpg
Genau so hätte der flüssige Beton die Tanks im leeren Zustand zerdrückt.
Und flüssig wurde der Beton in die Schalung gefüllt, dafür spricht die Oberflächengüte,
von der man sich vor Ort überzeugen kann (HP017) und der Hinweis von Zeitzeugen,
daß damals schon Betonpumpen im Einsatz waren. (HP018+019)
Ebenso kann man an der Betonstrucktur der Ruinen von M-01 erkennen, daß die Tanks nicht einzeln,
also nach und nach, sondern nach Fertigstellung der 5er-Gruppe als kpl. Einheit Betoniert wurde (HP020+021)
Bei den Einzeltanks der Gruppen 1-3 brauchte man pro Tank ca. 4.000 m³ Wasser, was man anschließend
sicherlich von Baustelle zu Baustelle weiter gegeben hat.
Bei den M-Blöcken waren es aber fast 25.000 m³ und die mußten anschließend auch wieder abgeführt werden.
Hier kommt der Punkt, den "mein" Ing. als Genial bezeichnet ...

Zum Befüllen der Tankgruppe konnte man mit einfachen, aber sehr robusten und Schmutz unempfindlichen
Membranpumpen Elbewasser in den Hochbehälter drücken, dieser fing die pulsierende Förderung der Pumpen ab
und gab das Wasser gleichmäßig im Freigefälle an die Baustelle weiter.
Zum Entleeren der Tankgruppe hat man dann das Pufferbecken abgeschiebert und eine durchgehende Leitung
in Betrieb genommen. Über diese konnte dann die Tankgruppe fast ohne Energieeinsatz zur Elbe
entleert werden (HP022)
Dieses System kennt jeder, der schon mal selbstgemachten Wein aus einem Ballon mittels Schlauch
in Flaschen gefüllt hat. (Oder Kraftstoff aus einem PKW abgezapft hat ...

Gruß Wolf