Der am Nordrand des mittlerweile ehemaligen Schießstandes liegende „Schacht“, sah Ewigkeiten so aus, wie von "Todde" fotografisch dokumentiert. Nun ist der Eingang neu verschlossen worden (siehe Foto). Ein Blick über den Wall lässt in Linie zum Eingang eine größere Grube mit an zwei Stellen aufgebrochener (Beton-) Decke erkennen, sowie zwei zugehörige „Lüfter“ (?). Dieser Bereich ist neu und hochwertig umfriedet worden. Dahinter findet sich quer wohl der erste Schießbahnbegrenzungswall. Schon wegen der jüngsten Baumaßnahmen ist anzunehmen, dass der Bezirk die Anlage einzuordnen weiß und auf dem Schirm hatte.Todde hat geschrieben: ↑25.11.2009 14:55
Ich bin daraufhin weiter hoch zum Bauernhaus gefahren, um die vermeintliche Munitionsfabrik zu begutachten. Die erwähnten Eingänge kannte ich auch, ich war vor 20 Jahren mal dort. Ich weiß, dass sich hinter dem besagten Wall ein Schießstand befindet.
Heute habe ich aber etwas interessantes entdeckt. Da war eine provisorisch abgedeckte Baustelle direkt am Wall (so eine Art Vorwall, ein größerer ist in etwa 10 Meter Entfernung). Ich habe also meine Kamera mal reingehalten und einen Eingang fotografiert, der direkt in die Erde führt. Vom Vorwall habe ich noch Fotos geschossen, u.a. eins, das einen Schacht zeigt, der von dem Eingang in Richtung großen Wall führt. Die Betondecke des Schachtes ist teilweise aufgerissen. Leider konnte ich nicht näher ran, da gerade reger Schußbetrieb auf dem Schießstand war.
Allgemeine Gedanken: Der Schießstand bestand schon seit den 1860er Jahren, also lange bevor die Feldartilleriekaserne (1894), Bekleidungsamt (1902), Artillerie-Depot (1913) und die Fußartilleriekaserne (1914) unweit südlich der Luruper Ch. entstanden. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:A ... enfeld.jpg
Von daher ist klar, dass in Altona stationierte preußische Truppen lange marschieren durften, um zum Schießplatz zu kommen. U.U. lagerte daher schon aus logistischen Gründen Munition auf/unter dem Gelände, da es ja noch keinen 5-Tonner-Fahrservice gab?
Alte Blätter auf neue Karten übertragen, wird ersichtlich, dass der Schießplatz früher deutlich länger war. Einige Bahnen müssen über die heutige A7 hinaus gegangen sein, was vielleicht mit einer weit tragenden Waffe wie dem damaligen G98 zu erklären ist (unsere Polizei schoss im Volkspark ja mit MP). Der Geländeeinschnitt der A7 schluckte auch zentrale Gebäude der Schießanlage (wenn die alten Karten stimmen).
Die Morgenpost berichtete 2019 von den unterirdischen Gängen unter den Schießbahnen, damit sich die Soldaten gefahrlos bewegen konnten (z.B. Schießscheibenwechsel). Ein Foto verschafft einen Eindruck, wie es in dem „Schacht“ zuletzt aussah. https://www.mopo.de/hamburg/naturparadi ... --32887640
Abschließend sei daran erinnert, dass die vormalige Feldartilleriekaserne ab 1936 von Truppenteilen der Wehrmacht genutzt wurde, mit größter Wahrscheinlichkeit dann auch der zugehörige, große Schießstand. Wer weiß, was in den Wirren der letzten Tage der zerbombten „Festung Hamburg“ und bei Übergabe an die Briten so alles an Material „versteckt eingelagert“ oder einfach nur zurückgelassen wurde (wohin auch mit dem Mist...)? Da war vielleicht jeder Tunnelgang willkommen und später zugängliche Fundgrube?