Schwabylon in München

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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Gast

Beitrag von Gast » 04.05.2008 12:35

Vielleicht sehen wir uns ja dort ;)

Gast

Schwabylon Führung abgesagt

Beitrag von Gast » 27.05.2008 19:57

Hallo

soeben habe ich folgende Nachricht erhalten:

Leider ist die Veranstaltung abgesagt, man darf von Holiday Inn aus nicht mehr ins Yellow Submarine, weil es nur noch als Lagerraum bis zum Abriss 2015 oder so benützt wird. Deswegen hat die Führung auch keinen Sinn gemacht

Gast

Beitrag von Gast » 01.06.2008 19:32

Schade!

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FW.200 Condor
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Schwabylon in BR-alpha Beitrag

Beitrag von FW.200 Condor » 06.10.2008 18:53

Moin moin,

Heute Nachmittag sah ich zufällig einen Beitrag im BR-alpha, in dem auch eine kurze Abhandlung über das Schwabylon dabei war.

BR-alpha, 06.10.2008, 1700 - 17:30 Uhr: "alpha- Campus". Thema: 850 Jahre München, Die Stadt von Morgen - Münchens Zukunft".

Leider lag keine VHS- Cassette griffbereit, so habe ich jetzt den teuren Mitschnitt- Service angeschrieben. Ich hoffe, den Beitrag also bald als DVD zu haben. ( BR-Mitschnitt-Service, 81011 München. Tel: 01805-300430, e-Mail: mitschnitt.tv@brw.de ).

Gezeigt wurden Außen- und Innenaufnahmen, die Eisbahn auch. Unterlegt war das ganze, neben dem Wortbeitrag, mit einer Art "Schwabylon- Jingle". Leider scheint es so, das die Sendung nicht wiederholt wird.
Gruß,

FW200 >Condor<

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Oliver
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Beitrag von Oliver » 28.12.2008 10:59

Hi zusammen,

heute nachmittag wird im Rahmen der Doku "Die wilden Siebziger" auch etwas über das Schwabylon gezeigt. Einige wenige Filmsequenzen sind zu sehen. Ich hatte die Doku durch Zufall bereits gestern nacht gesehen.

http://www.phoenix.de/content/phoenix/d ... _5)/215922

Termin: Heute 28.12.08 auf Phoenix um 16:15 UHR


Gruß
Oliver
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Walden

Beitrag von Walden » 27.01.2009 21:01

Grüß Gott,

ich hätte da noch ein paar Shots aus "Ein Koffer aus Salzburg". Erstausstrahlung war am 24. August 1975, dem fehlenden Laub der Bäume nach sind diese Aufnahmen wahrscheinlich vom Frühjahr 1975.

Das Bild vom Abriss ist von 1982. Irgendwie blutet einem das Herz, wenn man die Zerstörung dieses doch ziemlich einmaligen Baus sieht. Das Ding wurde nicht mal 10 Jahre alt!

Gruß,
Ralf
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sevenply

Beitrag von sevenply » 24.04.2009 21:44

Die Disco ist kein Lagerraum. Ich wohne hinter dem Ex-Schwabylon (wo ich damals wohl nicht hätte wohnen mögen, lt. Die Zeit-Bericht (von 1978) war damals täglich die Polizei in dem 800-Parteien-Haus, wg Prostitution, Messerstechereien und Drogen, ohne es in den Griff zu bekommen ;-)
Also, wer mag, kann den Club jedenfalls mieten. Namen hat er keinen mehr, zur letzten Veranstaltung haben sie ihn Aquarium genannt. Regelmässige Veranstaltungen gibts keine. Die Monitore sind aus den runden Schiffsfenstern wieder raus, sieht dahinter wieder aus wie n Aquarium (sind wahrscheinlich auch noch die Steine von damals am Boden), natürlich fehlen die 600.000 Liter Wasser und die Haie, aber sonst ... war damals noch nicht unter den Lebenden, aber sieht zumindest so aus, als ob sie da nichts, gar nichts geändert hätten drin.
Miete übrigens 3.000 Eier, Kontakt über wappenhalle.de, ein Herr Heydgen (gehört ner Privatbank, nicht Holiday Inn), 200 Leute dürfen, 600 Leute passen rein. Steht bei uns hier in ner Zeitschrift alles...
Viel Spass back in time ;-)
Übrigens: Einer der Hausmeister meinte neulich mal, das Schwimmbad sei irgendwie im Keller des Hauses und würde noch 1:1 existieren, seit 30 Jahren ungenutzt halt. Ein wahres Eldorado für Unterwelten e.V. ...

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FW.200 Condor
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Beitrag von FW.200 Condor » 25.04.2009 10:45

Moin sevenply,

Willkommen im Forum !

Danke für Deinen Bericht zum Schwabylon - Du sitzt ja richtig an der Quelle - bzw. darüber ;)
Vielleicht könntest Du, zeit und lust dazu vorausgesetzt, mal nach Schwabylon- Relikten in Deinem Haus sehen und die "Funde" hier dann vorstellen (natürlich nur mit dem Einverständnis der Besitzer). Das währe schon ein Ding, wenn so große Bereiche wie z.B. das Schwimmbad die Zeiten ungenutzt überstanden hätten...

Das mit dem Club hört sich ja gut an, ist also noch vorhanden. Das währe doch ein prima Ort für eine Lostplaces.de Party, oder? Auch wen die Anreise für viele hier arg weit ist...
Gruß,

FW200 >Condor<

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 22.10.2009 10:14

Wie schon kurz bei Grisu und Mike angekündigt, ein zeitgenössischer Artikel, der sich mit dem Ding beschäftigt.
Ich lasse das erstmal unkommentiert stehen, obwohl mich mancher Satz dazu verleitet... ;) :mrgreen:


Aus der FAZ vom 5.11.1970 Wirtschaftsteil:
„Schwabylon“ - ein neues Geschäfts- und Freizeitzentrum
Ein Komplex für 135 Millionen DM in München im Bau / Holiday-Inn-Hotel eröffnet im Februar

Otto-Schnitzbaumer-Gruppe, Augsburg. Seit Wochen kreuzen Haifischjäger in der Karibischen See und im Pazifik, um für ein neues Münchner Vergnügungszentrum die Attraktion zu fangen: menschenfressende Haifische. In wenigen Wochen werden sie in München vor den Gästen des Nachklubs „Yellow Submarine“ durch die Bullaugen einer Stahlkugel beobachtet werden können. Bei Tanzmusik im Hintergrund wird täglich ein Taucher die Haie mit der Hand füttern. Zwei Millionen DM werden für den Nachtklub aufgewendt, dessen Gäste in drei Etagen beim Anblick von Haien, Kraken und rund 2000 Fischen in eine andere Welt versetzt werden. Das „Yellow Submarine“ ist der spektakulärste Teil des Freizeit-, Wohn- und Geschäftszentrums „Schwabylon“, das gegenwärtig im Münchner Norden für 135 Millionen DM entsteht. Eine von Olympia-Sieger Manfred Schnelldorfer geleitete Eisbahn, ein Schwimmbad und ein „Fitneßzentrum“ sind weitere Attraktionen des Komplexes. Der Bauherr Otto Schnitzenbauer beschreibt „Schwabylon“ als eine Freizeitstadt, in der Menschen „völlig autark“ leben können. Es ist eine Zusammenballung von Wohnungen, Büroräumen, Geschäften, Restaurants, Unterhaltungs-, Erholungs- und Sportmöglichkeiten. Theoretisch brauchten die Bewohner „Schwabylon“ nicht zu verlassen, ohne auf eine Annehmlichkeit des modernen Lebens verzeichten zu müssen.
Das städtebauliche Konzept ist bei „Schwabylon“ bemerkenswert. Die Flucht in die Umgebung der Städte wurde für viele, vor allem die „grünen Witwen“, eine Flucht in die falsche Richtung. Es kann nicht normal sein, so philosophieren die Planer von „Schwabylon“ weiter, daß man am Wochenende, also in der eigentlichen Freizeit, aus den Städten in die Umgebung geradezu flieht, weil die Städte nicht genug bieten können. Da der Mensch in wenigen Jahrzehnten über die Hälfte des Tages frei verfügbare Zeit habe, würden die Freizeitbedürfnisse wichtiger. Der Städtebau müsse daher neue Lösungen entwickeln. Mit „Schwabylon“ hat man versucht, eine „lebende“ Stadt im kleinen zu errichten. Menschen sollen darin andere Menschen zwanglos treffen können, und nicht nur den Nachbarn kühl im Fahrstuhl grüßen. Sie sollen sich vergnügen und Sport treiben können. Der Marktplatz, Zentrum der mittelalterlichen Städte lebt bei diesem Projekt in neuer Form wieder auf: Dort soll sich das gesellschaftliche, das geschäftliche und kulturelle Leben abspielen. In den vollklimatisierten Gängen kann in über 100 Geschäften eingekauft werden. Daneben gibt es hier 12 Restaurants. Ebenfalls klimatisiert werden die rund 800 Apartments, Wohnungen und Ateliers sein, deren Bewohner das Zentrum mit Leben erfüllen sollen. Die Mieten sollen für Münchner Verhältnisse „relativ akzeptabel“ sein. Für die Apartments ist ein Quadratmeterpreis von 10 bis 12 DM vorgesehen und für Büros von 18 DM. Ergänzt wird „Schwabylon“ durch ein Hotel, das unter der Lizenz von Holiday Inn von Schnitzenbaumer betrieben wird.
Das Hotel mit 600 Betten wird als erster Teil des Baus in Betrieb genommen werden können. Bereits am 15 Februar sollen die ersten Gäste ihre Zimmer beziehen. Ursprünglich war der aus drei Hochbauten bestehende Komplex als sogenanntes Bürohotel geplant. Es war von der Intercommercciale Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, einem von einer Liechtensteiner Holding abhängigen Unternehmen, im Rohbau erstellt worden. Da Finanzierungsschwierigkeiten auftauchten, konnte Schnitzenbaumer die praktisch illiquide Gesellschaft kaufen und die bereits begonnenen Bauten in die Planung für ein daneben liegendes Grundstückeinbeziehen. Für das Hotel werden rund 43 Millionen DM aufgewandt. Als Lizenzgeber erhält der amerikanische Hotelkonzern Holiday Inn, der weit über 1200 Hotels und Motels in aller Welt besitzt, drei Prozent vom Bettenpreis bei jeder Buchung. Als Einstandspreis mußte außerdem Schnitzenbaumer 40 000 Dollar zahlen. Er versprach sich jedoch so viel Vorteile von der Zusammenarbeit mit dem Hotelkonzern, daß er in München noch drei weitere Holiday Inn’s und in seiner Heimatstadt Augsburg ein weiteres baut. Bei der Finanzierung des Hotels im Rahmen des Projekts „Schwabylon“ stützt sich Schnitzenbaumer auf die Frankfurter Hypothekenbank, die zu 80% die Gelder aufbringt. Bei dem übrigen Komplex ist interessanterweise auch eine hessische und keine bayerische Bank Partner. Die Hessische Landesbank wird von den restlichen 92 Millionen DM rund 80 Prozent finanzieren. Den Rest der Bausummer bringt Schnitzenbaumer als Eigenkapital auf, das er sich durch den Verkauf anderer Objekte besorgen konnte. Bei all seinen Projekten ist er übrigens persönlich voll haftend: „Auf eine GmbH gibt mir ja doch keine Bank einen Kredit“, meint er dazu. Ursprünglich kommt der Bauherr aus dem Landmaschinenhandel. Er betreibt in Augsburg unter dem Namen Schnitzenbaumer-Landmaschinen ein Unternehmen, das in diesem Jahr rund 15 Millionen DM umsetzen wird.

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dolphiner
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Beitrag von dolphiner » 01.03.2010 17:42

Zum Schwabylon habe ich in diesem Forum ein paar Bilder entdeckt.

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